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Ich habe kein Mitgefühl

Hallo Gast,
Mitgefühl ist nach meiner Meinung am wenigsten hilfreich, wenn es bei einem Gefühl bleibt. Das Gegenteil von Mitgefühl ist nach meiner Meinung Gleichgültigkeit. Warten mit meiner Hilfestellung für den Anderen, bis sich bei mir Gefühle einstellen, ist sicher der falsche Weg. Dem Anderen tröstende Worte zusprechen oder eine Hilfeleistung geben ist bei dem einen Menschen von seinen Gefühlen abhängig – bei anderen von der inneren Einstellung, eher ein Willensakt. Bei sozialen Berufen fällt es mir besonders deutlich auf: Z.B. gibt es Krankenpfleger, die die Schmerzen der Patienten fast schon selbst empfinden und die so sehr unter dem Leid der Patienten mitleiden, dass sie selbst erkranken. Auf der anderen Seite gibt es Krankenpfleger, die eine so dicke Hornhaut entwickelt haben, dass sie dem Leiden der Patienten gleichgültig gegenüberstehen. Die dicke Hornschicht ist im Sinne von Selbstschutz in manchen Berufen wichtig, aber wenn die dicke Hornschicht zur Gleichgültigkeit führt, ist sie verkehrt. Der goldene Mittelweg ist richtig, dem Anderen helfen, sich für seine Probleme interessieren wenn diese an mich herangetragen werden, ob ich dann etwas fühle oder nicht ist Nebensache.
Nordrheiner

 
Das kam mir auch als erstes in den Sinn, dass TE vllt recht jung zuviel Wut/Stress/Schmerz abbekommen hat, und darum aus Selbstschutz unbewusst keine negativen Gefühle zulassen kann.

Wie lebst du denn? Was ist vorgefallen in deinem Leben?
 
Du bist 20 Jahre alt und bist besorgt, weil du für andere Menschen kein Mitgefühl hast. Es gibt manche, die haben dafür zu viel und das macht sie kaputt. Ich weiß jetzt nicht, ob es gut oder schlecht ist, aber ich würde das als normaler Schutz für dich selber sehen. Du weißt, was richtig ist und was falsch ist. Ich denke, das du dich eher nicht so gut in andere hineinversetzen kannst und deshalb das Problem hast, das so ein Gefühl aufkommt.
Aber warum hast du das und erkennst es als Schwierigkeit an? Ich denke, es könnte sein, das in deiner Kindheit etwas war, das dich jetzt nachhaltig geprägt hat. Finde das heraus und dann versuche das zu verstehen. Vielleicht liegt es daran.
 
Ich finde die Beispiele jetzt nicht sonderlich dramatisch. Beziehungsprobleme kenne ich nicht, woher soll da ernsthaftes Mitgefühl kommen? Ich weiss nicht, wie man sich da fühlt. Mir wäre es auch egal, wenn meine Eltern stürben,ich habe keine Bindung zu ihnen. Ich hab gar keine Bindung zu irgendwem. Ich würde mich aber niemals als mitgefühlloser Psychopath bezeichnen, mit dem Obdachlosen, der in seiner eigenen Scheisse liegt, hab ich schon Mitgefühl, weil ich selbst kurz davor war. Mein Fokus liegt halt einfach anders. Ich würde aber schon zu psychologischer Hilfe raten, vielleicht lernst du dich im Gespräch besser kennen. Nur als dramatisch würde ich das nicht bezeichnen.
 
Hallo,

Danke für die vielen Antworten!

Die Fragen von Tina-chan& Jord,
ich hatte einige unschöne Dinge, diverse Formen von Gewalt. (ich habe darüber noch nie gesprochen daher ist dass gerade schwierig).
Aber ich war schon so in der Zeit, an die ich mich schon nicht mehr zurück erinnern kann. (Erzählungen meiner Mutter, ich erinnere mich zurück bis zum 6ten Lebensjahr)

Wie ich lebe? Ich weis nicht was ich darauf antworten soll. Ich wohne in einem Seniorenheim, im asiatischen Land und unterrichte Englisch. Ich mache gerne Sport und achte auf Ernährung, vermutlich zu sehr aber ist nicht dramatisch. Mein Leben ist genau geplant, mein Zimmer dafür umso chaotischer. 😀 Dass hier ist eine Art Freiwilligendienst, (für den ich mich nur entschieden habe weil ich dann weg komme). Zu Weihnachten muss ich zurück nach Hause, davor habe ich Angst.
 
