... was ich tun soll.
Eigentlich sollte ich jetzt in der Schule sein. Bin ich aber nicht.
Ich schwänze immer wieder mal ein paar Tage, wie viele Fehlstunden ich schon hab, keine Ahnung. Ich kann auch irgendwie nicht anders. Heute morgen wollte ich eigentlich losgehen, aber es war als ob mich so eine Art geistiges Gummiband davon abgehalten hat. Ich konnte nicht anders.
Ich glaube das liegt an der Tatsache, dass ich zu viel am PC sitze.
Ob ich süchtig bin weiß ich selbst nicht. Zwar spiele ich exzessiv zu viel, habe aber keine Entzugserscheinungen wie Nervösität o.ä., auch wenn ich schon Probleme hab mich anderweitig zu beschäftigen.
Mein Problem fing im Grunde schon in der Grundschule an, in der 3. Klasse hab ich allmählich angefangen zu spielen. Meine Eltern konnten damit nicht so recht umgehen und so spielte ich in der Zeit viel zu viel.
Wie es dann weiter ging weiß ich gar nicht mehr, ich glaube bis zur 7. Klasse hielt sich alles in Grenzen. Dann fingen auch schulisch die Probleme an. Ich habe nie richtig gelernt und meistens eine 3 oder 4 geschrieben und im Unterricht nie was gesagt.
Ab der 8. Klasse ungefähr hat auch das Mobbing angefangen, sodass ich immer öfter zuhause blieb anstatt zur Schule zu gehen (was aber dennoch nicht allzu oft vorkam im Vergleich zu jetzt). Ich täuschte Bauchschmerzen vor, meine Eltern wussten dass ich zuhause war und beschwerten sich, dass ich mich nicht wie ein Kranker benahm.
In der 9. Klasse dann wurde das Schwänzen exzessiv. Ich weiß nicht mehr wann genau, aber im Herbst wurde ich depressiv. Ich hatte Schlafstörungen, war dauerdeprimiert und hab bei dem Anblick eines Smileys angefangen zu weinen. Ich blieb immer wieder zuhause, hielt es aber bis zur 10. Klasse durch. Zu der Zeit ging ich zu einem Psychologen und später zu einem Gastroenerologen (Arzt für die Bauchgegend), beide konnten mir nicht helfen, was kein Wunder war: ich hatte ja keine Bauchschmerzen und der Psychologe sah später auch keine Anzeichen einer psychologischen Störung. Er behandelte mich eben wegen der Depression.
Da es aber nicht besser wurde mit meinen vorgetäuschten Bauchschmerzen, kam ich im Frühjahr '09 ins Krankenhaus. Die haben mich komplett untersucht, auch hier hieß es: nichts gefunden. Da kam dann mehr ungewollt raus, dass ich Angst vor der Schule hab. Jedenfalls glaubte ich das. Wer weiß, vielleicht hab ich mir das selbst vorgegaukelt?
Die Krankenhauspsychologin schickte mich dann in eine Schmerzklinik, da alle glaubten die Bauchschmerzen kämen von der Schulangst. Ich hab geglaubt, die Bauchschmerzen vorzutäuschen würden mir helfen, die Schulangst zu bekämpfen. Ich war 3 Wochen dort in Behandlung, mehr war auch nicht vorgesehen. Das war das Konzept der Klinik.
Die Zeit dort hat mir sehr geholfen, da ich permanent mit Gleichaltrigen in Kontakt war. In meine Klasse konnte ich aber dennoch nicht gehen. Zu dem Zeitpunkt hat sich wirklich eine echte Schulangst herausgebildet.
Ich sollte die 10. Klasse wiederholen, aber daraus wurde nichts.
Bis zu dem Zeitpunkt wollte ich Erzieher werden, zweifelte aber an dem Wunsch. Meine Mum schlug mir dann vor, mich in der Handelsschule einzuschreiben und dort meinen Realschulabschluss nachzuholen. Das war eine der besten Entscheidungen meines Lebens, insgesamt.
