Immer traurig wegen "Freunden"

Hallo zusammen,

ich bin zufällig auf dieses Forum gestoßen. Ich war auf der Suche nach Menschen, die ähnliche Sorgen haben wie ich. Ich bin froh, dass es diese gibt. Manchmal denke ich, ich bin allein und keiner kennt mein Problem. Vor allem, weil ich nur Leute kenne, die rund um versorgt sind, die viele Kontakte haben.
Seit sehr langer Zeit habe ich Probleme mit sogenannten Freunden. Das heißt, ich war immer schon der Typ Mensch, der sich viele Gedanken macht, der sich oft bei anderen meldet und versucht Kontakt zu halten. Gleichzeitig hatte ich auch schon immer Angst etwas falsch zu machen und es kam ab und zu vor, dass sich Leute nicht mehr gemeldet haben. Ich war dann immer richtig fertig. So wie heute auch noch oft. Ich fühle mich dann verlassen und habe das Gefühl etwas stimmt nicht mir. Anderen passiert sowas ja auch nicht.
Zur Zeit gibt es da 6 Leute, die mir sehr wichtig sind, neben meinem Freund. Irgendwie ist es aber komisch mit denen. Dazu kommt, dass viele seit neustem im Arbeitsleben stehen und sich eh einiges verändert.
Jedenfalls sind davon mindestsens 3, die nicht gerne telefonieren. Gut, aber auch per Mail habe ich jetzt von einer 2 Monate, von den anderen auch ca. nichts gehört. Generell klingelt bei mir fast nie das Telefon oder das Handy. Auch übers Internet komminiere ich wenig. Irgendwie meldet sich kaum jemand. Es ist alles sehr wenig geworden. War nie viel, aber jetzt ists heftig. Ich habe eine Freundin mal auf Handy angerufen, da ich dachte, komm, ich meld mich einfach wieder. Sie war nicht zu erreichen zu Haus und auf dem Handy, wie so oft, hat sich aber auch nicht mal selbst gemeldet. Ich rufe dann sogar auf dem Handy an, das Geld ist es mir dann Wert. Mich ruft keiner auf dem Handy an. Selten mal ne SMS, wo man finde ich, eh nicht gut kommunizieren kann bzw. sich verabreden.
Ich komme mir soooo mies vor, dass ich so unbeliebt bin. Jedesmal frage ich mich, ob ich die Leute abhaken soll. Aber dann hat man meist wieder mal Kontakt, selten. Jetzt seit ca. 6 Wochen muckt sich von sebst keiner meiner "guten" Freunde. Selbst mein Schulfreund/lange bester Freund, der nun länger schon weit weg wohnt, muckt sich kaum noch. Er hat viele Freunde, alle mögen ihn, aber wir dachte ich haben ne besondere Verbindung.
Nun hab ich seit drei Jahren nen Freund, bei dem ich wohne. Das verändert auch was, aber es kann doch nicht sein, dass gute Freunde dadurch gehen!?
Wenn ich meine Leute mal sehe oder spreche, sagen sie was sie alles machen und mit wem. Dann klingelt bei denen das Telefon, etc. Warum ist das bei mir nicht so? Ich komme mir blöd vor. Wie eine Außenseiterin. Ich hoffe auch, dass die Leute nicht mitbekommen, dass ich nicht gerade gefragt bin. Es ist mir unangenehm.
Früher hab ich ja sowas immer angesprochen, wenn einer sich lang nicht gemeldet hat, aber das mögen die Leute ja auch nicht. Besser man sagt nix und tut so, als wäre alles ok.
Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, keine so enge Freundschaft mehr zu haben, wo man zumindest einmal die Woche Kontakt hat, wo jemand regelmäßiger nachfragt, wie es mir geht.

Hach, könnte noch mehr schreiben, aber nun reicht es auch...

Hallo Gast🙂
Was du schreibst kommt mir sehr bekannt vor. Ich hatte selbst mal so eine Phase... Als Kind war ich immer total gesellig, hatte viele Freundinnen, aber wenn es mal drauf ankam, waren sie alle immer schnell weg. Irgendwann habe ich mich dann selbst zurückgezogen und das Kontakte knüpfen und halten tatsächlich verlernt. Inzwischen bin ich einfach so. Eher introvertiert. Ich habe eine handvoll Menschen, auf die ich zählen kann (aber auch das erst seit wenigen Monaten wieder).
Ich glaube, es ist einfach nicht jeder dafür gemacht ständig "total angesagt zu sein". Und ich glaube auch, dass das NICHTS SCHLECHTES ist. Ich war selber jahrelang total unglücklich mit der Situation, bis ich mir dachte: so what. Dann ist das halt eben so.
Und erst dann kamen neue Menschen in mein Leben, die ich heute als Freunde bezeichnen kann. Ich glaube, Menschen merken das irgendwie.

Was hilft dir das jetzt ausser, dass du jetzt weißt, dass du nicht alleine bist? Hm... hast du einen deiner Freunde einfach mal drauf angesprochen? Meiner Erfahrung nach funktionieren Freundschaften besser, je entspannter man ist. Versucht man etwas zu forcieren, schreckt das oft ab. Generell glaube ich: Wenn du dir selber treu bist und dich um dich kümmerst, dannn werden Menschen kommen, die genau das schätzen.

Kopf hoch🙂

Hey,

danke für deine Antwort. Du hast vollkommen recht. Ich glaube auch, dass ich oft zu unlocker bin. Ich beachte so viel bei Menschen und beziehe vieles auf mich. Ich war schon immer empfindlich und hatte das Gefühl, andere wollen mir was. Klar, dass merken einige natürlich, obwohl ich immer versuche, zu verbergen, wenn ich mich schlecht fühle oder angegriffen, da ich ja weiß, dass die Leute das nicht mögen.
Ich versuche immer wieder lockerer zu werden, aber es gelingt mir selten. Ich fühl mich so schnell gekränkt und außen vor. Echt doof. Anscheinend kann ich schwer mit Freundschaften umgehen, auch weil ich wenig Vertrauen habe. Auf der anderen Seite hätte ich gerne wieder engere Freundschaften.
Ich fühle mich auch schon schlecht, wenn ich in einer Runde sitze und Leute von ihren Aktivitäten und 100 anderen Freunden berichten. Dann zweifel ich an mir. Warum habe ich so wenige und werde kaum gefragt?
Ach, echt irgendwie verfahren alles 🙁