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Ich werde nicht akzeptiert wie ich bin. Bin ich behindert?

G

Gast

Gast
Liebes Forum.

Ich habe oft Angst davor wie es in meinem Leben weitergehen soll!!
Ich habe ganz schlimme Probleme. Zum einen die finanziellen weil ich jetzt 2,5 Jahre arbeitslos bin.
Zuletzt habe ich als Buchhalterin gearbeitet, kam aber mit zwei Kolleginnen nicht zurecht die mich rausmobbten.
Ich bin jetzt 34 und hatte mein Leben lang schon Probleme mit anderen Menschen ohne zu wissen warum genau...
Als kleines Mädchen tat ich mich schon schwer im Umgang mit anderen Kindern. Sie schlossen mich oft aus ihren Spielen aus. Wenn ich nicht gleich begriff, daß ich weggehen sollte, wurden sie gemein, beschimpften oder schubsten mich.
In der Schule hatten sie es auch auf mich abgesehen. Mir wurden die Mützen vom Kopf gerissen oder beim Schwimmen riss man an meiner Badekappe. Ich weinte jedes Mal weil ich Angst vor der Reaktion meiner Eltern hatte die immer wütend waren, wenn was kaputt ging.
Freundinnen hatte ich keine weil ich schüchtern und ängstlich war. Kurze Zeit hatte ich mal eine Freundin was unsere Eltern arrangiert hatten. So klein ich auch war (das war in meiner Grundschulzeit) wurde mir doch schnell bewusst daß sie viel klüger war als ich. Ihre Mutter sagte mal zu meiner daß ich vielleicht mal zum Psychologen müsste weil ich so Probleme mit anderen Kindern hätte. Meine Freundin meinte daraufhin daß ich ein bißchen "bekloppt" wäre.
Eine zeitlang spielte ich mal mit einem Mädchen das auch keine Freunde hatte. Aber sie hatte auch irgendwann keine Lust mehr weil ich ihr zu sehr eine Stubenhockerin war und auch zu gutmütig wäre. Ich verstand damals nicht was daran schlimm sein sollte.
Danach zog ich es vor mit meiner Lieblingspuppe zu reden, die ich als meine Schwester ansah. Die Gespräche nahm ich auf Kassette auf. Schon in meiner frühen Kindheit führte ich auch regelmäßig Selbstgespräche um die ganzen Alltagsereignisse zu verarbeiten.
In der Realschule wurde alles noch schlimmer. Man mochte mich nicht. Ich wurde oft provoziert und wenn ich versuchte mich zu wehren wurde ich als ungezogenes Gör abgetan.
Ich liebte alles was mit Zahlen zusammenhing und so war Mathe immer mein Lieblingsfach. Ich zähle auch immer wieder das Geld in meinem Sparschwein und die Bücher im Regal nach. Auch zählte ich immer wieder meine ganzen "Freundinnen" durch. Das waren Mädchen, mit denen ich mich ein- oder zweimal getroffen hatte.
Leider war ich in den anderen Fächern eine Niete. Meine Klassenkameraden zogen mich damit auf, daß ich so was von doof wäre aber ausgerechnet in Mathe alles verstand. Manchmal nutzten sie mich auch aus, schrieben die Hausaufgaben ab und wollten von mir etwas erklärt haben. Ich hoffe dadurch Freunde zu gewinnen, aber natürlich wurde das nichts.
Besonders weh tat mir als ich mal mit einer Jugengruppe zeltete (ich war 16) und sich ein Junge für mich interessierte.
Ich fand ihn auch nett und ließ es zu daß er mich küsste. Am nächsten Morgen beachtete er mich nicht mehr.
Mir war klar daß die anderen mir das kaputt gemacht hatten indem sie über mich gehetzt hatten.
In meiner gesamten Pubertät war ich eine Außenseiterin, wurde gemieden und musste auch mal unter Handgreiflichkeiten leiden. Wenn ich meinen Eltern davon erzählte, sagten sie daß ich sicher was falsch gemacht hätte. Damit war das Thema für sie erledigt, also erzählte ich irgendwann nichts mehr.
