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Ist es in dieser Gesellschaft wirklich möglich, zu leben?

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Schatten

Neues Mitglied
Hallo alle zusammen,

die Frage wird sich vielleicht etwas seltsam anhören, aber ich versuche mal, das zu beschreiben...

Wird man in diese Gesellschaft, in dieses System geboren, ist man Strukturen unterworfen. Es gibt Normen, an die man sich zu halten hat. Und der grobe Lebenslauf ist vorherbestimmt:

Schule, Studium/Ausbildung, Beruf.

Als "Lückenfüller" dienen Konsum, oft leider nur oberflächliche "Freundschaften, kurzweilige Eindrücke, etc. ...aber nie hat man (oder ich) zumindest das Gefühl, wirklich etwas aus dem Leben zu machen...

Irgendwie fühle ich mich wie ein kleines, unscheinbares Zahnrad in einem riesigen System, das dazu gebaut wurde, um zu arbeiten und das gesamte System mit millionen von anderen kleinen Helfern am Laufen zu halten. Wehrt sich dieses kleine Zahnrad, kann es mühelos ersetzt werden, nur muss es dann selbst schauen, wo es hinkommt - das Zahnrad würde verachtet und ausgegrenzt werden, es würde sowohl materiell als auch immateriell enteignet werden.

Es bleibt also keine weitere Option, als sich diesem System zu unterwerfen...nur, irgendwie fühle ich mich so...ich weiß nicht, "maschinell". Täglich diese Routine...wofür leben wir eigentlich, warum machen wir das, anstatt wirklich einmal zu leben und nicht nur zu existieren?

Ich kenne viele Leute, die glücklich sind. Wie schaffen sie das? Ist ihnen eigentlich überhaupt bewusst, dass sie in so einem Netz gefangen sind? Man kann sich innerhalb dieses Netzes der Gesellschaft nahezu frei bewegen, klar - aber sobald man auch nur ein bisschen davon abweicht, bekommt man negative Resonanz der anderen zu spüren...

Man wird schon als Kind der Masse angepasst, es ist kaum möglich, seinen individuellen Charakter ausleben zu können.

Wie schaffe ich es, das Gefühl zu bekommen, wirklich zu leben, und das möglichst, ohne dieser Gesellschaft den Rücken kehren zu müssen? Letzteres wäre sehr schwer für mich.

LG, Schatten
 

Lily94

Mitglied
Hallo Schatten,

genau das was du beschreibst habe ich in meinem Beitrag 'Ich will nicht diese Norm leben' versucht zu sagen. Ich weiß nicht wie man Glücklich wird, aber ich will Dich wissen lassen, dass ich das absolut nachvollziehen kann, was du denkst und darüber fühlst!

Lg

Lily :)
 

Nordfalke

Aktives Mitglied
Hallo Schatten,

zunächst mal-ja es ist möglich darin zu leben. Allerdings ist der Maßstab dessen was geht, nicht das was wir uns erträumen, sondern das was tatsächlich möglich ist. Wie leben ja nicht in einem Luftleeren Raum, sonder müssen uns bestimmten Zwängen unterwerfen. Ich rede hier nicht von Gesellschaftlicher Norm, sondern von Über lebensnotwendigen Dingen. Solchen Dingen wie Geld verdienen um sein Leben zu finanzieren. Es gibt ein Minimum dessen was an braucht, um Wohnen zu können und Essen zu können. Die Frage ist auf welchem Weg man das erwirtschaftet. Jemand er aussteigen will, kann versuchen sein Berufsleben so zu gestalten, das er seine Berufung als Beruf lebt. Die Mehrzahl derer die das tun ,müssen sehr viel arbeiten und Leben dennoch von der Hand in den Mund. Aber sie sind zufrieden weil sie sich selber weitgehend verwirklichen können. Natürlich ist ach so ein Leben mit ganz viel Dingen behaftet die keinen Spaß machen- so Dingen wie Krankenkasse und Finanzamt- Bürokratischer Zeug das eigentlich nervt und Geld kostet. Man muss damit leben können das man nicht jeden Monat ein festes Gehalt hat und oftmals darum zittern muss ob es reicht. Natürlich wäre es schön wenn man nur noch darüber nachdenken müsste wie viel Überschuss man verdient hat , aber in der Situation sind nur wenige selbstständige die in der Form von Ich Ag´s agieren.

