Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Ich will meine Ausbildung abbrechen, habe aber keinen Mut, es meinen Eltern zu sagen

paul.2002

Neues Mitglied
Guten Tag,

ich bin Neu im Forum und freue mich wirklich sehr hier zu sein.

Ich bin 17 Jahre und männlich.

Ich habe am 01.08.2019 meine Ausbildung als Erzieher gestartet. Meine Erzieher Ausbildung geht drei Jahre (viele nennen es auch duale Ausbildung). In dieser Ausbildung gibt es eine Ausbildungsvergütung.

Wie dem auch sei, ich habe in der 9. Klasse ein Praktikum im Hort & Kindergarten absolviert, wo es mir eigentlich relativ Spaß gemacht hat. Meine Verwandten und die Kollegen im Kindergarten haben mich positiv eingeschätzt als Erzieher. Also habe ich mich entschieden, die Ausbildung als Erzieher zu starten. Wenn ich ehrlich bin, ich habe mehr auf die anderen gehört, als auf mich selber. Eigentlich wollte ich eher am Flughafen anfangen, da ich aber noch nicht 18 Jahre bin, hatte sich das erledigt.

Dieses Jahr hatte ich meinen Realschulabschluss mit 2,6 bestanden und bin nun seit dem 01.08.19 in der Ausbildung zum Erzieher von 0-10 Jährige. Das erste Jahr beginnt in der Krippe.

Die erste Woche war für mich die Hölle, ich hatte irgendwie in der Krippe ständigen emotionalen Druck und musste bestimmt 7x mal auf die Toilette rennen, um da heulen zu können. Das ging über eine Woche so, selbst Zuhause habe ich weiter geweint, weil ich das nicht verkraften konnte. Ich weiss auch nicht, woher das kommt. Gleich am ersten Tag wollte ich die Ausbildung hinschmeißen, weil ich einfach nicht mehr kann. Ich konnge mir nicht vorstellen, Erzieher zu werden.

Die nächsten 8 Wochen verliefen zum Glück ohne emotionalen Druck, sodass ich wenigstens ordentlich arbeiten kann. Am Anfang hatte ich noch Motivation hinzugehen, aber dann kam dieses Aufstehen am Morgen und keine Lust zur Arbeit zu gehen. Einschlafen konnte ich Abends ohne Probleme. Als ich auf der Arbeit war, habe ich gleich an Feierabend gedacht, weil ich keine Motivation hatte und keine Lust auf dem Beruf allgemein. Trotzdem vergingen die 8 Wochen schnell. Erst wollte ich mich krankschreiben lassen, aber ich bin nicht so einer. Ich habe es durchgezogen.

Während des Orientierungspraktikum habe ich festgestellt, das ich nicht gerne sandige Kinder auf den Arm nehme. Ich habe nämlich das Gefühl, danach den ganzen Sand in die Wohnung zu schleppen. Nase putzen oder ähnliches, war kein Problem. Aber halt dieser Sand.

Dann am 14.10.19 beginnt endlich die Berufsschule. Ich habe mich gefreut, endlich mal 5 Wochen weg von der Krippe zu sein. So sehr ich mich gefreut habe, desto mehr habe ich mich geärgert. Ich sitze bereits zwei Wochen in der Schule und ich verstehe einfach nichts. Ich sitze die ganze Zeit im Unterricht, schreibe alles auf, was uns gesagt wird und das war's. Wenn ich frag, ob sie mir es besser erklären kann, sagt sie, das ist schon die beste Erklärung.

Danach habe ich versucht, es zu verstehen, aber es kommt nichts in meinen Kopf. Ich bin nicht dumm, aber Pädagogik ist doch nicht so einfach, wie ich gedacht habe. Das sind das auch Themen, die mich nicht interessieren. Also komme ich nach Hause, und habe Angst, nächsten Tag wieder in die Schule zu gehen, weil ich sonst schlechte Noten bekomme. Momentan muss man nur Auswendig lernen, das geht immernoch.

Ich habe überlegt, eine neue Ausbildung zu machen, aber da fehlt mir der Mut vor meiner Mutter. Ich sage immer, wird schon, obwohl ich eigentlich nicht mehr kann. Sie sagte, wenn ich gute Argumente habe, dann versteht sie es, aber wenn ich sage, ich komme nicht klar, sagt sie, warte erstmal ab. Da denke ich mir nur, danke Mama. Sie will auch nur das beste, aber es hilft mir nicht weiter. Meine Tante und Ich haben ein gutes Verhältnis und sie sagt, sie hat mich nie in der Erzieher Ausbildung gesehen, ebenfalls sagt sie, ich soll abbrechen und was neues suchen.