Ich glaube meine Eltern konnten auch nie akzeptieren wie ich bin. Sie sagten damals schon daß ich nicht in die Welt passe mit meiner ganzen Art und meinen Ansichten. Es fiel auch oft auf daß ich wie mit geschlossenen Augen durch die Welt ging. Was andere in ihrer Umgebung registrierten, z.b. neue GEschäfte, der Abriss von Häusern, etc. registrierte ich nicht. Es war als lebte ich in meiner eigenen Welt die aus Zahlen und Träumen von meiner Zukunft bestand.
In der Ausbildung setzte sich alles wie gewohnt fort. Ich wurde gehänselt und machte immer wieder den Fehler anderen alles von mir offen und ehrlich auf die Nase zu binden. Z.B. daß ich noch nie einen Freund hatte, nicht kochen konnte, etc. Das wurde natürlich ausgeschlachtet und man lachte über mich.
Ich verstand mich immer sehr gut mit der Cousine meines VAters. Ihr vertraute ich viel an. Sie sagte mal ganz entsetzt warum ich anderen so viel erzählen würde. Es wäre eine Katastrophe so ehrlich zu sein.
Ich lernte den Leute öfter mal was zu sagen was sie eigentlich hören wollten.
Trotzdem war die Ausbildung eine harte Zeit für mich weil ich mich in der Praxis als Niete erwies. Meine Auffassungsgabe war langsam. IN der Berufsschule war ich allerdings Klassenbeste und niemand verstand diese Diskrepanz.
Ich wusste daß Buchhaltung das beste für mich war denn ich bin nicht flexibel und bin besser darin wenn meine Arbeit immer die gleiche Routine darstellt.
Ich wurde also Buchhalterin. Die Arbeit machte mir auch Spaß, aber es gab leider immer wieder Probleme mit Kollegen so daß ich seit meiner Ausbildung dreimal wechselte.
Es war immer dasselbe. Ich war von Anfang an höflich und zurückhaltend, machte mich aber durch irgendwas jedes Mal unbeliebt. Ich glaube ich habe zu oft den Fehler gemacht mich zu sehr zurückzuziehen.
Das Problem ist das ich mich oft nicht mit ihnen identifizieren kann, mit ihrer Art und ihrem Gerede.
Wenn jemand Kritik übt, bin ich schnell sehr verletzt und ziehe mich dann erst recht in mein Schneckenhaus zurück.
Die Cousine meines Vaters meinte daß ich schon eine Sozialphobie entwickelt habe. Aber ich habe ja keine Angst vor Menschen, sondern mir fehlt bei vielen halt das Interesse weil sie mir unsympathisch sind.
Ich hatte bisher zwei Beziehungen die beide nur zwei Jahre hielten. Ich hatte das Gefühl daß die Männer mich überhaupt nicht verstanden sondern mich ausnutzen wollten. Der eine wollte ständig Geld von mir was ich ihm auch eine Zeitlang gab. Erst als er mir bei der "Übergabe" am Bahnhof das Geld aus der Hand riss, setzte ich endlich die rosarote Brille ab.
Der andere kritisierte ständig an mir rum und fauchte mich mal an daß ich sowas von unsicher wäre. Ich müsste mich selber mal sehen wie ich gehe und spreche. Als ich für ihn bürgen sollte und ablehnte, ließ er mich fallen.
Ich habe Sehnsucht nach Freundschaften aber schaffe es nicht welche aufzubauen. Dabei kann ich im Grunde gar nicht unterscheiden was eine Freundschaft und was eine Bekanntschaft ausmacht.
Leute mit denen ich mich einmal getroffen habe, sehe ich manchmal schon als Freunde an.
Es nervt mich auch so sehr wenn sogar Leute die ich näher kenne immer von Schüchternheit sprechen. DAbei bin ich bei Bekannten nicht schüchtern, nur bin ich halt kein lauter mensch.
Die meisten Menschen mögen mich nicht und ich weiß bis heute nicht so richtig warum.
Manchmal habe ich Angst behindert zu sein weil viele mich komisch finden und ich nicht viel kann.
Es ist schwer den Haushalt auf die Reihe zu kriegen, es ist schwer sich mit Autoritäten auseinanderzusetzen, es ist schwer die Absichten anderer zu erkennen, es ist schwer mit Leuten gut auszukommen, es ist so schwer akzeptiert zu werden.

