E
Eine Unbekannte Fremde
Gast
Hallo zusammen
Ich bin gerade etwas verwirrt und emotional, und dachte, ich schreib mal hier, weil ich - na ja, weil ich sonst keinen hab.
Meine beste Freundin hat mir heute gesagt, dass sie heiraten wird, und dass sie überlegt, ein Baby zu bekommen.
Ich freue mich für sie.
Aber.
Ja, aber.
Ich bin ziemlich traurig darüber.
Ich hatte die letzten elf Jahre eine mittelschwere bis schwere Depression, war aber hochfunktional, das heisst, man merkte es mir nicht an. Und ich bin seit zehn Jahren alleinerziehend.
Meine Freundin wollte nie Kinder. Oder heiraten. Sie hat mein Kind mega gern, aber sie hat immer die Augen verdreht und nie verstanden, dass mit Kindern gewisse Dinge sich ändern. Zum Beispiel fluchen. Sie sagte immer, ich übertreibe und so.
Seit einem Jahr ist sie mit einem Mann zusammen, der selber einen kleinen Sohn hat. Und jetzt wohnen die zwei auch zusammen und haben den Kleinen regelmässig bei sich.
Und "plötzlich" findet meine Freundin, dass ich (in Abwesenheit von Kindern, es war wohl ein Reflex) nicht fluchen solle.
Sie hat die letzten zehn Jahre ziemlich wenig Einsatz gezeigt, wenn es darum ging, mich mal zu besuchen oder so. Immer sollte ich zu ihr, was ich auch oft getan hab. Sie hat aber ein Auto, und ich hätte mit Kind und Hund mit dem Bus und Zug zu ihr fahren sollen.
Das ist nur ein Beispiel von vielen.
Und nun ist es so, dass ich mich zwar freue, dass sie jemanden gefunden hat, aber mein Kind ist jetzt genau in dem Alter, in dem ich wieder meine Freiheiten zurück gewinne. Und sie war meine "um die Häuser ziehen"-Freundin. Ich dachte, weil sie nie Kinder und Familie und so wollte, dass wir dann - *jetzt* - endlich wieder mehr zusammen machen können. Und jetzt will sie all das machen, was ich die letzten zehn Jahre gemacht habe und was sie so abgelehnt hat…
Ich hatte mich so darauf gefreut, mit ihr zusammen wieder was zu machen. Einen Teil meines Lebens vor der Depression und dem Kind zurückzubekommen.
Und heute wurde mir schmerzlich bewusst, dass ich das nie mehr zurückbekomme. Diese zehn Jahre, die sind weg. Für immer verloren.
Während sie Spass hatte, war ich in diesem schwarzen Loch gefangen, und jetzt wo ich wieder raus gefunden hab, verliere ich sie.
Sie ist auch in eine Stadt drei Stunden von mir weg hingezogen zu ihrem Freund, ich kann sie also nicht mal mehr spontan besuchen.
Ich fühle mich plötzlich ganz allein.
Sorry für den Roman. Aber danke für's Lesen.
Ich bin gerade etwas verwirrt und emotional, und dachte, ich schreib mal hier, weil ich - na ja, weil ich sonst keinen hab.
Meine beste Freundin hat mir heute gesagt, dass sie heiraten wird, und dass sie überlegt, ein Baby zu bekommen.
Ich freue mich für sie.
Aber.
Ja, aber.
Ich bin ziemlich traurig darüber.
Ich hatte die letzten elf Jahre eine mittelschwere bis schwere Depression, war aber hochfunktional, das heisst, man merkte es mir nicht an. Und ich bin seit zehn Jahren alleinerziehend.
Meine Freundin wollte nie Kinder. Oder heiraten. Sie hat mein Kind mega gern, aber sie hat immer die Augen verdreht und nie verstanden, dass mit Kindern gewisse Dinge sich ändern. Zum Beispiel fluchen. Sie sagte immer, ich übertreibe und so.
Seit einem Jahr ist sie mit einem Mann zusammen, der selber einen kleinen Sohn hat. Und jetzt wohnen die zwei auch zusammen und haben den Kleinen regelmässig bei sich.
Und "plötzlich" findet meine Freundin, dass ich (in Abwesenheit von Kindern, es war wohl ein Reflex) nicht fluchen solle.
Sie hat die letzten zehn Jahre ziemlich wenig Einsatz gezeigt, wenn es darum ging, mich mal zu besuchen oder so. Immer sollte ich zu ihr, was ich auch oft getan hab. Sie hat aber ein Auto, und ich hätte mit Kind und Hund mit dem Bus und Zug zu ihr fahren sollen.
Das ist nur ein Beispiel von vielen.
Und nun ist es so, dass ich mich zwar freue, dass sie jemanden gefunden hat, aber mein Kind ist jetzt genau in dem Alter, in dem ich wieder meine Freiheiten zurück gewinne. Und sie war meine "um die Häuser ziehen"-Freundin. Ich dachte, weil sie nie Kinder und Familie und so wollte, dass wir dann - *jetzt* - endlich wieder mehr zusammen machen können. Und jetzt will sie all das machen, was ich die letzten zehn Jahre gemacht habe und was sie so abgelehnt hat…
Ich hatte mich so darauf gefreut, mit ihr zusammen wieder was zu machen. Einen Teil meines Lebens vor der Depression und dem Kind zurückzubekommen.
Und heute wurde mir schmerzlich bewusst, dass ich das nie mehr zurückbekomme. Diese zehn Jahre, die sind weg. Für immer verloren.
Während sie Spass hatte, war ich in diesem schwarzen Loch gefangen, und jetzt wo ich wieder raus gefunden hab, verliere ich sie.
Sie ist auch in eine Stadt drei Stunden von mir weg hingezogen zu ihrem Freund, ich kann sie also nicht mal mehr spontan besuchen.
Ich fühle mich plötzlich ganz allein.
Sorry für den Roman. Aber danke für's Lesen.