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ins Kloster gehen?

M

miss understood

Gast
Hallo allerseits,

ich hoffe ihr könnt mir irgendeinen Rat geben. Ich bin ein Mensch, der sich von der übrigen Gesellschaft wohl wirklich unterscheidet. Ich philosophiere viel über das Leben und über alles mögliche. Bin eher ruhig und manchmal auch scheu, auch vom Leben. Ich habe manchmal Angst zu leben, weil ich denke, wenn ich endlich auf eigenen Beinen stehen muss, werde ich das nicht meistern. Bin jetzt 22 und wohne noch bei meinen Eltern. Ich habe vor soviel Angst, vor da draussen, von der Welt da draussen. Sonst bin ich ein Mensch, der gerne anderen hilft und mal zur Seite steht. In der schule bin ich eher die Aussenseiterin und dann denke ich schon nach, was stimmt nicht mit mir.

Ich habe überlegt, schon seit längerem und bin zu dem Punkt gekommen, ich kann einfach nicht in dieser Gesellschaft leben, ich schaffe es nicht, es ist soviel aufeinmal, alles scheint für mich so überwältigend zu sein, ich fühle mich, als ob die Welt auf meiner Schulter lastet. Ich möchte gerne ins Kloster gehen und dort leben. Nun weiss ich nicht, was mich dort erwarten würde. Ich weiss nur, dass die Nonnen einen geregelten Tagesablauf haben, sie früh morgens aufstehen und den ganzen Tag etwas zu tun haben. Ich denke, ich hätte kein Problem mit all dem, hauptsache ich kann mich auf irgendeine Weise doch von der Aussenwelt zurückziehen und von der Gesellschaft.
Wie schafft man es in ein Kloster zu kommen und Nonne zu werden ? Oder welche Möglichkeiten gibt es überhaupt?

Es kommt mir oft vor, als ob mich diese Gesellschaft auffrisst . Einige Menschen sind so oberflächlich und man hat das Gefühl, sie haben nich einen prozent vom dem Emotionsquotienten.
Ich könnte mir nie vorstellen irgendeinen Beruf zu wählen, dann werde ich ja wieder mit dieser Gesellschaft zu tun haben.
Ich hoffe ihr versteht mich und könnt mir paar Ratschläge geben.
Vielen Dank!
 
Ich kenne mich nicht detailliert aus, aber Folgendes kann ich dir zum Thema Klöster sagen: Es gibt unterschiedliche Typen von Orden - nur die wenigsten schotten sich komplett von der Außenwelt ab. Viele verpflichten sich irgendeiner Arbeit (Krankenhäuser, Schulen, Landwirtschaft etc.), einige leben heutzutage auch sehr weltlich. Ganz wirst du der Gesellschaft auch so nicht entkommen... Mal abgesehen davon, dass das auch nicht der Sinn der Orden ist.

Wenn du ins Kloster willst, läuft das Aufnahmeverfahren meist so ab: Zuerst steht das "Postulat", das einige Monate dauert und einen ersten Einblick bieten. Dann folgt das (mehrjährige?) "Novizitat" - das ist quasi die "Lehrzeit", die man unter der Führung eines Novizenmeisters (heißt glaub ich so) absolvieren muss. Während dieser Zeit ist es noch immer möglich auszusteigen, denn als Novize gilt man noch nicht als vollwertiges Ordensmitglied. Am Ende des Novizitates steht dann allerdings der Profess, also das Ordensgelübde: Ehelosigkeit, Keuschheit und Armut müssen hier versprochen werden (variiert von Orden zu Orden). Das gilt dann meist für drei bis fünf Jahre, und nach Ablauf dieser Zeit wird dann ein Profess auf Lebenszeit ausgesprochen.

Ich denke, im Internet bzw. auch direkt bei der Kirche findest du mit Sicherheit genügend ausführliche Informationen dazu. Ich würde mir diesen Schritt sehr gut überlegen.

lg
aphrodite

PS So schlimm wie viele tun ist die Welt eigentlich gar nicht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich stellt sich erstmal die Frage, ob du überhaupt spirituell bist? Darum geht es ja u.a. im Kloster und nicht um dich vor der Außenwelt abzuschirmen.

Übrigens würde ich dir eine Therapie ans Herz legen.
 
also ich kenne zwar einige Nichtgläubige, die sich eine Auszeit in einem Kloster nehmen - um zur Ruhe zu kommen. Dafür ist dies sicher auch ein geeigneter Ort.

Um aber dauerhaft dort zu leben, sollte man ja schon den Glauben teilen und sein Leben Jesus schenken wollen - das wäre doch sonst totale selbstverleugnung, oder?
Ich denke auch, dass es Dir sicher mehr helfen würde, Deine Probleme angehst und dich mit der Realität auseinandersetzt, anstatt vor ihr wegzulaufen.
 
