Meine Mutter geht mir einfach nur noch auf die Nerven. Es war schon immer so, dass wir nicht die perfekte Beziehung hatten, dennoch kamen wir normalerweise gut miteinander aus. Vor ca drei Jahren, also als ich ungefähr dreizehn war, wurde es jedoch immer schlimmer. Irgendwie wurden die Streite immer öfter und schlimmer und ganz unterbewusst, fing ich an, beinahe nur noch negativ über sie zu denken. Ich weiß, was jetzt kommen wird: 'Pubertät'. Und ja, natürlich hat das etwas damit zu tun, aber ich habe das Gefühl, dass es noch viel mehr ist.
Wie gesagt streiten wir uns häufig und so heftig, dass das ganze Geschrei eigentlich immer damit endet, dass einer von uns das Weite sucht. Bei ihr sieht es dann eher so aus, dass sie absolut enttäuscht ist und manchmal auch noch heult, während ich einfach nur unglaublich wütend bin und mich in meinem Zimmer verschanze, oder erst mal 'ne Weile nach draußen gehe, um etwas abzukühlen.
Das was mich aber beinahe schon erschreckt, ist die Tatsache, dass ich nicht dasselbe fühlen kann wie meine Mutter. Diese Trauer über unsere wirklich schlechte Beziehung, ist bei mir scheinbar nicht vorhanden. Ich stehe dem Ganzen beinahe schon neutral gegenüber, selbst wenn ich meine Mutter weinen sehe, habe ich weder den Drang mich zu entschuldigen, noch sie zu trösten.
Dazu muss ich auch noch sagen, dass ich ein furchtbar stolzer Mensch sein kann und mir so etwas generell nicht immer leicht fällt. Dennoch, wie kann ich bloß so kalt sein? Meine Mutter und auch mein Vater, haben mir das auch schon oft vorgeworfen, weswegen ich mir auch sicher sein kann, es mir nicht nur einzubilden.
Das komische ist, das diese 'Kälte', tatsächlich nur auf meine Mutter bezogen zu sein scheint. Unter Freunden bin ich normalerweise fröhlich, lache gerne mit ihnen und es macht mir auch absolut nichts aus ihnen zu helfen und mit ihnen über Probleme, oder Dinge die sie bedrücken zu sprechen.
Auch mit meinem Vater komme ich eigentlich gut klar: er versteht beispielsweise meine sehr ironische und sarkastische Art und meinen Humor und ich kann manchmal wirklich toll mit ihm reden und Witze reißen.
Bei meiner Mutter ist das vollkommen anders. Manchmal denke ich sogar, sie versucht irgendwelche Beleidigungen, oder fies gemeinte Dinge ihr gegenüber, aus meinem Gesagten zu 'filtern', die allerdings überhaupt nicht vorhanden sind. Nicht selten sage ich beispielsweise etwas und sie ist auf einmal total eingeschnappt und verteidigt sich wie wild, weil ich sie ihrer Meinung nach, verbal angegriffen habe.
Manchmal verstehe ich auch zuerst überhaupt nicht wo ihr Problem ist, weil ich schließlich überhaupt nichts gemeines gesagt habe und ich auch nicht finde, dass meine Worte so missverständlich sind. Sie reimt sich da immer irgendetwas zusammen, dass sie mir dann vorwerfen kann. Das kotzt mich so an!
Oder wenn ich z.B. mal schlecht gelaunt bin, was öfters mal vorkommt, dann denkt sie grundsätzlich, dass es wegen ihr ist. Sie kommt nicht mal auf den Gedanken, dass sie nicht immer der Mittelpunkt in meinen Gedanken ist und dass ich mich durchaus über andere Dinge aufregen kann und sie einfach mal gar nichts mit meiner schlechten Laune zu tun hat.
Sofort fängt sie dann wieder an herumzumeckern, was mich wiederum aufregt, weil sie nun einmal so einen Aufruhr, wegen nichts macht!
Ich sage ihr ja auch jedes Mal, dass sie nicht der Grund ist und dass sie mal aufhören soll, sich einzubilden ich würde sauer oder so auf sie sein. Aber scheinbar versteht sie es nicht.
