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ich weiß nicht mehr weiter.

misfit93

Mitglied
Hallo,
ich weiß nicht mehr wie es weiter gehen soll, werde bald 29 und bekommen mein Leben nicht auf die Reihe, habe keine Kraft mehr und würde am liebsten einfach nicht mehr aufwachen aber keine Sorge bin jetz nicht akut gefährdet.

Kurz zu den hinter Gründen, ich habe mir als Kind angewöhnt einfach zu funktionieren, das zu tun was man von mir fordert ect.
Selbst etwas zu fordern habe ich als etwas schlechtes kennen gelernt, zum Beispiel beim einkaufen mit den Eltern wollte ich nicht wie die "schlechten" Kinder Ansprüche stellen ect.
Meine Schwester hat meine Mutter immer davon überzeugt dass ich der "schuldige" bin wenn es zu Auseinandersetzungen kam, sie hat mich schlecht vor ihren Freunden und besonders Freundinnen dargestellt und ich hab irgendwann aufgegeben mich dagegen zu wehren und einfach alles auf mich genommen.
Wenn wir uns z.B. im Auto gestritten haben war ich es der ausgesetzt wurde und den restlichen Weg nach Hause laufen musste.
Meine Hobbys wurden immer wieder kritisiert habe mich damals sehr für Computer und Programmierung interessiert und hatte auch ein Projekt an dem ich mit einem Freund gearbeitet habe aber das musste ich heimlich nachts machen weil sonst immer wieder der Computer abgenommen oder das Internet für mich gesperrt wurde.
Meine mum hat auch immer wieder damit gedroht was wäre wenn sie nicht mehr da wäre und dass ich besser brav bin ect.

Naja jedenfalls haben sich meine Eltern getrennt meine Mutter ist mit dem Psychotherapeuten von meinem Vater durchgebrannt und sie hat meinen Vater immer als den schuldigen dargestellt. Ich habe versucht zu vermitteln für beide da zu sein und die Standpunkte von beiden zu verstehen da ich keinen verlieren wollte. Meine Schwester war da geschickter, sie hat die Situation jeweils für ihren Vorteil genutzt. Kurz danach ist mein bester bzw. einziger richtiger Freund bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen und ich habe mich zurückgezogen habe eine Computersucht entwickelt und mich von der Außenwelt distanziert.

Nach der Schule habe ich auf Drang meiner Mutter ein Studium angefangen das ich nicht abgeschlossen habe, danach habe ich eine Ausbildung als Gärtner abgeschlossen um irgend etwas zu erreichen aber ich war mit dem Beruf nicht glücklich eigentlich ging es immer nur darum möglichst nicht zuhause zu sein.

Wir habe einige größere Grundstücke die gepflegt weden müssen, da habe ich die letzen 15 Jahre immer geholfen ohne eine Gegenleistung das ist nun aber nur noch eingeschränkt möglich das nutzt meine Schwester und zeigt aktiv Interesse an den Grundstücken und hilft gelegentlich. Nun wird mir vorgeworfen ich würde nicht genug tun und sie überlegt die Flächen zu verkaufen.

Mein Vater benötigt Anerkennung von mir und ich bin so eine Art Vorzeigeobjekt für ihn außerdem ist er ziemlich in die Verschwörungsecke abgedriftet.

Ich selbst hatte noch nie eine Freundin was wohl daran liegt dass ich entweder niemanden emotional an mich ran lasse und wenn es doch passiert extrem bedürftig wirke was natürlich nicht attraktiv wirkt. Ich fühle mich sehr einsam und kann nicht anders als alles zutun dass mich die Menschen mit denen ich zutun habe mich mögen.

Das geht so weit dass ich nicht mal merke wenn man mich ausnutzt.

Weiß nicht mehr wer ich bin, was ich will und meine Kräfte sind aufgebraucht.

Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Das ist jetzt der Ausgangspunkt, lieber Jan, von dem aus startest du.

Was gibts, was man ansteuern und anstreben könnte?
Gesundheit... Beweglichkeit...Kraft, Mut, Unabhängigkeit etc. das sind zB. bei mir wichtige Ziele, die ich nie aus den Augen verliere und für diese Ziele bin ich bereit "Opfer" zu bringen.

