Hallo,
ich bin sehr neu hier im Forum und möchte mir auf diesem Wege ein paar Meinungen zu dem Gefühl der "inneren Leere" einholen. Vielleicht kennen es hier viele, von sich selbst, aus dem Bekanntenkreis oder auch einfach nur sporadisch aus dem Alltag.
Bei mir persönlich ist es momentan stärker denn je, aber irgendwie schon mein ganzes Leben da, nun womöglich verstärkt aufgrund weniger Diagnosen, die ich im Laufe des Jahres erhalten habe.
Einmal kurz etwas zu mir, ich bin Anfang 20 und Student, eigentlich aber schon länger nicht mehr aktiv im Studium drin, da mich dieses nicht so wirklich erfüllt hat. Aufgrund genannter Diagnosen (soziale Phobie und mittelschwere Depressionen) fiel mir die letzte Zeit wirklich sehr schwer. Folglich habe ich leider auch meine Struktur verloren und mich früher oder später allem abgewandt, sodass ich nur noch in meinem Zimmer sitze. So kommt es vor, dass ich wie auch jetzt hier um 7 Uhr morgens noch vor dem Laptop sitze und das seit nun mindestens 13 Stunden schon wieder.
Vielleicht kurz zu meinen Tagesabläufen: Ich gehe meistens so gegen 8 oder 9 Uhr ins Bett und stehe dann um etwa 17 Uhr auf. Da ich noch bei meinen Eltern wohne, geht es diesen verständlicherweise ziemlich auf die Nerven, zumal ich von Studium, Ausbildung, nichts bisher so wirklich einen Plan habe. Seit Corona dazu kam, war ich sowieso schon mehr oder weniger perspektivlos, da ich mich mit der Schule bereits genug herumgeärgert hatte bis letzten Sommer und dann auch relativ viel draußen gemacht habe. Das hatte sich seit Oktober dann schlagartig geändert, als das Studium begann.
Nun hatte ich letzte Nacht einen Traum, wie ich mich der inneren Leere einigermaßen gut entziehen kann und das hatte mehr oder weniger auch mit meiner Kindheit zu tun, in der ich bereits mit gewissen Situationen (Umzug, neue Schule, neue Leute) nie so wirklich gut klar kam oder mit Vergangenem nicht abschließen konnte. Wenn man das so nennen kann, würde ich mal sagen, dass mir immer ein gewisses Sättigungsgefühl fehlte, was bestehende soziale Kontakte anging, was auch der Auslöser dafür ist, dass ich heute keine mehr habe. Was mir im Traum vorschwebte war, dass ich meine innere Leere nur füllen kann, wenn ich positiv an all das herangehe, was kommt. Das sei natürlich unumstritten, da ich so gesehen auch im Studium recht gut klar kam, auch wenn das Thema letztendlich nicht das richtige war.
Mittlerweile muss ich sagen, dass ich mich gut damit abgefunden habe, einsam zu sein, jedoch häufiger online und in verbliebenen sozialen Medien das Mitteilungsbedürfnis, wie auch jetzt habe. Deswegen beziehe ich auch gerne andere in meine Diskussion mit ein.
Ja, nun habe ich schon ein wenig berichtet, aber wie genau sieht diese innere Leere eigentlich aus?
Der jetzigen Situation zu entnehmen, könnte man sagen, dass ich interessenlos bin. Klar, ich habe immer so kleine Pläne, möchte auch irgendwann wieder raus aus der Arbeitslosigkeit. Jedoch ergibt sich hier kein großes, allgemeines Ziel, wie typische Zukunftswünsche. So sehe ich mich bereits seit ein bis zwei Jahren (wahrscheinlich seit Beginn von Corona, da hier meine Isolation auch entsprechend zunahm) nicht mehr in der Lage, jemals wieder eine Beziehung zu führen oder überhaupt in der fernen Zukunft an eine Hochzeit oder Kinder zu denken. Da ich sozusagen auf dem Dorf lebe, bekomme ich natürlich auch wesentlich mehr mit, anders als in Vorstadt oder Großstadt, denn wenn hier alle auf einem Fleck hausen hört man natürlich mal, wer mit seiner Freundin sowie Kind und Kegel schon mit 23 eine eigene Wohnung beziehen wird. Das macht einen nicht unbedingt glücklicher, wenn man selbst noch unberührt ist.
Aufgrund der inneren Leere habe ich auch immer viel beobachtet und nie selbst wirklich viel gesprochen oder gar Leute ANgesprochen. Viele würden jetzt sicher sagen dir fehlt einfach die Erfahrung, jedoch denke ich, ich habe bereits deutlich mehr gesehen als viele andere Menschen.
