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Ich kann nicht zuhören und mitdenken?

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Der Thread ist ja schon ewig alt... wird Zeit ihn wieder hervorzuholen.
Genau dasselbe Problem betrifft mich auch. Gerade in Gesellschaft gewesen... jemand erklärt, wie ein Kartenspiel funktioniert - kein Wort wirklich aufgenommen. Mir wurden auch Depression und ADS diagnostiziert, aber ich habe das Problem auch in besseren Phasen gehabt.
Vielleicht liegt das Problem in einer Überreizung/-forderung des Gehirns - etwas, was Hochsensible, Depressive, ADSler und schlichtweg geistesschwache Personen gemein haben. Man muss sich nicht zuordnen. Für das Problem ist es egal. Vielleicht hat man das Gehirn auch zu wenig gefordert, dann sollte man einen Schritt zulegen. Vielleicht sieht man auch keinen Zweck, indem, was man macht. Warum sollte sich das Gehirn bemühen?

Was hilft also?
- akzeptieren, dass es momentan so ist, aber man hat viele Möglichkeiten etwas zu tun
- Reduzieren/Erhöhen der Reize/Anforderungen
- machen, wofür man sich wirklich interessiert
- Meditation
- Sport
- gesunde Ernährung

Wenn das nicht funktioniert, kann man ärztlichen Rat einholen
 
Hallo G.,

ich kenne das Problem auch. Und ich habe für mich festgestellt, dass ich mich, wie du es selber sagst, mich eigentlich für das Gespräch interessiere, aber es irgendwie nicht richtig klappt.
Ich habe dann aber festgestellt, dass wenn ich mich für den Menschen selber interessiere, auf seine Ausdrucksweise achte, auf die Gesichtssprache und auf die Stimmung, die der Mensch ausdrückt, dass es dann besser klappt.
ich denke das liegt darin, dass wir aus der Erfahrung heraus schon zu sehr gewohnt sind die rein rationale Informationsverarbeitung zu verarbeiten und dass dies unseren Geist langweilt. Aber wenn wir auf mehr achten, wie nur den ganz normalen Informationsaustausch, dass wir dann unserem Gehirn neue Informationen liefern, die es noch zusätzlich verarbeiten kann. Und das ist ja auch sinnvoll.
Aber so werden wir mit neuen Herausforderungen konfrontiert und unser Geist kann etwas Neues dazulernen. Wir sind dann interessierter.
Man muss dabei lernen kein Problem mit dem normalen erlernten Informationsverarbeitung zu haben und ihnen weniger Beachtung schenken. Das klappt bei mir manchmal sehr gut und manchmal nicht so gut. Aber das bedeutet es wohl sich als intelligenter Mensch weiterzuentwickeln!
Ich hoffe du kannst meine Inspriation erfolgreich in deinem weiteren Leben wiederspiegeln1
lg t
 
Ich kenne dieses Problem, bei mir liegt es an ADHS und ist da eines der Symptome. Allerdings hat man es dann sein ganzes Leben lang und das auch relativ konstant. Und dazu noch weitere Symptome. Bei Depressionen würden auch noch weitere dazukommen.

Es gibt aber grundsätzlich so viele Umstände die zu Problemen bei der Konzentration führen können, dass man über das Internet nur schlecht helfen kann. Sport und Meditation, wie jemand oben erwähnt, helfen aber wahrscheinlich bei so gut wie allen möglichen Verursachern zumindest etwas.

Ich denke es ist auch wichtig, sich selbst nicht zu viel abzuverlangen. In manchen Situationen sind Probleme bei der Konzentration eine natürliche Reaktion auf Überanstrengung (Stress) zum Beispiel. Weiter ist es ganz normal, dass wir alle unterschiedlich leistungsfähig sind, in einem gewissen Rahmen. Die Frage sollte also auch immer lauten: Kann ich damit leben?
 
Hallo zusammen,

die letzte Antwort ist nun zwar auch schon ein paar Monate her, aber auch ich habe nach dem Problem gegoogled & finde es sehr interessant, dass es nicht nur mir so geht.

