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Jeden Morgen Bauchsschmerzen, wenn der Wecker geht

sackgasse

Neues Mitglied
Hallo,

habe mich hier angemeldet, weil ich niemanden habe mit dem ich darüber sprechen könnte.

Ich bin 21, seit Anfang des Jahres arbeitlos und total unglücklich in meinem erlerntem Beruf (Metallverarbeitung). Nach der Ausbildung konnte ich trotz Bestnoten nicht übernommen werden. Nun hatte ich letzten Freitag das erste Vorstellungsgespräch für meinen erlernten Beruf. Beworben habe ich mich eigentlich nur, weil das Arbeitsamt das verlangt. Ich habe dem Personaler in den 45min so oft ins Gesicht gelogen, wie ich das noch nie in meinem Leben bisher gemacht habe (von wegen wie toll ich den Beruf finde und so...). Wie gesagt ich will in dem Beruf eigentlich ums verrecken -und das meine ich wortwörtlich- nicht arbeiten. Auch bin ich in dieser Tätigkeit alles andere als gut. Andereseits weiß ich auch nicht wie es sonst weitergehen soll. Würde gerne etwas kaufmännische machen oder so. Mittlerweile finde ich eigentlich alles besser als das.

Problem was eine neue kaufmännische Ausbildung angeht ist, das es eigentlich schon zu spät ist. Bin 21, müsste erst eine kaufmännische Schule besuchen (2 Jahre) + Ausbildung (3 Jahre) + 1 Jahr warten, weil die Stellen für die Schule schon besetzt sind= bedeutet, dass das schonmal wegfällt. (bei mir in der Region wird für 90% aller kaufmännischen Ausbildungsstellen der Schulabschluss einer kaufmannschule verlangt)

Bleibt im Prinzip nur noch 1. Option. Ich bewerbe mich irgendwo für einen vergleichsweise "einfachen" Job. Lagerarbeiter o.ä. . Nur dann würde ich wieder 200,300 vielleicht sogar 400€ weniger verdienen als in meinem erlerntem Beruf. Also ziemlich verzwickt das ganze.

Noch was zu meinem Vorstellungsgesräch am Freitag. Also ich weiß nicht ob die mich nehmen, aber am Freitag nach dem Gespräch ging es mir echt schlecht. Ich hatte in der letzten Zeit die Tätigkeiten die ich in meinem Beruf machen muss schon verdrängt...bis Freitag. Als mir der Personaler fachspezifische Fragen zu meinem Beruf stellte, wusste ich nicht nur vieles nicht. Nein mir wurde richtig schlecht. Als ich wieder zuhause war, waren soviele Gedanken in meinem Kopf, dass ich bestimmt 2 Stunden lang völlig verwirrt von Zimmer zu Zimmer immer hin und her gegangen bin. Die Stimmung schwankte fast von Sekunde zu Sekunde, von panisch über hoffnungslos bis hin zu "ach das wird schon" war alles dabei. Habe dann das Haus verlassen um einen Spaziergang zu machen. Ich wusste echt nicht, ob ich jemals wieder meine Wohnung betreten werde. In mir ist eine tiefe leere und hoffnugslosigkeit. Ich fühle mich gefangen in einer Sackgasse. Weiß nicht wie ich allein hier wieder rauskommen soll.

Danke für alle die das lesen und für jeden Ratschlag.

Edit: Wenn ich die Stelle bekomme, weiß ich echt nicht wie lange das gut geht. Wie lange es dauert bis ich durchdrehe. Es ist schon paradox; ich bewerbe mich aufgrund meiner ?fast? ausweglosen Lage für eine Tätigkeit, die ich eigentlich gar nicht machen will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie bist du denn überhaupt dazu gekommen die Ausbildung in der Metallbranche zu machen? Hast du erst während der Ausbildung gemerkt, dass es dir nicht gefällt?

Also wenn dich die Tätigkeiten in der Metallverarbeitung wirklich dermaßen ankotzen, solltest du dich wirklich nach einer Alternative umschauen. Du müsste ja sonst noch 46 Jahre bis zum Rentenbeginn etwas machen was du gar nicht willst.

