Wenn ich darüber nachdenke, wie unbeschwert und schön ich meine Kindheit bzw. Jugend empfand, dann komme ich mir heute vor wie im falschen Film. Vor ein paar Jahren sah ich mich persönlich als lebensfreudigen, zufriedenen Menschen. Seit 5 Jahren bin ich alles andere als glücklich. Heute bin ich 25 und so traurig es ist, aber es kursieren immer wieder Gedanken in meinem Kopf, die sich mit der Frage beschäftigen, ob meine Existenz auf dieser Welt noch Sinn ergibt und warum ich jeden Morgen aufstehe, in der Hoffnung mal wieder so etwas wie Glückseligkeit an nur einem Tag zu erleben.
Auf der einen Seite haben mir meine Eltern alles ermöglicht, was in ihrer Macht stand. Mit 20 Jahren hatte ich jeden Kontinent einmal mindestens besucht, ein Jahr in Australien folgte nach dem Abitur. Erlebnisse, die mich eigentlich noch hungriger auf das Leben hätten machen müssen. Die Kehrseite meiner Erziehung waren allerdings immer die hohen Erwartungen an meine Person. Klappte mal etwas in meinem Leben nicht nach den Idealvorstellungen meiner Eltern, wurde ich automatisch spürbar kälter behandelt.
So lag es für mich auf der Hand, dass ich für mein nicht ganz freiwilliges Studium in eine andere Stadt ziehen müsste, um mich grundsätzlich etwas befreiter zu fühlen, was ich 2006 auch tat.
Da ich mich nicht besonders für meinen BWL-Studiengang begeistern konnte, ließ ich dieses von Anfang an schleifen und begann mich mehr mit meinem Hobby, dem Pokern zu beschäftigen, mein Hang zum Glückspiel war immer ausgeprägter als bei den Menschen, die mich umgaben und er ist es heute noch. Glücklicherweise konnte ich bis heute gut davon leben, allerdings habe ich auch sehr viel Zeit in das Pokern investiert.
Gleichzeitig bekämpfte ich meine Einsamkeit in der neuen Stadt mit dem täglichen Konsum von Marijuana, welchen ich mir ebenfalls bis heute nicht abeignen konnte. Ich möchte Weed auf keinen Fall glorifizieren, allerdings hat der Konsum bei mir immer dazu geführt, dass ich mich seelisch besser gefühlt habe und meine kleineren Hürden des Alltags leichter bewältigen konnte. Obwohl ich seit 5 Jahren täglich mehrfach zur Droge greife, sieht man es mir nicht an, da ich sehr auf mein äußeres Erscheinungsbild achte. Mein Sozialverhalten veränderte sich zu keinem Zeitpunkt durch den THC-Konsum, die meisten Menschen in meinem Umfeld würden es warscheinlich nicht glauben, wenn sie erzählt bekämen, dass ich Marijuana-abhängig bin. Heute kommt es mir vor, als ob ich ohne diesen "Treibstoff" nichts mehr vernümftig angehen kann.
Bei Frauen war ich immer sehr vorsichtig und habe mir eher zweimal überlegt ob ich eine Beziehung eingehe oder nicht. Umso überraschender war es für mich, drei Monate nach meinem Umzug eine Freundin zu haben, die sie die nächsten 4 Jahre bleiben sollte. Sie gab mir als erster Mensch über eine lange Zeit das Gefühl als der Mensch geliebt zu werden, der ich bin und ich dachte tatsächlich daran, in ihr einen Seelenverwandten gefunden zu haben. Man zog zusammen, hatte zwei Hunde und ein gemeinsames Leben und sprach sogar über Kinder.
Unsere gemeinsamen Jahre waren über weite Strecken von Harmonie geprägt, hätte ich das nicht so empfunden, wäre es für mich unmöglich gewesen mit jemanden zusammen zu leben. Doch plötzlich schien dieses Leben mit mir für sie nicht mehr interessant zu sein und sie beendete etwa vor einem Jahr auf kaltherzige Weise die Beziehung. Ich hielt es für das beste, auf das "Sorgerecht" für unsere gemeinsamen Hunde komplett zu verzichten, da ich so geschockt von der Trennung war und alles was mich an sie erinnern ließ, mir fast die Tränen in die Augen fließen ließ. Ich zog zügig aus, leider wohne ich heute keine 2 km Luftlinie von ihr entfernt, was es nicht ausschließst sie zufällig anzutreffen. Wenn ich heutzutage eine Party besuche, vergewissere ich mich vorher bei gemeinsamen Freunden, ob sie dort erwartet wird. Man kann raushören, dass ich Angst habe sie zu treffen. Während mich heute noch manchmal Alpträume mit ihr in der Hauptrolle heimsuchen, war sie bereits 3 Wochen nach unserer Trennung in einer neuen Beziehung. Wochen später wurde noch nicht einmal mehr zu meinem Geburtstag gratuliert.