Alles in Leben hat einen Preis und es gibt keine Garantie oder ein Versprechen das ,das Leben paradiesisch sein wird. Es ist ein ständiger Kampf der viel von uns verlangt, der aber auch dazu führt, das man lernt und reifer wird.

Wenn ich ein lebenswertes Leben haben will muss ich mir Freiräume schiffen wo ich das Leben kann was mir wichtig ist. Dazu gehört Mut und vor allem eine Lebenseinstellung die mehr optimistisch ist. Wer immer unzufrieden ist und nur am nölen ist wird immer unzufrieden und unglücklich sein,egal wie gut es ihm geht.
Es gibt den Spruch - viele suchen vergeblich nach dem Großen Glück und übersehen dabei das kleine Glück was Ihnen täglich begegnet. Da ist etwas wahres dran. Man muss den Willen zum Glücklichsein haben um aus der Depression ausbrechen zu können.

Die Gesellschaft schafft einen Rahmen in dem wir uns alle Bewegen. Und die Rahmenbedingungen darin sind oft ganz schwer, und je mehr man sich aufgibt umso mehr ist man darin gefangen. Aber es liegt auch an uns die Stellen zu suchen wo wir uns verwirklichen können und sei es noch so wenig . Ich weiß genau wie das ist wenn man sich von den Zuständen runter ziehen lässt, ich hatte auch schon solche Phasen. Aber ich kann nur sagen, ich habe einen starken Lebenswillen und der führt dazu mich nicht damit abfinden zu wollen das alles Scheiße ist. Und ich habe festgestellt das der Willen zum Leben auch der Wille sein muss das positive zu suchen.

Vor allem ist es oft eine Ausrede die eigene Kraftlosigkeit mit den schlimmen Zuständen zu begründen, aber das sind ausreden weil wir der Verantwortung für uns selber oft ausweichen wollen. Tatsache ist- für unser Glück sind wir selber zuständig und oft sind wir nur unglücklich weil wir zu viel erwarten und uns nicht an dem freuen können was wir haben.

Otto Walkes hat es einmal Scherzhaft ausgedrückt: Er erzählt von einem Mann der unglücklich war weil Ihm sein Rasierer ins Klo gefallen war- aber dann sagte eine Stimme zu ihm- sein nicht traurig- es gibt Leute die haben noch nicht einmal einen Bart...

in diesem Sinne Mut zum Leben für alle

Nordfalke
 

Schatten

Neues Mitglied
@Lilly,

danke für Deine Antwort...es ist gut zu wissen, dass man nicht alleine damit ist und es Menschen gibt, die genauso fühlen. :)

Und @Nordfalke:

Danke Dir ebenfalls...aber irgendwie stolpere ich immer wieder über eine Textstelle von Dir, und zwar:

"Ich rede hier nicht von Gesellschaftlicher Norm, sondern von Über lebensnotwendigen Dingen. Solchen Dingen wie Geld verdienen um sein Leben zu finanzieren."

Das mag stimmen, dass man hier Geld verdienen muss, um über die Runden zu kommen...aber auch das verstehe zumindest ich persönlich als weiteren Zwang der Gesellschaft. Fast alles ist auf Geld ausgelegt, Deine Existenz an sich, viele Deiner Lebensqualitäten...und gerade der Faktor Geld führt ja auch dazu, dass wir so ein Routineleben führen, denn das führen wir in der Regel nur, um Geld zu verdienen und überhaupt existieren zu können.
Ich kann es nicht so gut in Worte fassen...hoffe aber, dass Du verstehst, was ich sagen möchte.
:)

Und noch ein kleiner "Stolperstein":
"Jemand er aussteigen will, kann versuchen sein Berufsleben so zu gestalten, das er seine Berufung als Beruf lebt" Dazu wollte ich Dich noch etwas fragen...ist es denn eigentlich nicht so, dass dieser jemand immer noch der Gesellschaft unterworfen ist? Zwar ist er einigermaßen glücklich, ja, aber die gesellschaftlichen Zwänge sind immer noch präsent, wirklich ausgestiegen ist er nicht, er hat lediglich das Netz der Gesellschaft, in dem wir gefangen sind, so weit wie möglich genutzt...


