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Ich weiss nicht, ob ich mir das je verzeihen kann.

G

Gelöscht 126322

Gast
Diese Minderwertigkeit existiert ja nicht erst seit der Trennung. Ich habe das seit dem Mobbing in mir.
Das habe ich nicht überlesen. Deswegen sage ich ja, dass Du aufhören musst den Sündenbock zu spielen. Dabei geht es nicht darum aus Dir einen anderen Menschen zu machen. Es geht um etwas anderes. Und ich versuche es mal zu erklären:

Opfer von Gewalt tendieren dazu sich eine Mitschuld zu geben. Das liegt auch daran, weil man Sprüche zu hören bekommt von wegen "Wehr Dich doch!". Insbesondere bei Kindern machen Erwachsene das gerne, weil sie ja selbst nicht wirklich eingreifen können oder die Situation nicht so dramatisch sehen. Es sind ja noch Kinder. Aber mit dem Mobbingopfer macht das was. Erstens lernt das Opfer, dass man keine Hilfe bekommt und sich irgendwie selbst helfen muss. Das kann dann dazu führen, dass man zukünftig Konfliktsituationen aus dem Weg geht, dass man ein Problem damit bekommt seinen Willen und Ziele zu formulieren. Das kann alle Bereiche des Lebens dann betreffen und sich ziemlich doof auswirken. Man hat gelernt zurück zu stecken und Dinge auszusitzen. Und zweitens lernt man, dass man sich inadäquat verhält, weil man nicht so stark ist.

Mit Sicherheit hast Du in der Beziehung jetzt beide Muster gezeigt. ABER (ein ganz, ganz großes Aber!): Das rechtfertigt weder das Mobbing, noch das Fremdgehen. Du bist weder daran schuld, dass Du gemobbed worden bist, noch daran, dass Deine Exfreundin selbst ein sehr unreifes Verhalten im Umgang mit Konflikten an den Tag gelegt hat, indem sie nicht einfach sauber die Beziehung beendet hat.

Und ansonsten gebe ich Werner voll recht: Such Dir eine Beziehung, einen Menschen, der Dir nahe steht, mit dem Du reden kannst, der Dich versteht und bei dem Du heilen kannst. Man muss nicht "vollkommen" sein, um eine Beziehung zu beginnen. Niemand sagt sich "Boah, Du... eigentlich bin ich total glücklicher Single und komm richtig gut klar in meinem Leben. Ich such mir jetzt mal einen Partner.". Im Gegenteil. Die Leute suchen sich eine Beziehung eben weil sie ihren Zustand leid sind.
 

maybesunny

Aktives Mitglied
Könnte sein, aber häufig ist es nach meiner Beobachtung so, dass Menschen, die eher gerne mit einem anderen leben, sich IN einer Beziehung "kurieren", nicht zuerst für sich alleine. Die Liebe ist wirklich eine mächtige Ärztin :) ... und s
eine Beziehung, einen Menschen, der Dir nahe steht, mit dem Du reden kannst, der Dich versteht und bei dem Du heilen kannst. Man muss nicht "vollkommen" sein, um eine Beziehung zu beginnen. Niemand sagt sich "Boah, Du... eigentlich bin ich total glücklicher Single und komm richtig gut klar in meinem Leben. Ich such mir jetzt mal einen Partner.". Im Gegenteil. Die Leute suchen sich eine Beziehung eben weil sie ihren Zustand leid sind

Das finde ich spannend.

Eine Beobachtung aus meinem Bekanntenkreis: da waren zwei Menschen, beide hart gebeutelt, Mobbing, Tod, Gewalt, Trauma, Depression, Beziehungsende, jeder in verschiedenen Ausführungen und Ausmaßen.

Irgendwann haben sie sich kennengelernt.
Ich hatte den Eindruck, es begann als Freundschaft, dann wurde mehr draus. Unausgesprochen schwang bei beiden ein "Bitte hab mich lieb, damit ich mich selbst (wieder) liebhaben kann" mit.

Das war vor Jahren.

Wenn Du heute mit ihnen sprichst, ist sie seine Sonne (Zitat) und er ihr fester Boden unter ihren Füßen (ebenfalls Zitat).
Und ich von außen sehe: in ihrem gemeinsamen Garten wachsen viele schöne Blumen.

Die es nicht geben würde, wenn sie sich damals nicht (trotz oder gerade mit allen ihren Zweifeln) aufeinander eingelassen hätten.
 
Zuletzt bearbeitet:

Werner

Sehr aktives Mitglied
Die es nicht geben würde, wenn sie sich damals nicht (trotz oder gerade mit allen ihren Zweifeln) aufeinander eingelassen hätten.
Danke für diese rührende Geschichte – solche Beispiele kenne ich auch.

