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Ich weiß keinen Rat mehr, gehen oder bleiben?

ninifee

Neues Mitglied
Hallo,

ich habe ein großes Problem. Mein Mann und ich sind seit 8 Jahren zusammen. Wir sind beide Mitte 30 und haben 2 Kinder, ich bin mit dem 3. Kind (zwar ungeplant, aber sehr willkommen) schwanger. In meiner letzten Schwangerschaft habe ich plötzlich Depressionen bekommen und hatte diese auch noch nach der Geburt. Mit Einsetzen der neuen Schwangerschaft ging es mir zunächst wirklich richtig gut, doch die Begegnungen mit unseren alten Freunden ziehen mich jedes Mal erneut runter und machen mich echt fertig. Es dauert Wochen, bis es mir wieder einigermaßen gut geht.

Als ich die Depressionen bekam, teilte ich unseren Freunden mit, dass ich in der nächsten Zeit sehr mit mir zu kämpfen habe und dass ich es nicht gut unter Menschen aushalte und mich erst einmal neu sortieren muss. Leider kam dies irgendwie falsch an und mein Mann und ich wurden auf ganz gemeine Art (besonders von 2 Drahtzieherinnen) aus dem Freundeskreis herausgemobbt. Zu unserer sowieso schon schweren Zeit kam es leider somit auch zu einem Zerwürfnis mit all unseren Freunden. Es wurden Lügen über uns verbreitet, man lud uns plötzlich nicht mehr zu Hochzeiten ein, es wurden viele Vorwürfe angedeutet, die uns aber niemand verraten will und zu denen wir uns somit nicht einmal äußern können. Die Drahtzieherinnen sagten, sie kämen zu keiner Veranstaltung zu der wir gehen, wodurch sich alle anderen unter Druck gesetzt fühlen.

Zudem kommt noch, dass besonders nach der Geburt der Kinder unser Verhältnis zu den Eltern meines Mannes sehr angespannt ist, da seine Eltern mich nicht als Schwiegertochter akzeptieren können und dies auch deutlich zeigen. Sie sind sehr reich und ich komme aus ,,normalen" Verhältnissen. Mein Mann kann sich leider gegen seine Eltern (insbesondere seine Mutter) nicht durchsetzten und es kommt immer wieder zu Streit zwischen uns.

Ursprünglich war es einmal geplant, dass wir ein Haus in dem kleinen Ort bauen wollen, in dem wir leben, aber ich habe das Gefühl, dass ich damit mein Leben aufgebe. Ich kann das nicht. Es geht mir sehr gut, wenn ich unter anderen Menschen bin, wenn ich dort bin, wo die Umgebung unbelastet ist. Wenn ich die alten Freunde länger nicht sehe, ist alles okay und ich baue wieder so viel Kraft auf, dass eigentlich alles fast wie früher ist und dann mischen sich meine Schwiegereltern wieder ein oder die Freunde tauchen auf oder ich höre neue Gerüchte über uns und ich breche wieder zusammen. Zwischendurch habe ich Hoffnung, dass wir neue Freundschaften schließen können, indem wir uns in Vereinen engagieren oder vielleicht auch mal jemanden einladen, aber mein Mann weigert sich und will nur noch zurückgezogen leben. Er ist zudem auch sehr unglücklich in seinem neuen Job, aber er möchte nichts verändern. Auch mit seinen Eltern reduziert er den Kontakt, anstatt sich mit ihnen auszusprechen, so dass das Verhältnis vielleicht einmal wieder besser werden könnte. Irgendwie fühlt er sich ihnen aber so verpflichtet, dass er die Bedürfnisse seiner Eltern unbedingt erfüllen möchte.

Alles Soziale bleibt an mir hängen. Er sagt, er braucht es nicht. Gleichzeitig sagt er aber auch, dass ich alles bin, was er hat und ich ihn nie verlassen dürfte, sonst würde er sich umbringen. Und er sagt, er würde seine Freunde vermissen. Alle Chancen, sich aber mit jemanden wieder anzunähern ignoriert er und wundert sich dann, dass die anderen sich weiter zurück ziehen.

Ich würde so gerne an einen anderen Ort ziehen, es würden schon 20 km Distanz reichen, um Abstand zu gewinnen und wieder stark zu werden, aber er möchte unbedingt hier bei seinen Eltern das Haus bauen. Sie finanzieren es zu einem großen Teil. Er sagt, an einem anderen Ort würde er niemals glücklich werden können.

Ich kämpfe und kämpfe und habe schon viele neue Kontakte und auch einige Freundschaften gefunden und habe so versucht, mich mit seinen Wünschen zu arrangieren, so dass wir hierbleiben können. Ich bin und war immer ein sehr offener und eigentlich fröhlicher Mensch. Er spielt aber einfach nicht mit.

Wenn ich sage, dass er doch auch daran denken soll, dass unsere Kinder ein positives Verhältnis zu anderen aufbauen sollen und wir BEIDE offen auf andere zugehen müssen, blockt er ab und sagt, ich würde ihn erpressen. Meinen Vorschlag, dass wir zusammen einen Therapeuten aufsuchen und seine sozialen Ängste, sowie unsere Eheprobleme gemeinsam angehen, lehnt er ab. Mir hat mein Therapeut mit den Schwangerschaftsdepressionen super geholfen, aber er weigert sich, Hilfe anzunehmen.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Soll ich wirklich hier bleiben und hier mit ihm das Haus bauen, das uns noch abhängiger von seinen Eltern macht? Ich werde immer wieder auf diese Menschen treffen, die uns nicht gut tun. Es ist ja halt ein kleiner Ort. Und seine Mutter wird auch weiterhin Wege finden, mich zu diffamieren und sich in unseren Haushalt einzumischen. Ich möchte doch nur in Ruhe mit meiner Familie leben und einen kleinen Neustart wagen.