Was für einen Schulabschluss hast du denn? Ich weiß nicht was du mit Kaufmannsschule meinst, ich kenne das so ein mittlerer Schulabschluss reicht um eine kaufmännische Lehre zu beginnen.
Und selbst mit einem Hauptschulabschluss ist es in der deiner Situation vielleicht gar nicht so schwer, wenn du schon Bestnoten an der Berufsschule hattest.
 
Warum arbeitest du nicht auf den Beruf hin, der dir liegt.
Du bist 21, da ist es noch nicht zu spät.
Willst du weiter mit Bauchschmerzen aufstehen, weil du einen Beruf hast, der dir nicht gefällt?
Das mit der kaufmännischen Schule habe ich nicht verstanden. Warum ist das in deiner Region Voraussetzung. Könntest du eine schulische Ausbildung im kaufmännischen Bereich machen?

LG Punto
 
Morgen,

ich bin wirklich äußerst dankbar für eure Antworten bisher.

@caesar

"Was für einen Schulabschluss hast du denn?"

Ich habe eine Realschule besucht, also Realschulabschluss.

"Ich weiß nicht was du mit Kaufmannsschule meinst"

Damit meine ich eine Handelsschule. Ich weiß zwar nicht wieso das nur hier im Umkreis so ist, aber hier ist es in 9 von 10 Fällen Pflicht. So steht es zumindest in den Stellenausschreibungen. Das ein Hauptschulabschluss für z.B den Ausbildungsberuf "Industriekaufmann" reicht, habe ich noch nie in einer Ausschreibung gesehen. Da steht immer: Realschulabschluss+Handelsschule oder Fachabi.

"wenn du schon Bestnoten an der Berufsschule hattest."


Sorry das war vielleicht übertrieben. Ich habe sowohl die Ausbildund als auch die Berufsschule mit einer 2 abgeschlossen. Die Noten auf meinem Realschulzeugnis sind aber bei weitem nicht so gut.

@punto60

"Warum arbeitest du nicht auf den Beruf hin, der dir liegt.
Du bist 21, da ist es noch nicht zu spät.
Willst du weiter mit Bauchschmerzen aufstehen, weil du einen Beruf hast, der dir nicht gefällt?"


Natürlich will ich nicht jeden morgen mit Bauchschmerzen aufstehen. Das ist ja der Hauptgrund meiner verzweiflung 😉. Wenn ich alles zusammenrechne (also evtl. erst eine neue Schule besuchen,Ausbildung und ein Jahr Wartezeit, weil dieses Jahr ja alle Plätze weg sind, würde ich -wenn alles klappt- erst mit 26 oder 27 anfangen richtig zu Arbeiten. Ich kann doch nicht bis 27 noch bei meinen Eltern wohnen bleiben 🙁.
 
Problem was eine neue kaufmännische Ausbildung angeht ist, das es eigentlich schon zu spät ist. Bin 21, müsste erst eine kaufmännische Schule besuchen (2 Jahre) + Ausbildung (3 Jahre) + 1 Jahr warten, weil die Stellen für die Schule schon besetzt sind= bedeutet, dass das schonmal wegfällt. (bei mir in der Region wird für 90% aller kaufmännischen Ausbildungsstellen der Schulabschluss einer kaufmannschule verlangt)

Sowas hab ich aber noch nie gehört, für Bürokaufmann, Gross- und Handelskaufmann, etc .... reicht ein Hauptschulabschluss, du bist quasi schon fast überqualifiziert. 🙂 Lass Dich von der Stellenausschreibung nicht irritieren, da hab ich schon ne Menge an Quatsch gelesen 😀


Lieber bis 27 bei den Eltern wohnen und dann ein "richtiger Job" als mit Helfertätigkeiten die nächsten 50 Jahre auf Hartz4 Niveau Leben 😉
 
Damit meine ich eine Handelsschule. Ich weiß zwar nicht wieso das nur hier im Umkreis so ist, aber hier ist es in 9 von 10 Fällen Pflicht. So steht es zumindest in den Stellenausschreibungen. Das ein Hauptschulabschluss für z.B den Ausbildungsberuf "Industriekaufmann" reicht, habe ich noch nie in einer Ausschreibung gesehen. Da steht immer: Realschulabschluss+Handelsschule oder Fachabi.

