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Ich schaffe meinen Beruf nicht !

  • Starter*in Starter*in pele
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P

pele

Gast
Hallo,

es ist das erste Mal, daß ich einen Beitrag in einem Forum schreibe. Ich bin 34 Jahre alt, Bauzeichnerin und Architektin und dachte eigentlich immer, daß das MEIN Beruf ist, aber ich habe mich wohl geirrt. Ich beschreibe euch kurz meine Situation: ich habe bis jetzt 2 Jahre gearbeitet in verschiedenen Büros in verschiedenen Städten und alle Jobs früher oder später wieder geschmissen, da ich den Erwartungsdruck nicht ausgehalten habe. ich habe das Diplom mit 'sehr gut' abgeschlossen und trotzdem nie das Gefüh gehabt, dass ich etwas kann und das ist genau mein Problem, mein geringes Selbstwertvertrauen. Ich habe vielleicht kreative Ideen, Sinn für Formen und Farben etc, aber wenn ich dann in einem Büro sitze fühle ich micht total fehl am Platz, bin nicht so souverain wie die Kollegen und habe Angst vor den Aufgaben. Meine Erfahrungen waren bis jetzt leider auch nicht so gut, mein damaliger Ausbilder zur Bauzeichnerin sagte mal, aus mir würde niemals eine Architektin werden, mein erster Chef als Architektin war Choleriker und beschimpfte mich jeden Tag, ich sei zu blöd für den Job, bei dem nächsten Job hab ich die Aufgabe einfach nicht erfüllt, die mir zugetragen wurde etc. Nun bin ich in eine neue Stadt gezogen zu meinem Freund und dachte alles wird anders, zumal ich das letzte Jahr viel an mir gearbeitet habe ( Psychotherapie) und wußte, dass ich eher in den Bereich Innenarchitektur will. Kurz und gut, ich hatte nun nach 6 Monaten Suche und vielen Absagen endlich DIE stelle gefunden : nettes Team, keine zu große verantwortliche Position und trotzdem war diese Angst wieder da- vor Versagen, vor Kritik...ich habe mich so fehl am Platz gefühlt und dachte immer, wie machen das die Leute um mich rum ? nun hab ich den Job nach nur 4 tagen wieder geschmissen für den ich so sehr gekämpft hatte und fühle mich schlechter als zuvor. ich bin unglücklich ohne den Job und unglücklich in diesem Job- was soll ich tun? etwas völlig anders lernen? wo habe ich denn noch chancen mit 34 ? ich bin völlig verzweifelt, würde mich über Antworten freuen.

Pele
 
Hallo Pele,

ich bin sehr froh, Deinen Beitrag gefunden zu haben. Ich bin Bauingenieurin und habe ähnliche Sorgen wie Du.

Nach den Studium bekam ich schnell eine Stelle, da ich meine Diplomarbeit bei einer Firma geschrieben hatte, die mich auch einstellte. Für diese Firma musste ich in der Zeit nicht direkt arbeiten, ich bekam nur einen Schreibplatz und Zeit, meine Diplomarbeit anzufertigen. Ich wurde ich die tägliche Arbeit der des Unternehmens nicht miteingebunden, hatte aber trotzdem die Gelegenheit, die Strukturen dort kennenzulernen.

Meine Diplomarbeit wurde mit sehr gut bewertet, aufgrund dessen stellte mein Chef mich ein. Er hatte einen hohen Anspruch an mir, er dachte, da die Diplomarbeit so gut war, wäre ich fachlich sehr gut. Das Diplomarbeitsstema war aber eine theoretische Arbeit, die nur auf Literaturauswertungen basierte.

Seit dem ersten Tag musste ich aber im Labor praktisch arbeiten, von den Versuchsdurchführungen und -auswertungen hatte ich überhaupt keine Ahnung.
Ich hatte vom ersten Tag an Angst, was falsch zu machen, eine gefährliche Chemikalie fallen zu lassen ö.ä. Die Laboranten, die mir in der ersten Zeit behilflich waren, waren sehr nett zu mir und erklärten mir alles doppelt und dreifach, aber ich habe manches trotzdem nicht machen können, weil ich zu viel Angst hatte.

