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Ich lebe nicht mein Leben

  • Starter*in Starter*in Einsamer Stern
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Einsamer Stern

Gast
Hallo ihr Lieben,

ich schreibe hier nicht, weil ich mir Ratschläge erhoffe, sondern weil ich mich eigentlich nur "ausheulen" möchte und vielleicht ein bisschen auf Verständnis hoffe ...

Ich möchte hier auch keinen Aufsatz schreiben sondern versuche es direkt auf den Punkt zu bringen:

Seit ich die Schule vor 15 Jahren verlassen habe, bin ich komplett vom Weg abgekommen. Ich lebe nicht mein Leben und das macht mich immer wieder sehr traurig. Ich habe Pläne geschmiedet, die nie wahr geworden sind. Ich wollte z.B. nach der Schulzeit für ein Jahr ein Work und Travel Jahr machen oder ein Auslandspraktikum in Australien oder Neuseeland. Das war immer mein Traum. Leider waren meine Eltern dagegen, da sie lieber wollten, dass ich direkt einen Beruf lerne um "keine Zeit zu verschwenden" und damit ich in Lohn und Brot komme. Ich bereue es so sehr, dass ich damals auf meine Eltern gehört habe. Ich habe zwischenzeitlich mehrere Abschlüsse und stecke mittlerweile in einem Beruf, der für mich ein reiner Brotjob ist und die Bezahlung auch sehr bescheiden.

In den letzten Jahren habe ich auch viele Todesfälle hinnehmen müssen. Viele geliebte Menschen sind gestorben und um eine Person, die seit mehreren Jahren schon tot ist, trauere ich heute noch.

Freunde habe ich keine mehr, das ging nach der Schulzeit alles nach und nach auseinander. Ich habe nur noch einen sehr kleinen Teil meiner Familie, meinen Partner und meine Haustiere. Allerdings ist die Beziehung auch überschattet vom eintönigen Alltag: Arbeiten, schlafen, essen.

Ich fühle mich müde und antriebslos und frage mich so oft, ob das alles im Leben sein kann. Hobbys, die ich früher ausgelebt habe, machen mir auch nur noch bedingt Freude, weil ich jedes Mal nach der Arbeit erschöpft und ausgelaugt nach Hause komme.

Ich fühle mich so falsch in diesem Leben. Es fühlt sich an wie ein Gefängnis.

Wenn ich mir diverse YouTuber oder Blogger anschaue, die die Welt bereisen, werde ich jedes mal wehmütig. Ich wollte auch immer so gerne fremde Länder bereisen, soviel entdecken, erleben und einfach das Leben spüren ... Aber ich bin hier gebunden an meinen Job, an diesem ganzen System, an meine Haustiere, an meine Familie. Die mich nicht loslassen kann und will. Jedes Jahr stirbt gefühlt eine Person weg, meiner Oma geht es gesundheitlich auch nicht gut. Ich mag einfach nicht mehr ...

Ich denke so oft an meine Vergangenheit zurück und wie glücklich ich damals war. Ich hatte wirklich eine schöne Kindheit. Das es nie wieder so sein wird und ich bestimmte Menschen in meinem Leben nie wieder sehen werde, schmerzt ...

Ich werde langsam immer älter und jedes Jahr verstreicht, ohne das ich das Gefühl hatte, gelebt zu haben.

Wie gerne würde ich die verlorenen Jahre wieder zurückholen, mit 18 meine Sachen packen und die Welt bereisen ... Fast alle meine Freunde haben das getan, sie haben sozusagen meine Jugend gelebt, während ich systemtreu in einem Bürojob gesessen habe und von morgens bis abends gearbeitet habe, ohne je richtig gelebt zu haben. Bis heute ist das so.

Es macht mich einfach so unendlich traurig. Ich trauere jedem verlorenen Jahr hinterher und kann aus dem aktuellen Standpunkt heraus sagen, wenn ich irgendwann im Sterbebett liege, habe ich nicht das Leben gelebt, was mich glücklich machte ...
 
Zitat:
"... ich schreibe hier nicht, weil ich mir Ratschläge erhoffe, sondern weil ich mich eigentlich nur "ausheulen" möchte ..."

Wie wäre es mit einem "Tagebuch"?
Online oder privat?

Oft hilft es, Stimmungstiefs durch aufschreiben ein wenig zu mildern.
Ich nenne es bei mir: (Probleme) w e g -schreiben.
 
Dich selbstbemitleiden bringt dich nicht weiter. Die Jugend bekommst du auch nicht zurück(ich übrigens auch nicht). Der einzige der die Situation ändern kann, bist du. Ratschläge helfen hier nicht weiter.
Ich schreibe dass als jemand der sich selber selbst viel bemitleidet hat. Ich dachte mir geht es so schlecht. Davor dachte ich alles wird schon irgendwie werden. Tja nichts wurde, alles wurde nur schlechter und schlechter. Am Ende habe ich kapiert, dass ich der einzige bin der die Situation ändern kann. Lässt man die Dinge laufen werden sie meist immer nur schlechter.
 
