Ich hab ein bisschen das Gefühl, dass es so ein Internet-Phänomen ist, dass Introvertierte und Extravertierte gegeneinander ausgespielt werden. Die einen würden es angeblich als Arroganz und Ablehnung sehen, die anderen fühlen sich angeblich von den "dauernden" Oberflächlichkeiten genervt und gedrängt gegen ihre Natur zu agieren.
Das Witzige ist: Seht vielen Jahren habe ich sowohl extravertierte als auch introvertierte Freunde, ohne dass diese Probleme wirklich jemals aufgetreten wären. Und mit ein bisschen Rücksichtnahme auf die jeweiligen Bedürfnisse und Eigenheiten - völlig unabhängig von Extra- und Introversion - ist ein Auskommen ganz wunderbar möglich.
PS: Spaßig find ichs jetzt auch wieder, dass hier auch wieder diese Internetklischees herauskommen, wer wem überlegen sei. Keiner ist dem anderen überlegen - es sind einfach unterschiedliche Persönlichkeitstypen. Über die Art zu arbeiten, den Fleiß etc sagt das gar nix aus (und ja: auch Introvertierte können quatschen, die tun es dann halt nur nicht so gern in größerer Runde, aber mit einem Kollegen im Zweiergespräch tun sie es genauso... und Zeit verdaddeln kann man ja auch anders
😉 )
Und ja, Introvertierte können sich häufig besser (oder lieber?) schriftlich ausdrücken als mündlich - weil sie dann mehr Zeit haben, nachzudenken, wenn sie ihre Gedanken ordnen wollen... Über literarische Qualitäten sagt aber weder Intro- noch Extraversion was aus. Leute wie Oscar Wilde, die eindeutig extravertiert waren, konnten sich eigentlich auch ganz gut ausdrücken
😉
Die wirklichen Unterschiede zwischen Introversion und Extraversion werden in diesem Podcast gut zusammengefasst:
https://www.youtube.com/watch?v=IivRZFVpQ08
Ich denke, wenn man sich über die wirklichen Unterschiede bewusst ist, kommt man auch besser miteinander aus, weil man darauf besser eingehen kann - ohne sich in Klischees und Abwertungen zu ergehen.