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Ich komme mir so falsch vor

Sakazuki

Mitglied
Hallo Leute,

in letzter Zeit bin ich (20, m) so verwirrt und unentschlossen dass ich es kaum noch ertragen kann. Seit dem Beginn meines Studiums zehrt jede soziale Interaktion an meinen Nerven und ich kann überhaupt nicht mehr locker bleiben. Leute ich werde so genau wie möglich sein im Verlauf des Textes und viele Details stecken in den vielen Absätzen. Ich hoffe dadurch könnt ihr euch ein genaues Bild machen.
Ein kleiner Überblick:

Seit meiner Kindheit hatte ich nie das Gefühl, zu wissen wo ich stehe. Das liegt einerseits daran, dass ich in der Grundschule nur Einsen und Zweien, im schlimmsten Fall eine Drei (wofür ich extrem Ärger von meinen Eltern einheimste, auch Strafen etc.) hatte. So flug mir alles zu und ab dem Gymnasium wurde mir das Verhängnis. Klar, jeder kennt Aussagen wie "lerne viel, sei gut in der Schule, mach was aus dir". Aber ich habe nie verstanden, dass man im Leben hart und immer an sich arbeiten muss.

Ich bekam eigentlich so gut wie alles was ich wollte, dafür dass ich aus einer Arbeiterfamilie komme, und doch fühlte ich mich zuhause nie richtig wohl. Mein Vater war immer beschäftigt damit, das Haus zu renovieren, verfiel aus anderen Gründen selbst in Depressionen und bekam es nie hin, seine Vaterrolle auszuüben. Bis vor kurzem hasste ich ihn dafür, aber nach langem Nachdenken und recherchieren in seinen Unterlagen wurde mir bewusst, dass ich kein Recht habe ihn dafür zu hassen. Er wurde als Kind selbst von seinen Eltern verstoßen und wurde von seiner Tante großgezogen, die ihn nicht mochte. Ihr müsst wissen, dass meine beiden Eltern aus der Türkei stammen und es selbst demensprechend schwer hatten, sich hier einzugliedern. Dad war eben immer fixiert auf das Haus und die Familie mit seinem körperlich anstrengenden Beruf übers Wasser zu halten. Er spricht zwar sehr sporadisch deutsch, aber es reicht, um sich mit jedem zu verständigen.

Meine Mutter spricht fließend deutsch und hat sich damals echt gut integriert, auch wenn sie in der Schule gemobbt und als "K*****" abgestempelt wurde. Mittlerweile ist sie streng, wirklich STRENG religiös geworden aufgrund des zeitnahen Todes ihrer Eltern 2011. Mich belastet das in der Hinsicht, dass sie mich ständig indirekt unter Druck setzt, selbst den Islam streng auszuüben, also mein eigenes Leben komplett dem Glauben zu widmen. An sich eine wirklich schöne Idee und sie meint es nicht böse, denn Religion lehrt den Menschen richtig praktiziert in Demut und Dankbarkeit, aber meine Mutter praktiziert den Glauben einfach nur noch, damit sie einen Grund hat selbst weiterzuleben. Sie ist emotional so vorbelastet durch ihre Geschwister, die sie alle hintergangen haben. Ich streite mich oft mit meiner Mutter wegen Banalitäten, und Aussagen wie "dir wird es richtig leid tun, wenn ich erst mal tot bin", "sei froh dass du überhaupt eine Mutter hast", oder Abstrafungen wie "du bist ein Hund" oder "du bringst schande über mich" waren damals an der Tagesordnung. Mittlerweile weiß ich, dass sie es nie so gemeint hat und sich danach in Grund und Boden geschämt hat, aber wenn man mit derlei Aussagen bombardiert wird, bleiben Spuren hängen und Trigger merke ich heute noch im sozialen Umfeld, die mich runterziehen.

Ich habe zwei ältere Schwestern. Die älteste, 28 und WIRKLICH glücklich verheiratet, hatte eine beschissene Kindheit. Schon beim schreiben steigt mein Puls und ich werde aggressiv. Mit 15 wurde sie vom Bruder meiner Mutter beinahe vergewaltigt und war traumatisiert. Ich erfuhr erst vor einigen Jahren davon, als meine Mutter so verzweifelt über meine Gleichgültigkeit im schultechnischen Bereich war, die ich bis dahin entwickelte. Sie konfrontierte mich mit dem Zeitungsartikel und nachdem ich gelesen hatte was da überhaupt gemeint ist, sah ich nur noch rot, rannte, um niemanden zu verletzen, in den Garten und ließ nichts mehr stehen und liegen. Meine Mutter verzweifelte noch mehr und entschuldigte sich und wünschte, sie hätte mir den Artikel niemals gezeigt. Ich beruhigte mich langsam und meinte, dass ich diesen Mann finden und töten werde, sobald die Zeit reif ist. Ich weiß, ich sollte nicht, die Konsequenzen sind es nicht wert und mittlerweile glaube ich weniger daran, dass ich dieses Versprechen einhalten werde, aber der seelische Schmerz und die Wut sind allgegenwärtig.

Die andere Schwester, 24, ist eine Sache für sich. Dadurch, dass sie das Mittelglied in der Geschwisterkette war, hatte sie immer zu kämpfen. Heute ist sie extrem launisch, bevormundend, unzufrieden in ihrem Job als Groß- und Außenhandelskauffrau, herablassend und macht ständig Anschuldigungen auch mir gegenüber. Was sie am meisten stört, ist dass ich mir nichts dir nichts 150 km weg zum studieren gezogen bin und sie noch nicht mal abends in die nächste Stadt fahren darf mit ihrer Freundin. Ich versuche ihr nicht böse zu sein, aber ich kann mein Verständnis nicht zeigen.

Nun wieder zu meiner Story. Wie gesagt, auch am Gymnasium war ich faul, aber wurde immer wieder versetzt, also kein Problem. Bis zur 8. Klasse war ich immer Klassenclown und machte jeden Mist, nur damit ich lustig rüberkomme. Ich erinnere mich daran, dass die Klasse morgens auf den Lehrer wartete und ich wieder irgendwelche faxen machte. Eine Aussage vom Mitschüler: "du bist nicht witzig" gab mir den Rest. Ich rannte weinend raus und war extrem verletzt und zerstört, weil mich das damals so mitnahm. Heute finde ich das lächerlich, aber bestimmte Aussagen meiner Mitmenschen lösen immernoch Trigger aus, die mich psychisch fertig machen. Das stupide ist, dass ich nicht mal systematisch gemobbt wurde, ich hatte immer mindestens 2 3 Leute in der Schule, mit denen ich abhang. Ab der 8. Klasse ging es relativ bergauf, was das soziale anbelang. Lars wurde zu meinem besten Freund, ich übernachtete ab und zu bei ihm und wir machten alles zusammen. Aber ich hatte trotzdem immer dieses unbewusste Gefühl, wie ein Splitter im Kopf, undefinierbar und damals wusste ich das gar nicht, dass ich mich einfach nur anpasse und mich deshalb so gut mit ihm verstand. Wir hatten einen Mitschüler, der von niemandem gemocht wurde, weil er der typische Mobber war, und weil er allein war, konnte er zum Glück niemanden richtig mobben, aber er war eben nervig. Trotzdem verstand man sich ab und zu mit ihm. Auch mit ihm hing ich ab und zu ab, obwohl ich eigentlich nie wollte. Naja, mittlerweile sitzt er 5 Jahre im Gefängnis ab weil er zwei Mädchen vergewaltigt hat. Hat mich mit Freude erfüllt das zu hören.