Siehst du, schon haben wir ein paar Gründe. Ich denke, dein Körper will dich einfach nur schützen. Es ist klar, das, wenn man gerade in der Kindheit so etwas erlebt hat, das man als Erwachsener das nicht möchte. Aber was soll ich dazu sagen? Gerade, wo du jetzt dort bist, wo du bist, ist es noch extremer. Du bist abgehauen, aber hast es nur aufgeschoben. Wenn du wieder zurück kommst, wirst du dem dich stellen müssen.
Ich kann dir aber gleich sagen, du bist nicht alleine. Wir sind da. Wir werden dir helfen, so gut es geht.
 
Hallo,

Danke für die vielen Antworten!

Die Fragen von Tina-chan& Jord,
ich hatte einige unschöne Dinge, diverse Formen von Gewalt. (ich habe darüber noch nie gesprochen daher ist dass gerade schwierig).
Aber ich war schon so in der Zeit, an die ich mich schon nicht mehr zurück erinnern kann. (Erzählungen meiner Mutter, ich erinnere mich zurück bis zum 6ten Lebensjahr)

Wie ich lebe? Ich weis nicht was ich darauf antworten soll. Ich wohne in einem Seniorenheim, im asiatischen Land und unterrichte Englisch. Ich mache gerne Sport und achte auf Ernährung, vermutlich zu sehr aber ist nicht dramatisch. Mein Leben ist genau geplant, mein Zimmer dafür umso chaotischer. 😀 Dass hier ist eine Art Freiwilligendienst, (für den ich mich nur entschieden habe weil ich dann weg komme). Zu Weihnachten muss ich zurück nach Hause, davor habe ich Angst.

Ich bin auch 20.
Da ich auch unschöne Dinge in meiner Kindheit erleben musste, kann ich nachvollziehen, wieso du "dicht gemacht" hast. Ich machte/mache das auch so aus Selbstschutz. Ich kann es aber kontrollieren. Hört sich schräg an... Gefühle kontrollieren... aber das geht bei mir mittlerweile. Will ich Negatives nicht zu nah an mich ranlassen, dann klappt das.

Wann ich mitfühlender wurde, versuche ich mal zu erklären... (Mir fehlen oft die richtigen Worte, andere hier sind viel besser darin, etwas zu erklären... 🙄)
Mir hat man zwar auch schon gesagt, ich wäre nicht sehr empathisch (derjenige kannte mich aber auch nicht nah, sondern nur vom Telefon oder Internet), aber ich seh das anders. Ich kann mich schon kümmern um andere... ich musste viel Zeit in Krankenhäusern verbringen (das war nachdem ich diese unschönen Gewalt-Dinge erlebt hatte), und da kam es von selbst, dass ich mich um die Jüngeren, die Angst hatten, kümmerte... denen Geschichten vorlas usw....
Wenn einer verstarb, traf mich das schon, ich fühlte mich sehr müde und musste dann schlafen, seltsamerweise. Wenn derjenige zuvor sehr gelitten hatte, dann fühlte ich Erleichterung... für ihn.
Wenn ich jemanden enttäuschen muss, dann verletzt mich das sehr. Ich kann spüren wie derjenige sich dann fühlt wegen mir. Aber das kam bei mir erst durch diese Krankenhausphase raus.
Aber ich glaube auch, ich würde andere Menschen nur ausbremsen, sie könnten nicht frei leben und so, weil ich denen nicht das geben kann, was sie brauchen um glücklich zu sein.

Vielleicht kommt ja irgendwann bei dir auch was durch, obwohl ich jetzt nicht will, dass du dafür ins Krankenhaus musst 😀 besser nicht so sowas erlernen. Aber ich vermute, dass man wirklich durch Zeiten in denen man ganz nah mit dem Leid anderer Menschen in Berührung kommt, sowas erlernen kann.

Und was mir auch noch dazu auffällt aus meinem Leben, ich hatte irre viel Glück, so nette Leute zu finden nach diesen Gewalt-Dingen, die sich auch super um mich kümmerten als ich erkrankte.

Du brauchst Menschen, die dich behüten und sich um dich kümmern, vermute ich.

Bekommst du Zuneigung von anderen Menschen?

Ich finde es klasse, was du da in dem Seniorenheim machst. Vielleicht kannst du davon für dich etwas mit nach Hause nehmen.

Warum denkst du denn, dass du dich wieder viel schlechter fühlst zu Hause? Was hast du denn geplant?
 
hör auf dir darüber Gedanken zu machen, denk an schwule kaninchen im tütü oder so 😀 wenn es so ist wird es ein grund haben, du solltest arzt werden, da ist sowas enormer vorteil...

bei "psychophaten" kommt das häufig vor, oder ist das normal. diese Menschen haben einfach kein Mitgefühl, aber auch keine emotionale Bindung, die du ja zu haben scheinst, sonst würdest du dich nicht fragen.
oder fragst du dich nur ob es daran liegt, dass du nicht angenommen wirst ?
 

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