Was mache ich falsch?
 

das Gefühl

Aktives Mitglied
Hallo,

Du machst nichts falsch. :) Du fühlst und handelst halt anders, als die Masse. Aber zum Glück gibt es ja immer Menschen, die eben auch anders ticken.
Deine Schilderung der Smptome hört sich ein wenig nach Asperger an. Gerade die Sache mit den Zahlen, den Phantasiefreunden und dem Problem, anderes Verhalten richtig zu deuten.
Vielleicht machst Du mal den Test. Ist nur eine Idee. Selbsttest auf Asperger-Syndrom bzw. autistische Verhaltenszge - kostenloser Selbstcheck. .:. Psychotherapie & Coaching bei R.L. Fellner, Wien (Psychotherapeut, Coach, Supervisor)
Das ist keine schlimme Krankheit, sondern eher ein eine andere Art, die Welt zu sehen, wenn es denn so wäre.
Ganz liebe Grüße
 
J

Junesun

Gast
Hallo,

ich war auch nie beliebt und bin es bis heute nicht, obwohl ich den Menschen nichts böses tue. Es sei denn, ich werde übelst provoziert.

Es ist einfach so, dass schüchterne und unsichere Personen meistens nicht gemocht werden.
Leider gibt es jede Menge bösartiger Menschen, die das auszunutzen wissen. So demütigen und zerstören sie diejenigen, die schwach sind oder zumindest schwach erscheinen.
Da ist es dann auch ganz natürlich, dass man sich irgendwann in seine Traumwelt zurückzieht.

Ich hatte auch irgendwann keine Lust mehr auf meine "netten" Mitschüler, die mir das Leben zur Hölle machten. Habe mich deshalb viel mit Tieren beschäftigt. Ich war schon immer eine Pferdeliebhaberin.

Die Absichten anderer schwer zu erkennen, ist reine Naivität, die natürlich mit zunehmendem Alter weniger werden sollte. Doch auch ich habe teilweise immer noch meine Probleme damit. Aber ich hinterfrage heute mehr als früher.
Ich würde mal sagen, Naivität ist einfach ein Wesenszug, der bei dem einen mehr oder bei dem anderen weniger ausgeprägt ist.
Zahlen mag ich auch, aber Mathe hat mir nie gelegen. Dafür habe ich eine besondere Begabung für Fremdsprachen. So hat jeder seine Fähigkeiten auf bestimmten Gebieten.

Ich wäre übrigens vorsichtig, was Selbsttests im Internet angeht.
Bei einem Test kam ich mal zu einem ganz merkwürdigen Ergebnis. So etwas kann dazu führen, dass man sich eine Selbstdiagnose stellt, die in den meisten Fällen gar nicht zutreffend ist.

Ich glaube, dass Du ganz normal bist.
 

spamburger

Sehr aktives Mitglied
Ich erkenne mich in einigen der Schilderungen sogar fast wieder. Zum Thema Onlinetest: Kannst du versuchen, aber ich würde das Ergebnis nicht für bare Münze nehmen. Solche Tests können einen auch ganz schnell in die falsche Richtung leiten. Wenn man da bei Party machen und viele Freunde haben "nein" ankreuzt, ist man schon sehr nahe am Autisten. Dann lieber doch nen Fachmann konsultieren.
 
J

Junesun

Gast
Ich erkenne mich in einigen der Schilderungen sogar fast wieder. Zum Thema Onlinetest: Kannst du versuchen, aber ich würde das Ergebnis nicht für bare Münze nehmen. Solche Tests können einen auch ganz schnell in die falsche Richtung leiten. Wenn man da bei Party machen und viele Freunde haben "nein" ankreuzt, ist man schon sehr nahe am Autisten. Dann lieber doch nen Fachmann konsultieren.
Ja, genau, bei mir kam als Ergebnis beim Asperger Selbsttest:
"Sie haben auffallend viele Charakteristika des Asperger-Autismus."
Irgendwie lustig! :D
Dabei bin ich eher die ADS-Chaosprinzessin. :rolleyes:
 

das Gefühl

Aktives Mitglied
Ja, bitte sieh es nur als Idee, als eventuelle Möglichkeit. Die Anderen haben da Recht. Und natürlich muss man das kritisch betrachten :). Sorry!
Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast

Gast
Danke für eure Antworten!