Das mit dem anpassen zog sich bis in die 12. Klasse, in der es mir richtig komisch ging. Wenn ich so zurückblicke, habe ich nie wirklich dazugehört und bin einfach nur mitgelaufen. Faul war ich immernoch und die Noten wurden diesmal richtig schlecht. Am Ende wollte ich die Stufe wiederholen, damit ich mein Abi noch retten kann. Ich muss sagen, dass dies eine der besten Entscheidungen in meinem Leben war. In der neuen Klasse lernte ich echt nette Leute kennen, mit denen wir auf Stufa und Exkursen den größten Spaß hatten. Wir verstanden uns prächtig und ich entwickelte so langsam eine Persönlichkeit, auf die ich stolz war. Ich wurde zum coolen Zeitgenossen, der nebenbei als Barkeeper sein Taschengeld verdiente, dem man alles erzählen konnte und der auch sagte, wenn ihm was nicht passt. Ich gab Olli damals so viel halt in seiner Beziehungskrise und ließ ihn immer meine Meinung hören, auch wenn sie ihm nicht passt.
Aber bei mir lief es nie wirklich so, dass ich sagen konnte "ich hab alles im Griff, Zukunft ich komme". Ich wusste nie was ich will und nahm die Zukunft zu locker. Die Noten waren so lala im Dreierbereich, wieder ohne viel zu lernen, aber ich fand mich damit ab. Das abi machte ich mit 3,3.

Im Juni 2015, also kurz nach dem Abi, begann ich bei einem alten Schulkameraden meiner Schwester zu arbeiten. Er gründete ein Sicherheitsunternehmen und stellte mich als ersten Mitarbeiter ein. Die nächsten Wochen vergingen mit Arbeiten. Ich verdiente teilweise um die 2000 Euro im Monat und abgesehen von den 600-800 Euro, die ich montalich bei meiner Mutter ließ für Notfälle, schmiss ich das Geld einfach wieder raus. Ohne es zu bemerken wurde ich abgehoben da ich ja nun mein Geld verdiente, streitete mich immer mehr mit meiner Familie und wurde immer teilnahmsloser. Ich zockte nur noch und jeder war mir egal weil mir jeder auf die Nerven ging. Pflichten hatte ich echt nicht viele, und denen ging ich nur noch nach, damit ich nicht mehr damit genervt werde.

Meine Leichtgläubigkeit und mein Pflichtbewusstsein versuchte mein Chef auszunutzen. Er hob mich immer in den Himmel, verlangte 100 Kilometer Fahrt für 5 Stunden Arbeit, aber wenn es wirklich zu weit ging, sagte ich einfach nein. Es war ein sehr unorganisiertes Arbeitsverhältnis, ich weiß bis heute nicht, ob ich als Aushilfe oder fest angestellt war. Sehr schlimm war die Zeit ab Dezember 2015. Ein Flüchtlingslager eröffnete in unserer Stadt und von nun an schiebte ich dort 12er Schichten. Ich entwickelte eine Missgunst gegenüber jedem Arbeitskollegen, ich fing an alle zu hassen aber zeigte es nie. Ich heuchelte Interesse vor, wenn mir jemand auf der Arbeit etwas erzählte und dachte nur daran, wann er endlich die Schnauze hält. Immer öfter merkte ich, wie andere versuchen, mir direkt und indirekt ihre Lebensweisheiten und Glaubenssätze wahr zu machen. Ich sagte zu allem ja und amen, einfach nur um meine Ruhe zu haben und wartete das Schichtende ab. Nach Feierabend ging ich nach Hause, schlief, und ging wieder zur Arbeit. Teilweise entlud ich meine Gereiztheit und beschwerte mich über Umstände auf der Arbeit, nur um dann gesagt zu bekommen, ich wäre nur hier um meine Arbeit zu machen. Wir waren als Subunternehmen dort eingesetzt, also genossen wir keine Vorteile wie mal telefonieren oder bei Gelegenheit Pause machen. Mein direkter Chef, also der alte Kumpel meiner Schwester, redete mir Sachen ein wie "unsere Auftraggeber haben keine Ahnung, die sind dumm, mach deine Arbeit und geh nach Hause". Leute ich bin beim schreiben gerade echt verwirrt, weil ich momentan anders zu denken versuche als damals, aber ich gebe mir Mühe, es so neutral wie möglich zu beschreiben. Auf jeden Fall hatte ich immer nur einen Gedanken im Kopf, wenn mir jemand was erzählte: "halt deine fresse, deine Probleme interessieren mich nicht, es sind deine Probleme". Aber trotzdem hörte ich zu und gab sogar relativ guten Rat.

Auf einem anderen Objekt war ich mit jemand anderem, nennen wir ihn Ali, eingeteilt. Ich kannte Ali gar nicht bis dahin, und die ersten Tage waren echt oberflächlich. Irgendwann gingen wir aufeinander zu, da wir 5 Tage die Woche 10 Stunden lang im selben Kasten als Werkschutzmitarbeiter saßen. Er war von außen betrachtet einfach nur aggressiv und launisch, aber wir verstanden uns echt prächtig. Wir hatten so viel Spaß auf der Arbeit und freuten uns sogar uns zu sehen. Dafür, dass die Arbeit an sich so monoton war, ging es kaum besser. Er lernte eine Frau kennen und berichtete mir jeden Tag über sie. Sie verlobten sich kurz darauf und es kam immer wieder zu Streits zwischen den beiden. Teilweise so heftig, dass Ali zu spät zur Arbeit kam und seine Arbeit nicht mehr machte. Ich hörte ihm in Ruhephasen immer zu und er redete sich alles von der Seele, da er mir alles anvertraute. Ich schickte ihn ab und zu zum Auto, damit er sich hinlegen kann und übernahm seine Arbeit. Das belastete mich nicht mal, ich bekam es hin. Irgendwann jedoch sprach ich Klartext mit ihm und meinte, dass es so nicht weitergehen konnte, mit dem zu spät kommen und ständig abwesend sein. Es tat ihm leid und er gab sich Mühe sich zu verbessern. Es ging auch echt gut voran, sie vertrugen sich wieder, manchmal ging es hin und her, aber passte. Ich erzählte ihm auch von meinen Sorgen und Problemen und er hörte sie sich immer an. Wir entwickelten eine herzliche echte Freundschaft und ich bin wirklich froh ihn kennengelernt zu haben. So denke ich bei wenigen Frendschaften. Ich habe dutzende Freunde, denen ich vom Unileben erzählen kann, aber nicht von meinem gewachsten Rücken, wenn ihr versteht was ich meine. Und trotzdem dachte ich des öfteren auch bei ihm einfach nur: "Junge komm klar". Dafür hasste ich mich im Nahhinein.