Es gibt dann auch Zeiten, wie jetzt gerade im Sommer, wo ich eigentlich gern mit dem Fahrrad unterwegs wäre, sei da nicht diese Antriebslosigkeit. Da will ich dann auch Dinge ändern, mehr aus mir herauskommen und positiv in die Zukunft schauen. Klappt dann nur nie so ganz, da ich mir wieder zu viele Bausteine in den Kopf setze.
Dann wären da noch unheimlich viele kleinere Dinge wie große Projekte in Spielen, ein neues Handy das seit Monaten nur rumliegt, Literatur die nie gelesen wurde oder auch Fahrradtouren, die viel zu weit wären, als dass man sie allein machen sollte. All das malt man sich im Grunde genommen doch nur aus, wenn man sich innerlich leer fühlt oder sich mit anderen messen oder mit anderen diese Dinge teilen möchte. Am Ende macht man es dann doch wieder nicht, weil man das meiste nur allein zu Stande bringen würde und die soziale Interaktion hierbei zumeist ausbleiben würde.
Das wäre dann auch noch ein Anknüpfungpunkt an die innere Leere, da man dieses ganze Jahr eigentlich vergessen kann. So gesehen bestand mein letzter Kontakt im April 2020, wo ich mich von meiner Ex-Freundin verabschieden musste, die nichts mehr mit mir zu tun haben wollte und zum Glück auch 600 Kilometer weit weg wohnt.
Seit mein Opa tot ist (Mai 2019) fühle ich mich auch recht leer muss ich sagen, da meine anderen Großeltern ziemliche Egozentriker sind und meine andere Oma nur von meiner Mutter umsorgt wird und ich es nie wirklich schaffe, mal zu ihr zu fahren und mal Hallo zu sagen. Naja. Das wäre eine sehr stark familiär angeknüpfte und völlig andere Geschichte. Seit dem Todestag befinde ich mich allerdings auch wieder so gut wie dauerhaft in Psychotherapie und werde dort auch einiges los, was mir nach wie vor im Alltag zu schaffen macht, bzw. womit ich nicht abschließen kann.
Nun weiß ich nicht mal, ob dies das Thema gut trifft, ob mein Geschreibsel überhaupt sympathisch wirkt oder hier raus eine Diskussion entstehen könnte. Jedenfalls war dies eine von meinerseits spezifisch empfundene Definition der inneren Leere, welche ich als belastend ansehe und welche mich daran hindert, mich wieder einem normalen Alltag zu widmen.
Vielleicht findet sich ja irgendjemand hier drin wieder und möchte etwas dazu sagen oder hat Ratschläge.
Beste Grüße an meine Leser
ich bin sehr neu hier im Forum und möchte mir auf diesem Wege ein paar Meinungen zu dem Gefühl der "inneren Leere" einholen. Vielleicht kennen es hier viele, von sich selbst, aus dem Bekanntenkreis oder auch einfach nur sporadisch aus dem Alltag.
Bei mir persönlich ist es momentan stärker denn je, aber irgendwie schon mein ganzes Leben da, nun womöglich verstärkt aufgrund weniger Diagnosen, die ich im Laufe des Jahres erhalten habe.
Einmal kurz etwas zu mir, ich bin Anfang 20 und Student, eigentlich aber schon länger nicht mehr aktiv im Studium drin, da mich dieses nicht so wirklich erfüllt hat. Aufgrund genannter Diagnosen (soziale Phobie und mittelschwere Depressionen) fiel mir die letzte Zeit wirklich sehr schwer. Folglich habe ich leider auch meine Struktur verloren und mich früher oder später allem abgewandt, sodass ich nur noch in meinem Zimmer sitze. So kommt es vor, dass ich wie auch jetzt hier um 7 Uhr morgens noch vor dem Laptop sitze und das seit nun mindestens 13 Stunden schon wieder.
Vielleicht kurz zu meinen Tagesabläufen: Ich gehe meistens so gegen 8 oder 9 Uhr ins Bett und stehe dann um etwa 17 Uhr auf. Da ich noch bei meinen Eltern wohne, geht es diesen verständlicherweise ziemlich auf die Nerven, zumal ich von Studium, Ausbildung, nichts bisher so wirklich einen Plan habe. Seit Corona dazu kam, war ich sowieso schon mehr oder weniger perspektivlos, da ich mich mit der Schule bereits genug herumgeärgert hatte bis letzten Sommer und dann auch relativ viel draußen gemacht habe. Das hatte sich seit Oktober dann schlagartig geändert, als das Studium begann.
Nun hatte ich letzte Nacht einen Traum, wie ich mich der inneren Leere einigermaßen gut entziehen kann und das hatte mehr oder weniger auch mit meiner Kindheit zu tun, in der ich bereits mit gewissen Situationen (Umzug, neue Schule, neue Leute) nie so wirklich gut klar kam oder mit Vergangenem nicht abschließen konnte. Wenn man das so nennen kann, würde ich mal sagen, dass mir immer ein gewisses Sättigungsgefühl fehlte, was bestehende soziale Kontakte anging, was auch der Auslöser dafür ist, dass ich heute keine mehr habe. Was mir im Traum vorschwebte war, dass ich meine innere Leere nur füllen kann, wenn ich positiv an all das herangehe, was kommt. Das sei natürlich unumstritten, da ich so gesehen auch im Studium recht gut klar kam, auch wenn das Thema letztendlich nicht das richtige war.
