Ich muss das mal schreiben, weil es mich ziemlich belastet, ich hab über das noch mit niemanden geredet oder geschrieben. Meine ganzen früheren Therapeuten wissen nichts davon, und ich denke ich werde das auch niemanden erzählen. Weil ich mich jetzt schon dafür schuldig fühle und mich ekele und weis gott was. Mein vater hat mich früher als kind missbraucht im ehebett. Irgendwann hab ich damit angefangen, also nicht vor dem missbrauch sondern danach vor mein vater zu befriedigen. Also alles unter der decke, er hat gar nichts mit bekommen. Ich schäme mich so sehr und weis das sowas krank ist und das ich selbst schuld war an dem missbrauch. Heute hab ich ne fast normale sexualität, ich neige ein bisschen zum sm, devot usw. Ich weis gar nicht was ich hören hier will, ich schäme mich so sehr und musst es mal jemanden erzählen. Und während mein vater mich angefasst hat, hat es mir auch zum teil gefallen, nicht immer, es war für mich sehr schlimm oft da ich oft wie versteinert war und so getan habe als schlafe ich. Ich bin heute psychisch instabil. Hab eine borderline störung und eine postraumatische Belastungstörung. Ich glaube das ist auch der teil wieso ich mir andauernd die schuld gebe.
Lg
Hallo anonym, du bist weder schuld noch muss dir dein Erlebtes peinlich sein.
Deine Selbstbefriedigung vor deinem "Vater" wird seinen Grund haben und ich bin
mir sicher, dass dir dieser Grund irgendwann einmal bewusst wird.
Vielleicht hast du es getan, um dich selber zu schützen bzw. zu verhindern, dass
sich dein Vater erneut an dir vergreift bzw. es ihm reicht, wenn du dich vor ihm selber
befriedigst. Wichtig ist, dass du dich in Therapie befindest und alles nach und nach aufarbeitest. Dazu musst du den Mut finden, dich zu äußern. Sonst kann dir auch kein Therapeut helfen.
Ich hatte als Kind auch eine Situation, die ich lange verschwieg, weil sie mir peinlich war.
Als ich ca. 12 Jahre alt war, lag ich mit meinem kleinen Bruder im Bett. Ich wollte ein Kissen
zurecht legen und als ich dieses Kissen in der Hand hatte, bekam ich plötzlich den Gedanken,
damit meinen kleinen Bruder zu ersticken. Heute weiß ich, dass mir dieser Gedanke aufkam,
weil ich eifersüchtig auf meinen kleinen Bruder war, weil meine Mutter immer einen Sohn haben
wollte und diesem mehr Aufmerksamkeit schenkte als mir. Als ich dies meinen Therapeuten erzählte,
meinte sie, dass viele Kinder diese Gedanken haben bzw. es normal sei.
"Psychotherapie ist nichts anderes als vom Unbewussten ins Bewusste!" und Reden, so schwer es
anfangs auch fällt, ist der erste Schritt zur Genesung.