Ich schwänzte auch dort die Schule. Zwei Mal bin ich damit aufgeflogen und gestand meine Computerspielsucht. Allerdings ist diese Geschichte sehr im Sande verlaufen, obwohl ich immer noch in ambulanter psychologischer Behandlung war, wenn auch bei einem anderen Arzt. Meine damalige Klassenlehrerin erkannte, dass mit mir äußerlich etwas nicht stimmte, sie vermutete eine Reifeverzögerung. In der Uniklinik Münster wurde das dann später auch diagnostiziert: Testosteronmangel, was all die Jahre niemandem aufgefallen ist. Keinem.
Ich schaffte es im zweiten Halbjahr des ersten Jahres und des ersten Halbjahr des zweiten Jahres so gut wie keine Fehlstunden anzuhäufen und meine Noten wurden sehr gut. Obwohl ich immer noch nicht lernte.
Ich traf mich mit 2 dort gewonnenen Freunden (zu denen jetzt leider kein großer Kontakt mehr besteht) vereinzelt zu LAN-Partys, in denen wir die ganze Nacht durchdaddelten. Das kam aber nicht allzu oft vor, und mir tat es gut. Ich spielte ja eh zu viel, aber wenigstens mit anderen.
Ich spielte alleine meistens "Battlefield: Bad Company 2" und "Team Fortress 2", zu ersterem habe ich mir online ein Forum gesucht mit einer netten Community und später auch einen Clan, mit dem ich zusammen zocken konnte. Das tat ich, um auch mal andere Leute kennenzulernen und ich glaube, auch das hat mir geholfen.
Ich schaffte meinen Abschluss mit 1,5 als Klassenzweitbester und schrieb mich an der gleichen Schule für die Höhere Handelsschule ein, wo ich jetzt das erste Jahr angefangen habe. Wie ich anfangs geschrieben, fehle ich viel, viel zu oft. In der Schule denken alle, ich hätte "chronische Kopfschmerzen", meine Fehlstunden sind alle entschuldigt aber meine Eltern wissen nichts. Ich weiß auch nicht genau warum ich das mache. Ein Großteil ist sicherlich der PC, aber wie gesagt, ich zähle mich nicht zu den süchtigen, auch wenn ich es vll. bin. Eben weil ich trotz all meiner Probleme insgesamt noch besser dastehe als manch anderer und mich auch für andere Dinge interessiere, Politik und die USA sind meine großen Hobbys. Und so richtig aufgeben möchte ich das spielen auch nicht, auch wenn ich sehe dass ich mich radikalst ändern muss. Nur wie?
Das Schwierige ist, dass meine Eltern dieses Problem nicht verstehen würden. Sie haben die ganze Problematik der vergangenen drei Jahre nicht verstanden. Wie soll ich es ihnen also erklären? Ich kann einfach nicht zu ihnen hingehen und ihnen das hier geschriebene weißmachen. Trotz der Probleme und der Gefahr, ganz abzurutschen krieg ich das nicht hin.
Zusammengefasst:
- ich spiele zu viel am PC
- schwänze die Schule
- habe zu wenig soziale Kontakte bzw. Hobbys
- ich lerne nicht, sodass ich schulisch momentan schlechter bin als eigentlich möglich
- und ich habe absolut keine Ahnung was ich tun soll.
Eigentlich sollte ich jetzt in der Schule sein. Bin ich aber nicht.
Ich schwänze immer wieder mal ein paar Tage, wie viele Fehlstunden ich schon hab, keine Ahnung. Ich kann auch irgendwie nicht anders. Heute morgen wollte ich eigentlich losgehen, aber es war als ob mich so eine Art geistiges Gummiband davon abgehalten hat. Ich konnte nicht anders.
Ich glaube das liegt an der Tatsache, dass ich zu viel am PC sitze.
Ob ich süchtig bin weiß ich selbst nicht. Zwar spiele ich exzessiv zu viel, habe aber keine Entzugserscheinungen wie Nervösität o.ä., auch wenn ich schon Probleme hab mich anderweitig zu beschäftigen.
Mein Problem fing im Grunde schon in der Grundschule an, in der 3. Klasse hab ich allmählich angefangen zu spielen. Meine Eltern konnten damit nicht so recht umgehen und so spielte ich in der Zeit viel zu viel.