Es gibt nur den einen Tag, der zählt, den unterstelle deinen Zielen. Ich mach was, dass ich beweglich bleibe und nicht einroste, ich mach was, dass ich mich finanziell autonom und gut situiert da stehen lasse- nicht Obdachlos herumirre, sondern meine eigene Bude habe, mein Reich, mein Domizil und in dieses kommt alles hinein, was mir gut tut- alle Zuschauer können mich mal, denen liefere ich mich nicht mehr aus. ich schau mir selber zu und finde lecker, was ich mir zubereite, ich schau mir zu, wie ich hübsch und sorgfältig die Tür zumache zu allem, das sticht, zwickt, Probleme bringt und runter zieht.
Das war mal, jetzt mach ich anders.

Nicht mehr brauchst du tun. Geh vorerst eine leichte, einfache Verdienstmöglichkeit an, die dir dein täglich Brot und die Miete sichert und entferne dich still und heimlich von dieser Familie, sei mal weg für sie und geh auf dich zu. Du magst DIESES Leben nicht mehr. Beginn ein Neues.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Ich kann mir vorstellen, dass dir gut täte, wegzuziehen in eine ganz andere Gegend, wo du zuerst beruflich etwas angehst, das dir leicht fällt und wo du dir die Miete leisten kannst. Oder mach die Internetseiten auf, wo man grad wen sucht, der auch sehr anhänglich ist und ebenso wenig weiß, wie es geht, das schöne Dahinleben und denkt euch dann etwas aus, das macht dann, zusammen, nicht mehr alleine.
Übrigens, Unmutige hätten lieber wen, der sie nicht beschämt, weil sie so unmutig noch sind, also auch wen, der so ist, wie sie. Du musst das sehen, wie bei dir- wünschst du dir eine Freundin, die bereits alle möglichen Pokale errungen hat, oder wär dir nicht lieber, ein Beginner, wie du? Daher musst du das als Plus sehen, das kann dein größter Vorteil sein, was du als Nachteil siehst- dieser Mangel an Erfahrung. Das kann furchtbar entspannt machen, jemand gefunden zu haben, der nicht immer Vergleiche zieht zu anderen. Daher hab ja keine Scheu, bei einer Partnerbörse zu erwähnen, dass du noch nie "verheiratet warst, noch nie verlobt" und so... aber nett wäs schon, wenn sich wer findet, mit dem man zusammenbleiben kann für immer und sich eine Familie aufbaut gemeinsam und ein schönes Miteinander, statt alleine zu sein.
Man braucht einen Gefährten und wenn keiner da ist, dann muss man sich den selber abgeben. Sei dir ab nun dein bester Freund und lass es dir gut gehen. Zeige dir die Welt und verwöhne dich endlich.
 

misfit93

Mitglied
Erst mal vielen Dank für den Aufwand,
das was du schreibst trifft erschreckend gut zu.

Habe tatsächlich wie ein Obdachloser bis vor kurzem im Ausland gelebt und etwas gejobbt und Extremsport gemacht um den Umgang mit Angst und Kraft zu trainieren und der Situation zu entkommen.

Muss noch lernen Verantwortung für mich selbst statt für andere zu übernehmen.

Habe vor paar Monaten jemand kennen gelernt in der Zeit hat es sich so angefühlt als könnte man alles schaffen aber das sollte nicht sein. Denke es ist sinnvoll mit jemand auf dem selben Niveau gemeinsam zu wachsen sonst kann es schnell passieren dass man in die nächste Abhängigkeit rutscht.

Meine Mutter und Schwester halten meine Pläne für Schwachsinn mein Vater hat keine Meinung.

Ich freue mich den Weg vielleicht irgend wann nicht mehr alleine gehen zu müssen.
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Hallo Jan,

dann bist Du nun im besten Alter, Dich um Dein Leben, Deine Prioritäten und die Dinge zu kümmern, die Dir wichtig sind. Und Du bist alt genug, dass Du mit diesen "ollen Kamellen" abschließen kannst. Ja, sei wütend auf Deine Schwester, Deine Mutter oder Deinen Vater. Konfrontiere sie mit Deinem Schmerz, brüll sie an oder was immer Dir angemessen erscheint, aber sieh auch, dass sie dann noch immer Deine Schritte lenken. Erst wenn Du Deine Gedanken auf Deinen Tag und Deine Zukunft lenkst, verliert diese Vergangenheit Stück für Stück an Bedeutung.