Auf Druck von meriner Familie fing ich im Oktober 16 an Grunschullehramt zu studieren. Ich trat einer Studentenverbindung bei. Das heißt: Lebensbund von Studenten, befreundet auch nach dem Studium, hoher Alkoholkonsum, in der Anfangszeit muss man tun was einem gesagt wird (bei uns aber relativ entspannt, es gibt keine Drills etc.), Veranstaltungen und Pflichten. Also nach der Uni nicht viel Freizeit.
So fing ein neuer Lebensabschnitt an. Ich zog in die Unistadt und lernte Kommilitonen und viele neue Leute kennen. Ich weiß noch, dass ich am Anfang alles anders machen wollte. Ich wollte jemand sein, der respektiert und anerkannt wird, jemand mit dem nicht leicht Kirschenessen ist. Hat auch gut geklappt zu Beginn, wenn jemand Sachen wie "ey digga" oder "du opfer" sagte, machte ich klar, dass ich das nicht cool fand, woraufhin die Leute sich entschuldigten und es versuchten nicht mehr zu sagen. Am Anfang war ich echt passiv, ging auf niemanden zu, ich ließ die Leute auf mich zukommen. Ich glaube ich hatte einfach kein Interesse. So kam es, dass mich ein Mädchen zum rauchen einlud, nennen wir sie Jasmin. Sie war klein, brünette, gelockte Haare, kastanienbraune Augen, einfach zauberhaft. Wir redeten und verstanden uns ganz ok. Abends fingen wir an zu telefonieren und verstanden uns auf Anhieb. Jeden Tag 6 7 Stunden telefoniert und ich verliebte mich in sie. Sie war am Anfang so süß zu mir, machte mir Komplimente und ich ihr, wollte in dem Moment neben mir sein etc. Ich hatte das Gefühl, dass auch sie in mich verliebt war; ach wie dumm wir Männer nur sein können. So wie sie sich gab, war sie leichtgläubig aber hart, ist eine die ohne mit der Wimper zu zucken den Kontakt abbrechen kann. Eine die sich jemandem komplett anvertraut oder gar nicht erst mit der Person redet. Eines Tages beim telefonieren fragte ich sie, was sie von uns denkt. Ihre Antwort, dass wir uns richtig gut verstehen würden und dass sie mich echt gern hätte. Ich machte ihr das Angebot, dass wir uns noch näher kennenlernen und einen Schritt weitergehen sollten, und dass wenn sie verneinte, ich den Kontakt abbrechen würde. Sie war schockiert und fragte mich ob ich das ernst meinte. Ich bejahte. Sie wurde sauer und meinte, dass sie das nicht könnte und bittete mich, es nicht ernst zu meinen. Ich zog es durch und hörte nur noch, wie sie anfing zu schluchzen und legte auf. Ich war sauer, sauer dass ich so hart war und wollte das nicht mal sagen, aber ich war zu impulsiv.

Am nächsten Tag schrieb sie mich an und meinte nur, sie fände es dumm, dass ich nicht mehr mit ihr redete. Nach kurzer Diskussion rief ich sie an und ich entschuldigte mich. Sie war sauer und wollte, dass ich sowas nie wieder tue. Ich war noch wütender, weil ich mich klein fühlte, aber schluckte. Die nächsten Tage hingen wir zu dritt mit einer anderen Freundin ab, die sich insgeheim darüber aufregte, dass ich mit Jasmin mich so gut verstand. Es war ein komisches Verhältnis. Nennen wir das andere Mädchen Lea (türkin, Kopftuchträgerin). Jasmin, Lea und ich hingen ab, und ich war relativ ruhig die ganze Zeit über. Ich glaube ich verstellte mich die ganze Zeit. Ich tat einen auf männlich und stark. Naja, irgendwann holte ich Jasmin morgens vor der Uni vom Bahnhof ab und Lea wollte sie mit dem Auto abholen. Die Zeit wurde knapp und ich meinte, Lea solle direkt zur uni fahren und wir mit dem Bus zur Uni. Das regte Lea auf und sie war sauer, meinte ich würde einen Keil zwischen die beiden treiben wollen. Ich dachte mir nur "wtf was geht bei ihr ab". Irgendwann war wieder gut und wir verstanden uns wieder. Mein Problem über die ganze Zeit war dass ich immernoch irgendwo in Jasmin verknallt war aber es mir nicht anmerken ließ. Ich war teilweise distanziert zu ihr. Als wir abends gemütlich schrieben, fragte sie mich, warum ich sie heute ignoriert hätte. Ich dachte mir "geil, sie macht sich sorgen, geil sie will meine Nähe". Aber ich schrieb ihr nur, dass es ihr nur so vorkam.

Nächstes Problem: Ich hatte auch was mit anderen Mädchen aus der Uni zu tun (90% des Studienganges besteht aus Mädchen), mit denen ich mich ganz cool verstand. Das regte Jasmin auf das gefiel mir irgendwie. Diesmal war ich ehrlich und meinte nur, dass ich jeden kennenlernen will und dass sie nicht auf die Idee kommen soll, mit wem ich wann was zu tun habe. Sie war eifersüchtig, sagte sie mir selbst, auch wenn nur auf frendschaftliche Art. Und hey, auch das gefiel mir.

Irgendwann kam Emre ins Spiel. Bis dahin unbekannt, lernten Jasmin und Emre sich im Zug kennen. Das erzählte sie mir abends am Telefon und sie schwärmte darüber wie witzig er doch sei. Mir gefiel das ganze überhaupt nicht, und ich tat als ob ich es cool fand dass wir nun zu viert sind. Ich hatte direkt eine Abneigung gegen diesen Jungen, obwohl ich ihn nicht mal kannte. Wieder in der Uni, empfand ich eine angespannte Atmosphäre als wir zu viert in der Vorlesung saßen. Jasmin und Emre machten die ganze Zeit faxen, während Lea und ich kurz mitmachten, aber aufpassten. In mir stieg eine Wut über die beiden an, dass sie sich so gut verstanden, aber ich zeigte es nicht. Ich hatte Phantasien, wie sie mit Emre eng umschlungen im Zug saß und sie rummachten und es sich an der Uni nicht anmerken ließen. Denn immerhin schmiegte sie sich an mich in Seminaren und suchte meine Körperliche Nähe.