Hallo,


du brauchst auch eine Berufsausbildung oder Abitur wenn du ins Kloster gehen willst.
Viele Ordensgemeinschaften bieten Kloster auf Zeit an, wo man sich einen Einblick in das Klosterleben verschaffen kann.

Wenn du dich ein wenig durch das Internet klickst wirst du viele Ordensgemeinschaften finden und dich auf deren Homepages informieren.


lg Lumi
 
hallo ich habe als 15 jährige im Kloster gelebt und ich weiß das es sehr große Unterschiede gibt . Ich war in einem Vincentiner Kloster und ich habe mich sehr wohl gefühlt. Sie hatten da ich die jüngste war sehr viel Herz gezeigt mich regelrecht bemuttert wenn ich krank war und sie zeigen eine Toleranz aller menschen. Sie haben mir viel beigebracht vom Leben und mir eine Sichtweise gezeigt die mich heute noch prägt. Ich wurde behütet und ich lernte sehr viel über sämtliche Hauswirtschaftlichen Arbeiten. Nur eins besaß ich nicht das war die Berufung. Du mußt fühlen das du dies Willst und das die Liebe zu Gott dir für dein ganzes Leben reichen wird. Wenn ich diese Berufung gehabt hätte dann wäre ich ins Kloster der Vincentinerinnen gegangen. Sie leben für die Kranken, die Alten und die Sterbenen Menschen. Und wenn du gehst stell dich vor einem Kloster und frage das habe ich auch gemacht. Ich bin dort 2 Jahre geblieben. Es waren sehr schöne jahre.
 
Liebe "miss understood",

Dein Beitrag berührt mich gerade tief.

Und bevor ich einiges dazu aus meiner eigenen Sicht
schreibe sei Dir erst einmal gesagt: "Schön, dass es Dich gibt"!

Schön, dass Dein Herz schlägt, es sich regt und Widerstand leistet. Schön, dass Du tief empfindest und Dich darin suchst. Schön, dass die Welt Dir auf so vielen Wegen etwas zu sagen scheint. Schön, dass Du bist, was Du bist!!!

Das Leben berührt auf unendlichen vielen Wegen. Das Erleben der eigenen Berührbarkeit ist meist ein Empfinden von Zerbrechlichkeit. Alles wirkt und verfehlt seine Wirkung nicht. Da gibt es so vieles. Und dieses "Viele" - das Leben - ist unberechenbar, es kommt und geht, es drängt und sticht, es lässt einem keine Ruhe.

In der Berührung liegt Bedrohung. Alles wirkt von Zeit zu Zeit bedrohlich, scheint gefährlich. Die eigene Empfindlichkeit bzw. Empfänglichkeit ist derart hoch und intensiv, dass die kleinsten Kleinigkeiten verwirren, in einem Dinge anstossen und dadurch permanent Energie ziehen. Es ist schwer, die Welt in ihrer Gesamtheit immer und immer wieder sehen und empfinden zu müssen ohne über alles einen Schleier werfen zu können, etwas bestimmtes andauernd ausblenden zu können.

Und diese absolute Lebendigkeit, der permanente Wandel, dass nicht Greifbare darin, das schwankende und immer veränderliche macht Angst. Nichts ist von Dauer, alles fliesst. Wer bin ich darin? Was soll das alles bedeuten? Gibt es irgendetwas, was von diesem andauernden Fluss der Dinge unberührt ist? Wer bin ich?

Und da ist dann in Zeiten der Angst nur noch dieser kleine Fleck Mensch im Grossen, im Ganzen. Woran kann ich mich festhalten, wenn Welle über Welle heran rollt? Wenn das Leben einem scheinbar andauernd unverständliche Dinge zuruft? Wenn nichts und niemand da ist, der einem Turm ist, Halt gibt?

Doch diesen Halt findest Du nur in Dir. Dieser Halt bist Du. Allein DU bist Dir am nächsten. NIchts Anderes brauchst Du, als das zu wissen, es zu erfahren und nie wieder zu vergessen. Ausser Dir zählt nichts anderes.

Deine Offenheit scheint aus Deinen Zeilen heraus. Die Verzweiflung darüber Dich nicht abgrenzen und damit ja auch "schützen" zu können vor den Einflüssen. Die Klarheit in Deinen Worten ist wundervoll! Hier wird es viele geben, die das gut nachempfinden können. Es gibt so viele, die ähnliches erleben!

Wenn Du tatsächlich aus ganzem Herzen wünschst, Dich von der Welt zurück zu ziehen, bis in dem Sturm Klarheit erscheint, dann hast Du hier jetzt schon viele Tipps erhalten, um umzusetzen was Du Dir wünscht. Ich kann Dir nur sagen, dass Dein "Herz" sich auf ganz stille Weise mitteilt. Du musst einfach nur hinhören und erlauschen. Es wird Dich nicht fehlleiten.