Schon seit einer ganzen Weile, habe ich angefangen sie zu 'umgehen', weil es sowieso immer nur Streit gibt wenn wir miteinander reden. Ich glaube, es wäre gut wenn wir mal eine Zeit lang Abstand zueinander hätten, also wenn ich z.B. für ein paar Wochen woanders wohnen würde. Aber das ist natürlich leichter gesagt als getan.
Es ist sogar soweit gekommen, dass ich in ihrer Gegenwart nicht mehr richtig lache und immer sehr emotionslos bin, was nicht nur sie furchtbar enttäuscht und aufregt, sondern mich in gewisser Weise auch. Das führt wieder regelmäßig zu Streit, in denen auch oft mein Vater meine Mutter unterstützt und die Beiden mir dann immer schön abwechselnd Vorwürfe an den Kopf knallen können. Meine Versuche mich zu erklären (was ich inzwischen schon aufgegeben habe) gehen in diesem Chaos komplett unter und sie versuchen schon gar nicht mehr irgendeine Art von Verständnis aufzubringen.
Ich bin die böse Tochter, welche die Eltern zur Weißglut treibt, dazu noch Schuld daran ist, wenn es der Mutter schlecht geht.
Und natürlich kann ich sie verstehen, ich verstehe warum sie so handeln und fühlen und ich verstehe auch, dass sich mein Vater für meine Mutter einsetzt und sie 'beschützt'. Dennoch macht es mich ganz verrückt, dass sie nicht einmal versuchen mir zuzuhören.
Nicht einmal, können sie kurz den Mund halten und einfach mal hören was ich zu sagen habe. Immer reden sie und selbstverständlich haben sie auch immer Recht. Und ich damit immer Unrecht.
Selbst wenn meine Mutter in manchen Situationen beispielsweise maßlos übertreibt, nein, sie kann das nicht zugeben, schließlich bin ich immer die, die im Unrecht ist.
Ich bin mir nicht einmal ganz sicher, ob sie es einfach nicht versteht, dass sie nun einmal auch nicht immer Recht hat, oder ob sie tatsächlich davon überzeugt ist, nie etwas Falsches zu sagen.
Wie dem auch sei, es nervt mich unglaublich und macht mich stellenweise wirklich wütend.
Wir haben uns so auseinander gelebt und von einander entfernt, dass ich nicht glauben kann, dass unsere Beziehung jemals wieder 'normal', geschweige denn gut wird.
Ich bin – wie ich es schon beschrieben hatte – einfach so unheimlich kalt und stehe der ganzen Sache erschreckend neutral gegenüber, wenn man von der gelegentlichen Wut und Genervtheit absieht.
Sie wiederum ist enttäuscht und traurig, sagt es mir auch manchmal, doch ich bin einfach nicht in der Lage, ihr zu sagen, dass ich es nicht so meine und dass ich sie lieb habe.
Ich will nämlich nicht lügen und ich glaube ich würde es tun, wenn ich das sagen würde.
Wenn ich das so schreibe, liest es sich schon fast unmenschlich und einfach nur gemein. Ich meine, ein Kind, was die eigene Mutter nicht liebt? Die Mutter, mit der ich mich nicht gut verstehe und mit der ein Streit dem nächsten folgt, die mich aber im Grunde nie schlecht behandelt hat...?
Das ist doch nicht normal, ich verstehe das einfach nicht!
Wie kann ich mich bloß so ihr gegenüber verhalten und dabei kein Bedauern fühlen? Wieso denke ich fast immer im negativen Sinne von ihr ? Selbst wenn sie die Treppen hoch kommt, verbinde ich damit direkt etwas schlechtes, auch wenn sie noch nicht einmal zu mir, sondern zu meinem Bruder möchte.
Ich würde gerne mit meiner älteren Schwester darüber reden, aber ich habe Angst, dass sie mich nicht versteht und etwas schlechtes von mir denkt, wenn sie das ganze Ausmaß dieser Sache kennen würde.