Wir gingen zu viert in die Shishabar und ich sie redete mit Emre als wenn sie in ihn verliebt wäre. "Emre setz dich neben mich bitte". Und sie machten wieder faxen. Emre lehnte seinen Arm um ihre Schulter und das gab mir den Rest, als es ihr gefiel. Ich bekam Atemnot und Schwindel und war richtig aggressiv, aber ließ mir nichts anmerken. Jasmin machte im Sitzen Tanzbewegungen und zeigte kurz mit dem Daumen zwischen Zeige- und Mittelfinger geballt eine Geste in meine Richtung. Das reizte mich noch mehr. Wir verabschiedeten uns und zu Hause rief ich sie an. Ich schrie sie an und fragte was das alles in der Shishabar sollte. Sie war verwundert und wusste nicht mal worüber ich mich aufregte. Ich meinte nur, diese Spielerei mit Emre und die Geste. Auf einmal rastete sie aus und meinte, wer ich sei sie sowas zu fragen und dass sie tun und lassen könne was sie wolle. Ich meinte dass sie unanständig sei und überhaupt nicht mehr so süß wie am Anfang. Ganz ehrlich, dass war alles vorgeschoben von mir und ich wollte einfach nur, dass sie sich mir hingibt, obwohl ich ihr wohl nicht die emotionale Sicherheit geben konnte wie Emre, denn die beiden telefonierten von nun an nur noch und klärten sogar, wie sie sich für die Uni anziehen sollen.

Später rief sie mich wieder and und entschuldigte sich, meinte aber, ich hätte überreagiert. Ich meinte nur, sie solle aufpassen wie sie sich verhält und ich es nur gut meine. Ganz ehrlich, gut war es nie. Es regte mich immer wieder auf, wenn ich seine Visage sah und war erfüllt von Eifersucht. Jasmin und ich wollten so viel zusammen machen, wir wollten was bei mir daheim trinken (ich würde mit ihr Sex haben wollen), zusammen in ein teures Cafe gehen, und viel mehr. Aber diese immense Eifersucht hat mich immer wieder davon abgehalten, einfach mal locker zu sein und mein wahres Ich zu zeigen.

Weitere Ereignisse, in denen ich mir nichts anmerken ließ:
- Emre Jasmin und ich rauchten eine, und Jasmin ließ sich die Kippe von Emre anzünden, obwohl sie mir mal sagte, dass sie das nie machen würde
- Emre und Jasmin machten Insiderwitze und ignorierten mich komplett
- Emre und Jasmin kamen im Partnerlook zur Uni

Nach einigen Wochen hatten Jasmin und Lea sich zerstritten, da Lea es nicht mehr aushielt, dass Jasmin so viel mit Emre und mir und nicht mit ihr unternam. Ich versuchte mich da raus zu halten, und doch kamen beide getrennt auf mich zu und erzählten mir was passiert ist. Ich versuchte neutral zu bleiben und brachte echtes Verständnis für beide auf, aber warnte die beiden davor mich auf eine Seite zu ziehen, da ich beide gern hatte. Das akzeptierten sie und wagten es nicht, neben mir über die jeweils andere zu lästern, und wenn sie es taten, erinnerte ich sie und sie waren direkt ruhig. Die nächste Zeit war ich ständig in Gedanken, wann sie wie oft telefonierten, was sie für Sachen um Zug machten und kam aus dem Gedankenkreisel nicht mehr raus. Ich war apathisch zu Hause und bei vielleicht 30% meiner geistigen Verfügbarkeit.

Irgendwann platzte ich aus allen Nähten. Jasmin und ich waren auf dem Weg in ein Seminar. Emre kam mit um sie zu begleiten. Als wir dort waren, wollte er sie auf die Backe küssen und sie schaute mich an und brachte ein hektisches "nein" über die Lippen. Das reizte mich schon. Im Seminar schrieben die beiden und ich las mit. Er schrieb ihr sowas wie "ich geb dir nen kuss :*" ihre antwort waren zwei dieser lachsmiley mit tränen. Ich schaute sie nur an und sie fragte was los war. Ich stand auf und forderte sie auf mitzukommen. Draußen war sie komplett kleinlich und ich fragte sie, was das mit Emre soll. Sie wusste nicht worum es geht und war geschockt. Ich meinte dass sie aufhören soll diese Spielchen zu spielen und mich zu manipulieren. Erst ist sie mir gegenüber extrem anhänglich und nun mit Emre, nur um wenn Emre weg ist wieder zu mir angekrochen zu kommen. Außerdem bezeichnete ich sie als manipulativ und mitleidserregend nur um Anerkennung zu bekommen. In dem Moment wollte ich sie einfach nur verletzen und war nicht klar im Kopf. Sie war erschüttert darüber und rastete selbst aus und meinte, ich würde sie immer verletzen und fing an zu schluchzen. Ich blieb hart und meinte sie solle fern von mir bleiben. Das war es dann, wir redeten nicht mehr. Ich war einerseits befreit, andererseits erfüllt von Schuld und Scham.

Ich lenkte mich mit Lea ab, die selbst ziemlich hektisch und impulsiv ist. Aber ihr gegenüber habe ich nicht die selben Gefühle wir zu Jasmin entwickelt.

Nach einigen Wochen vertrugen Jasmin und ich uns wieder und sie meinte nur, dass ich schlimme Dinge zu ihr gesagt habe, die sie nie vergessen würde. Ich fühlte mich überfordert und konnte kaum rational Argumentieren, aber wir redeten immerhin wieder. Aber keinesfalls wir früher. Es waren immer sehr angespannte Gespräche und Chats.
Ich überwindete die Eifersucht nie.

Erst vor kurzem haben wir wieder intensiv geschrieben. Es war um 4 Uhr nachts, hier der Chat (namen geändert und übersetzt:

