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Ich weiß einfach nicht weiter - unglücklich, perspektivlos, ängstlich

LonelySoul

Mitglied
Hallo zusammen,

ich bin zur Zeit sehr unglücklich. Das liegt zum einen daran, dass ich so unzufrieden mit meinem Studium bin. Ich hatte im 1. Semester bereits Zweifel, hab aber weitermacht. Jetzt bin ich im letzten Semster und habe vor Kurzem meine Bachelor-Arbeit abgegeben. Allerdings habe ich ein total schlechtes Gefühl, sodass ich Angst habe, die BA nicht zu bestehen, weil ich mir nicht so viel Mühe gemacht habe. Das lag daran, dass ich mich nicht motivieren konnte, so viel über meine Zukunft gegrübelt habe und traurig und verzweifelt war. Meine Priorität war: Hauptsache bestehen, die Note ist mir egal. Denn ich weiß, dass ich nicht in dem Beruf arbeiten will. Sollte ich die Arbeit jedoch wirklich nicht bestehen, hätte ich mehrere Probleme: Da mein Studienort nicht in meiner Heimat ist und mein Mietvertrag definitiv zum Ende des Semesters ausläuft, muss ich mir eine neue Wohnung suchen. Das jedoch schon, bevor ich die Note der BA erfahre. Sollte ich also durchfalllen, müsste ich die neue Wohnung wieder kündigen und wieder in meine Heimat zu meinen Eltern ziehen, da ich dann ja kein Geld für eine eigene Wohnung habe.

Mein Plan ist eigentlich, nach dem Studium noch ein Jahr in dem Beruf zu arbeiten, um Geld zu sparen und die Zeit zu nutzen, um mir klar darüber zu werden, welchen Beruf ich ergreifen will. Und das ist das nächste Problem: Ich weiß absolut nicht, was ich eigentlich will. Da ich kein Zweitstudium mehr aufnehmen kann, bleibt nur noch eine Ausbildung. Im Laufe der letzten Monate kamen mir folgende Ideen (abgesehen von Studium oder Lehre): Versicherungskauffrau, Bankkauffrau, Immobilienkauffrau, Logopädin, Ärztin, Innenarchitektin oder Flugbegleiterin. Ich habe mir also ausreichend Gedanken darüber gemacht. Denn ein weiteres Problem ist, dass ich so viel Geld verdienen möchte, dass ich mir meine zwei Träume/Ziele erfüllen kann. In Hamburg zu wohnen (sehr teuer) und viel zu reisen (ich liebe es, viel zu reisen, am liebsten wäre ich mehr im Ausland als zu Hause). Deswegen wäre Flugbegleiterin sehr passend, jedoch würde ich ziemlich sicher durch den medizinischen Test fallen. Es ist so, dass ich nur die zwei Möglichkeiten sehe: Entweder, ich übe einen Beruf aus, der mich glücklich macht (aber da wüsste ich auch nicht, was das wäre. Auf jeden Fall kein hohes Gehalt, da ich nicht gerade matheaffin bin) und kann dafür eben kaum reisen und nur in einer WG leben oder ich übe einen Beruf wie Bankkauffrau aus, der mich nicht glücklich macht, aber ich so viel Geld verdiene, dass ich außerhalb des Berufs glücklich bin. Nur leider verbringt man so viel Zeit im Beruf, sodass man da doch schon zufrieden sein sollte.

Ihr seht, ich weiß einfach nicht weiter. Ich stehe kurz vor meinem Abschluss (oder auch nicht) und weiß nicht, wie meine Zukunft aussehen wird. Hat von euch jemand Rat?

Es wäre super, wenn jemand antworten würde, das würde mir bestimmt sehr helfen.
 

Querdenker

Aktives Mitglied
Hallo,

ich schreibe dir gerne etwas dazu, bin aber eher skeptisch, dass dich das erreichen wird. Ist so ein Gefühl.

Aus meiner Sicht machst du wie so viele andere Menschen den Versuch, das Thema theoretisch zu lösen. Nach meiner Erfahrung funktioniert das nicht, denn zu jedem Gedanken gibt es Gegengedanken und darauf wieder weitere Gedanken. Und je mehr du denkst, desto weniger bleibt der Überblick.

Ich würde es an deiner Stelle so angehen: Sich im Job wohl zu fühlen finde ich unheimlich wichtig, also würde ich alles streichen, was mir eh nicht gefällt bzw. nur des Geldes wegen auf der Liste steht. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass man automatisch mehr Geld verdient, wenn man mehr Leidenschaft in seine Arbeit steckt und zwar freiwillig.