Und das möchtest du unter keinen Umständen ändern ?😉 Ich würde es zumindest probieren 🙂 Zu spät ist es sicher nicht. Was hält dich davon ab?

Der Zug ist leider abgefahren. Sicherlich könnte ich mein Leben in kleinen Schritten noch zum Besseren umwandeln, aber für eine total Veränderung, um zu sagen, das ist jetzt genau das Leben, wie ich es führen möchte, ist es zu spät. Dafür hätte ich schon früher einen ganz anderen Weg einschlagen müssen.
 
Zitat:
"... ich schreibe hier nicht, weil ich mir Ratschläge erhoffe, sondern weil ich mich eigentlich nur "ausheulen" möchte ..."

Wie wäre es mit einem "Tagebuch"?
Online oder privat?

Oft hilft es, Stimmungstiefs durch aufschreiben ein wenig zu mildern.
Ich nenne es bei mir: (Probleme) w e g -schreiben.

Habe ich schon versucht, hilft bei mir leider nicht so. Aktuell schreibe ich aber an einem Roman, das lenkt mich ein wenig ab und ich kann ein bisschen abtauchen.
 
Also ich denke mir , fange klein an und erweitere Deinen Radius , Du hast demzufolge keine bis wenig Reiseerfahrungen und wenn ich so drüber nachdenke, gibt es sicher die eine oder andere Lodge im Kongo oder einen Super Tango Urlaub in Venezuela von dem ich Dir allerdings momentan tunlichst abraten würde.
Ich bin zwar nicht so der reisefreudige Mensch , aber manchmal will ich mir etwas anschauen und dann scheue ich auch die Reise nicht, bisher habe ich mich immer überall informiert ( auswärtiges Amt ) etc. , meist die aktuelle politische Lage betreffend.

Aber auch ein Bürojob mit mäßiger Bezahlung gibt nen Kurzurlaub her und ein paar Haustiere füttern das kann jemand übernehmen, ich würde Dir zu einem WE raten das Dir gefällt , sowas wie ein Wellness WE oder ein kulinarisches oder was auch immer Dir zusagt, davon kannst Du zehren, während Du Dir das nächste Ziel aussuchst, die nächste Reise planst.

Es ist ein besseres Gefühl im Bauch ein paar Dinge gesehen zu haben, weil das das Gefühl sie nicht gesehen zu haben ersetzt ( gesehen auch im Sinne von erlebt oder gelebt ) ,

ich denke nicht das es gut für Dich ist , das weiterhin zu unterdrücken, denn je älter Du wirst, desto blöder wird das Gefühl, ist bei allen Leuten so , die sagen , wenn ich nochmal jung wär, dann würde ich ....

der Punkt ist aber - es gibt keine Zeit "Zurückdrehung" Dein Hirn speichert ab - hab ich nicht getan und das deprimiert Dich , weil es gegen Dein Naturell geht, sicher findest Du Wege , wie Du das aushalten kannst, letztendlich liegt die Entscheidung ja aber bei Dir.

Flieg doch einfach ne Woche nach Hurghada ( Touri Ort am Roten Meer Ägypten ) aber momentan sehr beliebt.

Lerne zu reisen, vieles hat sich in den letzten Jahren verändert und dann reise, weil Du das gut findest.

Wenn Du dann feststellst, nö gefällt mir doch nicht , will wieder nach Hause, egal wo Du hinfährst, dann lernst Du ja etwas über Dich selbst , wäre also auch nicht negativ ...wenns Dir gefällt , sagst Du gut das ich es getan habe, nur wenn Du es nicht tust, dann wirkt sich das so aus , das Du das "Nicht Tun" als Belastung betrachtest.
 
Der Zug ist leider abgefahren. Sicherlich könnte ich mein Leben in kleinen Schritten noch zum Besseren umwandeln, aber für eine total Veränderung, um zu sagen, das ist jetzt genau das Leben, wie ich es führen möchte, ist es zu spät. Dafür hätte ich schon früher einen ganz anderen Weg einschlagen müssen.

Es ist nie zu spät für Veränderungen. Ich sage das aus eigener Erfahrung. Man denkt, man sei gefangen in seinem seit Jahren laufenden System, aber wenn der Leidensdruck hoch genug ist, kann man Veränderungen, auch große, durchführen.

Überlege dir gut, was dir im Leben wichtig ist.

Deine Familie will sicherlich, dass es dir gut geht. Du musst es allerdings auch selbst wollen.

Oft ist es ja auch ein bisschen vorgeschoben, dass man sich um die Familie kümmern müsste, weil man Angst vor der eigenen Courage hat. Überleg dir, ob das der Fall sein könnte.

Auch für pflegebedürftige Angehörige gibt es immer eine Lösung.
 

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