Manche sagten ja auch schon zu mir daß ich mich so akzeptieren soll wie ich bin. Aber das ist schwer wenn andere mich eben nicht akzeptieren und sich lustig machen oder einen attackieren.
Dann denke ich oft daß ich mich wohl ändern MUSS um in dieser Welt überleben zu können.
Am Arbeitsplatz ist es ein großes Handicap wenn Kollegen einen nicht mögen und ausgrenzen. Ich bin zu still und bin deshalb "komisch".
Auch im privaten Bereich bringt meine Art, mein Wesen nur Nachteile mit sich.
Wenn jemand nett zu mir ist werde ich schnell anhänglich. Die Leute spüren das und versuchen dann wieder recht zügig mich für irgendwas zu benutzen. Spure ich nicht, werde ich sofort fallengelassen.
Im sozialen VErhalten bin ich auch manchmal ungeschickt. Das kommt sicher daher daß ich in meiner Kindheit ständig verunsichert wurde. Ich weiß heute nicht mehr was eigentlich richtig ist. Welches Verhalten angebracht ist und was man besser unterlassen sollte.
Gerade im Umgang mit Männern bin ich SEHR unsicher.
Ich merke z.b. nicht ob jemand ehrliches interesse hat oder mir etwas vormacht, nur um zu einem bestimmten Ziel zu kommen. Manchmal deute ich Körpersprache auf eine bestimmte Weise und dann sagt mir der Mann was ganz anderes. Dann weiß ich nicht ob ich die Körpersprache falsch gedeutet habe oder ob der Mann einfach lügt.
Mir wurde gesagt daß mein EQ weit unter meinem IQ liegt was ich nicht so sehe. Ich bin sensibel und spüre wenn es jemandem nicht gut geht. Das kann ich am besten am Tonfall heraushören. Ich habe überhaupt eine stark auditive Wahrnehmung. Ich habe mir das mal so erklärt, daß mein Hörsinn so stark ausgeprägt ist da ich unter eine Sehschwäche leide. Manche Geräusche sind für mich fast unerträglich und verursachen bei mir einen Druck im Kopf, z.b. das Kreischen von Kindern oder Motorsägen. In einem bestimmten Discounter piepst es ganz schrill, sobald die Tür zum Lager geöffnet wird. Das macht mich jedes Mal richtig aggressiv.
Mir fällt auf daß ich Menschen schnell unsympathisch bin.
Wenn Bekannte mich mal zu anderen mitnehmen, wirke ich auch schnell seltsam, obwohl ich mir Mühe gebe mich zu unterhalten und auch mal einen Witz mache. Ich merke das dann sehr bald daran daß ich dann teilweise so skeptisch oder belustigt beäugt werde.
Die Assistentinnen bei meinem Arzt sind auch schon so seltsam zu mir. ERst waren sie noch freundlich und nachdem ich ihnen ganz normal Auskunft auf ihre Fragn hin gegeben habe, sind sie komplett verändert. So als wenn ich wieder was falsch gemacht habe.
Neulich habe ich meinen Anrufbeantworter neu besprochen. Ich sprach ganz normal und mit guter Betonung.
Als meine Bekannte meine Ansage zum ersten Mal gehört hatte war ihr Kommentar "wie süß!" Ich war sehr irritiert denn wie kann eine Ansage "süß" sein? Ich habe schließlich keine Kinderstimme.

Das sind alles so Sachen die mich sehr belasten.
Ich fordere Menschen heraus mich nicht zu mögen und mich zu ärgern. :-((
 

das Gefühl

Aktives Mitglied
Hallo,

hmmm, was ich jetzt persönlich schwierig finde, ist dass es ja schwer möglich ist, Dir zu sagen, was an Deinem Verhalten, wenn es denn so ist, merkwürdig auf Andere wirken könnte. Dazu müsste man Dich ja "life" erleben. Deshalb nützt es ja nichts, zu spekulieren.

