Und damit nähern wir uns hier scheinbar dem eigentlichen Problem eines introvertierten Menschen: es dringt selten und wenig nach außen, auf das man in einem Gespräch aufbauen kann. Nimmt man die eigenen Vermutungen oder Ahnungen, liegt man oft falsch und das Gespräch entwickelt sich zu einer Folge von Missverständnissen.
Ich kämpfe Zeit meines Lebens gegen meine Introvertiertheit, denn ich habe begriffen, dass mein Denken und Tun sich zu Händen formen muss, die andere ergreifen können, sonst werden eben leider andere Hände gegriffen und nicht meine. Dass so vielen anderen und auch mir keine andere Wahl bleibt, ist immer wieder schrecklich bis nervig. In diesem "Es ist, wie es ist" liegt die Tragik und die Chance und dafür kann man als introvertierter Menschen an manchen Tagen einfach nicht mehr dankbar sein.
@Ich_und_Ich: fühle Dich herzlich eingeladen etwas von Dir zu erzählen. Wir sind alle hier, weil die Einsamkeit das einzige Gefängnis mit einer Tür ist, deren Klinke innen angebracht ist. Jeder muss diese Tür immer wieder aufmachen, denn das Mistding geht bei uns Introvertierten von alleine zu. Wie geht es Dir heute? Was macht Dein Sonntag mit Dir?
Und ich möchte Dich auch noch um Verzeihung für meinen eher scherzhaft gemeinten 1. Beitrag bitten. Erst vorhin ist mir klar geworden, dass das wenig mitfühlend von mir war.