Mein Chef sprach mich relativ schnell darauf an, dass ich die Laboranten anzuleiten hätte und nicht sie mich. Er verstand nicht, warum ich so viel Hilfe brauchte. Er sagte, das er Mitarbeiter braucht, die zuverlässig und schnell arbeiten und nicht welche, die Angst vor allem haben. Er war sehr direkt zu mir und sprach mich schnell auf dieses Problem an, allerdings nicht unter vier Augen, sondern vor den anderen Mitarbeitern.

Ich fühlte mich blossgestellt und ab da hat nichts mehr funktioniert. Ich mache alles falsch, meine Kollegen sind auch alle viel souveräner. Ich weiß nicht, woran es liegt, ich bin ja nicht dumm, habe dieses Fach studiert und habe auch in allen früheren Hiwi-Jobs meine Arbeit gut gemacht.

Ich kann mich nie entspannen, der einzige Tag, an dem ich ruhiger werde, ist der Samstag, aber Sonntag denke ich bereits schon wieder an meinem Chef, und ob ich wieder etwas falsch gemacht habe und ob er mich wieder vor meinen Kollegen vorführt.

Ich weiss auch nicht so recht, wie es weitergeht.

Viele Grüße !
 
Hallo ihr Beiden,

ich kann vollkommen nachvollziehen, was ihr durchmacht.
Momentan mache ich ein Praktikum in genau dem Bereich, den ich mir immer vorgestellt habe. Das habe ich mir hart erkämpft.

Nach meinem ersten Studium habe ich in einer Führungsposition gearbeitet und beruflich lief es sehr gut - leider hat mir das tief im Inneren gar nicht behagt und ich habe mein Traumstudium begonnen, in dessen Rahmen ich gerade das Praktikum mache.
Jedenfalls läuft es dort aus meiner Sicht nicht so besonders...ich habe auch ständig Zweifel, dass ich dies und jenes nicht hinbekomme. Aufgaben machen mich ängstlich, anstatt dass ich sie als Herausforderung sehen könnte. Manchmal passieren mir aus Zerstreutheit dumme Missgeschicke und ich blamiere mich fachlich. Obwohl ich weiß, dass ich viel mehr kann, schaffe ich es nicht und fühl mich überfordert, was mich unsicher macht und was ich mit Sicherheit auch nach aussen ausstrahle.

Ich hab mir auch mächtig viele Gedanken gemacht, woran das liegen könnte.
Wie du, Pele, schon geschrieben hast, dachte ich auch, endlich MEINEN Beruf gefunden zu haben (mein Hobby).

Und ich glaube, genau da liegt das Problem:

- wenn man zusätzlich noch so richtig mit dem Herzen dranhängt, hat man erst mal selber einen riesen Erwartungsdruck. Da mir mein vorheriger Job keinen Spaß gemacht hat, hatte ich nicht noch zusätzlich meinen eigenen Druck und meine große Erwartungshaltung.

- Dann die Bombenabschlußarbeit (bei mir war es sowas wie eine Studienarbeit über ein hochkomplexes - theoretisches - Thema mit 96%) und der Arbeitgeber erwartet dann auch noch überdurchschnittliche Leistungen von einem, obwohl weder Thema noch Note was über die Praxistauglichkeit aussagen können.

- Aufgrund der Noten denkt dann auch noch der Rest der eigenen Familie, man muss einen Superjob machen und ist ja eh "besser" als die Mitstudenten, die notenmäßig schlechter abgeschnitten haben und sagt einem das des öfteren mit diesem unterschwelligen Ton "....Wir erwarten was....".

- Weil man aufgrund der Erwartungen seines Umfeldes und sich selbst niemanden enttäuschen will, wird man nervös, man beginnt an sich zu zweifeln und fängt an, sich ständig überkritisch zu beobachten. Man sieht, wie die Kollegen Dinge locker meistern (die meistens nicht unter so nem Druck stehen) und das macht einen noch nervöser und raubt einem das letzte Selbstbewusstsein.

Naja, ich sage mir auch ständig, die Dinge lockerer zu sehen. Nachdem mir heute wieder was Blödes passiert ist aus Verwirrtheit bzw. dummem Zufall, zweifle ich echt daran, ob das die richtige Entscheidung war, das Hobby zum Beruf machen zu wollen (mein schönes Hobby habe ich seitdem nicht mehr).

