Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Ich möchte ihn scheitern und verzweifeln sehen!

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Hello liebe Leute,

Zu dieser späten Stunde und vor Allem anonym wende ich mich an euch, da ich ein Problem habe. Ein Problem, dass mich regelmäßig auffrisst und zu einem ganz anderen Menschen mutieren lässt. Ich möchte, dass ein "Freund" von mir scheitert!
Zuerst ein wenig Vorinformation: Wir kennen uns nun ein paar Jahre lang und das eigentlich nur durch Zufall, da wir beide einst sehr viel gemeinsam hatten. Er hatte damals einen weiten Umzug vollziehen müssen, was mich dazu brachte, ihm hier so gut es geht zu helfen. Ich gliederte ihn in mein soziales Umfeld ein, war für ihn da, wenn er Probleme hatte, zeigte ihm alles in der neuen Umgebung. Das war nun nichts Besonderes für mich, denn generell bin ich gerne hilfsbereit und offen. Trotzdem sah ich ihn als mein Schützling, da er doch manchmal etwas naiver schien. Gut, das ging nur auf manche Lebensbereiche, denen ich mehr Gewichtung gab, als er das tat. Soweit die Vorbedingungen. Dazu vielleicht noch die Anmerkung, dass ich zeitweise ein Gefühl für ihn entwickelt habe. Es ist mir selbst jetzt noch nicht klar, ob sie romantisch oder nur sexuell waren. Sexuelles Interesse war jedenfalls vorhanden. Leider teilte er es nur anfänglich, mit der Zeit aber nicht mehr. Es kam zur Abweisung. Nichtsdestotrotz stand und stehe ich ihm bei Fragen und Problemen bei. Jetzt vermehrt auch aus Schuldgefühlen, denn mittlerweile hat sich ein isoliertes Bedürfnis nach seinem Scheitern in mir manifestiert. Grundlage war definitiv Schmerz, Ablehnung und Eifersucht, aber ich verstehe es nicht. Ich hatte und habe schon stärker "geliebt," bin normalerweise schnell im Verzeihen und das war auch nicht meine erste Abfuhr. Doch wieso trifft diese Abfuhr mich nur so stark? Und wieso will mir ich mir selbst verkaufen, dass das Beste Gefühl, dass ich erlangen kann ist, wenn er am scheitert und am Boden ist? Ich verstehe es nicht, wie ich so dunkel, widerwärtig und niederträchtig in Bezug auf eine einzelne Person sein kann.
Es spornt mich zwar an, erfolgreicher zu sein, als er. Besser in allen Lebenslagen und sowas von über ihm zu stehen. Aber ich möchte das nicht sein. Ich schaffe es nicht, damit abzuschließen. Ich möchte das beenden.
Ich weiß nicht, ob noch was relevant ist. Er hat eigentlich ein Leben das schon hart genug war, ich sabotiere ihn auch nicht und rede ihn auch im direkten Gespräch nicht oft klein. Abgesehen davon, würde ich behaupten gesunde Beziehungen zu Freunden und Partner zu pflegen. Daher hoffe ich hier, Hilfe zu finden. In letzter Zeit raubt es mir immer wieder Schlaf.
Ihr könnt mich beleidigen oder sonst was, ich weiß es bereits: Das Verhalten ist Abscheulich! Daher bitte gebt mir Tipps, Ansätze, alles! Ich möchte das begraben! Denn falls sich das nicht bessert, sehe ich als letzten Ausweg nur den Abbruch der "Freundschaft," die anfangs mir tolle Erinnerungen einbrachte. Auch wenn ich damit einen Freundeskreis riskiere. Das ist aber auch nur die letzte Lösung, denn damit ist nicht behoben, warum ich so wurde. Danke fürs Lesen, wirklich vielen Dank!
 

PsychoSeele

Urgestein
Huhu,

vielleicht hat dich diese Abfuhr doch mehr verletzt als du es wahrhaben möchtest.

