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In tiefes Loch gefallen...

dead_muffin22

Neues Mitglied
Hallo,

zuerst mal möchte ich mich bei allen bedanken, die sich Zeit nehmen, sich diesen Text durchzulesen und evtl. darauf zu antworten.

Ich bin 18 Jahre alt und momentan in einer für mich fast unerträglichen Lage. Anfang September habe ich die Schule geschmissen, ich hätte die 12. Klasse wiederholen müssen und das hätte keinen Sinn gemacht. Ist jetzt schwer zu erklären, da ich in Österreich wohne und das System da ganz anders ist, jedenfalls war ich an einer Art Wirtschaftsgymnasium und genau in diesem Jahr gibt es dort einen neuen Lehrplan, ich würde beim Wiederholen also nichtmal den alten Stoff nachholen können. Außerdem brauche ich für meinen Berufswunsch, der im kaufmännischen Bereich liegt, auch kein Abitur.

Doch die Schule hat meinem Alltag Struktur gegeben, die mir jetzt total fehlt. Und da ich ein sehr introvertierter Mensch bin, habe ich inzwischen leider keine Freunde mehr. In der Schule hatte ich immer Leute, mit denen ich abhängen konnte, und ich habe mich auch in der Freizeit mit ihnen getroffen, aber seit diesem Sommer ist der Kontakt fast total abgebrochen. Ich bin beim Arbeitsamt gemeldet und kann da hoffentlich bald an Kursen teilnehmen und/oder Praktika machen, das Nichtstun macht mich verrückt.

Ich habe in den letzten Jahren immer wieder an Depressionen gelitten, und vor Kurzem wurde bei mir Borderline diagnostiziert. Diese Erkrankung hat mir in den letzten Jahren alles sehr schwer gemacht, da sich mich immer stärker vereinnahmt hat. Eine Therapie mache ich, aber aus finanziellen Gründen geht das eben nur alle 2 Wochen.

Seit einem Jahr führe ich eine Fernbeziehung. Mein Freund ist 11 Jahre älter als ich und hat einen Job, bei dem er auch immer wieder an den Wochenenden arbeiten muss. Durch meine Krankheit hat er auch schon oft sehr leiden müssen, und zurzeit distanziert er sich von mir, da es immer wieder Streit gibt. Ich kann das verstehen, da er ein Jahr lang immer für mich da war und sich oft um mich hat "kümmern" müssen. Aber jetzt fängt er wieder damit an, Treffen abzusagen, die wir vereinbart hatten, und ich bin total einsam, da ich sonst ja auch niemanden mehr habe, mit dem ich etwas unternehmen könnte. Er wohnt etwa 700km weit weg, in der Nähe von Frankfurt, und ich wohne in Wien, doch mit Fernbus ist die Fahrt für mich ziemlich billig, und er hat ja ein Auto. Nur wohnt er derzeit bei seinen Eltern, streitet sich ständig mit denen, ich kann ihn also nicht einfach mal ein paar Tage besuchen, weil das viel zu unangenehm ist und er sowieso kaum Zeit hätte.

Nun hocke ich also Tag für Tag zuhause und langweile mich zu Tode. Ich traue es mich nichtmal, mich in irgendeinem Verein anzumelden, da ich totale Panik vor Ablehnung habe. Das Einzige, was ich mache, ist mit meinem Hund rauszugehen und mal einkaufen gehen. Ich habe an nichts mehr Spaß, wenn ich morgens aufwache, denke ich nur noch "Warum?"

Das Seltsame ist, dass ich monatelang suizidgefährdet war, nur damals hatte ich noch ein soziales Leben. Jetzt habe ich keines mehr bis auf die seltenen Treffen mit meinem Freund und die Telefonate mit ihm, und dennoch spüre ich nicht mehr den Drang, mich umzubringen. Ich bin zwar todunglücklich, aber sterben will ich noch nicht.

Hat irgendjemand einen Rat für mich, wie ich mein Leben wieder auf die Reihe bekommen kann?

Lg
dead_muffin
 
Z

zuckerlily zuckerlily

Gast
Servus dead_muffin22, was ist den das für ein "Wirtschaftsgymnasium"? (HAK?) (Ich bin von Tirol, deshalb nehm ich mal schwer an dass das die HAK ist, denn das System hier sollte ich kennen.) :)

Du hast die Entscheidung schon getroffen, auch wenn ich das anders gemacht hätte. Jetzt heißt es eine Perspektive zu suchen. Und das geht bei mir zb am besten via dem Job, oder halt durch das Studium dass ich derzeit mache. Was das bei dir ist, das musst du selber suchen.