Aber Dein Ansatz mit der Selbstverwirklichung in dieser Gesellschaft klingt gut...auch wenn es schwer wird, es zu schaffen....aber es ist ein kleines Licht in der Dunkelheit, das einem etwas Motivation gibt. :)

LG, Schatten.
 

Mystic Prophecy

Aktives Mitglied
Ich kenne viele Leute, die glücklich sind. Wie schaffen sie das? Ist ihnen eigentlich überhaupt bewusst, dass sie in so einem Netz gefangen sind? Man kann sich innerhalb dieses Netzes der Gesellschaft nahezu frei bewegen, klar - aber sobald man auch nur ein bisschen davon abweicht, bekommt man negative Resonanz der anderen zu spüren...
Bist Du Dir wirklich so sicher, dass viele Menschen 'nur' glücklich sind? Ich denke, bei sehr vielen siehst Du nur an die Fassade, aber nie dahinter.

Es gibt Menschen, denen Du niemals ansiehst, wie es ihnen tatsächlich geht. Sie lachen, geben sich fröhlich, haben Sinn für Humor und strahlen etwas ungemein positives aus - doch innerlich sind sie zerbrochen, zeigen es aber eben nicht.
Kommt dann irgendwann mal der große emotionale Ausbruch/ der Knall, dann können die meisten Personen aus dem Umfeld das überhaupt nicht verstehen, weil derjenige doch immer so selbstbewusst, so stark, so lebensfroh war. Zumindest ihrer Auffassung nach.

Die meisten dürften wohl so ein Mittelding haben. Sie haben Dinge, über die sie sich freuen, die sie Spaß am Leben haben lässt. Doch genauso haben sie ihre Probleme.

Nur ist es doch verpönt, zuzugeben, wenn es einem mal nicht so gut geht. Als wird das verdrängt oder auf jeden Fall nicht öffentlich gemacht.
Wer kann schon damit umgehen, wenn ein vermeintlich starker Mensch zugibt, Schwächen zu haben? Die wenigsten. Sehr viele wissen auch gar nicht, wie sie damit umgehen sollen.

Welche Möglichkeiten hat man also? Entweder arrangiert man sich mit dem System und lebt darin, schaut, dass man sich das Leben so angenehm wie möglich gestaltet oder man steigt aus.

Nur weil man sich dazu entscheidet, in dem System zu leben, heisst es trotzdem noch lange nicht, dass man alles mitmachen muss. Keiner kann einen z.B. in unserem Gesellschaftskreis dazu zwingen, Kleidung zu tragen, Musik zu hören oder Dinge zu essen, die man nicht möchte.
Dinge, mit denen ich nicht einverstanden bin, würde ich nicht unterstützen. Auch wenn ich eine andere Meinung vertrete, als die Mehrheit oder die Norm, so würde ich dennoch nicht von meinen Wertvorstellungen abweichen.
Es ist keiner gezwungen, zu allem nur 'ja und amen' zu sagen.

Also bleibt mir doch zumindest der Freiraum, dass ich mir überlegen kann, was mir gefällt, was ich machen will und ob ich mich an etwas beteilige oder mich eben in manchen Teilen von der Norm distanziere.
Das alles funktioniert aber nur dann, wenn ich für mich selbst entscheide, was ich möchte und mir dann überlege, wie ich dies erreichen kann.

Wenn mir alles an einem System zuwider ist, so habe ich doch immer noch die Alternative auszusteigen. Es gibt viele, die auswandern, entweder irgendwo als Einsiedler leben oder sich an einem Flecken der Erde ansiedeln, der nicht der hier herrschenden Norm unterworfen ist.
Allerdings ist es ein Schritt ins Ungewisse. Dafür muss man die passende Mentalität haben, keine Angst vor Ungewissem.