Ich lese hier Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede heraus. Zum Beispiel kann ich im Gegenzug zu einigen meiner "Vorredner" hier wunderbar reden. Ich bin die geborene Rednerin; Präsentationen halten, Dinge und Sachverhalte zu erklären/zu verkaufen sowie Diskussionen zu führen gehört alles zu meinen größten Stärken. Auch ich würde mich selbst als durchaus intelligent und überdurchschnittlich wissbegierig bezeichnen. Allerdings ist auch bei mir schon immer das große Zuhörproblem vorhanden. Ich kann mir einfach Dinge nicht merken, die ich höre. Wenn ich jedoch Dinge lese oder darüber rede, bleiben diese Sachen besser drin - allerdings muss ICH reden, nicht andere!!! Das funktioniert im Studium einigermaßen, weil man versuchen kann die Dinge nachträglich zu lesen oder mitzuschreiben, aber in einer Beziehung funktioniert das nicht. Ich muss mich regelrecht selbst ermahnen, nicht abzuschweifen oder andere Dinge nebenbei zu machen und trotzdem klappt es nicht. Besonders schlimm verhält sich so etwas bei mir in Telefonkonferenzen. Ich bearbeite nebenbei ständig andere Dinge. Wenn ich versuche zuzuhören, schweife ich ab und denke an die Dinge, die ich noch erledigen könnte. Wenn mir Freunde etwas erzählen muss ich mitsprechen, ansonsten kann ich einfach nicht zuhören, obwohl ich selbst aber wahnsinnig viel rede. Das bringt sowohl in der Beziehung als auch in Freundschaften ein großes unangenehmes Ungleichgewicht. Das wirkt dann sehr ich-bezogen, obwohl ich das gar nicht sein möchte. Und auch ich weiß, dass das überhaupt nichts mit Interesse zu tun hat, auch wenn das so nach außen hin wirkt. Ich möchte meinem Freund sehr wohl zuhören und bin an allen Dingen in seinem Leben interessiert, ich kann es aber einfach nicht lange, ohne innerlich nicht abzuschweifen. Wenn wir uns gegenseitig schreiben, passiert so etwas nicht. Da bin ich immer voll beim Thema.

Mich würde ebenfalls interessieren, ob jemand diese Dinge in den Griff bekommt.
 
Hallo zusammen,

die letzte Antwort ist nun zwar auch schon ein paar Monate her, aber auch ich habe nach dem Problem gegoogled & finde es sehr interessant, dass es nicht nur mir so geht.

Ich lese hier Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede heraus. Zum Beispiel kann ich im Gegenzug zu einigen meiner "Vorredner" hier wunderbar reden. Ich bin die geborene Rednerin; Präsentationen halten, Dinge und Sachverhalte zu erklären/zu verkaufen sowie Diskussionen zu führen gehört alles zu meinen größten Stärken. Auch ich würde mich selbst als durchaus intelligent und überdurchschnittlich wissbegierig bezeichnen. Allerdings ist auch bei mir schon immer das große Zuhörproblem vorhanden. Ich kann mir einfach Dinge nicht merken, die ich höre. Wenn ich jedoch Dinge lese oder darüber rede, bleiben diese Sachen besser drin - allerdings muss ICH reden, nicht andere!!! Das funktioniert im Studium einigermaßen, weil man versuchen kann die Dinge nachträglich zu lesen oder mitzuschreiben, aber in einer Beziehung funktioniert das nicht. Ich muss mich regelrecht selbst ermahnen, nicht abzuschweifen oder andere Dinge nebenbei zu machen und trotzdem klappt es nicht. Besonders schlimm verhält sich so etwas bei mir in Telefonkonferenzen. Ich bearbeite nebenbei ständig andere Dinge. Wenn ich versuche zuzuhören, schweife ich ab und denke an die Dinge, die ich noch erledigen könnte. Wenn mir Freunde etwas erzählen muss ich mitsprechen, ansonsten kann ich einfach nicht zuhören, obwohl ich selbst aber wahnsinnig viel rede. Das bringt sowohl in der Beziehung als auch in Freundschaften ein großes unangenehmes Ungleichgewicht. Das wirkt dann sehr ich-bezogen, obwohl ich das gar nicht sein möchte. Und auch ich weiß, dass das überhaupt nichts mit Interesse zu tun hat, auch wenn das so nach außen hin wirkt. Ich möchte meinem Freund sehr wohl zuhören und bin an allen Dingen in seinem Leben interessiert, ich kann es aber einfach nicht lange, ohne innerlich nicht abzuschweifen. Wenn wir uns gegenseitig schreiben, passiert so etwas nicht. Da bin ich immer voll beim Thema.