Ich würde da tief in mich gehen und das mal ergründen.
Es braucht seine Zeit bis man mit einer Abfuhr klar kommt, gerade wenn tiefe Gefühle im Spiel waren. Ich sag mal so, es kratzt ordentlich am Ego.
Das wird aber auch wieder besser. Du solltest dich nicht allzusehr hineinsteigern.
“Krone richten, weiter gehen.“

Liebe Grüße
PsychoSeele
 
Es braucht seine Zeit bis man mit einer Abfuhr klar kommt, gerade wenn tiefe Gefühle im Spiel waren. Ich sag mal so, es kratzt ordentlich am Ego.
Das wird aber auch wieder besser. Du solltest dich nicht allzusehr hineinsteigern.
“Krone richten, weiter gehen.“
Danke für deine Antwort schon einmal! Jedoch eine Frage: Wie lange wird es dauern? Es sind fast 2 Jahre her seit dem Vorfall.
 

PsychoSeele

Urgestein
Das kann man pauschal nicht beantworten. Es ist bei jedem unterschiedlich. Aber zwei Jahre ist schon sehr lange.
Da ihr euch sicherlich, mehr oder weniger, regelmäßig seht kommt das Geschehen immer wieder hoch. Deswegen hast du sicherlich Probleme damit abzuschließen und diese indirekten Rachegedanken kommen hoch.

Hast du jemals mit der Person offen darüber geredet, das dich das belastet, du auch die Freundschaft in Gefahr siehst?
Ich mein, Gefühle kann man nicht erzwingen, manchmal auch nicht einfach abschließen.

Die Situation ist eher schwierig für dich, gerade wenn eine Freundschaft weiter bestehen soll.
Einen ultimativen Rat kann ich dir da leider nicht geben.

Liebe Grüße
PsychoSeele
 
G

Gelöscht 114884

Gast
Es ist nicht leicht immer nur zu geben und zu geben und am Ende selbst nicht soviel davon zu bekommen. Ganz im Gegenteil, dieses gute Gefühl zu Geben wird einem auch noch genommen, wenn der eigene Schützling erfolgreich wird und somit keine Hilfe mehr braucht. Man möchte selten wahr haben, dass eine gewisse Zeit von seinem eigenen Leben völlig umsonst oder belanglos war. Sein Scheitern würde es nicht wieder gut machen. Aber eine Sicht weniger verdrängen, dass man für jemanden anderen gelebt hat. Im ersten Hinblick ein Schutz, um sich selbst nach dieser Erfahrung einen Selbstwert beizubehalten, dass einem das Leben von ihm doch nicht wichtiger als sein eigenes ist - und daher das Scheitern von einem Freund in kauf nehmen würde. Es würde wieder für das eigene Ich Gerechtigkeit bedeuten. Und im zweiten Blick könnte damit der Wunsch in Erfüllung gehen, dass wieder eine Zeit durch das Scheitern entsteht, wie es damals war - wo einem selbst es noch besser ging jemand anderen zu helfen, anstatt jetzt selbst Hilfe zu suchen.