[03:25, 16.3.2017] j: ich bin so am arscg
[03:25, 16.3.2017] j: h
[03:26, 16.3.2017] +49 1525 : Gefühlsmäßig?
[03:27, 16.3.2017] +49 1525 : Lass dir zeit
[03:43, 16.3.2017] j: wobei
[03:44, 16.3.2017] +49 1525 : Beim schreiben
[03:46, 16.3.2017] j: will nucgr schreuben
[03:46, 16.3.2017] +49 1525 : Aber du bist müde
[03:46, 16.3.2017] +49 1525 : Und schläfst gleich ein
[03:47, 16.3.2017] j: jetzt
[03:47, 16.3.2017] +49 1525 : Wach
[03:47, 16.3.2017] +49 1525 : ?
[03:47, 16.3.2017] +49 1525 : Heyyyy
[03:47, 16.3.2017] j: ja
[03:47, 16.3.2017] +49 1525 : nicht einschlafen
[03:47, 16.3.2017] +49 1525 : Augen auf
[03:47, 16.3.2017] +49 1525 : Im Straßenverkehr
[03:47, 16.3.2017] +49 1525 : !!!!!!!
[03:48, 16.3.2017] +49 1525 : Snsnsnsns
[03:48, 16.3.2017] +49 1525 : Feierabend
[03:48, 16.3.2017] j: bekdneebje
[03:48, 16.3.2017] j: du bist voll firs
[03:48, 16.3.2017] j: fies
[03:48, 16.3.2017] +49 1525 : ja
[03:48, 16.3.2017] +49 1525 : Willst du schlafen
[03:49, 16.3.2017] +49 1525 : gute nacht
[03:49, 16.3.2017] +49 1525 : Fang
[03:49, 16.3.2017] +49 1525 : ???? (schokolade)
[03:50, 16.3.2017] j: blödmann
[03:50, 16.3.2017] j: bin ich ein hund
[03:50, 16.3.2017] +49 1525 : Ich hab nach korbach geworfen
[03:51, 16.3.2017] j: ich bin aber keineb schokolaödw
[03:52, 16.3.2017] +49 1525 : Zu spät ist schon unterwegs
[03:52, 16.3.2017] j: nicht angekommen
[03:53, 16.3.2017] +49 1525 : Dauert
[03:53, 16.3.2017] +49 1525 : 300 km
[03:53, 16.3.2017] j: fajr mal nach korbacg
[03:53, 16.3.2017] j: und klopf an meinem fenster
[03:54, 16.3.2017] +49 1525 : Dann wieder gehen?
[03:54, 16.3.2017] j: ja kurz reden
[03:54, 16.3.2017] +49 1525 : Eine rauchen
[03:54, 16.3.2017] j: schokolade
[03:54, 16.3.2017] j: ja genau perfekt
[03:54, 16.3.2017] +49 1525 : Ich liebe sowas
[03:54, 16.3.2017] +49 1525 : Stundenlang fahren für eine Kleinigkeit
[03:55, 16.3.2017] +49 1525 : nicht einschlafen
[03:55, 16.3.2017] j: komm
[03:56, 16.3.2017] +49 1525 : nicht einschlafen
[03:56, 16.3.2017] +49 1525 : kann ich dir nicht versprechen
[04:00, 16.3.2017] j: bin am penne jetzt
[04:00, 16.3.2017] j: gtue nacht
[04:00, 16.3.2017] j: komm wann anders
[04:00, 16.3.2017] j: mit blimen
[04:00, 16.3.2017] j: blumen
[04:00, 16.3.2017] j: okay?
[04:00, 16.3.2017] j: und schokobrunnen
[04:00, 16.3.2017] j: gute nachhhhhhhht
[04:02, 16.3.2017] j: eyyyyyy
[04:02, 16.3.2017] +49 1525 : ja?
[04:02, 16.3.2017] j: wollen wir reden?
[04:02, 16.3.2017] +49 1525 : ruf an


Ich weiß, der Chat hört sich megasüß an. Aber das war einmalig in den letzten Wochen. Bis dahin war sie ständig zickig und kalt, während ich cool blieb. Wir haben telefoniert und sie meinte, sie vermisse Emre. Ich fragte was sie damit meint. Sie meinte er sei in der Türkei. Trigger. Ich fragte sie ganz ruhig, ob ich Emres Ersatz sei. Sie rastete aus und fragte wie ich darauf komme, und dass ich ihn so oder so nicht ersetzen könne, und dass er für immer an erster Stelle sei. Ich nahm das diesmal sogar echt locker auf und fragte sie, warum sie ausrastete. Sie meinte, ich hätte Komplexe und wie ich auf so Ideen käme. Irgendwann legten wir auf. Drei Tage ist das her und seitdem wieder angespannte Chats. Und ganz ehrlich ich bin am überlege ob ich wieder den Kontakt abbrechen soll weil ich nicht mehr klarkomme. Ich sehe den Fehler bei mir, da ich wirklich Minderwertigkeitskomplexe entwickelt habe und nicht darauf klarkomme, wenn man mir Zuneigung zeigt. Ich bin in so Momenten überfordert und denke mir, die Person meint es nicht ernst oder macht sich lusitg. Ich hasse mich dafür, dass ich kaum noch Sympathie entwickeln kann und alles in den falschen Hals bekomme. Manchmal bin ich am verzweifeln, ob ich überhaupt noch echte Gefühle entwickeln kann. Ich habe meinen besten Kumpel und meinen Couseng, denen ich alles anvertrauen kann, aber sie können mir nicht weiterhelfen und das nehme ich ihnen nicht mal übel. Ehrlich nicht. Mittlerweile habe ich einfach eine grundlegende Antipathie gegenüber jedem und habe paranoide Phantasien, wann die nächste Schuldzuweisung oder Bevormundung kommt. Ich reagiere gereizt auf jeden Kommentar und tue mir überhaupt nicht gut.

Ich habe viel, wirklich viel darüber gelesen, was mit mir los sein könnte, warum ich so bin wie ich bin. Warum ich mich teilweise komplett verstelle und warum ich überhaupt keine Zuneigung zeigen kann. In mir sind Anteile einer generalisierten Angststörungen (leichte Panikattacken ohne Anlass), Depression bin ich ziemlich sicher (war einmal beim Psychologen, alles erzählt, Diagnose mittlere Dep. Episode; bin danach nie wieder hin weil der Therapeut ein schlafender alter Mann war), Borderline (keine affektregulation, instabile beziehungen, will gleichzeitig nähe und geborgenheit aber lehne sie ab wenn sie da ist, angst allein zu sein), paranoide ps (ich werte alles so, als ob mir das gegenüber schaden will, zwangsphantasien und gedanken) und, da bin ich mir echt sicher, eine naiv-aggressive ps.

Warum Naiv-Aggressiv? Das Krankheitsbild beschreibt mich quasi, und ich war schockiert, als ich es gelesen habe:

- Ablenkung von ihrer Selbstwertproblematik, den zwanghaften Drang verspüren, von anderen anerkannt zu werden, indem sie vermeintlich "Gutes" tun und die "Welt verbessern" wollen. Um von den eigenen Problemen und dem Hass auf sich selbst und das unmittelbare Umfeld abzulenken, setzen sie ihren Fokus auf alles, was möglichst anders, fremd und weit weg ist (massive externale Fokussierung).



- Rolle des Weltverbesserers oder Missionars sind naiv-aggressiven Persönlichkeiten bestrebt, Respekt und Anerkennung für ihr Streben oder Wirken zu erhalten,um die eigene Leere aufzufüllen. Indem sich sich mit einer fixen überwertigen Idee für eine vermeintlich gute Sache einsetzen, fühlen sie sich selbst gut und [COLOR=hsl(0, 0%, 0%)]erhalten[/COLOR] somit das Gefühl, das in der Kindheit ggf. vermisst wurde.



- Aufgrund ihrer künstlich erzeugten Erfolgserlebnisse können ihre fixen überwertigen Ideen nahezu wahnhaft entarten (Beispiel: Adolf Hitler). Andere Ansichten verstehen sie nicht und lassen sie nicht gelten. Menschen mit einer naiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung schaffen sich ihre eigenen Moralvorstellungen und vertreten diese vehement nach außen. Dabei besteht der Hang, die Lebensweise anderer Menschen (möglichst vollkommen) zu dominieren.



- Die naive Persönlichkeit kennzeichnet sich auf den ersten Blick durch scheinbar besonders großzügiges Verhalten oder übertriebenen Altruismus. Dem Anschein nach verfolgen viele Betroffene humanistische, altruistische oder religiöse Lebensziele. Tatsächlich geht es aber nicht um das "Gutsein", sondern um die Aufrechterhaltung und Überspielung eines Wunschbildes, das - wie bei der narzisstischen Persönlichkeitstörung - übertrieben nach außen gezeigt wird.

