Sexualität hat so viele Aspekte und Seiten, wodurch Menschen oft überfordert sind, vor allem, wenn es um die eigene Akzeptanz und das Verstehen der eigenen Gedanken geht. Was liegt dann näher, als meine Problem auf andere zu übertragen und sie als deren Problem zu deklarieren. Und obwohl dies häufig vorkommt, muss es nicht immer so sein.
Der TE hat gefragt, warum sich Frauen "so" verhalten, wie beschrieben. Nun, das ist relativ einfach: weil es funktioniert, manchmal Spaß macht, sie grade nicht daran gedacht hat oder sich resignierend mit dieser Rollenzuweisung abfindet. Vielleicht auch von allem etwas.
Was mich aber auch hier in diesem Thread mehr wundert, ist diese moralische Empörung, dieses geprustete "wie kann frau nur!". An welchem Kleiderbügel habe ich meine Gelassenheit, meinen Humor, meine Freundlichkeit und meine Menschlichkeit hängen lassen, wenn mich der Anblick einer Frau oder eines Mannes so sehr "derangiert"? Wir sind sexuelle Wesen und das oft bis ins hohe Alter (mehr oder weniger). Unsere "Botenstoffe" und Reize haben wir zu allen Zeiten mehr oder weniger erfolgreich eingesetzt. "Sex sells!". Was soll denn diese Prüderie und diese Aufregung.
Ja, ich kann Frauen gut verstehen, wenn es sie abstösst und ärgert, zu einem Sex-Objekt degradiert und zu einem Tragegestell von Busen und Hintern reduziert zu werden. Die überaus peinliche Anmache und die glotzenden Blicke so vieler meiner Geschlechtsgenossen sind weit über jede Peinlichkeit und Harmlosigkeit hinaus unmännlich und beschämend und auch nicht zu entschuldigen, oder gar zu verharmlosen.
Und ja, natürlich, wenn der Richtige "glotzt", ist das was ganz anderes! Und wenn die Richtige mit ihren Reizen spielt, dann entbehrt es jeder Peinlichkeit.
Entscheidend scheint mir, dass ich bei all meinen Gedankenspielen immer wieder den Bezug zu MEINER Realität suchen muss und ich eben NICHT sicher sein kann, was gerade im Kopf meines Gegenübers vorgegangen ist, auch wenn DIE SACHE für mich noch so klar zu sein scheint.
Ein wenig über sich selbst zu lachen ist ungemein wichtig und dem Menschen gegenüber sich respektvoll zu verhalten ebenso. Und wenn mir eine Frau auf den Schritt starren würde, na und? Über die Zeiten des "bösen Blicks" sollten wir hinaus sein, oder?
PS: Nein, ich habe übergriffiges und herabsetzendes Verhalten von Männern gegenüber Frauen und auch von Frauen gegenüber Männern nicht verharmlost und abgewertet. Dafür gibt es keine Entschuldigung und kein "Das ist halt so!" als Ausrede.