Am besten wäre auch, du hälst dich an Leute in deiner Nähe. Was ist mit deiner Familie?
Fernbeziehungen... naja davon ist eher abzuraten, also ich kann darüber nix gutes sagen. Sie klappen halt schlichtweg nicht bis sehr selten. Und das muss ich auch ganz einfach sagen: Der Altersunterschied ist viel zu groß. Ich bin normal ein sehr liberaler Mensch und akzeptiere jedwede Lebensweise, nur glaube ich kaum, dass man bei dieser Beziehung glücklich werden kann.

Was mir ja immer hilft in psychischen Krisen: Wandern. Bin zwar so jung wie du aber finde das nicht uncool. Man kann das alleine mache, ist im Grünen, kann seine Gedanken schweben lassen, sieht viele schöne Dinge und macht Sport. Ich glaub das wär so ein erster Tipp, was du machen könntest. Um Wien herum gibts ja auch paar nette Platzerl, kann mich noch erinnern, der Wiener Wald ist echt schön, auch wenn ich ihn nicht mit den Bergen hier vergleichen kann ;-) . Die sind dann schon um einiges faszinierender.
Wo wir aber ja zum nächsten kommen können: Mach doch einen kleinen Kurzurlaub. Und ja das darf auch ruhig alleine sein. Mach ich auch paar mal und da fahr ich halt etwa nach Wien oder zu anderen schönen Orten.

lg
 

dead_muffin22

Neues Mitglied
Hallo. :) Danke für die Antwort.
Ja, ich war 4 Jahre lang in einer HAK. Bei mir ist es an Mathe gescheitert, weil ich in dem Fach wirklich mehr als unbegabt bin, dafür bin ich den Sprachen überdurchschnittlich begabt. Meine Noten im Jahreszeugnis sind bis auf Mathe auch sehr gut, was den Abbruch natürlich doppelt schade macht.

Meine Familie unterstützt mich in der Situation zum Glück sehr, sodass ich da wenigstens Anlaufstellen zum Reden habe, ist aber eben nicht dasselbe wie mit Freunden zu reden.

Die Fernbeziehung ist zwar schwierig, aber ich habe wirklich die Person gefunden, mit der ich eine gemeinsame Zukunft will. Meine Liebe zu ihm wird mit jedem Treffen stärker, und ihm geht es da genauso. Und ganz ohne Perspektive ist die Beziehung auch nicht,eventuell könnte man sogar in etwa einem Jahr zusammen ziehen. Ist aber natürlich dennoch sehr belastend.

Lg
 
Z

zuckerlily zuckerlily

Gast
Ich kann dir nur Tipps geben und sagen was ich an deiner Stelle tun würde.

Die Schule die kannst du jetzt definitiv nicht mehr abschließen?
Dazu muss ich grad a kleine Ankedote anbringen: Ich war auch mal schlecht in Mathe, die Lehrer haben mir das Durchfallen in Mathe vorprophezeit.
Und sie hatten Unrecht. Ich wurde Klassenbester. Warum? Ich weiß es nicht, aber wahrscheinlich weil ich mir selbst die Angst vor Mathe genommen hab. Mathe kann nämlich eine schöne Sache sein, erst recht wenn man mit ihr faszinierende Dinge lösen kann.

Jedenfalls würd ich halt schauen dass ich eine Ausbildung hab, ich weiß nicht welchen Job du machen willst aber sollte man durchziehen.

Fernbeziehung... Das war meine Meinung dazu. Du kannst tun was du willst nur ich persönlich kann davon abraten. Hatte da auch schon leichte erfahrungen damit.

>>Ich bin zwar todunglücklich, aber sterben will ich noch nicht.<< Das Leben geht weiter. Auch für dich. Ganz bestimmt.

Ich bin ja auch auf dieses Forum wegen einem bestimmten Grund gestoßen: Ich habe ein großes Problem mit einer sehr guten Freundin, meiner besten. Aber ich bin mir sicher, dass das Leben auch bei mir weiter geht. Sei es auch ohne ihr.
 

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