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Ich halte es nicht mehr aus

Jackzon

Neues Mitglied
Hallo,

ich bin männlich und 18 Jahre alt, und muss nun einfach mal von meinem Problem berichten.

Ich denke es ist am besten, wenn ich etwas tiefer eingehe. Bezogen auf psychische Probleme, ging es bei mir in etwa Ende 2010 los, also mit 14 Jahren, wo ich das erste Mal bei einer Psychologin war und auch eine soziale Phobie bei mir diagnostiziert wurde. Ich war in einer Gruppentherapie, welche rein gar nichts gebracht hatte, konnte ich mir auch schon irgendwie denken. Es war auch wenn ich daran zurückdenke recht unnötig was dort getan wurde, daher hatte ich etwas später dann auch wieder mit der Therapie aufgehört, waren glaube nur ein paar Monate die ich dort war, ein Mal in der Woche oder so, weiß ich nicht mehr genau.

Jedenfalls liegt das nun also über 4 Jahre zurück, seitdem war ich nie wieder bei einem Psychologen, ich habe mich meines Erachtens immer weiter zurückgezogen. Es ist schon so, dass ich bis auf Klassenkameraden keinen einzigen Freund bzw. eine Freundin habe, worunter man die Klassenkameraden auch nicht zählen kann. Jeder Tag läuft für mich gleich ab, ich gehe zur Schule, fahre nach Hause und bin dann den ganzen Tag zu Hause. Ich habe ja niemanden, mit dem ich etwas unternehmen kann. Das ging Jahr für Jahr so weiter, daher habe ich mich immer weiter zurückgezogen und sie soziale Phobie wurde schlimmer. Früher war das anders, ich war viel offener, hatte viele Freunde etc. An mir selber liegt es also eigentlich denke ich nicht, es kam einfach durch die soziale Phobie.

Um nun näher auf die soziale Phobie einzugehen => Ich habe große Probleme mit anderen Menschen offen zu reden, vor allem mit fremden Menschen. Ich habe auch immer ein blödes Gefühl, wenn ich in Menschenmengen bin, zum Beispiel wenn ich gerade im Bus sitze oder durch die Stadt gehe. Ich habe keine Angst, sondern fühle mich einfach immer beobachtet oder so. Ich wirke dadurch auf andere Menschen auch abweisend, einen ernsten Blick habe ich auch immer ungewollt.

Natürlich habe ich mir schon so oft gewünscht, dass es anders wäre. Dass ich normal mit anderen Menschen reden kann, dass ich dadurch gleichzeitig auch andere Menschen kennenlernen kann usw. An manchen Abenden musste ich auch einfach mal alles rauslassen und fing an zu weinen, wenn ich daran dachte, dass ich für immer alleine sein werden, ich werde nie jemanden kennenlernen. So ist es ja auch all die Jahre gewesen. Ich fühle mich einfach so alleine.

Eines Tages, gab es eine kleine Wendung, um genau zu sein circa Ende 2014. Ich habe über das Internet ein Mädchen kennengelernt, leider um die 500km von mir entfernt. Jedenfalls haben wir uns gut verstanden, wir schreiben jeden Tag, reden auch oft (Headset) und spielen etwas zusammen etc. Aus der Freundschaft wurde nach ein paar Monaten Liebe, mittlerweile ist sie auch meine Freundin. Sie ist also die einzige Person welche ich habe, da ich wie ich bereits erwähnt habe, niemanden habe bzw. hatte.

Wegen der hohen Entfernung und auch ab und zu Schule oder so, können wir uns leider nur selten sehen. Oft mal über ein Wochenende oder auch mal wenn möglich eine ganze Woche. Das kotzt mich einfach so an, ich würde Sie so gerne jeden Tag sehen. In der langen Zeit haben wir uns glaube gerade Mal 4 oder 5x getroffen.

Das ist jetzt auch mein hauptsächliches Problem.. Ich muss jeden Tag an Sie denken, als Sie bei unserem ersten Treffen zu mir gesagt hat, dass Sie mich liebt, musste ich mir meine Tränen unterdrücken, oder als Sie mich umarmt hat. Das war endlich mal eine richtige Umarmung seit all den Jahren und das jemand zu mir "Ich liebe dich" sagt.. Ich könnte jedes Mal anfangen zu weinen, wenn ich an Sie denke, an ihr süßes Lächeln und ich möchte Sie einfach in meinen Armen halten.. aber das geht eben nicht bzw. nur sehr selten.. Da lerne ich nach all den Jahren endlich mal eine Person kennen, und dann kann ich Sie nur so selten sehen.

An den paar Tagen wo wir uns gesehen haben, war immer alles ganz anders. Ich habe mich gut gefühlt wenn Sie an meiner Seite war, ich könnte Sie den ganzen Tag in meinen Armen halten und wenn wir dann wieder getrennt waren, kamen mir danach immer die Tränen.. weil es einfach so schön war..

Ich halte das einfach nicht mehr aus, ich war bzw. bin schon wegen der sozialen Phobie jeden Tag sozusagen deprimiert, weil ich wie bereits gesagt einfach niemanden habe, ich war all die Jahre alleine bzw. bin es ja eigentlich immer noch, jeder Tag ist fast genau so wie jeder andere Tag auch abgelaufen.. und dann kommt jetzt noch diese Sache dazu welche mich auch noch traurig macht..

Was soll ich nur machen, ich halte das nicht mehr lange jeden Tag aus..
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Ich habe mich gut gefühlt wenn Sie an meiner Seite war, ich könnte Sie den ganzen Tag in meinen Armen halten und wenn wir dann wieder getrennt waren, kamen mir danach immer die Tränen.. weil es einfach so schön war..
Hallo Jackzon,
was du da beschreibst sind Gefühle, die ein kleines
Kind gegenüber seine Mutter erlebt - offenbar hast
du da etwas verwechselt und bist in eine kindlich-
hilflose Haltung gerutscht.

Beziehungen zwischen Erwachsenen sind anders
gelagert und das erlebst du gerade schmerzlich und
hautnah, und gleichzeitig noch, dass alles in diesem
Leben endlich ist.

Aber dich selbst hast du garantiert bis zu deinem
Lebensende, also ist mein Rat, dass du stärker auf
dich selbst achtest und mehr Aufmerksamkeit auf
das richtest, was dir gut tut und was du selbst tun
kannst, ohne in solche Abhängigkeiten zu geraten.

Es gibt ja durchaus auch "gesunde" Freundschaft
und Liebe auf der Basis eigenständiger Persönlich-
keiten. Sein Leben nur durch die Präsenz eines an-
deren als lebenswert zu sehen scheint mir kein sinn-
voller Ansatz für ein gutes Leben, auch wenn das
verführerisch ist und sich mit der eigenen Kindheits-
erfahrung deckt ...

Alles Gute!
Werner
 

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