Mittlerweile muss ich sagen, dass ich mich gut damit abgefunden habe, einsam zu sein, jedoch häufiger online und in verbliebenen sozialen Medien das Mitteilungsbedürfnis, wie auch jetzt habe. Deswegen beziehe ich auch gerne andere in meine Diskussion mit ein.
Ja, nun habe ich schon ein wenig berichtet, aber wie genau sieht diese innere Leere eigentlich aus?
Der jetzigen Situation zu entnehmen, könnte man sagen, dass ich interessenlos bin. Klar, ich habe immer so kleine Pläne, möchte auch irgendwann wieder raus aus der Arbeitslosigkeit. Jedoch ergibt sich hier kein großes, allgemeines Ziel, wie typische Zukunftswünsche. So sehe ich mich bereits seit ein bis zwei Jahren (wahrscheinlich seit Beginn von Corona, da hier meine Isolation auch entsprechend zunahm) nicht mehr in der Lage, jemals wieder eine Beziehung zu führen oder überhaupt in der fernen Zukunft an eine Hochzeit oder Kinder zu denken. Da ich sozusagen auf dem Dorf lebe, bekomme ich natürlich auch wesentlich mehr mit, anders als in Vorstadt oder Großstadt, denn wenn hier alle auf einem Fleck hausen hört man natürlich mal, wer mit seiner Freundin sowie Kind und Kegel schon mit 23 eine eigene Wohnung beziehen wird. Das macht einen nicht unbedingt glücklicher, wenn man selbst noch unberührt ist.
Aufgrund der inneren Leere habe ich auch immer viel beobachtet und nie selbst wirklich viel gesprochen oder gar Leute ANgesprochen. Viele würden jetzt sicher sagen dir fehlt einfach die Erfahrung, jedoch denke ich, ich habe bereits deutlich mehr gesehen als viele andere Menschen.
Es gibt dann auch Zeiten, wie jetzt gerade im Sommer, wo ich eigentlich gern mit dem Fahrrad unterwegs wäre, sei da nicht diese Antriebslosigkeit. Da will ich dann auch Dinge ändern, mehr aus mir herauskommen und positiv in die Zukunft schauen. Klappt dann nur nie so ganz, da ich mir wieder zu viele Bausteine in den Kopf setze.
Dann wären da noch unheimlich viele kleinere Dinge wie große Projekte in Spielen, ein neues Handy das seit Monaten nur rumliegt, Literatur die nie gelesen wurde oder auch Fahrradtouren, die viel zu weit wären, als dass man sie allein machen sollte. All das malt man sich im Grunde genommen doch nur aus, wenn man sich innerlich leer fühlt oder sich mit anderen messen oder mit anderen diese Dinge teilen möchte. Am Ende macht man es dann doch wieder nicht, weil man das meiste nur allein zu Stande bringen würde und die soziale Interaktion hierbei zumeist ausbleiben würde.
Das wäre dann auch noch ein Anknüpfungpunkt an die innere Leere, da man dieses ganze Jahr eigentlich vergessen kann. So gesehen bestand mein letzter Kontakt im April 2020, wo ich mich von meiner Ex-Freundin verabschieden musste, die nichts mehr mit mir zu tun haben wollte und zum Glück auch 600 Kilometer weit weg wohnt.
Seit mein Opa tot ist (Mai 2019) fühle ich mich auch recht leer muss ich sagen, da meine anderen Großeltern ziemliche Egozentriker sind und meine andere Oma nur von meiner Mutter umsorgt wird und ich es nie wirklich schaffe, mal zu ihr zu fahren und mal Hallo zu sagen. Naja. Das wäre eine sehr stark familiär angeknüpfte und völlig andere Geschichte. Seit dem Todestag befinde ich mich allerdings auch wieder so gut wie dauerhaft in Psychotherapie und werde dort auch einiges los, was mir nach wie vor im Alltag zu schaffen macht, bzw. womit ich nicht abschließen kann.
Nun weiß ich nicht mal, ob dies das Thema gut trifft, ob mein Geschreibsel überhaupt sympathisch wirkt oder hier raus eine Diskussion entstehen könnte. Jedenfalls war dies eine von meinerseits spezifisch empfundene Definition der inneren Leere, welche ich als belastend ansehe und welche mich daran hindert, mich wieder einem normalen Alltag zu widmen.
Vielleicht findet sich ja irgendjemand hier drin wieder und möchte etwas dazu sagen oder hat Ratschläge.
Beste Grüße an meine Leser