(Im übrigen gibt es auch hier in Deutschland genug Lebenskünstler, die sich nicht der üblichen Routine unterwerfen. Habe ich einige kennengelernt, solange ich noch im Vertrieb gearbeitet habe.)
 

Nordfalke

Aktives Mitglied
@Nordfalke:

Danke Dir ebenfalls...aber irgendwie stolpere ich immer wieder über eine Textstelle von Dir, und zwar:

"Ich rede hier nicht von Gesellschaftlicher Norm, sondern von Über lebensnotwendigen Dingen. Solchen Dingen wie Geld verdienen um sein Leben zu finanzieren."

Das mag stimmen, dass man hier Geld verdienen muss, um über die Runden zu kommen...aber auch das verstehe zumindest ich persönlich als weiteren Zwang der Gesellschaft. Fast alles ist auf Geld ausgelegt, Deine Existenz an sich, viele Deiner Lebensqualitäten...und gerade der Faktor Geld führt ja auch dazu, dass wir so ein Routineleben führen, denn das führen wir in der Regel nur, um Geld zu verdienen und überhaupt existieren zu können.
Ich kann es nicht so gut in Worte fassen...hoffe aber, dass Du verstehst, was ich sagen möchte.
:)

Und noch ein kleiner "Stolperstein":
"Jemand er aussteigen will, kann versuchen sein Berufsleben so zu gestalten, das er seine Berufung als Beruf lebt" Dazu wollte ich Dich noch etwas fragen...ist es denn eigentlich nicht so, dass dieser jemand immer noch der Gesellschaft unterworfen ist? Zwar ist er einigermaßen glücklich, ja, aber die gesellschaftlichen Zwänge sind immer noch präsent, wirklich ausgestiegen ist er nicht, er hat lediglich das Netz der Gesellschaft, in dem wir gefangen sind, so weit wie möglich genutzt...


Aber Dein Ansatz mit der Selbstverwirklichung in dieser Gesellschaft klingt gut...auch wenn es schwer wird, es zu schaffen....aber es ist ein kleines Licht in der Dunkelheit, das einem etwas Motivation gibt. :)

LG, Schatten.
zu den Stopersteinen:

wir leben in einer Realität und nicht im Lande wünsche Dir was. Natürlich muss man sich mit bestimmten Dingen arrangieren weil es eben so ist. Ein Fisch kann nicht auf dem trockenen Leben egal in welcher Gesellschaft er existiert.

Aber man kann sich Freiräume inerhalb dieses Sytems schaffen die schon ermöglichen man selber zu sein. Das liegt aber darn was wir als Preis breit sind zu zahlen, also mitunter auch das man sich gleichgesinnte suchen muss um das leben zu können. Oder aus zusteigen , ins Ausland etc.

Gesellschaftliche Normen haben ja den Sinn das zusammenleben zwischen vielen Menschen zu regeln. So manche davon sind nicht so klasse aber es liegt auch an uns wieweit wir und ihnen beugen wollen. Aber da ist auch der Maßstab das man realistisch sein muss. Das heißt das alles was du willst auch etwas kostet , also einen preis hat der nicht materiell ist aber mit Anerkennung und Ablehnung zu tun hat. Man kann auch versuchen eine eigene Gesellschaft neu zu Gründen, in der Regel versuchen das viele Sekten. Wirklich erfolgreich aber nicht. Ansonsten habe ich die Wahl mit wem ich Umgang haben möchte und mit welchem Umfeld und daher auch mit bestimmen kann welche Regeln dort gelten. Wir sind nicht nur Opfer von bestehenden sondern können auch aktiv versuchen diese mit zu gestalten. In der Politik z.B. oder in sozialen Initiativen. Wie alle sind die Gesellschaft und unser handeln -oder auch nicht handeln hat Einfluss darauf welche Normen sich durchsetzen. Du darfst nur nicht erwarten das es schnelle Erfolge gibt- solche Veränderungen dauern lange und sind schleichend. Es hat etwas damit zu tun das Bewusstsein in der Gesellschaft zu verändern. Und das kann keine alleine. Aber ich kann alleine Entscheiden ob ich da mitwirken will oder nicht. Ich war früher mal Mitgleid in der Friedensbewegung und war schon sehr enttäuscht das trotz massiven Einsatz und Engagement die großen Sichtbaren Erfolge ausbleiben. Aber dennoch hat sich die Einsellung der Mneschen dazu massiv geändert und ich habe meinen kleinen Teil dazu beigetragen das es so kam. Also war es nicht sinnlos. Und wenn man versucht das im kleinem Rahmen zu leben im Unfeld und mir ds auch aussuche kann man schon eines tun um bei sich selber zu sein und seine Träume zu Leben.
 