Industriekaufmann zu werden könnte mit Hauptschulabschluss in der Tat schwer werden, allerdings ist das hier nebensächlich, denn du hast ja einen Realschulabschluss.

Hier bei uns in der Gegend reicht für die kaufmännischen Ausbildungen normalerweise der Realschulabschluss aus.
Außerdem hast du ja schon eine Berufsschule besucht, da werden ja evtl. auch kaufmännische Themen wie z.B. Buchführung behandelt worden sein.
Das kannst du einer Ausbildungsplatzsuche auch einbringen.
Wenn du da machst hättest du doch bestimmt gute Chancen für nächstes Jahr einen Ausbildungsplatz zu bekommen und hättest dann mit 24/25 einen Beruf der dir gefällt.
 
Danke für jede Antwort. Jede Antwort gibt mir ein kleines bisschen zuversicht. Ich habe nicht nur Angst das ich keine neue Ausbildung bekomme, sondern eben auch täglich eine Arbeit verrichten zu müssen die mir keinen Spaß macht bzw. evtl auch noch dabei so wenig zu verdienen, dass ich Monat für Monat jeden Euro zweimal umdrehen muss.

Ich durchlebe aktuell die schwierigste Zeit meines bisherigen Lebens. Habe permanent Kopschmerzen, was bei mir völlig neu ist, mich würde es nicht wundern, wenn ich aufgrund meiner aktuell seelischen und somit auch körperlichen Situation mit einem Herzinfarkt tot umfalle. Meine Eltern sagen ich nehme das ganze zu ernst, aber hey hier geht es doch um etwas was ich die nächsten 40-50 Jahre machen muss. Ich bewundere wirklich Leute die keinen Spaß an der Arbeit haben, aber das völlig ausblenden können und nur auf das Geld gucken.
 
ich kann dir nur raten erstmal jede menge praktika zu machen in allen berufen, die dir eventuell spaß machen könnten.
leute die z.b. studieren gehen sind teilweise auch erst mit fast 30 fertig und ich hab gerade mit 23 meine erste ausbildung abgeschlossen und mach jetzt noch fachabi und stuidium hintendran. warum denn nicht? es ist doch dein leben und du hast zeit ohne ende!
 
Hallo Zitronenfalterin,

also das mit den Praktikas ist eine gute idee die ich auch schon hatte. Könnte ich die Zeit zurückdrehen würde ich es eben auch so machen. So viele Praktika wie nur möglich. Jetzt ist dafür aber gar keine Zeit mehr, da ich ja vorerst wieder irgendwie Geld verdienen muss (wahrscheinlich in meiner alten Tätigkeit 🙁). Das Problem ist, würde ich jetzt bewusst auf einen Arbeitsplatz in dem Beruf den ich erlernt habe und der mir keinen Spaß macht verzichten, Praktika machen und am Ende doch keinen neuen Ausbildungsplatz bekommen, würden mich die Personaler bei denen ich mich ja dann zwangsläufig wieder bewerben müsste fragen, wieso sie mich denn einstellen sollen, wenn ich ja offensichtlich keine Lust auf den Beruf habe.

Ich weiß ich nerve bestimmt, weil ich bei so ziemlich jedem Vorschlag wieder 2 Schritte vorausdenke und immer ein "wenn aber" finde. Aber so bin ich. Ich kann nichts gegen diese Zukunftsängste machen.
 
und wenn du erstmal halbtags arbeitest und nebenbei praktika machst?! oder am wochenende und im urlaub?
wie wäre es mit einem freiwilligen sozialen/ökoloischen jahr und nebenbei die zeit zur berufsorientierung nutzen? vielleicht über einen nebenjob? oder ein berufsfindungsjahr (falls es sowas bei euch gibt) an einer berufsschule und nebenbei im alten job (aushilfsweise) geld verdienen? es gibt doch so viele möglichkeiten!
aber ich kenne das, ich war mal genauso!
 

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