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Ich kämpfe, aber kann nicht mehr.

Hallo, lieber VeniVidiVici...
Ich hab deine Beiträge gerade aufmerksam gelesen. Ich möchte dir anbieten dein Freund zu sein, bin aber eine Frau. Ich selber leide auch darunter fast keine Freunde zu haben (es sind nur zwei, die ich hab, und wir haben leider nur selten Kontakt, da sie weiter weg von mir wohnen)... Also, fallst es dir nichts ausmacht, dass ich eine Frau bin, können wir gerne Freunde sein. Ich selber kenne auch all zu gut, wie es ist, eine Depression zu haben, so dass ich dich da voll und ganz verstehen kann. Wenn du magst, könnte ich dir einige gute Tipps bezüglich der Behandlung geben, da ich mich momentan auch gerade in der Therapie befinde.
Ansonsten wünsche ich dir alles Gute und vor allem viel Kraft .
Pass auf dich auf und gib bitte nie auf !!!
Liebe Grüße
 
Doch, ich habe Deinen Beitrag gelesen.
Und schliesse mich den Anderen an😛rofessionelle Hilfe scheint mir ein notwendiger Schritt zu sein.
Etliches spricht mich an: das VerhaltenDeiner Mutter. Tickt die noch richtig? Ihr Kind mit Kabeln zuverdreschen und 2 x die Nase zu brechen? Meine war schon grausam,aber das macht mich sprachlos.
Du hast den Kontakt zur Familieabgebrochen. Ich auch. Ich weiss, wie es sich anfühlt. Ein sehrhoher Preis. Aber mir geht es zum 1. Mal damit richtig gut.Vielleicht kannst Du so etwas auch spüren? Damit hast Du viel Mutund Kraft bewiesen.
Ist Dein bester Freund wirklich einFreund? Ich hatte speziell bei einer Freundin das Gefühl, benutzt zuwerden: viel unternommen, gute Ideen usw. Aber wenn ich von meinenProblemen (auch ich kenne Depressionen) erzählen wollte, hat sieabgebogen. Aus Angst, sie auch noch zu verlieren, habe ich stillgehalten. Jetzt meldet sie sich nicht mehr. Und es ist okay so.
Die Meinung, andere wären froh, siehätten es so wie Du, finde ich sehr verletzend. Da wirst Du doch garnicht gehört.
Mir hilft in schweren Situationen,diese zu akzeptieren. Allein zu sein. Keinen Partner zu haben.Niemanden für eine Umarmung. Kinder, die keinen Kontakt wollen usw.Wie oft habe ich wie Du gedacht: ich will nicht mehr allein sein,allein zu den Feiertagen sitzen....
Aber es ist so. Alles andere ist fürmich Selbsttäuschung. Liest sich bestimmt einfach, ist aber harteArbeit. Ich glaube fest daran, dass sich irgendwann mit der Akzeptanzetwas ändert.
Auf diesem Weg haben mich Psychologen,Ärzte unterstützt. Sonst wäre ich noch nicht soweit.
Bestimmt findest Du Wege für Dich. Undwenn Du Dich selbst in eine Klinik einweist.
Bitte wirf`Dein Leben nicht weg. Esgibt immer eine Lösung, auch wenn sie im Moment evtl. noch nichtklar vor Dir liegt. Viel Kraft dafür.
 