Schatten

Neues Mitglied
@Mystic Prophecy:

Bist Du Dir wirklich so sicher, dass viele Menschen 'nur' glücklich sind? Ich denke, bei sehr vielen siehst Du nur an die Fassade, aber nie dahinter.
Ich weiß nicht...ehrlich gesagt kenne ich auch nicht so viele, die bereits erwachsen und ins Berufleben eingestiegen sind, ich weiß nicht, ob sie dort immer noch so glücklich wirken. Aber die Menschen, mit denen ich tagtäglich zusammen bin, wirken immer so glücklich und ich könnte mir schwer vorstellen, dass sie es nicht sind. Ich habe auch mal versucht, das Thema bei ihnen anzusprechen, bin aber nur auf Unverständnis gestoßen...ich weiß auch gar nicht, ob sie verstehen, was ich überhaupt gemeint habe.

Aber es kann natürlich gut sein, dass ich meist wirklich nur die Fassade gesehen habe - Deine Erläuterungen erscheinen mir sehr nachvollziehbar...

Dass man sich nicht immer der Norm anpassen muss, das stimmt...aber oft ist es so, dass man deswegen verachtet wird. Nur als Beispiel, würde jemand in der Schule mit einer Schlaghose und mit Schlabberpullis herumlaufen, würde man argwöhnisch beäugt werden, als sei man irgendein anderes Wesen, weil sich nicht nach der Norm kleidet.

Oder auch Musik, ich höre z.B. Metal, und viele haben Vorurteile und verachten mich auf eine gewissen Weise deswegen, machen blöde Kommentare (wobei das beim Musikgeschmack nicht annähernd so schlimm ist wie bei anderen Themen)...ich habe zwar die Möglichkeit, weiterhin zu mir und meinen Vorlieben zu stehen, was ich auch tue, aber dennoch tut es weh zu erfahren, dass man verachtet wird - nur, weil man nicht so ist, wie es andere wünschen...

Ich würde gerne so leben, wie Du es tust und es beschrieben hast. Und ich versuche es auch...aber irgendwie ist es so, als ob sich die meisten gegen einen auflehnen würden, wenn man ein wenig anders ist, egal in welchem Punkt, selbst wenn dieses Auflehnen nicht so offensichtlich erscheint. Und das macht mich irgendwie fertig.

Danke aber jedenfalls für Deine Antwort!

Naja, und wenn man vollkommen alles nicht ertragen sollte, bleibt immer noch das Aussteigen...da hast Du recht.

LG...Schatten.
 
G

Gast

Gast
Ich empfinde das ebenfalls so, wie der TE schreibt. Unsere Gesellschaft ist verkommen, durch Werbung und Konsum mit daraus resultierender Gier! Menschliche Werte sind völlig verloren gegangen, jeder ist sich selbst der nähste - Menschen müssen absolut perfekt sein (Schönheitswahn, Modewahn, u.s.w.), nach der Meinung der Medienverblendeten darf ein Mensch keinerlei Fehler machen und muss sich voll dem ausbeuterischen System hingeben. Eine schreckliche Gesellschaft ist das - Die man sich leider nicht aussuchen kann und ändern wird sie sich wohl kaum, weil die meisten zu dumm sind, es endlich mal einzusehen! Eine wirkliche Änderung kann nur eine Naturkatastrophe apokalyptischen Ausmaßes erzwingen, weil der Mensch nur redet, redet, redet - aber sich absolut nichts ändert! So wie die Menschheit mit ihrer gesamten Umwelt umgeht ist der Untergang schon vorbestimmt! Und glücklich sind die wenigsten, das ist oft nur Fassade!
 