Mich würde ebenfalls interessieren, ob jemand diese Dinge in den Griff bekommt.
Das klingt sehr nach ADS bzw. einer Reizfilterschwäche. Deine Gedanken schwirren auseinander und vielleicht kann dein Gehirn nicht differenzieren, welcher Reiz Vorrang hat. Deswegen interessiert dich zwar das Leben deiner Liebsten, aber deine eigenen (vermutlich zahlreichen) Eindrücke und Gedanken lassen dich abschweifen. Wenn du selbst redest, springst du vermutlich von Thema zu Thema. Dein Gehirn ist beansprucht und lenkt sich nicht mit anderen Dingen ab.
Dass du dir beim Lesen die Dinge besser einprägst, könnte daran liegen, dass beim Lesen viel weniger Reize auf dich einprasseln und du vielleicht eher ein visueller Lerntyp bist. Bei Gesprächen kannst du viel mehr Dinge wahrnehmen als nur die Informationen - dazu kommen noch Mimik, Gestik, Stimme, Umgebung usw. Es ist überhaupt erstaunlich, dass ein Gehirn das alles differenzieren kann!

So ist es jedenfalls bei mir. Meine Lösung ist es, jeden unnötigen Reiz zu vermeiden; mich öfter zu entspannen; mich mit Leuten zu umgeben, die das verstehen; viel Sport; gesunde Ernährung und Meditation. Also alles, was dein Gehirn unterstützt mit der Informationsflut zurechtzukommen.
 
Oha, es geht mir einfach genau so. Der Beitrag ist zwar schon etwas älter, trotzdessen würde ich mich dem Ganzen gerne anschließen wollen. Ich habe mein Studium vor kurzem angefangen und merke einfach, dass ich rein gar nichts aus irgendwelchen Vorträgen oder Vorlesungen mitnehmen kann. Nicht, weil das Interesse fehlt, sondern einfach, weil ich nicht mitdenken kann. Voll crazy, komme mir auch tatsächlich dumm vor, was richtig unangenehm ist. Denn ich weiß, dass ich es nicht bin und damals alles meistern konnte. Mich würde interessieren, ob jemand schon eine Lösung finden konnte? Und wie alt ihr seid? Ich bin 22. Krass, dass ihr einfach dieselbe Situation habt.
 
Oder ich sehe mir eine Doku an, dessen Thema mich wirklich interessiert, aber wenn mehrere längere, aneinandergereihte Sätze aufeinanderfolgen, kann ich einfach nicht mehr zuhören und "mitdenken".
Ich schalte einfach ab.
Bin ich deswegen "dumm"? Kann man das irgendwie trainieren?

Ich weiß nicht ob das hilft, aber...hast du mal überprüfen lassen, ob du vielleicht fehlhörig bist? Nicht schwerhörig, Fehlhörig. Ich selbst bin schwerhörig und habe Jahrelang mit Gehörlosen und Fehlhörigen in einer Klasse gesessen. Fehlhörigkeit ist ein Phänomen das nicht viele kennen, denn sie hören ja prinzipiell normal, aber das Gehirn kann das Gehörte nicht so gut verarbeiten und deswegen geht quasi auf dem Weg zum Hirn einiges an Information verloren. Ich habe auf der Schule einige kennen gelernt, die zuvor dachten, sie wären einfach "zu doof für ne normale Schule" oder entwicklungsverzögert oder lernbehindert, bis die Ohrenärzte dann die Fehlhörigkeit festgestellt haben. Das hat schon was mit Konzentration zu tun, aber klar dass die auf der Strecke bleibt, wenn das Gehirn nebenbei puzzeln muss, was es da eigentlich hört und dann die Puzzleteile zu Wörtern und Sätzen zusammenbauen muss, während die Ohren schon drei weitere Sätze gehört haben, aber das Gehirn nicht so schnell hinterherkommt. Denk bitte nicht, du bist dumm. Manchmal steht man nur vor unsichtbaren Blockaden und weiß nicht mal, dass sie da sind. Aber darum hilft es, sich auszutauschen, denn die Masse weiß oft mehr als eine Person allein 🙂 Und selbst wenn du das für dich ausschließen kannst, ich denke es hilft schon eine weitere Option zu haben, die man untersuchen kann.

LG
ShoSho
 
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