Vielleicht brauchst Du aber auch einfach nur die Gewissheit, dass die Welt - das Leben - zwar viel Bedrohliches bereit hält, aber Deine Angst nicht wirklich konkret sondern eher allgemein ist. Darin kannst Du evtl. erkennen, dass Dein Empfinden aus einer tiefen Unsicherheit (und evtl. ja auch Sehnsucht) entspringt. Dann kannst Du Dich auf die Suche nach der Quelle Deiner Angst machen. Und dazu gibt es viele Möglichkeiten - eine davon vlt. Therapie.

Das Leben lehrt uns alle fürchten. Es ist endlos in seiner Gewalt über uns. Doch, das schreibe ich aus ganzem Herzen, das Leben will uns nicht ängstigen. Es fordert uns eher heraus! Es fordert Hingabe von uns, die Bereitschaft mit zu fliessen, sich der Berührung des Lebens zu öffnen. Widerstand dagegen ist Angst. Und diese Angst wird grösser und grösser, je heftiger der Widerstand gerät.

Um heraus zu finden, was Du wirklich empfindest und woher all diese Empfindungen kommen, was sie Dir zu sagen haben, ist eine Auszeit mit Sicherheit eine wundervolle Gelegenheit. Was auch immer Dein Herz Dir sagt wird richtig sein. Ich wünsche Dir, dass Du Klarheit erfährst und die Qualität Deiner Empfänglichkeit lieben lernst. Es ist ein Quell unglaublicher Schönheit und Vielfalt. Darin liegt für mich so etwas wie "Gnade".

Sei Dir selbst nahe. Du bist alles, was Du hast.
Sei Dir selbst ein Licht.

Herzlichste Grüsse
Raaspo
 
Hallo erstmal,

und danke für die informativen Antworten!


Für mich stellt sich erstmal die Frage, ob du überhaupt spirituell bist? Darum geht es ja u.a. im Kloster und nicht um dich vor der Außenwelt abzuschirmen.

Übrigens würde ich dir eine Therapie ans Herz legen.

Ja ich bin spirituell und glaube auch an Gott. Ich weiss nur nicht, ob ich bereit bin mein ganzes Leben dem Gott zu widmen.

Eine Therapie? Ich weiss nicht, ich glaube ich bin einfach übermüdet von der ganzen Welt und von den ganzen Aufgaben und von Menschen um mich herum.
Ich habe das Gefühl ich verliere mich selbst und weiss nicht so recht, was ich eigentlich in diesem Leben will, welchen Beruf ich z.b. wählen sollte und wiederum egal welchen Beruf ich wähle, wieder werde ich mit der Gesellschaft konfrontiert.
 
hallo ich habe als 15 jährige im Kloster gelebt und ich weiß das es sehr große Unterschiede gibt . Ich war in einem Vincentiner Kloster und ich habe mich sehr wohl gefühlt. Sie hatten da ich die jüngste war sehr viel Herz gezeigt mich regelrecht bemuttert wenn ich krank war und sie zeigen eine Toleranz aller menschen. Sie haben mir viel beigebracht vom Leben und mir eine Sichtweise gezeigt die mich heute noch prägt. Ich wurde behütet und ich lernte sehr viel über sämtliche Hauswirtschaftlichen Arbeiten. Nur eins besaß ich nicht das war die Berufung. Du mußt fühlen das du dies Willst und das die Liebe zu Gott dir für dein ganzes Leben reichen wird. Wenn ich diese Berufung gehabt hätte dann wäre ich ins Kloster der Vincentinerinnen gegangen. Sie leben für die Kranken, die Alten und die Sterbenen Menschen. Und wenn du gehst stell dich vor einem Kloster und frage das habe ich auch gemacht. Ich bin dort 2 Jahre geblieben. Es waren sehr schöne jahre.

Ja ich würde auch gerne auf Zeit in ein Kloster gehen. Wäre das überhaupt möglich?
Magst du nicht vielleicht bisschen erzählen, welche Vorraussetzungen man erfüllen sollte um in einem Kloster für eine Zeit zu leben. Wie teuer ist das alles und sagen wir mal, ich möchte mich für 1 jahr oder mehr zurückziehen und im Kloster leben, wäre das möglich? Ich beende dieses jahr das fachgymnasium und ich bin einfach übermüdet, von allem und von allen. Ich möchte einfach irgendwohin und für mich selbst leben. Natürlich würde ich im Kloster mithelfen wollen. Wäre für nähere Infos dankbar. Welche Möglichkeiten gibt es so im Kloster?
 

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