Hallo,
ich habe leider niemanden mit dem ich reden kann. Mir geht es sehr schlecht und muss es loswerden. Momentan suche ich den letzten Strohhalm, den ich greifen kann um doch noch die Kurve zu bekommen. Aber wahrscheinlich wird das hier auch niemand lesen. Ich versuche es einfach und hole etwas weit aus.
Ich war immer beliebt in der Schule, hatte viele „Freunde“. Als ich die Schule beendete zog ich aus, in meine eigene Wohnung in ein anderes Viertel meiner Stadt. Schon da verlor ich diese „Freunde“. Nur noch einer meldete sich regelmäßig. Irgendwann zog auch er weg. Ich lernte in der Zwischenzeit etliche neue Leute kennen. Getrieben vom Erfolg, verbrachte ich meine Jugend beim büffeln und arbeiten als meine Freunde Party machten. War nur sehr selten dabei. Nach dieser Zeit hatte ich eine lange, feste Beziehung, auf die ich mich zu sehr versteift habe. Als meine Freunde anfingen Kinder zu bekommen und zu heiraten, trennten wir uns. Kurz danach bot sich mir eine sehr gute berufliche Stelle an. Ich zog aus meiner Heimatstadt 100km weit weg ins ländliche und kaufte mir hier ein Haus. Das ist 3 Jahre her. Ich fühle mich wohl hier und könnte nicht mehr in der Großstadt leben. Aber wieder verlor ich Freunde. Mittlerweile ist es so, dass ich nur einen guten Freund habe, den Besten überhaupt. Aber er hat eine Familie, 2 Töchter, ist berufstätig und hat auch so seine Hobbies und Probleme. Daher sehen wir uns sehr selten. Die anderen Kontakte sind ins Oberflächliche abgerutscht. Abgesehen von ihm, gibt es niemanden der mich anruft. Wenn ich anrufe und Unternehmungen vorschlage heißt es nur: Keine Zeit, kein Geld, keine Lust. Es ist sogar soweit, dass ich anbiete die Leute einzuladen, aber dann kommen andere Ausreden oder werde kurz vorher versetzt. Oftmals wird auf Nachrichten von mir auch garnicht reagiert. Wenn ich mal angerufen werde dann hat das immer ein Grund. Es werden Ratschläge, Hilfe oder Geld benötigt. Das letzte Date hatte ich vor einem Jahr. Irgendwie habe ich nach einer Verabredung kein Interesse an der Frau. In Vereinen treffe ich meist nur ältere Leute weit über meinem Alter.
Ich bin zu Tode betrübt und werde nicht verstanden. Als ich mit meinem besten Freund über meine Depression redete, verstand er mich nicht. Seine Meinung ist, dass ich gesund bin, nicht schlecht aussehe, gute Arbeit, eigenes Haus und mehr als genügend Geld habe und deshalb nicht unglücklich sein darf. Viele würden sich freuen, wären sie ich. Dass er die letzte Person ist zu der ich Kontakt habe und ansonsten immer nur einsam und alleine bin, sieht er nicht. Ich habe Erfolg, wurde in 3 Jahren dreimal befördert, kann mir vieles leisten, aber es hat aufgehört mich glücklich zu machen. Eher im Gegenteil. Für mich ist das Größte, wenn ich mit jemandem Zeit verbringen kann.
Im Sommer wollte ich Urlaub machen, da jedoch keiner konnte, suchte ich Begleitung. Ich wollte nicht auch noch im Urlaub alleine sein. In Facebook hatte ich sporadischen Kontakt zu einer alten Freundin, die ich mochte und lustig fand. Sie war nie am Meer gewesen und ich hatte etwas Mitleid. Ich fragte sie, da sie aber arbeitslos war, habe ich sie eingeladen. Wir tauschten Nummern aus und es entstanden rege Unterhaltungen. Im Urlaub war auch alles cool. Nachdem wir gelandet sind und zurück in unserem Umfeld waren, meldete sich garnicht mehr. Ich hatte noch in der ersten Woche zweimal angerufen, aber merkte, dass ich nur ausgenutzt wurde. Danach ließ ich es bleiben, ich laufe schließlich niemanden nach. Von ihr kam bis jetzt nichts mehr. Dabei wollte ich von Anfang an nur eine Freundschaft, nichts mehr. So verzweifelt bin ich.
Ich habe es satt mich ständig alleine beschäftigen zu müssen. Alleine spazieren, alleine reisen, alleine in die Disco, alleine auf Festivals. Ich tanze sehr gerne. Ich bin kein schüchtern Mensch, habe keine Probleme vor 250 Hochzeitsgästen eine Laudatio zu halten, aber ich bin introvertiert. Smalltalk fällt mir schwer. Und diese Depression. An schönen Tagen, wenn ich die mit Freunden verbracht habe (z.B. letztens beim GoKart fahren) und wieder auf dem Heimweg bin, überkommt mich abends auf der Autobahn folgender Gedanke: „Warum tust du dir das alles an? Wozu das Ganze? Ziele auf den Baum, schnallt dich ab, Augen zu und Vollgas!“ Ich stürze mich in Arbeit, weil wenn ich frei habe und wieder alleine bin (weil keiner Zeit oder Lust hat) in mir der Gedanke aufkommt, mich mit Trockeneis ins Auto zu setzen, Heizung aufdrehen, Schlaftabletten, Flasche Jacky und mich zu verabschieden. Ich habe Angst. Angst vor solchen Gedanken. Ich weiß nicht, ob ich es tatsächlich machen könnte. Es besteht dazu keine direkte Absicht. Aber es ist komisch. Ich hasse Alkohol, doch trinke mich regelmäßig besinnungslos seit Anfang des Jahres. Zudem rauche ich in letzter Zeit zu viel.