Mystic Prophecy

Aktives Mitglied
Oh, so einfach ist es nicht, so zu leben. Es funktioniert auch nicht immer perfekt. Ich habe genauso meine Problembereiche, wie die meisten anderen auch.
Ich versuche zwar, nach dem, was ich geschrieben habe, zu leben und mache das bis zu einem gewissen Grad auch, doch vollständig gelingt mir das auch nicht. Zumindest wahre ich nach außen auch sehr oft die Fassade...

Was die Wertvorstellungen betrifft, das halte ich in der Tat so. So gesehen ist es mir auch egal, wenn andere da eine andere Meinung vertreten. Es ist nicht so, dass ich mit aller Gewalt meine Meinung durchsetzen will/ muss. Ich respektiere auch die Meinung anderer, muss aber nicht zwingend mit ihnen übereinstimmen und schon gar nicht, wie eine Fahne im Wind ständig meine Überzeugungen wechseln.

Kleidungstechnisch interessiert es mich wirklich nicht, ob es anderen nun in den Kram passt oder nicht. Es muss mir gefallen, ich muss mich darin wohlfühlen.
Und da ich insgesamt recht 'hitzig' unterwegs bin, kann es schon vorkommen, dass ich in einem Anfall von zu viel wärme in der Arbeit nur noch kurzärmlig oder im Top rumlaufe - auch im Winter. Meine Kollegen wundern sich schon lange nicht mehr über meine Kälteunempfindlichkeit.

Ich hab nur eine einzige Jacke, meine Motorradjacke. Ansonsten trage ich eben ein langärmliges Oberteil. Und wenn die Menschen auf der Straße mich wie einen Außerirdischen anschauen wollen, weil ich eben ohne Jacke auch bei aktuellen Temperaturen unterwegs bin, so ist es ihre Sache. Mich interessiert das nicht.

Was die Musik betrifft... naja, meine frühere Chefin (möge sie mir nie wieder unter die Augen treten!) hat unter anderem aufgrund meines Musikstils -Metal, Mittelalter-Rock- gemeint, mir Selbstmordabsichten unterstellen zu müssen.
Das war zwar nicht die einzigste Unverschämtheit und Gehässigkeit, die sie an den Tag gelegt hat, aber das war letztendlich der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat und ich mich spätestens ab diesem Moment nicht mehr mit meiner Arbeit identifizieren konnte. Da ich aber wusste, was ich will, habe ich diesen Job so lange noch ausgehalten, bis ich das erreicht habe, was ich wollte. Wechsel aus dem Vertrieb in den BackOffice-Bereich der Firma. Der Preis war enorm hoch dafür, aber ich würde vermutlich auch heute noch genauso handeln.

Jedenfalls bin ich der Meinung, dass ich bei dem, was ich mache, mir selbst immer noch in die Augen schauen können muss.
 
M

Manuel+

Gast
Schatten,

wir sind der Natur unterworfen. Dazu gehört es zB auch, seinen Lebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen.

Daneben gibt es den Bereich der Freiheit, der bei jedem in unterschiedlichem Maße eingeschränkt ist - je nachdem, inwieweit die "Natur" einen bedrängt und inwieweit man die Kultur einer autonomen freien Persönlichkeit entwickelt hat, die sich selbst bestimmt.

An der Natur können und sollen wir unsere Freiheit abarbeiten. Es wäre ehrlich gesagt auch nicht wünschenswert, wenn wir in eine absolute "HappyWelt" hineingeboren wären. Man kann nicht alles haben. Widerstände, an denen man sich reiben muss, sind gut.
 
Status
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