Quelle: https://www.imageberater-nrw.de/psychologie/hintergrundwissen-naive-persönlichkeitsstörung/

Wie gesagt, beschreibt mich 1 zu 1. Ich mache viel Gutes, nicht weil ich innerlich gut bin, sondern weil ich die Reaktion von außen genieße und verurteile jeden, der egoistisch ist.

Ich weiß nicht mehr, was ich fühle und was meine Überzeugungen sind. Ich glaube ich habe gar keine. Ich habe mich viel über Persönlichkeitsentwicklung informiert und finde das Konzept geil, dass fast jeder irgendwie das Problem hat, nicht er selbst sein zu können aufgrund gesellschaftlicher Umstände. Ich möchte aus diesem Wesen ausbrechen, aber ich weiß nicht, ob in mir dieses wahrhaft gute, echte Liebe steckt. Bin ich wieder nur paranoid und selbstherablassend oder gibt es wirklich Menschen, die einfach so sind?

Das witzige ist, dass ich kein einschneidendes Erlebnis hatte, wo man sagen könnte "wow, kein wunder dass er so ist, ich verstehe ihn". Ich hatte ja alles was ich brauchte in meiner Kindheit, aber Dad war halt nie dabei. Von meiner Schwester kommen auch ständig Vorwürfe, ich hätte gar kein Recht m ich zu beschweren, ich hätte es ja nie hart oder so.




Leute, ich habe 5 Stunden für diesen Text gebraucht und ich würde gerne noch so viel mehr erzählen, aber erstens kann ich nicht mehr und zweitens denke ich mal das reicht fürs erste. Ich bin jedem wirklich dankbar der das liest und würde mich über jeden Ratschlag freuen. Das ist gerade wahnsinnig befreien, weil das einfach 1 zu 1 meine Gedanken waren und mich hier niemand verurteilen wird.
 
Ich möchte aufhören, den Leuten Gefühle vorzuheucheln, die ich gar nicht empfinde.
Ich möchte anfangen, echte Gefühle zu entwickeln.
Ich möchte aufhören, in Gedanken zu versinken, was ich als nächstes tue und was ich sagen soll.
Ich möchte anfangen, locker zu sein.
Ich will meine Zwangsphantasien loswerden und alles so nehmen wie es ist.

Ich möchte Ordnung und Kontrolle in meinem Leben haben, aber weiß nicht wie und wo ich anfangen soll. Beim sozialen Umfeld? Woher weiß ich denn, dass Bekannter X mir nicht gut tut, und dass es nicht an meiner eigenen Einstellung liegt?
 
Hey Sakazuki,

ich habe mir auch nicht alles durchgelesen, aber so viel, dass ich verstehe, dass du einen guten Emigratiosnhintergrund in der zweiten Generation der Gastarbeiter hast. Deine Eltern sind tüchtige Menschen, die sicher nur das Beste für dich wollten, aber wie fast jedes Elternteil ihre Erziehungsfehlerchen machten, was dich überangepasst machte.

Davon solltest du dich lösen, was bestimmt nicht einfach ist, aber du wirkst sehr reflektiert und intelligent. Ich trau dir zu, dass du dir zur Not von einem Therapeuten helfen lässt.

Übrigens haben die meisten Kinder mit einem guten Emigrationshintergrund keine Schwierigkeiten in der Schule. Die meisten von ihnen machen Abitur und studieren, was bei deutschen Kindern bildungsferner Eltern nicht der Fall ist. Nicht dass ich deine Eltern als bildungsfern bezeichnen würde, aber sie sind keine Akademiker und selbst wenn sie es wären, hätten sie wahrscheinlich ihre Diplome nicht anerkannt bekommen und keinen Nerv gehabt sich hier akademisch noch Mal umzuschulen (ging meinen Eltern so).
Was ich sagen will, ist, dass solche Kinder, wie du und ich Disziplin haben, was deutschen Kindern oft fehlt. Das hängt mit Sicherheit mit der strengen Erziehung zusammen und darauf beruhen deine jetzigen Schwierigkeiten.
Ich bin mittlerweile 35 und weiß, dass es trotzallem ein Gewinn ist. Daher versuch dich einfach so anzunehmen wie du bist. Damit wirst du dich automatisch von überzogegen Dogmen deiner Eltern lösen. Damit rutschst du, su zu sagen, in die Mitte.

Alles Gute dir!

LG
 
Hallo Sakazuki,

ich habe mir deinen kompletten Text durchgelesen. Kompliment an dich, denn dein Text liest sich sehr gut.

Ein bisschen kann ich mich in deinem Text wiederfinden. Besonders bei der "Paranoia". Es ist wohl einfach eine doofe Angewohnheit von uns, aber das macht uns zu Menschen, die einfach mehr Bestätigung brauchen. Wir sind einfach unsichere, ängstliche Persönlichkeiten. Und ich kann daher verstehen, dass du so emotional reagierst bei Jasmin, denn die Bestätigung die du früher von ihr bekommen hast, bekommst du nicht mehr. Es ist vollkommen verständlich, dass du in deiner Verzweiflung dann weiter bei ihr nach Bestätigung suchst. Jedoch bringst du sie gleichzeitig auch damit in Bedrängnis.
Ein doofes Dilemma, ich kenne es selbst. Aber was erzähle ich dir hier..

Was mir vor ein paar Tagen sehr geholfen hat ist ein Tagebuch (klingt bescheuert, aber es hilft wirklich!). Probiere es mal aus, du hast selber am Ende des Textes gesagt, dass das Schreiben für dich befreiend war, auch wenn du 5 Stunden an deinem Text saßt.
Ein Tagebuch gibt dir zwar keinen Rat, aber du bekommst hierbei die Möglichkeit deine Gedanken zu sortieren und zu verarbeiten. Nach einer Weile merkst du, wie du dich mehr mit deinen Emotionen auseinandersetzt und wirst innerlich mehr ausgeglichen. Zumindest ist es derzeit bei mir so.
Nachdem du durch das Tagebuch deine Emotionen und Gedanken sortiert hast, fängst du automatisch an, an dir zu arbeiten. Du lernst dich besser selber zu verstehen; also wirklich zu verstehen und dich selbst zu beherrschen. Deine Wut nicht mehr an anderen auszulassen, sondern in deinem Tagebuch.
 
Ich möchte aufhören, den Leuten Gefühle vorzuheucheln, die ich gar nicht empfinde.
Ich möchte anfangen, echte Gefühle zu entwickeln.
Ich möchte aufhören, in Gedanken zu versinken, was ich als nächstes tue und was ich sagen soll.
Ich möchte anfangen, locker zu sein.
Ich will meine Zwangsphantasien loswerden und alles so nehmen wie es ist.

Ich möchte Ordnung und Kontrolle in meinem Leben haben, aber weiß nicht wie und wo ich anfangen soll. Beim sozialen Umfeld? Woher weiß ich denn, dass Bekannter X mir nicht gut tut, und dass es nicht an meiner eigenen Einstellung liegt?