Du machst denselben Fehler, den viele Menschen machen: Du erwartest oder erhoffst Dir, dass Dein Gegenüber (an-)erkennt, was Du leistest und dass Du ihm Schritte entgegen kommst, in der Hoffnung, dass das Gegenüber dasselbe tun möge. Das funktioniert nur selten. Also solltest Du auch hier nicht "hinterher laufen", sondern entweder auf jemanden zu gehen, der das auch schätzt, oder Dir andere Menschen suchen, die sich freuen, dass es Dich gibt.

Wenn Du Dein Erbe gefährdet siehst, dann schau, was Du tun kannst. Grundstücke gewinnen immer mehr an Wert. Aber sind sie es wert, dass Du weiter mit Menschen Kontakt hältst, die Dir im Grunde nur weh tun? Das kannst nur Du für Dich beantworten.

Wenn Du bisher "bedürftige" Entscheidungen getroffen hast, dann kannst Du auch andere Entscheidungen treffen, oder nicht? Na und? Dann hast Du eben den einen oder anderen Griff ins Klo gemacht! Das haben die meisten Deiner Mitbewohner hier auf dieser Welt. Entscheidend ist, sich nicht unterkriegen zu lassen. Sei geduldig und freundlich mit Dir. Du wirst den Rest Deines Lebens mit Dir auskommen müssen. Also verhalte Dich auch wie ein Freund. Gib eine große Beerdigungsparty für Deine Vergangenheit, lade wildfremde Leute ein und lass jeden Gast ein Gedicht verfassen, worauf er in seinem Leben verzichten kann! Und dann lass diesen Mist hinter Dir.

Ja, es wird einige Rückschläge geben. Was soll´s? Du hast schon einige erkannt. Nun geh Deinen Weg und erwarte nicht, dass Deine Vergangenheit Dich rettet. Das kannst nur Du selbst. Alles Gute dazu.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Ich freue mich den Weg vielleicht irgend wann nicht mehr alleine gehen zu müssen.
Du hast ja dich. Du kannst dir Mutter sein und dich trösten, du kannst dein Vater sein und dich versorgen, du kannst dein Liebhaber sein und dich liebhaben, du kannst dir zusehen, du kannst deinen Worten zuhören, du kannst dich motivieren, dich ankleiden und beobachten, was du machst so- du kannst dich bewundern, du kannst dich auch schlagen und dir Vorwürfe machen, du kannst dich mit dir freuen, du kannst auch über dich traurig sein usw.
Mir gefällts, dieses Leben, ob mit oder ohne wen dabei, ich finde es spannend und sehr interessant, was ich mir alles einfallen lasse, wie ich mich durchwurstle, welche Ideen ich so habe und wie ich step by step immer mehr dazulerne und meistern kann, was manchmal gar nicht gelang.
Ich habe vorher gedacht, jetzt sitze ich bereits wieder zwei Stunden, das ist nicht richtig, da sperre ich den Blutkreislauf ab, also habe ich mir eine Aufgabe ausgedacht. Weil kommende Woche bei mir ein Geburtstagsfest veranstaltet wird vom Enkel hielt ich für richtig, alles zu checken, was eventuell blamabel sein könnte für ihn- oder für mich. Auch das ist Selbstvorsorge, wenn man stolz sein kann auf sich und sich und sein Umfeld propper hält. Das ist dein erweitertes Ich, dein Umfeld. Machs dir schön, lass alles aufglänzen, das macht gute Laune. I feel good... dieses good feeling habe ich mir selbst erarbeitet. Holz knistert im Ofen, mein PC vor mir, meine Füße sind schön warm, ich bin satt usw.. alles eigens geschaffen, das hat mir niemand gemacht, selbst ist der Mann...ggg.. und so gehts dir dann auch, wenn du dich auf die Suche machst nach einem Gefährten, hol dir den, lass dir was einfallen, bring dich ein, schau dich um, experimentiere, verwerfe, fang noch mal an, bis dir gelungen ist, was du angepeilt hast.
Mich freuts immer tierisch, wenn mir was gelingt. Das alleine ist schon wert zu leben- sich zu erleben.

Bussi derweil. Mein Holz knistert nicht, da ist was falsch gelaufen, Ofen aus. Kein Problem, ich kann auch wieder anheizen, falls das so ist. Hab ich mir beigebracht... und so weiter und so fort. Mach dich los und erobere dir dein Glück.
 

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