Unter dem Strich haben mich die Erfahrungen aus dieser für mich recht langen Beziehung am weiblichen Geschlecht leider zweifeln lassen. Ich habe mir oft die Frage gestellt, wie man jemanden wie Müll behandeln kann, den man, ich geh jetzt mal davon aus, mal geliebt hat. Wie kann an mit einem Partner über das ernsthafte Thema Kinder sprechen, was nicht von mir ausging um 1, 2 Monate später bereits bereits beim Nächstbesten ins Bett zu hüpfen. Ich habe bestimmt ein halbes Jahr gebraucht, um nicht mehr alle 10 Minuten einen Gedanken an ihre Person zu verschwenden.
Grundsätzlich bin ich eher schüchtern und nehme ungern an der Flirterei teil, die man abends in Discos finden kann. Mir ist das alles zu oberflächlich und irgendwo finde ich es auch peinlich, wie sich der ein oder andere Abends aufführt um auf sich aufmerksam zu machen. Allerdings finde ich es besonders schlimm wenn ich sehe wie sich tatsächlich die meisten Frauen von genau diesem maßlos gespielten Auftreten der männlichen Partygäste beeindrucken lassen. In diesen Momenten fühle ich mich, was ich sowieso schon tue, fremd in der Gesellschaft und möchte unter keinen Umständen Teil dieses Theaterstücks sein. Leider ist diese Einstellung nicht gerade optimal, um neue weibliche Bekanntschaften zu machen. Vielleicht habe ich auch in den letzten Jahren verlernt auf eine Frau zu zugehen, die mich optisch anspricht.
Die einzigen Menschen, die mir Mut für die nächsten Jahre geben können, sind eine Hand voll echter Freunde, die zu mir halten, egal was passiert, vor denen ich als Mann in schweren Zeiten auch mal weinen kann. Allesamt sind dies Männer. Ich habe jegliche Lust verloren, an so etwas wie eine Familie gründen oder zu heiraten einen Gedanken zu verschwenden, denn ich glaube , dass heutzutage, egal wie groß die Liebe sein mag, nichts für die Ewigkeit ist. Das hört sich verbittert an, ist es bestimmt auch, aber ich sage hier nur was ich fühle.
Heute Abend sitze ich hier, habe meinen Glauben an menschliche Moral irgendwann verloren, bin ein süchtiger Glücksspieler, habe mein Studium nie wirklich verfolgt und damit mir die Chance auf einen anständigen Job genommen und habe die Frau verloren, für die ich zu einer gewissen Zeit gestorben wäre. Ich brauche Gras um mich wohl zu fühlen und ein Glücksgefühl wurde in meinem Kopf höchstens dann ausgelöst, als ich im letzten halben Jahr das ein oder andere Mal LSD konsumiert habe.
Mir ist bewusst, dass ich noch jung bin, dass noch genügend Zeit für mich existieren sollte, mein Leben zu ändern und ein zufriedener Mensch zu werden, der ich mit 10 oder 12 Jahren war. Aber bis heute schaff ich es nicht..
Danke fürs zuhören ;-)
Auf der einen Seite haben mir meine Eltern alles ermöglicht, was in ihrer Macht stand. Mit 20 Jahren hatte ich jeden Kontinent einmal mindestens besucht, ein Jahr in Australien folgte nach dem Abitur. Erlebnisse, die mich eigentlich noch hungriger auf das Leben hätten machen müssen. Die Kehrseite meiner Erziehung waren allerdings immer die hohen Erwartungen an meine Person. Klappte mal etwas in meinem Leben nicht nach den Idealvorstellungen meiner Eltern, wurde ich automatisch spürbar kälter behandelt.
So lag es für mich auf der Hand, dass ich für mein nicht ganz freiwilliges Studium in eine andere Stadt ziehen müsste, um mich grundsätzlich etwas befreiter zu fühlen, was ich 2006 auch tat.
Da ich mich nicht besonders für meinen BWL-Studiengang begeistern konnte, ließ ich dieses von Anfang an schleifen und begann mich mehr mit meinem Hobby, dem Pokern zu beschäftigen, mein Hang zum Glückspiel war immer ausgeprägter als bei den Menschen, die mich umgaben und er ist es heute noch. Glücklicherweise konnte ich bis heute gut davon leben, allerdings habe ich auch sehr viel Zeit in das Pokern investiert.
Gleichzeitig bekämpfte ich meine Einsamkeit in der neuen Stadt mit dem täglichen Konsum von Marijuana, welchen ich mir ebenfalls bis heute nicht abeignen konnte. Ich möchte Weed auf keinen Fall glorifizieren, allerdings hat der Konsum bei mir immer dazu geführt, dass ich mich seelisch besser gefühlt habe und meine kleineren Hürden des Alltags leichter bewältigen konnte. Obwohl ich seit 5 Jahren täglich mehrfach zur Droge greife, sieht man es mir nicht an, da ich sehr auf mein äußeres Erscheinungsbild achte. Mein Sozialverhalten veränderte sich zu keinem Zeitpunkt durch den THC-Konsum, die meisten Menschen in meinem Umfeld würden es warscheinlich nicht glauben, wenn sie erzählt bekämen, dass ich Marijuana-abhängig bin. Heute kommt es mir vor, als ob ich ohne diesen "Treibstoff" nichts mehr vernümftig angehen kann.
Bei Frauen war ich immer sehr vorsichtig und habe mir eher zweimal überlegt ob ich eine Beziehung eingehe oder nicht. Umso überraschender war es für mich, drei Monate nach meinem Umzug eine Freundin zu haben, die sie die nächsten 4 Jahre bleiben sollte. Sie gab mir als erster Mensch über eine lange Zeit das Gefühl als der Mensch geliebt zu werden, der ich bin und ich dachte tatsächlich daran, in ihr einen Seelenverwandten gefunden zu haben. Man zog zusammen, hatte zwei Hunde und ein gemeinsames Leben und sprach sogar über Kinder.
Unsere gemeinsamen Jahre waren über weite Strecken von Harmonie geprägt, hätte ich das nicht so empfunden, wäre es für mich unmöglich gewesen mit jemanden zusammen zu leben. Doch plötzlich schien dieses Leben mit mir für sie nicht mehr interessant zu sein und sie beendete etwa vor einem Jahr auf kaltherzige Weise die Beziehung. Ich hielt es für das beste, auf das "Sorgerecht" für unsere gemeinsamen Hunde komplett zu verzichten, da ich so geschockt von der Trennung war und alles was mich an sie erinnern ließ, mir fast die Tränen in die Augen fließen ließ. Ich zog zügig aus, leider wohne ich heute keine 2 km Luftlinie von ihr entfernt, was es nicht ausschließst sie zufällig anzutreffen. Wenn ich heutzutage eine Party besuche, vergewissere ich mich vorher bei gemeinsamen Freunden, ob sie dort erwartet wird. Man kann raushören, dass ich Angst habe sie zu treffen. Während mich heute noch manchmal Alpträume mit ihr in der Hauptrolle heimsuchen, war sie bereits 3 Wochen nach unserer Trennung in einer neuen Beziehung. Wochen später wurde noch nicht einmal mehr zu meinem Geburtstag gratuliert.
Unter dem Strich haben mich die Erfahrungen aus dieser für mich recht langen Beziehung am weiblichen Geschlecht leider zweifeln lassen. Ich habe mir oft die Frage gestellt, wie man jemanden wie Müll behandeln kann, den man, ich geh jetzt mal davon aus, mal geliebt hat. Wie kann an mit einem Partner über das ernsthafte Thema Kinder sprechen, was nicht von mir ausging um 1, 2 Monate später bereits bereits beim Nächstbesten ins Bett zu hüpfen. Ich habe bestimmt ein halbes Jahr gebraucht, um nicht mehr alle 10 Minuten einen Gedanken an ihre Person zu verschwenden.
Grundsätzlich bin ich eher schüchtern und nehme ungern an der Flirterei teil, die man abends in Discos finden kann. Mir ist das alles zu oberflächlich und irgendwo finde ich es auch peinlich, wie sich der ein oder andere Abends aufführt um auf sich aufmerksam zu machen. Allerdings finde ich es besonders schlimm wenn ich sehe wie sich tatsächlich die meisten Frauen von genau diesem maßlos gespielten Auftreten der männlichen Partygäste beeindrucken lassen. In diesen Momenten fühle ich mich, was ich sowieso schon tue, fremd in der Gesellschaft und möchte unter keinen Umständen Teil dieses Theaterstücks sein. Leider ist diese Einstellung nicht gerade optimal, um neue weibliche Bekanntschaften zu machen. Vielleicht habe ich auch in den letzten Jahren verlernt auf eine Frau zu zugehen, die mich optisch anspricht.
Die einzigen Menschen, die mir Mut für die nächsten Jahre geben können, sind eine Hand voll echter Freunde, die zu mir halten, egal was passiert, vor denen ich als Mann in schweren Zeiten auch mal weinen kann. Allesamt sind dies Männer. Ich habe jegliche Lust verloren, an so etwas wie eine Familie gründen oder zu heiraten einen Gedanken zu verschwenden, denn ich glaube , dass heutzutage, egal wie groß die Liebe sein mag, nichts für die Ewigkeit ist. Das hört sich verbittert an, ist es bestimmt auch, aber ich sage hier nur was ich fühle.
Heute Abend sitze ich hier, habe meinen Glauben an menschliche Moral irgendwann verloren, bin ein süchtiger Glücksspieler, habe mein Studium nie wirklich verfolgt und damit mir die Chance auf einen anständigen Job genommen und habe die Frau verloren, für die ich zu einer gewissen Zeit gestorben wäre. Ich brauche Gras um mich wohl zu fühlen und ein Glücksgefühl wurde in meinem Kopf höchstens dann ausgelöst, als ich im letzten halben Jahr das ein oder andere Mal LSD konsumiert habe.
Mir ist bewusst, dass ich noch jung bin, dass noch genügend Zeit für mich existieren sollte, mein Leben zu ändern und ein zufriedener Mensch zu werden, der ich mit 10 oder 12 Jahren war. Aber bis heute schaff ich es nicht..
Danke fürs zuhören ;-)