Da du nicht weißt, was du willst bzw. was dir liegt, würde ich an deiner Stelle auf jeden Fall zurück zu den Eltern ziehen und dann eine Reihe von Praktikums machen. Man kann sich in der Theorie nie so sicher sein, wie man es durch das erleben einer Tätigkeit spüren kann. Wenn dich einmal eine berufsähnliche Situation so richtig gepackt bzw. mitgerissen hat, das weißt du es einfach. Auf demselben Weg kannst du auch unpassende Berufe aussortieren. Du würdest z.B. schnell erkennen, ob Flugbegleiterin aufregend oder ätzend ist wenn du es mal gemacht hast (kein Ahnung, ob das als Praktikum überhaupt möglich ist).

Lange Rede, kurzer Sinn: Reduziere das Grübeln und probiere (dich) aus.

Viel Spaß dabei!
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Liebe Lonelysoul,

es gibt die Lebensweise, bei der man sein Glück an dem Erreichen seiner Träume festmacht und dann gibt es die Lebensweise, bei der man gelassen in die Zukunft schaut und sich auf das Gelingen der heutigen Aufgaben konzentriert. Je besser Dir gelingt, die heutigen Aufgaben gut zu bewältigen, verbesserst Du auch Deine Chancen, Deinen Träumen näher zu kommen.

Wenn man einen kaufmännischen Beruf ausübt, muß man nicht unbedingt mathe-affin sein. Aber man sollte schon gut mit Zahlen umgehen können.

Auch wenn ich Deine Träume schön und gut finde und ich Dir Mut machen möchte, sie zu verwirklichen, solltest Du Dich nicht darauf versteifen, dass nur so Dein Leben schön verlaufen kann.

LG, Nordrheiner
 
G

Gast Keep Going

Gast
Es ist so, dass ich nur die zwei Möglichkeiten sehe: Entweder, ich übe einen Beruf aus, der mich glücklich macht (aber da wüsste ich auch nicht, was das wäre. Auf jeden Fall kein hohes Gehalt, da ich nicht gerade matheaffin bin) und kann dafür eben kaum reisen und nur in einer WG leben oder ich übe einen Beruf wie Bankkauffrau aus, der mich nicht glücklich macht, aber ich so viel Geld verdiene, dass ich außerhalb des Berufs glücklich bin. Nur leider verbringt man so viel Zeit im Beruf, sodass man da doch schon zufrieden sein sollte.
Es wäre super, wenn jemand antworten würde, das würde mir bestimmt sehr helfen.
Eine dritte Möglichkeit wäre halbtags in einem Beruf zu arbeiten, der dich nicht erfüllt und in deiner Freizeit erstmal rauszufinden, was dir Spaß macht und vielleicht lässt sich damit auch (viel) Geld verdienen. Nebenberufliche Selbständigkeit, die dir aber Spaß macht und auf längere Sicht etvtl deinen Hauptjob ersetzt. So sieht im Augenblick jedenfalls mein Plan aus, da ich mich in einer ähnlichen Situation befinde.

Ansonsten finde ich auch Querdenkers Gedanken interessant, mit Gedanken und Gegengedanken, was wirklich nicht immer zum gewünschten Ergebnis führen muss. Irgendwann grübelt man nur noch, da ist Ausprobieren auf jeden Fall eine Alternative :)
 

LonelySoul

Mitglied
Oh wow, vielen Dank für eure Antworten!

@Querdenker: Doch, deine Worte haben mich erreicht. Und mich zum Nachdenken angeregt. Du hast Recht mit dem, dass ich alle Berufe streichen sollte, die ich nur des Geldes wegen machen würde. Ich bin ja jetzt schon unglücklich mit der Studienwahl, also wäre es ja absurd, etwas anderes zu machen, das mir genauso wenig gefällt. Zu meinen Eltern zu ziehen wäre auf jeden Fall eine Option, jedoch bekomme ich schon nach 3 Wochen dort die Krise, weil ich mich da so "gefangen" fühle und es nicht mehr gewohnt bin, so wenig Freiräume zu haben. All die Vorteile eben, wenn man nicht mehr bei den Eltern wohnt. Aber es wäre ja nicht für immer. Die Sache mit den Praktika ist auch gut, vielleicht sollte ich es mal so probieren.

@Nordrheiner: Danke für die Erinnerung. Eigentlich weiß ich das ja auch, dass man mehr im Jetzt leben sollte. Es hilft, wenn andere, außenstehende Leute andere Sicht- und Denkweisen darlegen.

@Keep Going: Ja, das habe ich mir auch schon öfters überlegt, mich selbstständig zu machen. Allerdings wüsste ich nicht, mit was. Und finanziell muss man das ja auch irgendwie hinbekommen, wenn man nur einen Halbtagsjob hat. Trotzdem ist das eine Überlegung wert.
 

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