Jedenfalls habe ich mir überlegt:
Ein abgeschlossenes Studium heißt ja nun auch nicht, dass man dazu verdammt ist, alle Zeit zu tun, was man studiert hat. Warum muss es das sein, was dem Abschluß entspricht? Klar, wenn man keine Zwanzig mehr ist und seine Miete und sein Essen jeden Monat zahlen muss, kann man nicht einfach sagen "Ach, studier ich halt noch was anderes oder mach ne Ausbildung..."

Mein Plan B besagt daher also, in einer anderen Branche anzufangen - ohne den Druck - ganz "unten" auf der Karriereleiter und mein Studienabschluß hilft ja dennoch ein bisschen, wenn ich will und dementsprechend Leistung zeige, aufsteigen zu können und ist somit auch nicht dahingeschmissen (vom eigenen Erfahrungsgewinn mal abgesehen).

Und es gibt durchaus Berufe, wo man als Quereinsteiger loslegen kann mit wenig, aber ausreichend Geld und sich dann eben hocharbeiten kann (oder lieber da bleibt, wo man ist und dann mehr Freizeit und weniger Leistungsdruck und Verantwortung hat). Und genau sowas werde ich mir um meiner psychischen Gesundheit willen auch suchen (hoffentlich krieg ichs hin..."Wer suchet, der findet...").

Mit dem Hintergedanken im Kopf kann ich mich wenigstens immer noch einigermaßen "abreagieren" und werde meine 8-10 Stunden am Tag nicht ganz ballaballa.

Erkundigt euch doch mal, was evtl. noch in Frage kommen würde - und jetzt nicht lachen, ja - Fast Food Ketten, Einzelhandel allgemein, Discounter usw. Auch das sind ehrbare Berufe. Auch wenn sie vielleicht nicht so viel Prestige haben wie Anwalt oder Architektin oder oder oder.

...das Wichtigste im Leben ist doch, das man glücklich ist (oder gesund, wie meine Elern immer zu sagen pflegen).
Und da man nur einmal lebt....

Ausserdem denke ich mir immer (auch wenn das jetzt ein ziemlich grotesker Gedankengang ist) "Wenn du mal gestorben bist, denkt keiner mehr daran, was du mal für Leistung erbracht hast, ob du eine Führungsposition hattest usw....sondern im Höchstfall daran, was für ein Mensch du warst."
Oder wisst ihr, wie der letzte Sparkassenchef hieß in eurer Stadt (uuuh, ein Bankchef), der letzte Filialleiter der Fa. XYZ, der meistgebuchte Anwalt eurer Stadt, bevor er gestorben ist usw. usw. usw.....Na also...eigentlich interessiert das doch keinen.

Wichtig ist nur, dass genug Geld zum Leben da ist, dass ihr gesund und glücklich seid. Durch welchen prestigevollen Job das Geld angescheffelt wird oder mit welcher - aus den Augen so manchen Mitmenschens - "Drecksarbeit" interessiert "im Nachhinein" eh keine Sau....

Verdammt, jetzt hab ich nen halben Roman geschrieben - aber das Thema hat mich selbst auch schon viele Stunden Schlaf gekostet und vielleicht helfen meine komischen Denkansätze ja dem ein oder anderen....