Manchmal denke ich, ich bin egoistisch, dass ich mir das wünsche, aber ich wenn ich hier bleibe, weiß ich, dass ich an der Situation zerbrechen werde.

Was würdet ihr tun? Ich weiß nicht mehr weiter. Können wir überhaupt noch zusammen glücklich werden?

Danke und liebe Grüße
Nini
 
G

Gast

Gast
um frieden zu finden, kannst du nur wegziehen.

stelle deinen mann vor die entscheidung. entweder er zieht mit dir gemeinsam fort oder du ziehst alleine weg.
 
L

LiebesLieschen

Gast
Liebe Nini,

deiner Schilderung nach, hast du alles in deiner Macht stehende getan um eine Lösung zu finden. Was hast du also noch für Möglichkeiten? Ich sehe nur die Eine, nämlich eine Trennung.

Sprich aber noch mal mit deinem Mann und mach ihm klar, dass es - wenn er nicht bereit ist mit dir eine Paartherapie zu machen, die ich persönlich noch als einzige Möglichkeit sehe, um irgendwie einen gemeinsamen Weg zu finden - für dich nur noch den Schritt der Trennung gibt, weil du so nicht weiter leben kannst und willst.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft!

LG LL
 

Rosafee

Aktives Mitglied
Hallo Ninifee,

eine Trennung sollte niemals der erste Schritt sein, sondern der allerletzte. Besonders dann, wenn man Kinder hat.
Die meisten Probleme kann man auch anders lösen.


Aus meiner eigenen Erfahrung rate ich dir, zieht mindestens 20 km weg von den Schwiegereltern!

Schalte auf stur. Du hast die Kinder, du bist schwanger. Dein Mann liebt dich und will euch nicht verlieren.

Ich habe die Hölle gehabt, weil bei uns ein Wegzug von dem kleinen Ort, in dem die Schwiegereltern als äußerst angesehene Bürger wohnten und sich massiv in unser Familienleben einmischten, nicht möglich war. Wir konnten aus beruflichen Gründen nicht weg und weil wir gerade begonnen hatten, zu bauen.
Als wir merkten, in welches Netz aus Bevormundung, Kontrolle und Mobbing gegen mich wir uns verfangen hatten, war es zu spät.

Ihr habt euer Haus noch nicht gebaut, also nix wie weg. Versucht, euch finanziell unabhängig zu machen.

Deine Kinder brauchen eine fröhliche, starke Mutter und sie brauchen auch ihren Vater. Mache ihm klar, dass du niemals in dem Ort deiner Schwiegereltern glücklich werden wirst. Das wäre nur möglich, wenn deine Schwiegereltern dir mit Respekt und Zurückhaltung begegnen würden.
Da sie dazu nicht bereit sind, würde euch jahrelanger Streit und Unfriede ins Haus stehen.

Sage ihm, dass er das nicht von dir verlangen kann, weil er sonst seine Familie verliert. Stelle ihn vor die Wahl. Das ist kein Spiel, hier geht es um alles.

Ich bin an dieser Situation schier zugrunde gegangen. Schwere Depression, Suizidgefahr. Nur durch den totalen Bruch mit der Schwiegerfamilie und dem Rest der Verwandtschaft (die alle Stellung gegen uns bezogen hatten und zum Gefolge meiner Schwiegermutter gehörten), ging es mir langsam wieder besser. Das Leben in dem kleinen Ort war nicht einfach. Aber mein Mann und meine Kinder haben zu mir gehalten. Wir sind heute eine glückliche Familie, wir haben ein liebevolles und respektvolles Verhältnis zueinander. Und die Alten sind inzwischen verstorben. Jetzt können wir frei durchatmen.

Die Sache ist sehr, sehr ernst zu nehmen. Es geht um eure Existenz. Du darfst keine Kompromisse eingehen. In diesem Punkt nicht.

Sei stark und stur.


Alles Liebe

Rosafee
 
Zuletzt bearbeitet:

paradiesnaiv

Neues Mitglied
Liebe Nini,

ich kann mich den bisherigen Feedbacks im wesentlichen nur anschließen. Eine Trennung sollte nie der erste Schritt sein - vor allem wenn man Kinder hat.
Aber Kinder sollten nie der einzige Grund sein zu bleiben.

Du bist eine junge Frau, du hast noch so viel Leben vor dir. Deine Zeit, eure Kinder, deine Liebe, eure Liebe.
Als ich (ohne Kinder) mal an ähnlicher Stelle angekommen war hat eine gute Freundin gesagt "Love it or leave it". Ich glaube "leave it" ist nie die einzige Möglichkeit. "Change it" ist ebenfalls eine Möglichkeit.

Damit hast du es versucht aber das hat nicht funktioniert.

Ich denke, dass du Recht damit hast, dass eine Paartherapie für euch das einzige richtige wäre. Ein guter Weg und eine neue Chance bevor die Alternative für dich "leave it" heißt.
Hast du mit deinem Therapeuten schonmal gesprochen wie er das sieht? Wäre er bereit euch beide Aufzunehmen und Gespräche zu führen?

Wenn es der Fall sein sollte dann würde ich dir ebenfalls empfehlen ihn vor die Wahl zu stellen: Therapie als Chance zurück zu "love it" oder keine Therapie und langfristig die Chance auf "leave it".
Ich hoffe du findest für dich und deine Kinder den richtigen Weg.

Und ich wünsche dir eine tolle und ruhige Schwangerschaft - trotz aller Widrigkeiten

Lass dich nicht unterkriegen.
 

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