Familie? Ich bin Einzelkind, mein Vater verstarb als ich 3 Jahre alt war. Ich kenne nur die Familie mütterlicherseits. Doch jeder ist zerstritten, keiner redet mit dem anderen.
Meine Mutter ist eine Powerfrau, doch sehr materialistisch. Für sie zählt nur Erfolg und Geld. In ihren „Freundeskreis“ sind nur Ärzte, Rechtsanwälte, Manager, Unternehmer usw. Sie hatte großen Einfluss auf mich, mir immer nur Druck gemacht, damit ich auch zum Erfolg komme. Sie hatte mir als Kind nie das Gefühl gegeben geliebt zu werden, wurde oft mit dem Kabel geschlagen weil ich nicht funktionierte wie sie es wollte. Im Streit brach sie mir mit ihrer Faust die Nase, passierte zweimal. Da war ich 15 und 17 Jahre alt. Mir wurde von ihr ins Gesicht gespuckt und Sprüche gesagt bekommen: „Du warst für mich immer ein Hindernis.“ Oder: „Du warst mein größter Fehler, hätte ich dich doch abgetrieben.“ Oder: „Du bist genauso wie der Rest dieser pathologischen Familie.“ Oder: „Du solltest mir jeden Tag den A**** küssen, dass du so ein tolles Leben hast.“ Sie war ständig arbeiten, sah sie oft nur am Wochenende und hatte eine Nanny. Materiell hatte ich wirklich alles. Immer Markenklamotten, genügend Taschengeld usw.
In den letzten Jahren distanziere ich mich sehr von ihr wegen ihrer Art und hatte nur oberflächlichen Kontakt, da ich in ihren Augen ein Versager, Nichtsnutz und Idiot bin. Keine Ahnung wieso, weil ich Angestellter bin und kein Unternehmer wie sie bin?!?
Meine Tante hingegen bezieht Harzt4. Sie ist lästerlich, lügt, spann schon immer ihre intriganten Spielchen.
Mein Onkel war Alkoholiker und verstarb vor ein paar Jahren. Keiner wollte ihm helfen, auch ich nicht.
Der andere Onkel ein Junkie. Beklaute schon jeden von uns, selbst Kinder. Versuchte ihm zu helfen, auch wegen meinen Schuldgefühlen gegenüber meines verstorbenen Onkeln, aber vergebens. Immer das selbst: Kaum aus dem Entzug/Knast raus, schon wieder am stoffen.
Meine Großeltern hatten es geschafft diese Familie zusammen zu halten durch Familienfeier oder den Informationsfluss. Jedoch verstarb zuerst mein Opa, dann meine Oma vor ca. 2 Jahren. Als meine Oma Hilfe benötigte reiste ich zu ihr. Meine Mutter und ich sprangen finanziell für sie ein. Meine Tante und Onkel scherten sich ein Dreck um sie. Nach ihrem Tod entfachte ein Erbschaftsstreit um die Immobilien meiner Großeltern. Meine Mutter verzichtete auf das Erbe, somit auch ich, weil sie selbst genügend hatte. Doch das Erbe war an Bedingungen geknüpft, die meine Tante und Onkel bis heute nicht erfüllt haben, worauf aber meine Mutter pochte. Da ich noch Anfang dieses Jahres noch mit allen Kontakt hatte, wurde ich zum Dreh- und Angelpunkt ihrer Kommunikation. Doch mir reichte es irgendwann. Dieses mit-den-Anwälten-drohen, hier und da Einwände usw. Ich hatte genug und bracht zu allen den Kontakt ab. Heute habe ich keine Familie mehr! Lieber keine als so eine.
Vor kurzem wechselte ich meine Nummer und siebte alle aus, die mir nicht gut taten oder sich nicht melden. Von den knapp 300 Kontakten habe ich nur noch 22. Und nur einen wirklichen Freund.
Es ist sehr schwer und ich werde an der Einsamkeit zu Grunde gehen. Irgendwann. Ich glaube aber, es dauert nicht mehr lange.
Falls das jemand liest, der mich kennt: Es ist nicht deine Schuld. Jeder ist die Summe seiner Entscheidungen. Ich bin irgendwo falsch abgebogen und finde den Weg nicht mehr zurück und habe auch keine Kraft mehr umher zu irren. Ich kämpfe und kämpfe und kämpfe weiter aber schon viel zu lange. Ich bin nur ein Kurzschluss davon entfernt, also lass mich gehen, wenn es soweit ist. Ich liebe euch.

Hallo VeniVidiVici,
was du schreibst, entspricht in weiten Teilen meinem eigenem Leben.
Ich habe Therapie gehabt, weil ich akut suizidgefährdet war. Bis heute habe ich immer mal Phasen, in denen sich das Leben sinnlos oder sinnentleert anfühlt. Auch weil ich kaum mit jemandem reden kann. Freunde mögen mich nur, wenn ich gut funktioniere und nicht durchhänge. Ist vermutlich auch echt schwierig, mich dann auszuhalten. Doch ich habe inzwischen gelernt mit diesen Phasen meistens einigermaßen gut umzugehen.

Ich schreibe dir das, weil ich dir sehr wünsche, dass du die Kurve kriegst und einfach mal bei einem Therapeuten anrufst und einen Gesprächstermin ausmacht, wenn er dich anspricht. Es gibt Wege aus diesen dunklen Kreisgedanken. Wege, die die Gedanken nicht ertränken oder im Rauch ersticken. Ich wünsche dir sehr, dass du jemanden findest, der dir helfen kann sie zu finden und so (wieder) etwas mehr Freude am Leben zu finden
 

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