Dieser Aspekt, dass man einander ergänzt oder auch seinen Platz im Leben besser finden lässt, erinnert mich an zwei Gedichte von Jan Skázel:

Rudern zwei
ein boot,
der eine
kundig der sterne,
der andre
kundig der stürme
wird der eine
führn durch die sterne,
wird der andre
führn durch die stürme,
und am ende ganz am ende
wird das meer in der erinnerung
blau sein


die menschen nehmen einander wegen der stille
man hört sie nur zu zweit anders nicht
und anders erdrückt sie anders bricht
der mensch zusammen unter der stille


beide zitiert nach: http://www.planetlyrik.de/reiner-kunze-hrsg-wind-mit-namen-jaromir/2015/09/
 

Andy01

Mitglied
Mir hat in jungen Jahren meine damalige Freundin gesagt, ich will jetzt ein Kind und wenn du nicht willst, suche ich mir einen anderen. Wollte ich nicht und sie hat sich tatsächlich einen anderen gesucht. Wir hatten noch jahrelang guten Kontakt und im Nachhinein festgestellt, dass wir eigentlich eine gute Beziehung hatten. Aber ihr Kindeswunsch stand in der Zeit halt noch darüber.
Lieben heißt halt auch Gehen lassen können, damit der andere glücklich wird.

Gerade wenn das Deine erste Beziehung war, hattet ihr schlichtweg andere Bedürfnisse und Du warst noch nicht richtig bereit für die entgültige, traute Zweisammkeit.
Idealisieren, Nachtrauern oder Fehler suchen ist da nicht der richtige Weg.
Du hast ja selbst geschrieben, dass Du nun nach ehrlicher Liebe lechzt.
Das ist doch jetzt Dein jetztiger IST-Stand, nach dem Du Dich richten solltest.
Mit den gesammelten Erfahrungen bringst Du nun auch eine ganz andere Basis für eine neue Beziehung ein. Also hör einfach auf Dein Gefühl und geh auf die Pirsch.
 
G

Gelöscht 124493

Gast
Hätte halt gerne das, was ich durch den ganzen Prozess gelernt habe ihr geben wollen...aber naja...whatever.
 
G

Gelöscht 124493

Gast
Sie ist weg. Hat mir auch gesagt, dass wir nie wieder ein Paar sein würden.
Ich denke auch meine hasserfüllte Art in den letzten 2 1/2 Jahren hat dazu nochmal zusätzlich beigetragen. Ich habe häufig auch nur mich gesehen. Mich und meine Verletzung durch diesen Vorfall. Nichts anderes. Es tat nun mal unglaublich weh. Ich wünsche das niemandem. Und was bleibt mir nun nach all dem? "Nur" die Erfahrung und die Erinnerungen an schöne Zeiten, an die ich nicht denken möchte, weil sie noch immer weh tun. Sie werde ich aber wohl nie wieder sehen. Ich hab's einfach vermasselt...

Ich würde mir einfach normalen Kontakt wünschen, aber das ist nicht möglich. Emotional und auch dank meiner Ich-Bezogenheit. Damit hat sie auch recht. Ich habe mich in der Opferrolle wohl gefühlt. Anstatt abzuschließen drehe ich mich nur im Kreis. Bin sauer, traurig, verzweifelt.

Auch die Kommunikation hat sich sehr verändert. Einfach weil ich in meiner Opfer-Bubble festhänge und sie viel neutraler auf die Dinge blicken kann. Ich bin häufig total emotional, sie konnte mit all dem schon abschließen. Es ist manchmal wie verhext. Als ob jemand eine unsichtbare Wand zwischen uns gezogen hat und ich versuche durch diese hindurch zu schreien um sie noch zu erreichen. Sie mich aber nicht mehr hören kann.

Sie wohnt nun 400km entfernt in der Nähe ihrer ursprünglichen Heimat. Außerdem ist sie ja nun bei wem anders...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Andy01

Mitglied
Warum klammerst Du so an einer Person?
Wie ich schon gesagt habe, loslassen ist der liebevollste Schritt. Wenn Du sie wirklich noch magst, dann solltest Du Dich freuen, dass es ihr gut geht und sie woanders glücklich lebt.
Alles andere geht doch in die Richtung Besitzdenken. Ich möchte sie wieder....
Menschen sind aber kein Eigentum und dürfen ihr eigenes Leben leben.
Auch ständig an der eigenen Rechtfertigung zu dockern, alles wieder gut machen wollen, hält Dich doch nur in der Vergangenheit gefangen. Hat was von Masochismus.
Du hast auch eine Verantwortung für Dich selbst. Also auch die Verpflichtung, Dir selbst etwas Gutes zu tun. Das bedeutet, mehr Energie in schöne Dinge zu investieren und den Blick nach vorne zu richten.
 
G

Gelöscht 124493

Gast
Du hast auch eine Verantwortung für Dich selbst. Also auch die Verpflichtung, Dir selbst etwas Gutes zu tun.
Das fühle ich einfach nicht. Habe ich noch nie...
Liegt wohl an meinem Kindheitstrauma. Ich habe mich noch nie wirklich wertvoll gefühlt. Als ob mir mein Selbstwert genommen wurde.
 

Andy01

Mitglied
Das fühle ich einfach nicht. Habe ich noch nie...
Liegt wohl an meinem Kindheitstrauma. Ich habe mich noch nie wirklich wertvoll gefühlt. Als ob mir mein Selbstwert genommen wurde.
Das hat auch nichts mit fühlen zu tun. Die Verpflichtung, sich selbst etwas Gutes zu tun ist tatsächlich eine Maxime, die man sich jeden Tag selbst sagen muss. Oder am besten auf einen großen Zettel schreiben und über den PC kleben.
 

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