Wer andere kennt, ist klug.
Wer sich selbst kennt, ist weise.
Laotse


Lieber Sakazuki,

offensichtlich fehlt Dir der Vater, der liebevoll und weise Dir zur Seite steht, mit dem Du Dich besprechen kannst, ohne dass er Dir Vorschriften macht.

Wer viel von Kontrolle und Ordnung spricht, weiß wenig von Menschlichkeit. Kümmere Dich darum, Dich mit Fleiß um Deine Existenz zu kümmern und Menschen in Liebe zu begegnen. Freue Dich über Deine Fähigkeiten und lerne Deine Grenzen kennen. Akzeptiere, dass Du auch Fehler machen kannst. Du musst niemandem etwas beweisen oder vorspielen. So findest Du langsam heraus, wer Du bist....

LG, Nordrheiner
 
Hallo nochmal - nun ausgeruht, mit wenig Zeit für den Moment (die Arbeit...) ;-) 🙂

Ich stelle Dir auch ein paar Fragen - zum Reflektieren und Spüren und zum Mitteilen, wenn Du magst.

Was hält Dich davon ab, es zu tun und eine andere Perspektive: Was wäre nötig, damit Du es machst?




Was verstehst Du unter "echte Gefühle"?


Ich verstehe Dich so, dass Du mehr im Hier und Jetzt leben möchtest, Dich spüren möchtest, Dich näher kennenlernen möchtest.





Du brauchst Sicherheit - die Gewissheit, erkennen zu können, was Du brauchst. Du wünschst Dir etwas, was Dich dahin führt.


Du sehnst Dich nach einer tiefen Verbindung - Annahme, "Dich fallen lassen", "los lassen", Leichtigkeit, ja?


Möchtest Du etwas (Übungen), was Dir dabei helfen kann, im Hier und Jetzt zu leben - in Verbindung mit Dir zu kommen - Klarheit über Deine Bedürfnisse und Gefühle zu erhalten?


Falls ja, kann ich Dir gerne etwas dazu schicken.



Ich denke da gibt es mehrere Faktoren die mich davon abhalten:

Zum einen der Widerspruch in meinem sozialen Umfeld. Meine Familie ist streng traditionell, lebt Werte wie "alles für die Familie, du selbst bist an zweiter Stelle", womit ich mich kaum identifizieren kann. Klar geht Familie voran, aber persönliche Entwicklung steht meiner Meinung nach an erster Stelle. Zum andern mein Leben in einer Verbindung - das heißt viel Alkoholkonsum und lockeres Leben. Meine Familie würde mich köpfen, wenn sie einen Tag bei mir zu Hause wären.


Echte Gefühle?
Ich denke eben ständig negativ von anderen Menschen. Ich sehe zwar positive Seiten, aber die negativen Seiten überspielen alles und ich habe immer einen Grund mein Gegenüber zu verabscheuen. Ich empfinde eine allgegenwärtige Antipathie Gegenüber jedem aber möchte diese nicht zeigen weil ich denke dass ich falsch damit liege. Ich heuchle also Interesse vor und tue so, als ob mich mein Gegenüber interessiert. Ich glaube, manchmal fällt das sogar dem Gegenüber unbewusst auf und er verhält sich genauso - ein Teufelskreis. Ich würde mich einfach so gerne Freuen, wenn mir jemand ein Kompliment macht. ICh denke ständig, er meine dieses herablassend oder um sich lustig zu machen. Gott ist das nervig ständig diese Hintergedanken zu haben.

Dieses Gefühl des fallen lassens fehlt mir tatsächlich irgendwie. In meinem Kopf kreisen nur negative Gedanken über mich und meine Umwelt, und wenn ich diese zum Ausdruck bringen würde, würde niemand mehr mit mir reden wollen. Ich glaube deshalb tue ich vor anderen einen auf "in jedem Menschen steckt das Gute und niemand ist wirklich böse". Dafür bekomme ich auch nette Komplimente a la "nicht jeder denkt so wie du, das finde ich gut". Dabei denke ich einfach komplett anders, nämlich dass jeder irgendwie versucht sich geltend zu machen, indem er über andere herzieht. Deshalb lästere ich wirklich kaum noch, ich hasse lästerei, wenigstens eine echte Tugend meinerseits. Das mit dem guten in jedem Menschen mag zwar stimmen, aber wenn mir jemand einen dummen Spruch sagt, denke ich nicht daran, dass er es nicht so meint oder einen schlechten Tag hatte, sondern daran wie ich ihn fertigmachen kann.

Ich wäre dir echt dankbar, wenn du mir ein paar Übungen schicken würdest.
Leute, krass dass ihr euch so sehr für mich interessiert, von meinem Umfeld wurde ich fast immer abgewiesen, wenn ich auch nur ansatzweise versuchte mich zu öffnen. Wow an euch.
 
Echte Gefühle?
Ich denke eben ständig negativ von anderen Menschen. Ich sehe zwar positive Seiten, aber die negativen Seiten überspielen alles und ich habe immer einen Grund mein Gegenüber zu verabscheuen.

Lieber Sakazuki,

wann ungefähr fingen die negativen Gedanken an?

Warum denkst Du negativ von anderen Menschen? Kann es sein, dass Du von Menschen tief enttäuscht wurdest?

Gab oder gibt es Erwartungen, die Du in der Vergangenheit an Deinen Vater oder an Deine Mutter gerichtet hattest - die nicht erfüllt wurden?
 
Lieber Sakazuki,

wann ungefähr fingen die negativen Gedanken an?

Warum denkst Du negativ von anderen Menschen? Kann es sein, dass Du von Menschen tief enttäuscht wurdest?

Gab oder gibt es Erwartungen, die Du in der Vergangenheit an Deinen Vater oder an Deine Mutter gerichtet hattest - die nicht erfüllt wurden?


Wenn ich so zurückblicke, war die erste richtige Enttäuschung die ich erlebte, als meine Oma verstorben war 2011. Mein damaliger bester Kumpel war einer von der aggressiven Sorte, und versprach mir mich zu trösten un vergessen zu lassen. Er kam zu mir nach Hause und wir saßen uns an den Computer. Ich stöberte am Handy und er am PC. Irgendwo las er eine Meldung über ein neues Spiel und zeigte sie mir. Ich meinte, die Nachricht sei fake. Er rastete aus und meinte ich hätte keine Ahnung was ich da redete und beleidigte mich noch dazu. Es kam wie es kam, ich wurde auch sauer und schmiss ihn aus dem Haus und meinte er solle es nie wieder wagen zu kommen.

Ich denke, ab da hatte ich immer im Hinterkopf, auf Freunde sei kein Verlass und jeder würde mir in den Rücken fallen, mir war das ganze aber nie bewusst. Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine richtigen Freunde an der Schule, nur Leute mit denen man mal die Pause verbrachte.