Also bei dem Thema ist nichts Abscheuliches dabei..., sondern eine ganz normale Verhaltensweise, die etwas intensiver ist. Die Lösung steckt leider nicht in seinem Scheitern, denn dieses Gefühl was man sich dadurch erhofft und den Selbstwert wieder steigen lässt, dieses tritt nicht wirklich ein. Und eine alte Zeit lässt sich mit neuen Erfahrungen auch nicht wiederholen. Daher lohnt sich die weitere Konzetration auf sein Scheitern nicht - genauso wenig wie wirklich erfolgreicher als er zu werden. Selbst das Gefühl ist am Ende nicht befriedigend genug, um dass das etwas in dir ändert. Du musst lernen, dass das du selbst Schuld wegen deinen falschen Ansichten und Wünschen von der Welt für diese Gefühle bist und versuchen diese Umstände zu akzeptieren und dich trotzdem in dem Fall für ihn freuen. Am Ende ist sein Erfolg dein Werk, du hast ihn dazu gelenkt..wie ein Kunstwerk... du musst es nicht zerstören, nur weil du selbst kein Cent und keine Aufmerksamkeit dafür bekommst, da keiner deine Unterschrift sieht.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Wenn man so nachhaltige Ressentiments hat, sollte man die Freundschaft besser beenden. Man kann nun mal nicht alles haben im Leben.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
Es gibt kaum feste Zeiten für die Verarbeitung von Zäsuren;
nur bei PTS kenne ich einen ungefähren Zeitraum von circa 1 Jahr, dann muss Besserung zu sehen sein, sonst spricht man von Chronifizierung.
Allerdings wirst Du es nie los, so lange Du Dich damit beschäftigst, Du schwemmst Dein Hirn ständig mit darauf programmierten Neurotransmittern, die von den passenden Synapsen weiter geleitet werden.
Du musst radikal dagegen arbeiten, daran zu denken,
beisielsweise mit skills, also immer sofort an was ganz anderes Bestimmtes (!) denken, sobald die Gedanken an die Rückweisung kommen.
Und dann: Kontakt zu ihm abbrechen, nicht mehr auf FB Seiten sehen, wo er aktiv ist,
ganz radikal von der Sucht, denn es ist nichts anderes, befreien.
Sonst geht das ewig weiter (chemisch induziert).
Nicht er ist die Sucht, sondern Dein Hassgefühl, was Deinem Hirn mittlerweile so vertraut vorkommt, dass es das ständig ausgräbt.
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Es gibt kaum feste Zeiten für die Verarbeitung von Zäsuren;
nur bei PTS kenne ich einen ungefähren Zeitraum von circa 1 Jahr, dann muss Besserung zu sehen sein, sonst spricht man von Chronifizierung.
Allerdings wirst Du es nie los, so lange Du Dich damit beschäftigst, Du schwemmst Dein Hirn ständig mit darauf programmierten Neurotransmittern, die von den passenden Synapsen weiter geleitet werden.
Du musst radikal dagegen arbeiten, daran zu denken,
beisielsweise mit skills, also immer sofort an was ganz anderes Bestimmtes (!) denken, sobald die Gedanken an die Rückweisung kommen.
Und dann: Kontakt zu ihm abbrechen, nicht mehr auf FB Seiten sehen, wo er aktiv ist,
ganz radikal von der Sucht, denn es ist nichts anderes, befreien.
Sonst geht das ewig weiter (chemisch induziert).
(...)
Wow - der Beitrag ist gut!

Für mich heisst es,dass man sich selbst beeinflussen kann, wenn man wissenschaftlich begründet bekommt, woran es liegt, und grundsätzlich Ressourcen vorhanden sind, namentlich die Fähigkeit, es umzusetzen.

Hierzu gehören:
Erkennen
Handeln
Konsequenz.

Die Punkte haben leider einen aufsteigenden Schwierigkeitsgrad.
Es ist einfach , Information zu bekommen, etwas schwieriger um sich zu einem Versuch durchzuringen aber anstrengend, ihn zu wiederholen, bis Erfolg eintritt.
Erfolg - sprich Belohnung, stellt sich allerdings erst zum Schluß ein, sodass die Bereitschaft vorhanden sein muss, bis dahin den Weg als Ziel zu definieren.

Interessant wäre, in dem Zusammenhang, in Erfahrung zu bringen, ob man überhaupt jemandem raten sollte, ein Problem anzugehen, wenn sich dieser unsicher ist, ob er es schafft, und dadurch die Schritte bereits negativ behaftet wahrnimmt?
 
G

Gelöscht 114494

Gast
Für mich liest sich das so, dass du sehr viel investiert hast und davon nichts zurück kam. Da du eine Abfuhr bekommen hast, willst du nun nicht, dass er von deiner Hilfe profitiert und stattdessen auf die Schnauze fliegt. Ein emotionaler Ausgleich für dich.

Ich rate dir dazu, deine Erwartungshaltung runterzuschrauben. Gute Taten, die darauf beruhen, dass man etwas zurück bekommt, gehen öfter in die Hose, als sie gelingen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben