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Ich habe keine Lust mehr da drauf

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Gast

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Hallo 🙂
Ich brauche dringend Hilfe. Ich komme mit meiner Familie nicht klar. Ich habe ständig Probleme mit allen. Ich überlege sogar zum Jugendamt zu gehen.
Erstmal was zu meiner Familie. Wir leben in einem Zweifamilienhaus mit meinen 3 kleinen Schwestern, meiner Mutter, meiner Tante und meiner Oma. Meinen Vater kenne ich nicht gut. Ich habe ihn erst einmal kurz nach meinem 12. Geburtstag gesehen, da es mir eine Psychologin empfohlen hat(zur Psychologin komme ich später nochmal). Meine Oma und mein Opa sind getrennt. Die Familie meines Opas kenne ich kaum und mit meinem Opa ist auch alles okay, abgesehen davon dass ich die Familie von ihm nicht mag, da sie alle ständig am trinken sind und total was gegen Ausländer haben und so und ich sowas einfach nicht ab kann.


Jetzt zu meiner 'Geschichte' wie das alles mit dem Streit angefangen hat.

Meine Mutter hatte zu meiner Oma und meiner Tante nie ein gutes Verhältnis. Früher hat meine Mutter oft geweint da meine Oma und meine Tante ihr ständig irgend welche Vorwürfe gemacht haben. Ich hoffe bei euch war es nicht so aber wenn eure Mutter schon mal vor euch geweint hat wisst ihr wie schlimm das ist. Vorallem wenn man noch klein ist. Meine Mutter hat mich mit 17 Jahren wegen einem Verhütungsunfall geboren. Sie musste ihr Abi abbrechen. Das ist der Grund wieso sie keinen vernünftigen Job hat. Ich mache mir heute immer noch Vorwürfe dass ich an allem Schuld bin. Ich hatte eine eigentlich ganz gute Kindheit. Als ich dann in der dritten Klasse war starb meine Uroma. Ich wollte grad in den Garten gehen und da lag sie dann auf dem Boden. Ich werde dieses Bild nie vergessen. Ich träume heute nach ca 5 Jahren immer noch manchmal davon und immer wenn jemand meine Uroma erwähnt werde ich traurig und weine. Kurz danach ist mein Uropa gestorben. Sie waren die einzigen Menschen die mich aufheitern konnten und denen ich vertraut habe, denn wenn ich meiner Mutter etwas anvertraut habe hat sie es meiner Tante und Oma gesagt und die haben mich damit geärgert und mich ausgelacht. Seit ich 1 bin war ich immer mit Uroma und Uropa im Urlaub. Auf einmal war es nicht mehr so. Alles war weg. Und die einzige sorge meiner familie war wie sie jetzt das Haus abbezahlen sollen und co. keiner hat sich um mich gekümmert. Ich war total geschockt. Ich meine ich hab gesehen wie meine Uroma tot im Garten lag. Meine Tante und meine Oma haben (und tuen es immer noch) sich verhalten als wären sie Prinzessinnen. Immer wurde ich herum kommandiert. Es wurde immer auf mir rumgehackt. Ich bin ein Mensch der eh schon wenig Selbstvertrauen hat. Irgend wann habe ich um mich ab zu lenken angefangen mich zu ritzen. Als meine Oma es heraus gefunden hat, hat sie direkt angefangen mir an den Kopf zu werfen wie gestört ich bin. Sie hat mich in die Psychiatrie gebracht. Ich habe mit meiner Mutter und der Psychologin geredet. Naja. Eigentlich habe ich so wenig wie möglich gesagt. Ich habe gehofft ich darf da bleiben weil ich einfach nicht mehr nach Hause wollte. Ich musste mit nach Hause und die Psychologin hat einen Termin mit meinem Vater gemacht. Ich habe ihm eine Chance gegeben und wurde enttäuscht. Nach diesem treffen hat er sich nie wieder gemeldet. Ich habe erfahren dass ich noch eine Halbschwester habe. Die habe ich nie gesehen. Dann ging es weiter wie davor, ich wurde rum kommandiert, angezickt und mir wurde immer an den Kopf geworfen wie Asozial und schrecklich ich bin. Meine Schwestern haben immer aus 'Spaß' gesagt, dass ich nichts kann, hässlich und fett bin. In der Schule wurden meine Noten immer schlechter und ich hatte keine wirklichen Freunde. Es wurden mir immer nur dumme Sprüche an den Kopf geworfen. Vor ca 2 Jahren hat meine Mutter einen Mann kennen gelernt. Sie kamen zusammen. Eigentlich war er echt nett, aber er hat immer über mein verhalten, mein aussehen und meine schulischen Leistungen gemeckert. Dann kam mein 13. Geburtstag. Er hatte große Versprechungen gemacht wie toll das wird und was wir alles machen. Ich hatte Angst. Mit Geburtstagen habe ich noch nie was gutes verbunden da es so läuft, dass ich Geschenke bekomme und dann einfach in meinem Zimmer sitze und allein bin. Er hat dann einen Tag vor meinen Geburtstag Schluss gemacht und es gab keine Feier. Ich hab meinen Geburtstag mit Alkohol und Zigaretten verbracht. (Mittlerweile trinke und rauche ich nicht mehr da ich gemerkt habe dass es nichts bringt) Bald bin ich 14 und ich habe Angst vor meinem Geburtstag. Ich vertraue niemanden, meine Tanze und Oma lachen mich aus und hacken auf mir rum, mit meinem Opa habe ich nur wenig Kontakt, meine Mutter ist immer arbeiten und meine Geschwister beleidigen mich 'aus Spaß'. Ich habe die Vermutung dass ich Depressionen habe und bin ständig am weinen. Ich mache mir selber Vorwürfe wie schlimm ich bin. Ich will hier einfach nur weg.
Was soll ich tuen?
 
Lieber Gast,

Du musstest ja sehr viel Schweres in Deinem jungen Leben ganz alleine durchstehen...gut hattest Du wenigstens eine zeitlang noch Deine Urgrosseltern als Vertrauenspersonen ! Ich verstehe, dass Dich das traumatische Ereigniss der toten Urgrossmutter im Garten als kleines Mädchen noch heute zum Weinen bringt...das ist ja ein Riesenschock..und
wenn dann niemand da ist, der hilfreich zu Seite steht, ist es umso gravierender..so kommt auch jetzt sehr schnell meine wichtige Frage: gehst Du denn nicht mehr zu dieser Psychologin, die man Dir damals beim Ritzen und Klinikaufenthalt zuteilte ? Du schreibst zwar, dass Du damals möglichst wenig sagtest (!!!! wieso denn ???), obwohl
Du eigentlich am liebsten noch länger in der Klinik geblieben wärst ( was ich übrigens total gut verstehen..denn die Alternative - dein zu Hause, was ja alles andere als Geborgheit ist !!! - ist im Grunde ja keine ), und dass Dich Dein
Vater enttäuschte ( also wohl auch keine Bleibe bei sich daheim anbot..nehme ich an), doch ich hätte jetzt von

der Psychologin erwartet, dass sie eine Folgetherapie anbietet. Denn gerade Ritzprobleme darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen: sie sind ein Hilferuf der Seele, der von Fachleuten ernst genommen werden sollte. Deshalb stimme ich mir Dir überein, wenn Du schreibst, dass Du denkst , Du könntest an einer Depression leiden. Das viele Weinen deutet sehr daraufhin. Ich finde es sehr gut, lieber Gast, dass Dir das aufgefallen ist , und dass Du Dich an uns gewendet hast.

Ich rate Dir nun folgendes dringend zu machen: falls Du noch zu dieser Therapeutin gehst, würde ich ihr abzusagen ( weil wenn Du Dich bis jetzt ihr gegenüber immer noch NICHT offenbaren konntest, was der Fall zu sein scheint, dann stimmt die Chemie zwischen euch definitiv nicht ! ) oder sie bitten, Dich zu einem Psychiater zu überweisen, weil Du denkst zu habest eine Depression. Natürlich behandeln auch Psychotherapeuten Depressionen, doch wenn Du es so drehst, brauchst Du der Therapeutin keinen reinen Wein einzuschenken ( also ihr nicht zu sagen, was Sache ist. In Deinem Fall wäre das eine Art "Notlüge". Viele Klienten getrauen sich der Therapeutin sowas nicht so direkt zu sagen im Sinne von "Ich vertraue ihnen nicht" und bleiben dann ewig...also besser so als gar nicht), und kannst Dir dann

eine Psychiaterin suchen. Die hätte den Vorteil, dass sie Dir ( falls nötig zur Anfangsstabilisierung) auch ein Antidepressivum verschreiben könnte. Und heutzutage sind die Psychiater oftmals auch psychotherapeutisch gut ausgebildet. Im Gegensatz zu früher, wo sie Mediziner war und nur ein wenig nette Gespräche führten...

Auch um ev. beim Jugendamt Ünterstützung zu finden, wäre ein Psychiater oder Psychotherapeutin eine Hilfe. Denn ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob Deine Situation daheim denen genügt, um Dir eine andere Wohnmöglichkeit
zu suchen. Ich finde das absolut nötig, und ganz sicher die Psychiater und Psychologen auch , DOCH dazu muss ein psychologisches Verständnis her. Das können die dann den Aemtern erklären, übersetzen. Otto-Normal-Bürger hat eben das Otto-Normal-Bürger - Denken, und das könnte denken; "Mein Gott, das ist doch nicht sooo schlimm, kleinere Geschwister, die die ältere Schwester ab und zu foppen. Sie ist ja die älteste, braucht das nicht so ernst zu nehmen. Und wenn Oma und Tante sie ständig rumkommandieren, ach...da haben wir schon um einiges schlimmere elterliche Misshandlungen und Missbräuche gehört...". Also ich will sagen, dass ich nicht sooo sicher bin, ob Du alleine bei einem Jugendamt Hilfe kriegst. Ich meine, bestimmt ist es allemal ein Versuch wert !!!!! und manche Jugendämter sind sicherlich auch sensibilisiert....doch sowohl für Dich selbst, als ev. auch für den Jugendamtschritt könnte ich mir eine regelmässige ( einmal die Woche) Psychotherapie gut als hilfreich vorstellen.

Solltest aber diesmal einige Psychotherapeuten und/ oder Pschiater ausprobieren, damit die Chemie stimmt. Damit Du nach und nach eben alles erzählen kannst diesmal. Das ist ganz wichtig...halbe Wahrheiten helfen nur halb...
Deshalb sage jedem gleich zu Beginn, dass Du noch einge Probesitzungen ausgemacht hättest ( das sind die sich gewöhnt) , und dann gerne Bescheid sagen würdest , wie Du Dich entschieden hättest.

Nun wünsche ich Dir alles Gute und liebe Grüsse, Desdemonaschall
 

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