Die Abizeit war ganz ok, ich hatte coole Leute kennengelernt. Aber auch da hatte ich im Hinterkopf, ob und wann jemand mir in den Rücken fällt. Beim kleinsten Anzeichen von Ablehnung verurteilte ich die Person im Kopf aber tat als ob ich sie mochte. Nicht weil ich richtige Angst hatte, wie die Person reagiert, sondern eher weil ich dachte, meine Gefühle würden mir im Weg stehen. So zog sich das ganze dann.

Ganz schlimm wurde es auf der Arbeit in der Flüchtlingsunterkunft. Ich bekam immer wieder mit, wie die Arbeitskollegen zusammen Mist bauten, und einer den anderen beim Chef oder Schichtleiter diskreditierte. Ich entwickelte Hass gegen diese Leute, zeigte es wieder nicht. Gleichzeitig entwickelte ich den Grundsatz, niemals andere bei anderen grundlos schlecht dastehen zu lassen, weil das meiner Meinung nach feige ist.

In letzter Zeit merke ich, dass meine sozialen Kontakte ziemlich schleifen. Bei mir melden sich immer weniger Leute, und wenn ich mich mal melde, kommen ganz kurze Antworten. Ich bin am überlegen, ob ich alle Unikontakte radikal einstelle, aus der Verbindung austrete und komplett neu anfange, um mich mal zu sortieren. Ich hab kein Bock mehr auf diese oberflächlichen Freunde und noch weniger auf mein Hineininterpretieren in jede Kleinigkeit.

Mein momentan bester Freund hat alles mitbekommen, was in den letzten 6 Monaten passiert ist, und mir immer Rat gegeben. Er ist echt verständnisvoll aber ich merke, dass er so langsam genervt von meinen Problemen ist und versuche unsere Freundschaft nicht allzusehr zu belasten. Was mich an ihm stört, ist dass er mir teils Geheimnisse von anderen erzählt und sich darüber lustig macht. Da habe ich im Hinterkopf, dass er auch meine Sorgen anderen erzählt und darüber lacht.

Erwartungen an Eltern? Eigentlich nicht direkt, also ich erhoffe mir momentan echt nicht mehr, dass sie sich groß um mich kümmern. Klar, wenn ich oder sie irgendwas brauchen wird das erledigt aber auf sozialer Basis ist da nicht mehr viel Bindung übrig. Mir wird immer angelastet, dass ich grundlos zurück nach Gießen für ein paar Tage fahre und wenn ich dann wieder in der Heimat bin, werde ich angeprangert. Das nervt mich total, und humorvolle Anmerkungen a la "was ein Zufall dass du immer Donnerstags fährst" oder "Gott weiß was du da immer machst" helfen nicht wirklich. Klar, ich fahre hin, besauf mich mit meinen Mitbewohnern oder bin in meinem Zimmer, aber das weil ich keine Lust auf meine Familie habe.
 
Ich denke, ab da hatte ich immer im Hinterkopf, auf Freunde sei kein Verlass und jeder würde mir in den Rücken fallen, mir war das ganze aber nie bewusst. Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine richtigen Freunde an der Schule, nur Leute mit denen man mal die Pause verbrachte.

Lieber Sakazuki,

andere Menschen (Freunde, Familie, Bekannte) sind nicht perfekt - und wir sind es auch nicht.
Eine Verbesserung können wir vorbereiten und einleiten, wenn wir versuchen anderen der zuverlässige Freund zu sein, den wir uns auch für uns wünschen.

Mein momentan bester Freund hat alles mitbekommen, was in den letzten 6 Monaten passiert ist, und mir immer Rat gegeben. Er ist echt verständnisvoll aber ich merke, dass er so langsam genervt von meinen Problemen ist und versuche unsere Freundschaft nicht allzusehr zu belasten. Was mich an ihm stört, ist dass er mir teils Geheimnisse von anderen erzählt und sich darüber lustig macht. Da habe ich im Hinterkopf, dass er auch meine Sorgen anderen erzählt und darüber lacht.

Deine Vermutung teile ich. Jedoch unter Freunden sollte man auch über das reden, was eine Freundschaft belastet. Und in diesem Fall bietet es sich an, dass Du dieses Verhalten Deines Freundes hinterfragst bzw. mit ihm darüber sprichst. Provozierend könntest Du sagen: "Wenn Du so handelst, dann erweckst Du den Eindruck, dass Du Dir gerne Geheimnisse erzählen lässt, um Dich danach darüber zu amüsieren."

Gerade Deinen Freund könntest Du fragen: Hältst Du Dich für einen Menschen, dem man bedenkenlos vertrauen darf? Würdest Du jemandem vertrauen, der sich über die Probleme anderer Menschen lustig macht?

Ich denke, lieber Sakazuki, mit solchen Fragen - die nicht als Vorwurf sondern als Denkanstoß gelten sollen - würdest Du ihm einen echten Freundschaftsdienst erweisen. Wie soll er sein eigenes Verhalten korrigieren können, wenn ihm vermutlich selbst nicht auffällt, was Dir aufgefallen ist?


Erwartungen an Eltern? Eigentlich nicht direkt, also ich erhoffe mir momentan echt nicht mehr, dass sie sich groß um mich kümmern. Klar, wenn ich oder sie irgendwas brauchen wird das erledigt aber auf sozialer Basis ist da nicht mehr viel Bindung übrig. Mir wird immer angelastet, dass ich grundlos zurück nach Gießen für ein paar Tage fahre und wenn ich dann wieder in der Heimat bin, werde ich angeprangert. Das nervt mich total, und humorvolle Anmerkungen a la "was ein Zufall dass du immer Donnerstags fährst" oder "Gott weiß was du da immer machst" helfen nicht wirklich. Klar, ich fahre hin, besauf mich mit meinen Mitbewohnern oder bin in meinem Zimmer, aber das weil ich keine Lust auf meine Familie habe.

Deine niedrige Erwartungshaltung an Deine Eltern hat etwas mit Bindung zu tun. Sicher - früher Kind und heute Erwachsener - hast Du andere Verantwortlichkeiten, eine andere Selbstständigkeit, andere Interessen als früher.


Mit dem Thema Eltern berührst Du eine wichtige Grundfrage: Sind wir in der Lage, gute Bindungen aufzubauen?

Und das Thema Bindung berührt nicht nur die Eltern, sondern betrifft auch alle anderen Menschen, mit denen Du in Kontakt kommst.

Wie bei Deinem Freund und wie bei Deinen Eltern lässt sich immer feststellen, dass es Faktoren gibt, die eine Bindung festigen oder lockern. Es gibt Aufbauendes und Zerstörendes. Schluß machen, Abbruch der Beziehung, geht immer. Aber Aufbau und Pflege einer guten Beziehung ist viel aufwendiger.

Die Frage, die sich hier stellt, lautet: Willst Du ein Aufbauer oder ein Abbrecher sein?

Wenn Du Dich gerade über irgendjemand geärgert hast oder von jemandem enttäuscht bist, wirst Du immer vor dieser grundlegenden Frage stehen. Dann werden Dir Deine Gefühle raten: Abbruch, Schluß, Distanz suchen.Und was sagt Dir Dein Verstand? Wofür willst Du Dich entscheiden?

LG; Nordrheiner
 

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