Also. Ich bin immer noch der Meinung, dass es nichts bringt, über diese Fragen zu diskutieren, ohne das Wort "perfekt" davor zu definieren. Kann aber auch daran liegen, dass ich es einfach nicht verstehe.
So viele Beiträge hier sagen, man könne "objektiv" nicht sagen, was perfekt sei. Aber um ehrlich zu sein, kann ich das nicht einmal subjektiv. Warum nicht? Weil ich viel zu dumm bin, um durchschauen zu können, was gut für mich ist.
Ein Beispiel: intuitiv würde man vielleicht sagen: ein perfekter Partner für mich ist jemand, der mir ständig gute Gefühle verschafft und mich von allen schlechten Gefühlen fernhält. In diesem Sinn wäre mein Freund nicht perfekt für mich, denn er hat mich schon ein paar Mal traurig/wütend/betrübt/genervt gemacht. Aber! Sind es nicht oft genau diese Situationen, die einen weiterbringen im Leben? Die die persönliche Entwicklung fördern? Bei mir ist es zumindest so. Beispiel: Jemand, der mich nie eifersüchtig macht, zwingt mich nicht, mich mit meiner Eifersucht auseinander zu setzen. Jemand, mit dem es nie Konflikte gibt, bringt meine Konfliktfähigkeit nicht weiter. Und so weiter, und so fort...
Gut, dann könnte man ja sagen: okay, perfekt ist, wer mir immer die richtigen Gefühle verschafft, also die, die mich am meisten weiterbringen- aber das ist ja unmöglich zu beurteilen, jedenfalls für mich. Woher weiss ich denn, ob in der gegenbenen Situation ein schlechtes Gefühl trotzdem das richtige sein kann? Im Zweifelsfall kann es mein Leben lang dauern, bis ich verstehe, wie mich etwas bereichert hat, was ich vielleicht nie als gut, geschweige denn perfekt, wahrgenommen habe.
Und, über solche Dinge zu diskutieren, ohne Gefühle ins Spiel zu bringen, finde ich ganz und gar sinnlos, denn immerhin geht es hier um intimste Herzensangelegenheiten, richtig?