Ich habe aber einfach nur Zukunftsangst. Ich will nicht Hartz IV bekommen, ich will arbeiten, aber nicht so wie jetzt. Manchmal habe ich sogar Selbstmordgedanken, weil ich keinen Sinn mehr in meinen Leben sehe. Ich kann nicht mehr. Ich habe nie wirklich "Freunde" gehabt, denn meine Freunde haben nie Zeit, auch wenn es mir schlecht geht, können sie nicht da sein. In der Ausbildung ist das Alter der Auszubildenden von 17 bis 40 Jahren. Und es gibt nur drei 17 Jährige (mich inbegriffen). Meine Mentorin ist selbst 61 Jahre, und dann noch die Kollegin in meiner Gruppe mit ihren komischen Blick. Ich kann einfach nicht mehr. Ich sehe schon bald, das ich einen Burnout bekomme und wahrscheinlich halt die Gedanken habe, die keiner haben will.

Ich bin schon eh alleine, aber wenn das so weiter geht, sehe ich keinen Sinn in meinen Leben. Meistens vergleiche ich mich noch mit anderen, weil die "anderen" eine bessere Ausbildung haben als ich. Ich gehe eigentlich nur dort hin, um mein Geld zu bekommen. Es tut mir leid, dies alles zu erzählen, aber ich kann einfach nicht mehr.

Am 18.11.19 beginnt die nächste Praxis und ich habe jetzt schon keine Lust mehr. Das Problem ist, im Kindergarten sowie Hort habe ich das nicht mehr, weil ich mich da wohlfühle.

Kann mir vielleicht einer Helfen oder Tipps geben, wie ich doch alles überstehe?

Liebe Grüße
Paul
 

Rh143

Mitglied
Hi,
also ich kann da deiner Tante nur zustimmen. Du bist noch ganz am Anfang deiner beruflichen Laufbahn. Willst du wirklich bis zur Rente schlecht gelaunt aufstehen und Angst davor haben auf Arbeit zu gehen? Es ist besser sich früh umzuentscheiden, wie über Jahre hinweg einen Job auszuüben, der ganz offensichtlich nicht der Richtige für dich zu sein scheint.

Du sagst es eigentlich ja schon selbst wenn du über deine Berufsschule sprichst:
Das sind das auch Themen, die mich nicht interessieren.
Such dir etwas das dich interessiert.

Und was deine Mutter angeht solltest du dich durchsetzen und/oder sie vor vollendete Tatsachen stellen. Du bist ja schließlich der, der zur Arbeit geht und nicht deine Mutter.

Viele Grüße
 

Sorn

Mitglied
Wann wirst Du 18 und was willst Du am Flughafen machen? Ich würde Bewerbungen abschicken und mir einen Job an der Kasse oder ähnliches suchen. Du bist noch sehr jung, da geht das noch.
 

bluebanana91

Mitglied
17 ist definitiv nicht zu alt um irgendetwas abzubrechen!! Wenn du da unglücklich udn es nicht machen willst, dann brich eben ab. Du hast Anspruch auf Unterhalt, Kindergeld, und und und. Etwas abbrechen mit 40 wenn sich niemand um dich kümmert ist viel schwieriger :) Hartz IV wird dir übrigens eh keiner geben weil man dich wieder zu den Eltern stecken wird.
 

PsychoSeele

Urgestein
Such dir eine neue Ausbildung, die du machen möchtest.
Es macht für dich keinen Sinn später in einem Beruf zu arbeiten der dir kein Spaß macht.
Du kannst übergangsweise auch erstmal etwas anderes arbeiten, zb als Warenverräumer im Supermarkt oder oder oder, Hauptsache dir entsteht kein finanzielles Loch.
Nebenbei bewerbe dich dort wo du eine Lehre machen möchtest und sieh dich nach für dich infrage kommenden Alternativen um, falls die "erste Wahl" nicht klappen sollte.

Es ist kein Beinbruch sich neu zu orientieren.
Schließlich ist das Berufsleben lang.

Als Mutter wäre es mir nicht wichtig, wenn du eine andere Ausbildung machen würdest, schließlich musst du Zufrieden sein mit dem was du machen willst.
Dir stehen alle Wege offen.
Nur Mut und ich wünsche dir viel Erfolg
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben