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Ich trau mir gar nix zu

F

Finka

Gast
Mein Vater hat mir meinen Selbstwert komplett genommen und in seiner Gegenwart fühle ich mich wie der letzte Dreck. Da komme ich mir vor wie eine unmündige 16-jährige, obwohl ich inzwischen doppelt so alt bin. Leider werde ich dieses Gefühl nicht los.

Das betrifft in der Praxis alles, was Eigenverantwortung angeht. Alles.

Es klingt wahrscheinlich bescheuert für euch, aber ich habe eine Gilde in einem Computerspiel gegründet und hatte so Angst, dass keiner mitmachen will und ich mich sowieso nur lächerlich mache. Ich habe mir selbst einen riesen Druck gemacht, dass das klappen muss, sonst blamiere ich mich. Vor wem überhaupt? Logischerweise vor niemanden, das juckt keine Sau, dad ist das anonyme Internet, aber in mir drin ist das schon als schwere, seelische Katastrophe verankert, bevor ich überhaupt angefangen habe.

Und so zieht sich das durch mein ganzes Leben. Vor dem Führerschein hatte ich Angst, meine Karriere habe ich damit ausgebremst, weil ich mich immer nur geduckt habe, ich habe mich jahrelang von meinen Ex-Freunden fertig machen lassen, statt wie jede normale Frau einfach Schluss zu machen. Meine Eltern haben mir vor allem Angst gemacht. Ich soll es besser sein lassen, es könnte ja schief gehen.

Ich bin aktuell dabei mich selbstständig zu machen und es gibt keinen realen Anlass, damit aufzuhören, aber in meinem Kopf staut sich die Versagensangst und ich will am liebsten direkt wieder schmeißen, obwohl es genau das ist, was ich in meinem Leben tun will.

Ich würde gerne wie jeder normale Mensch mein Leben leben, ohne mich wie in der Zwangsjacke zu fühlen. Mein Kopf ist wie ein Käfig und ich krieg die Tür nicht auf. Was kann ich tun?
 
Du bist ja gerade dabei, Dir endlich bewusst zu werden, wo die Ursache Deiner Probleme zu suchen ist. Klar kommen die Zweifel immer wieder zurück, aber Du bist ja schon einen Schritt weiter, weil Du erkennen kannst, was da gerade bei Dir abläuft. Also jedesmal, wenn die Verunsicherungen wieder auftauchen, nimm' Dein kleines innere Kind bei der Hand und sag ihm: "Du darfst!". Schütze es, indem Du seinen Willen unterstützt. Und nach und nach wirst Du dann grösser und selbständiger.
 
In Deiner Situation sich selbständig zu machen, halte ich für einen Fehler. Nachher läpperst Du 100k Schulden an und kommst nicht mehr da raus.
Welche Situation? Ich bin ausgebildet, habe Kurse belegt, einen Coach. Und genau sowas, was du gerade hier schreibst, hat mein Vater jahrelang mit mir gemacht. Egal was ich tat, er suchte darin das Schlechte und machte mir Angst. Wie kann man nur so sein? Wo ist da die Unterstützung? Ich seh bei deinem Beitrag keinerlei Hilfe oder Lösung, nur Angst. Sowas kann ich nicht gebrauchen.
 
Hallo Finka,
ui, da hat Dein Vater aber ganze Arbeit geleistet.
Darf ich fragen, was er beruflich macht und wie Dein schulischer und beruflicher Werdegang aussieht?

Spontan würde ich Dir raten, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und das komplett aufzuarbeiten. Deine Versagensängste und Dein angeknabbertes Selbstwertgefühl scheinen recht tief verankert zu sein.
Du kannst "anderes Verhalten" in einer Verhaltenstherapie aber erlernen. Wichtig ist für Dich meines Erachtens, dass Dir niemand den Weg weist, sondern mögliche Wege mit Dir ausarbeitet und Dir nur Vorschläge aufzeigt.
Die Lösung musst Du für Dich ganz alleine finden.

Es wären natürlich auch eine Freundin und ein Lebensgefährte gut, die Dich in Deinem Tun bestärken.

Halte Dir selber vor Augen, was Du schon geschafft hast. Es wird auch immer Dinge geben, die man nicht erreicht oder bei denen man versagt. Aber weißt Du was? Das ist gar nicht dramatisch!

Mach Dir bewusst, dass Du nun auf eigenen Füßen stehst. Sieh die Meinung Deines Vaters als missglückten Versuch an, Dich auf das Leben vorzubereiten und hinterfrage mal, warum er so ist, wie er ist (wie ist er aufgewachsen/ warum ist er so geworden? Auch das wird seine Geschichte haben ).
Die Vergangenheit kannst Du nicht mehr ändern aber Du selbst hast in der Hand, dass Deine Vergangenheit keinen negativen Einfluss mehr auf Dein jetziges und künftiges Leben hat.
Du musst außer Dir selbst niemandem mehr was beweisen. Du darfst Dir Fehlschläge zugestehen. Aber dann steh auf, richte Dein Krönchen und versuche es nochmal oder eben was anderes.

Belohne Dich selbst zwischendurch mit Kleinigkeiten. Schau in den Spiegel, lächle Dir zu und sag Dir, dass Du so gut bist, wie Du bist.

Du bist gar nicht schwach. Du musst "nur" diesen einen Knoten platzen lassen, damit Du frei für Dein eigenes Leben bist. Ich weiß, "nur" ist für eine Außenstehende einfach zu sagen.
Es gibt keinen ultimativen Vorschlag zur Lösung Deines Problems. Aber die wirkliche Lösung liegt in Dir selbst!

Ich wünsche Dir die Kraft, das aktiv anzugehen und nur das Beste für Deine Zukunft!
Du schaffst das!
 
Welche Situation? Ich bin ausgebildet, habe Kurse belegt, einen Coach. Und genau sowas, was du gerade hier schreibst, hat mein Vater jahrelang mit mir gemacht. Egal was ich tat, er suchte darin das Schlechte und machte mir Angst. Wie kann man nur so sein? Wo ist da die Unterstützung? Ich seh bei deinem Beitrag keinerlei Hilfe oder Lösung, nur Angst. Sowas kann ich nicht gebrauchen.
Welche Situation? Ich bin ausgebildet, habe Kurse belegt, einen Coach. Und genau sowas, was du gerade hier schreibst, hat mein Vater jahrelang mit mir gemacht. Egal was ich tat, er suchte darin das Schlechte und machte mir Angst. Wie kann man nur so sein? Wo ist da die Unterstützung? Ich seh bei deinem Beitrag keinerlei Hilfe oder Lösung, nur Angst. Sowas kann ich nicht gebrauchen.

Genau so, Finka! Du bist auf dem richtigen Weg!
 
Du hast anscheinend nicht verstanden, was ich meine. Du fühlst Dich direkt angegriffen. Ich kenne ein paar Leute, die meinten, man müsse ein Geschäft aufmachen. Der eine hat 150k in den Sand gesetzt, der andere 50k. Nicht, weil es schlecht geplant und umgesetzt gewesen wäre. Bei dem einen entpuppte sich die Lage des Geschäftes als Reinfall, bei dem anderen war es das Produkt, was damals neu auf den Markt kam und erst 10 Jahre danach zum Renner wurde. Die Mietverträge haben dann beiden das Genick sozusagen gebrochen.

Ich war mal selbständig bis zu dem Tag, als der Großhandel mir mein Geschäft kaputtgemacht hat und selbst an Endverbraucher rangegangen ist, wofür extra Firmen gegründet worden, sodaß ein Anwalt nichts gebracht hätte.

Am besten erzählst Du uns von Deinem Vorhaben, sodaß man zielgerichtet Tipps geben kann.

Welchen Beruf hast Du, welche Kurse hast Du besucht und welche Art von Selbständigkeit strebst Du an?
Wieviel Kapital ist erforderlich?
Businessplan?
Beratung bei IHK oder Handwerkskammer in Anspruch genommen?
Machst Du das alleine oder gibt es Geschäftspartner?
 
Welche Situation? Ich bin ausgebildet, habe Kurse belegt, einen Coach. Und genau sowas, was du gerade hier schreibst, hat mein Vater jahrelang mit mir gemacht. Egal was ich tat, er suchte darin das Schlechte und machte mir Angst. Wie kann man nur so sein? Wo ist da die Unterstützung? Ich seh bei deinem Beitrag keinerlei Hilfe oder Lösung, nur Angst. Sowas kann ich nicht gebrauchen.

Meine Schwiegermutter hat so mit mir geredet und der habe ich zu verdanken, dass ich nicht geruht habe, bis ich eine Prüfung nach der anderen schaffte. Aus Rache.
Also war sie insgeheim ja doch konstruktiv und äußerst hilfreich, auch wenn ihre Absicht ganz anders war.
Du kannst es auch so machen. Nimm dir vor, jetzt erst recht! 😍 👍
Ich halte dir die Daumen.
 

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