Wenn die Mutter ständig körperlich abbaut, ist auch da mit einem frühen Sterbefall zu rechnen, das passiert öfter daß der überlebende Partner dem bereits verstorbenen bald folgt weil man ohne ihn nicht mehr leben will, scheint bei manchen ein unbewußter Drang zu sein. Das ist dann aber nicht Deine Schuld, egal was passiert, sondern ihre Entscheidung. Aber alles hat zwei Seiten, denn wenn es wirklich so weit kommt, bist Du hinterher frei einen neuen Anfang anderswo zu wagen, an einem Ort mit dem keine schmerzlichen Erinnerungen verbunden sind. Im Augenblick und so lange sie lebt, mußt Du Dich einfach durchbeißen, zumindest beruflich hast Du es schon geschafft Dich etwas zu entlasten. Vielleicht wirkt es etwas entspannend auf Dich, Dir einfach als Gedankenspiel vorzustellen, wohin Du gehen möchtest oder würdest, wenn Du nicht mehr an dieses Haus gebunden bist.Im Vorjahr (2023) lag meine Mutter im Krankenhaus und es wurde ihr ein Körperteil amputiert und auch sie wäre beinahe im Krankenhaus gestorben. Nach dem Tod meines Vaters baut sie immer und immer weiter körperlich ab und sie lässt sich nichts sagen und ich habe jeden Tag Angst, dass irgendwas mit ihr passiert...
Ich habe letztens auch einmal mein Leben passieren lassen und bin einfach draufgekommen, dass innerhalb der letzten 4 Jahre, 3 meiner liebsten Familienmitglieder (Großvater, damals auch unerwartet, Großmutter, relativ erwartet und eben mein Vater) gestorben sind und ich nach und nach realisiere, dass meine näheste Familie immer kleiner wird. Und ich lebe momentan in derselben Ortschaft, wie diese 3 Personen alle gelebt haben. Ein Umzug ist leider schwer möglich, da wir hier ein Haus meiner noch lebenden Großmutter übernommen haben...
Meine Frau hat auch persönliche Probleme, sie tut sich mit manchen Dingen schwierig und auch das ist belastend. Ich will darauf aber nicht näher eingehen.
Aber ich merke einfach, dass ich mit meinem Kopf stets mit so vielen Dingen konfrontiert bin. Jeden Tag denke ich am Weg vom Bahnhof nach Hause, was ich mit dieser Ortschaft verbinde. Bis auf meine Mutter sind alle, die mir was bedeutet haben, entweder gestorben oder auch aus der Ortschaft weggezogen (Freunde zum Beispiel). Und ich weiß aktuell nicht, wie ich die ganze negative Energie loswerde, die mich tagtäglich befällt.
Wie kann ich damit umgehen? In einer Psychotherapie, komme ich irgendwie nie auf einen neuen Ansatz, was ich tun könnte. Vielleicht hilft es mir einfach nur, mich hier mal so richtig auszukotzen... Falls jemand irgendeinen Ratschlag hat, ich bin wirklich gerne bereit es mir anzuhören...
Zu viele Sterbefälle in kurzer Zeit in der unmittelbaren Umgebung entsprechen einem Kriegsszenario, das locker einen Fall von PTSD hervorrufen kann - die "Einschläge" sind zu nah dran an Dir selber, als daß es Dich kalt lassen könnte. Das Grundvertrauen ins Schicksal, Gott oder woran man glauben will, geht gewissermaßen verloren, weil dann immer der unbewußte Gedanke mitschwingt, wann es einen selber trifft, wenn das Unglück anscheinend geballt kommt. Diese Empfindung ist normal, die hätte jeder Mensch in der gleichen Lage. Um so wichtiger ist Ablenkung, siehe oben, Gedankenspiele wie die Zukunft aussehen könnte sobald der letzte unvermeidbare Einschlag passiert und vorbei ist (Mutter).