Das Problem ist ja häufig, dass gerade Menschen mit Unsicherheiten, wenn sie dann allen Mut zusammennehmen und vorpreschen, häufig erstmal erstaunt (ich nenne es jetzt mal bewußt so) von ihren täglichen Begleitern angeschaut werden, nach dem Motto, was ist denn jetzt mit ihm/ihr los:confused:?
Dann lächeln diese Menschen und sind selber irrritiert, weil sie mit diesem Verhalten erstmal gar nichts anfangen können. Und das führt dann wieder zu noch mehr Unsicherheit bei dem, der jetzt so viel Mut bewiesen hat. Und sich dann davon nicht beirren zu lassen und die Übung dann zu wiederholen, obwohl sie nicht zum Erfolg geführt hat, ist natürlich kräftezehrend. Aber wie soll es sonst funktionieren?

Aber, was ich im Laufe der Jahre gemerkt habe, ist dass ein Großteil meiner Gedanken oder Interpretationen über das, was andere Mernschen über mich denken, sehr wahrscheinlich nicht richtig ist. Ich nenne das Realitätscheck. Und eine Therapeutin meinte mal zu mir, dass ich beim Besten Willen keine Kontrolle über das habe, was andere denken, geschweige denn es nur ansatzweise wüßte. Und sie hat natürlich Recht.

Und dann kam die Nummer mit dem Busfahren (eignet sich am Besten, weil die Leute dort ja länger mitfahren). Ich sollte mir Menschen heraussuchen, von denen ICH meinte, dass sie auf andere Menschen komisch wirken könnten. Ich habe mir dann eine Frau mit Buckel :Dausgesucht, weil ich dachte, ok. die wird jetzt auffallen. Ergebnis: 3 Jugendliche tuschelten, 3 Menschen guckten unsicher weg, einer half ihr auf den Platz und den Rest interessierte es nicht. Dann der Gegencheck: ich mit all meiner Unsicherheit und dem Stempel "der ist anders als Andere" auf dem Kopf....ab in den Bus. Ergebnis: 2 tuschelten (ob der wohl schwul ist? Oder der ist jetzt nett?), einer perlte mir auf die Füße und entschuldigte sich und einer grüßte, weil ich ihn kannte. Was hängen blieb waren die Tuschler (also das sich amüsieren über mich).
Dritter Check: gutaussehende Freundin; Ergebnis: die Hälfte der Frauen guckte und die Hälfte der Männer. Hä?
Vierter Check: superschwul wirkender Freund, aber selbstsicher. Ergebnis: das gleiche wie bei der Freundin; aber zwei Tuschler.
Und dann wurde mir klar, dass ich mich zu sehr auf mich selber konzentriere und das Wirken von anderen Menschen, die "normal", schwul, gutaussehend, obdachlos, schwarz oder gelb oder Punker waren, überhaupt nicht richtig wahrgenommen habe.

Du schreibst nun ja nicht über fremde Menschen oder explizit über Ängste, aber dieses Beispiel kann vielleicht helfen, den Fokus von Deinen "Merkwürdigkeiten" als nicht ganz realitätsnah zu betrachten. Und da fällt mir das Beispiel mit Deinem Anrufbeantworter ein. Deine Freundin hat gesagt, dass sie es süß findet.:) Das ist erstmal nur nett, nichts Anderes. Wenn sie dabei komisch geklungen hat, dann vielleicht, weil sie gerade Stress mit ihrem Freund hatte, einen Kloß im Hals oder weil sie gerade witzig sein wollte; oder hast Du da etwas überreagiert? Ich will Dir nicht sagen, dass Deine Wahrnehmung so falsch ist, aber es lohnt sich, sie zu hinterfragen.

Klar ist es schwierig, wenn das ganze Leben nicht so konform verläuft, wie bei Anderen.
Aber mal ganz ehrlich, kennst DU nicht auch andere Menschen, die schüchtern sind, die diese oder jene Andersartigkeit haben? Warum geht es denen denn nur häufig viel besser?
Weil sie gelernt haben, mit sich selber zufrieden zu sein; ihre Makel akzeptieren. Und glaub mir, wenn die in den Bus steigen, dann gucken auch nur die üblichen 25 %. Unsicherheit verführt zum Schauen. Aber es ist auch nicht so schlimm (nimm mich im Bus als Beispiel), wie Du denkst.