LG,
vanDark
 
hallo lieber gast, hallo lieber van dark

danke für eure beiträge, ganz davon abgesehen, daß es natürlich schlimm ist, daß ihr auch in ähnlicher situation befindet, habe ich mich auf der anderen seite nicht so alleine und mich verstanden gefühlt mit meiner ' problematik '.
Besonders der eine Punkt von dir van dark :
..."- wenn man zusätzlich noch so richtig mit dem Herzen dranhängt, hat man erst mal selber einen riesen Erwartungsdruck..." hat mich berührt und nachdenklich gemacht.
es ist ja auch so, daß ich immer ein ' inneres' bild von mir hatte, wie ich mal sein/leben will und beruflich habe ich mich eben immer als erfolgreiche,erfüllte, mit der arbeit zufriedene und die die aufgaben vor allem für andere zufriedendstellend erfüllt, gesehen. nun ist genau das gegenteil der fall- ich habe meine erwartungen und die der umwelt/ familie nicht erfüllt, noch schlimmer, die meisten verstehen es überhaupt nicht, können es gar nicht nachvollziehen und sind wohl auch enttäuscht. ENT-TÄUSCHT, denn ich kann hervorragend schauspielern, eine rolle spielen im ersten moment, die ich dann aber leider nicht aufrecht erhalten kann. am anfang war es dann noch so, daß ich aufgaben im beruf übernehmen wollte für die ich einfach noch zu unerfahren war. ich dachte damals, es muß jeder ja mal irgendwann damit anfangen und ins kalte wasser springen sonst bekomme ich ja nie diese erfahrung. als das in die hose ging habe ich dann im letzten jahr ( mit meiner therapeutin)beschlossen erst mal ganz kleine brötchen zu backen und eine aufgabe zu übernehmen, die auf der ' leiter ' ganz unten ist, das hätte mich auch überhaupt gar nicht gestört. aber auch das war zuviel für mich, ich habe mir noch nicht einmal das zugetraut und war kräftemässig abends total erledigt, weil ich im büro ja mein gesicht wahren musste, meine ängste verstecken musste...
jetzt habe ich alles, was mit ' architektur ' zusammenhängst erst eimal weggesperrt. ich habe dem büro das erste mal MEINE wahrheit geschrieben, dass mir der beruf einfach angst macht und ich da nicht arbeiten kann ( früher hatte ich dann immer ausreden, z.B ich hätte ein anderes angebot erhalten etc ) und habe nun auch meinen eltern einen brief geschrieben, in dem ich meine jetzige situation ehrlich zugegeben habe. meine mutter ist da sowieso auf meiner seite, mein vater ist enttäuscht ( wahrscheinlich resultiert da auch mein enormer druck her, ich müsse meinem vater etwas beweisen!)
mein traum ist es, eine arbeit zu finden, die mir in erster linie KEINE angst macht. das geld ist da erstmal nebensächlich ( natürlich muss ich so das nötigste zum essen und wohnen verdienen ), mir ist nämlich die gesundheit und das psychische wohlbefinden am wichtigsten und mein wunsch ist es, daß ich wieder in mein psychisches gleichgewicht komme, dass ich die angst eines tages ablegen kann, dass ich mehr selbstvertrauen gewinne. denn ich denke bei uns dreien ( und den anderen mit der problematik ) liegen große fähigeiten, talente und begabungen im inneren versteckt , die sich frei entfalten könnten wenn wir uns nicht so unter druck fühlten von der aussenwelt/ kollegen/ chefs etc. leider wird das eben in der heutigen zeit wohl immer schwerer, der druck wächst, die erwartungen auch, man muss schneller und besser sein als die anderen etc.
und trotzdem glaube ich daran, dass wir diesen platz finden, an dem wir uns aufgehoben, verstanden und gesehen fühlen. In diesem sinne wünsche ich euch alles gute

pele
 
Hallo,

ich habe mich in euren Beiträgen einfach wiedererkannt und würde gerne wissen, wie es euch mittlerweile ergangen ist. Ich bin 37, habe eine abgeschlossene Ausbildung und ein abgeschlossenes Studium. Trotzdem immer das Gefühl, dass es nicht das Richtige für mich war und meine letzte Stelle nach 2 Monaten gekündigt. Ich fühlte mich komplett überfordert- und andere Umstände kamen noch hinzu. Ich weiß nicht so wirklich, was ich jetzt machen soll/will. Um ehrlich zu sein, wünschen würde ich mir einen Job, der eine klar strukturierte Tätigkeit darstellt, auf keinen Fall (wieder) eine leitende Funktion.

Wahrscheinlich sollte ich einen eigenen Thread aufmachen, aber mich interessiert wirklich, wie es in eurem Leben beruflich weitergegangen ist 🙂
 
Hallo zusammen, mich würde mal interessieren, wie ihr dann so ohne Job finanziell über die Runden kommt? Vom Amt gibts ja wohl erstmal keine Unterstützung, wenn man selbst gekündigt hat.
 
grüßt euch!

ich denke, das ganze liegt entweder an zu geringen selbstbewusstsein, oder soetwas ist einfach nix für euch.

ich meine, man stellt sich das alles immer einfacher vor als es ist und manche leute sind halt einfach nicht für derartige jobs geschaffen. ich wollte z. b. immer graphikerin werden aber als ich mein abi versemmelt hab und ich keine lust hatte, die ganze tortur nochmal durchzumachen, hab ich beschlossen rechtsanwaltsfachangestellte zu werden und im nachhinein bin ich ganz froh drüber. ich kann bisschen selbstständig arbeiten und hab reguläre arbeitszeiten.

n job, in dem ich ständig unter druck stehen würde (projekte müssen fertig werden etc etc), eine unheimlich große verantwortung hätte und permanent überstünden... ne, das wär nix für mich. ich leg da lieber meine prioritäten auf mein privatleben. schließlich bin ich auf der welt um zu leben und nicht um 10-12std am tag zu arbeiten.
 