Andererseits musste ich das einfach mal aufschreiben und darüber reden, auch wenn es nur auf diese Art und Weise ist.
Ich weiß selbst nicht genau, was ich jetzt von euch erwarte. Vielleicht einfach ein paar weitere Meinungen von Außenstehenden, die das Ganze klarer betrachten können...
LG, Ahri
Wie gesagt streiten wir uns häufig und so heftig, dass das ganze Geschrei eigentlich immer damit endet, dass einer von uns das Weite sucht. Bei ihr sieht es dann eher so aus, dass sie absolut enttäuscht ist und manchmal auch noch heult, während ich einfach nur unglaublich wütend bin und mich in meinem Zimmer verschanze, oder erst mal 'ne Weile nach draußen gehe, um etwas abzukühlen.
Das was mich aber beinahe schon erschreckt, ist die Tatsache, dass ich nicht dasselbe fühlen kann wie meine Mutter. Diese Trauer über unsere wirklich schlechte Beziehung, ist bei mir scheinbar nicht vorhanden. Ich stehe dem Ganzen beinahe schon neutral gegenüber, selbst wenn ich meine Mutter weinen sehe, habe ich weder den Drang mich zu entschuldigen, noch sie zu trösten.
Dazu muss ich auch noch sagen, dass ich ein furchtbar stolzer Mensch sein kann und mir so etwas generell nicht immer leicht fällt. Dennoch, wie kann ich bloß so kalt sein? Meine Mutter und auch mein Vater, haben mir das auch schon oft vorgeworfen, weswegen ich mir auch sicher sein kann, es mir nicht nur einzubilden.
Das komische ist, das diese 'Kälte', tatsächlich nur auf meine Mutter bezogen zu sein scheint. Unter Freunden bin ich normalerweise fröhlich, lache gerne mit ihnen und es macht mir auch absolut nichts aus ihnen zu helfen und mit ihnen über Probleme, oder Dinge die sie bedrücken zu sprechen.
Auch mit meinem Vater komme ich eigentlich gut klar: er versteht beispielsweise meine sehr ironische und sarkastische Art und meinen Humor und ich kann manchmal wirklich toll mit ihm reden und Witze reißen.
Bei meiner Mutter ist das vollkommen anders. Manchmal denke ich sogar, sie versucht irgendwelche Beleidigungen, oder fies gemeinte Dinge ihr gegenüber, aus meinem Gesagten zu 'filtern', die allerdings überhaupt nicht vorhanden sind. Nicht selten sage ich beispielsweise etwas und sie ist auf einmal total eingeschnappt und verteidigt sich wie wild, weil ich sie ihrer Meinung nach, verbal angegriffen habe.
Manchmal verstehe ich auch zuerst überhaupt nicht wo ihr Problem ist, weil ich schließlich überhaupt nichts gemeines gesagt habe und ich auch nicht finde, dass meine Worte so missverständlich sind. Sie reimt sich da immer irgendetwas zusammen, dass sie mir dann vorwerfen kann. Das kotzt mich so an!
Oder wenn ich z.B. mal schlecht gelaunt bin, was öfters mal vorkommt, dann denkt sie grundsätzlich, dass es wegen ihr ist. Sie kommt nicht mal auf den Gedanken, dass sie nicht immer der Mittelpunkt in meinen Gedanken ist und dass ich mich durchaus über andere Dinge aufregen kann und sie einfach mal gar nichts mit meiner schlechten Laune zu tun hat.
Sofort fängt sie dann wieder an herumzumeckern, was mich wiederum aufregt, weil sie nun einmal so einen Aufruhr, wegen nichts macht!
Ich sage ihr ja auch jedes Mal, dass sie nicht der Grund ist und dass sie mal aufhören soll, sich einzubilden ich würde sauer oder so auf sie sein. Aber scheinbar versteht sie es nicht.
Schon seit einer ganzen Weile, habe ich angefangen sie zu 'umgehen', weil es sowieso immer nur Streit gibt wenn wir miteinander reden. Ich glaube, es wäre gut wenn wir mal eine Zeit lang Abstand zueinander hätten, also wenn ich z.B. für ein paar Wochen woanders wohnen würde. Aber das ist natürlich leichter gesagt als getan.