Und das meine ich mit Realitätscheck. Denn DU hast bestimmt keine zwei Köpfe auf dem Hals sitzen, die wahrscheinlich zu 100 prozentigem Hingucken verleiten. Und um bei Dir zu bleiben, wahrscheinlich sind die Dinge die Du sagts, auch gar nicht so komisch. Nur Deine Arbeitskollegen haben Dir eben den Stempel ruhig und merkwürdig gegeben und den wird man dann nicht so schnell wieder los. Aber irgendeinen Stempel kriegt doch jeder ab,...glaub mir!:)

Und dieses zu schnelle Vertrauen ist tatsächlich hinderlich. Denn auf "normale" Menschen wirkt es häufig anstrengend; oder sie nutzen es aus, wenn sie Charackterschweine sind.
Und da hilft mir, wenn ich mich frage, wen halte ich eigentlich für vertrauensvoll und wer signalisiert mir, dass er /sie mich vielleicht mag.

Witze zu machen ist ein schweres Brot. Das geht häufig nach hinten los, wenn man nicht begabt ist. Interesse an Menschen ist finde ich immer gut. Fragen stellen, aber dabei keine Grenzen überschreiten. Gemeinsame Interessen...( wie wäre es mit einem Club für Merkwürdige?; hättest bestimmt Zulauf; denn das sind doch zum Glück die Meisten; sie können es nur selbstbewußt verbergen).

Und bei den Männern würde ich eher auf die Körpersprache achten, als auf das Gesagte. Nur bei der Körpersprache solltest Du Dir auch sicher sein. Verschränkte Arme haben nicht immer die gleiche Bedeutung. Ich hoffe, daß Du da aus dem Kontext lesen kannst. Ich kann es auch nicht immer: hab schon sehr danebengelegen, obwohl ich mich damit lange auseinandergesetzt habe.

Und wie immer, waren nur ein paar Ideen.
Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:

das Gefühl

Aktives Mitglied
Wenn Bekannte mich mal zu anderen mitnehmen, wirke ich auch schnell seltsam, obwohl ich mir Mühe gebe mich zu unterhalten und auch mal einen Witz mache. Ich merke das dann sehr bald daran daß ich dann teilweise so skeptisch oder belustigt beäugt werde.
Vielleicht war der Witz ja auch gut. Und ich beäuge Menschen lustig, wenn ich sie lustig oder putzig finde. Und sowas ist mir sympathisch.
Wenn jemand skeptisch guckt, frag doch warum...dann habt ihr schon mal ein Thema!
So, jetzt ist genug!
 
G

Gast

Gast
Was bedeutet behindert?

Jeder von uns ist irgendwie und irgendwo behindert! Be hindert, also bei irgend etwas gehemmt, oder eben daran gehindert!!!

Ich, m, 38, heute geworden, erfahre keine Akzeptanz von meiner Mutter. Bei jedem Treffen findet sie etwas was sie an mir, meiner Art zu Leben und meinem Haushalt stört und hält mir das unter die Nase! Früher war ich mir der Zusammenhänge nicht bewusst, habe alles immer auf mich genommen, doch mittlerweile kommuniziere ich meine Gefühle klar und deutlich. Ich habe sogar vor wenigen Tagen meine Mutter vor die Tür gesetzt, weil ich das Genörgel nicht mehr ertragen konnte! Es fühlt sich so an, als ob ich immer an allem die Schuld trage, auch wenn ich mich nicht so sehe! Meine Schwester meinte nur, dass ich meine Mutter nicht mehr ändern werde, ich müsste mir Gedanken machen, ob ich noch Kontakt zu ihr wolle oder nicht!!! So wie es jeweils bisher abgelaufen ist kommt ein Kontakt für mich nur zu ihren Bedingungen nicht mehr in Frage!!!

Wissen zu ich alles was nötig ist, aber wissen ist nichts, solange ich es noch nicht geschafft habe dieses um zu setzen!!!

Damit will ich dir nur zeigen, dass es anderen auch ähnlich geht und sich viele nicht geliebt und angenommen fühlen...

Freundliche Grüsse

Reto
 

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