Hallo Tortelini, du hast sicher Recht, es wird teilweise am mangelnden Selbstbewusstsein liegen. Das ist mir auch durchaus bewusst. Nach dem Abi (mit einem Notendurchschnitt von 3,0) hab ich eine Lehre angefangen im medizinischen Bereich. Recht schnell stellte ich fest, dass diese Verantwortung mich einfach überforderte. Ich bin jemand, der einfach zu Flüchtigkeitsfehlern und Unkonzentriertheit neigt und das ist mit diesem Beruf schlecht zu vereinbaren. Zur Hälfte der Ausbildung war ich an einem Punkt, an dem ich einfach nicht mehr konnte. Habe die Ausbildung dann aber durchgezogen, worüber ich im Nachhinein auch sehr froh bin. Das Komische daran ist, dass ich dabei sogar Spitzennoten hatte, obwohl ich mich im Praktischen Bereich so schlecht fühlte. Die Theorie war für mich gar kein Problem. Aber ich habe die Zeit der Ausbildung so dermaßen gehasst. Ich arbeitete dann in meinem Beruf fast 5 Jahre, allerdings hatte ich das Glück einen Job zu finden, der nur geringfügig mit meiner Ausbildung zu tun hatte und überwiegend andere Aufgaben beinhaltete. Ich entschloss mich dann noch zu einem geisteswissenschaftlichem Studium, bei dem ich mich eigentlich permanent überfordert und unwohl fühlte. In dieser Zeit wurde ich psych. krank, Referate halten, vor anderen sprechen usw. war eine Tortur. Das Halbjahrespraktikum brachte ich mehr schlecht als recht hinter mich und dann zum Abschluss noch die Diplomarbeit, in meinem Fall ein Mix aus Theorie und Praxis, die ich gemeinsam mit einer Kommilitonin geschrieben habe. Ich fühlte mich die ganze Zeit wie eine komplette Versagerin. Aber auch diesmal zog ich es durch, mit gutem Abschluss und raffte mich auf, dem ganzen auch 'ne Chance zu geben. Ich bekam eine Stelle und zog dafür 700km weit weg in eine andere Stadt. Ich kann euch nicht beschreiben wie es mir dort erging. Dieser Erwartungsdruck, den ich an mich stellte, das Arbeitspensum und ständig das Gefühl, jemanden darzustellen, der ich gar nicht bin. Ich hab es nur 2 Monate ausgehalten und dann gekündigt. Und jetzt hock ich hier und hab keine Ahnung wie es weitergehen soll und kann. Bin mittlerweile 37 Jahre alt, hab 'ne Menge ausprobiert und noch nicht das Richtige für mich gefunden, falls es das überhaupt gibt? Als was könnte ich mich jetzt noch bewerben? Am liebsten wäre mir eine Stelle mit möglichst wenig Verantwortung, also keine leitende Tätigkeit. Die Arbeit sollte sehr strukturiert sein. Ich hab keinen Plan, Angst, nie wieder eine Arbeit zu finden. Ich wäre mir auch nicht zu schade, eine Arbeit zu machen, für die ich (zumindest auf dem Papier) überqualifiziert wäre, aber wie erklärt man so etwas in einem Vorstellungsgespräch? Warum man nicht in dem Bereich arbeiten möchte, den man studiert hat? Sorry, Pele, dass ich jetzt deinen Strang mit meinen Problemen vollschreibe, aber ich habe keine Möglichkeit entdeckt, einen eigenen Strang zu eröffnen. Kann jemand nachvollziehen, wie ich mich fühle, hat sonst noch jmd. ähnliche Erfahrungen gemacht und für sich eine gute Lösung gefunden? Bin dankbar für Tipps für Vorstellungsgespräche, Jobvorschläge usw. Gerne gebe ich per PN auch meine erlernten Berufe preis, direkt im Strang ist mir das allerdings zu unsicher!
 
Auch hier kann ich das Buch Zeit-Therapie von Dorothe Vertue empfehlen. Dort wird von Personen erzählt, die mit Hilfe der Autorin ihren Beruf und Berufung fanden
 

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