Es ist sogar soweit gekommen, dass ich in ihrer Gegenwart nicht mehr richtig lache und immer sehr emotionslos bin, was nicht nur sie furchtbar enttäuscht und aufregt, sondern mich in gewisser Weise auch. Das führt wieder regelmäßig zu Streit, in denen auch oft mein Vater meine Mutter unterstützt und die Beiden mir dann immer schön abwechselnd Vorwürfe an den Kopf knallen können. Meine Versuche mich zu erklären (was ich inzwischen schon aufgegeben habe) gehen in diesem Chaos komplett unter und sie versuchen schon gar nicht mehr irgendeine Art von Verständnis aufzubringen.
Ich bin die böse Tochter, welche die Eltern zur Weißglut treibt, dazu noch Schuld daran ist, wenn es der Mutter schlecht geht.
Und natürlich kann ich sie verstehen, ich verstehe warum sie so handeln und fühlen und ich verstehe auch, dass sich mein Vater für meine Mutter einsetzt und sie 'beschützt'. Dennoch macht es mich ganz verrückt, dass sie nicht einmal versuchen mir zuzuhören.
Nicht einmal, können sie kurz den Mund halten und einfach mal hören was ich zu sagen habe. Immer reden sie und selbstverständlich haben sie auch immer Recht. Und ich damit immer Unrecht.
Selbst wenn meine Mutter in manchen Situationen beispielsweise maßlos übertreibt, nein, sie kann das nicht zugeben, schließlich bin ich immer die, die im Unrecht ist.
Ich bin mir nicht einmal ganz sicher, ob sie es einfach nicht versteht, dass sie nun einmal auch nicht immer Recht hat, oder ob sie tatsächlich davon überzeugt ist, nie etwas Falsches zu sagen.
Wie dem auch sei, es nervt mich unglaublich und macht mich stellenweise wirklich wütend.
Wir haben uns so auseinander gelebt und von einander entfernt, dass ich nicht glauben kann, dass unsere Beziehung jemals wieder 'normal', geschweige denn gut wird.
Ich bin – wie ich es schon beschrieben hatte – einfach so unheimlich kalt und stehe der ganzen Sache erschreckend neutral gegenüber, wenn man von der gelegentlichen Wut und Genervtheit absieht.
Sie wiederum ist enttäuscht und traurig, sagt es mir auch manchmal, doch ich bin einfach nicht in der Lage, ihr zu sagen, dass ich es nicht so meine und dass ich sie lieb habe.
Ich will nämlich nicht lügen und ich glaube ich würde es tun, wenn ich das sagen würde.
Wenn ich das so schreibe, liest es sich schon fast unmenschlich und einfach nur gemein. Ich meine, ein Kind, was die eigene Mutter nicht liebt? Die Mutter, mit der ich mich nicht gut verstehe und mit der ein Streit dem nächsten folgt, die mich aber im Grunde nie schlecht behandelt hat...?
Das ist doch nicht normal, ich verstehe das einfach nicht!
Wie kann ich mich bloß so ihr gegenüber verhalten und dabei kein Bedauern fühlen? Wieso denke ich fast immer im negativen Sinne von ihr ? Selbst wenn sie die Treppen hoch kommt, verbinde ich damit direkt etwas schlechtes, auch wenn sie noch nicht einmal zu mir, sondern zu meinem Bruder möchte.
Ich würde gerne mit meiner älteren Schwester darüber reden, aber ich habe Angst, dass sie mich nicht versteht und etwas schlechtes von mir denkt, wenn sie das ganze Ausmaß dieser Sache kennen würde.
Andererseits musste ich das einfach mal aufschreiben und darüber reden, auch wenn es nur auf diese Art und Weise ist.
Ich weiß selbst nicht genau, was ich jetzt von euch erwarte. Vielleicht einfach ein paar weitere Meinungen von Außenstehenden, die das Ganze klarer betrachten können...
LG, Ahri