Wie es dann weiter ging weiß ich gar nicht mehr, ich glaube bis zur 7. Klasse hielt sich alles in Grenzen. Dann fingen auch schulisch die Probleme an. Ich habe nie richtig gelernt und meistens eine 3 oder 4 geschrieben und im Unterricht nie was gesagt.
Ab der 8. Klasse ungefähr hat auch das Mobbing angefangen, sodass ich immer öfter zuhause blieb anstatt zur Schule zu gehen (was aber dennoch nicht allzu oft vorkam im Vergleich zu jetzt). Ich täuschte Bauchschmerzen vor, meine Eltern wussten dass ich zuhause war und beschwerten sich, dass ich mich nicht wie ein Kranker benahm.
In der 9. Klasse dann wurde das Schwänzen exzessiv. Ich weiß nicht mehr wann genau, aber im Herbst wurde ich depressiv. Ich hatte Schlafstörungen, war dauerdeprimiert und hab bei dem Anblick eines Smileys angefangen zu weinen. Ich blieb immer wieder zuhause, hielt es aber bis zur 10. Klasse durch. Zu der Zeit ging ich zu einem Psychologen und später zu einem Gastroenerologen (Arzt für die Bauchgegend), beide konnten mir nicht helfen, was kein Wunder war: ich hatte ja keine Bauchschmerzen und der Psychologe sah später auch keine Anzeichen einer psychologischen Störung. Er behandelte mich eben wegen der Depression.
Da es aber nicht besser wurde mit meinen vorgetäuschten Bauchschmerzen, kam ich im Frühjahr '09 ins Krankenhaus. Die haben mich komplett untersucht, auch hier hieß es: nichts gefunden. Da kam dann mehr ungewollt raus, dass ich Angst vor der Schule hab. Jedenfalls glaubte ich das. Wer weiß, vielleicht hab ich mir das selbst vorgegaukelt?
Die Krankenhauspsychologin schickte mich dann in eine Schmerzklinik, da alle glaubten die Bauchschmerzen kämen von der Schulangst. Ich hab geglaubt, die Bauchschmerzen vorzutäuschen würden mir helfen, die Schulangst zu bekämpfen. Ich war 3 Wochen dort in Behandlung, mehr war auch nicht vorgesehen. Das war das Konzept der Klinik.
Die Zeit dort hat mir sehr geholfen, da ich permanent mit Gleichaltrigen in Kontakt war. In meine Klasse konnte ich aber dennoch nicht gehen. Zu dem Zeitpunkt hat sich wirklich eine echte Schulangst herausgebildet.
Ich sollte die 10. Klasse wiederholen, aber daraus wurde nichts.
Bis zu dem Zeitpunkt wollte ich Erzieher werden, zweifelte aber an dem Wunsch. Meine Mum schlug mir dann vor, mich in der Handelsschule einzuschreiben und dort meinen Realschulabschluss nachzuholen. Das war eine der besten Entscheidungen meines Lebens, insgesamt.
Ich schwänzte auch dort die Schule. Zwei Mal bin ich damit aufgeflogen und gestand meine Computerspielsucht. Allerdings ist diese Geschichte sehr im Sande verlaufen, obwohl ich immer noch in ambulanter psychologischer Behandlung war, wenn auch bei einem anderen Arzt. Meine damalige Klassenlehrerin erkannte, dass mit mir äußerlich etwas nicht stimmte, sie vermutete eine Reifeverzögerung. In der Uniklinik Münster wurde das dann später auch diagnostiziert: Testosteronmangel, was all die Jahre niemandem aufgefallen ist. Keinem.
Ich schaffte es im zweiten Halbjahr des ersten Jahres und des ersten Halbjahr des zweiten Jahres so gut wie keine Fehlstunden anzuhäufen und meine Noten wurden sehr gut. Obwohl ich immer noch nicht lernte.
Ich traf mich mit 2 dort gewonnenen Freunden (zu denen jetzt leider kein großer Kontakt mehr besteht) vereinzelt zu LAN-Partys, in denen wir die ganze Nacht durchdaddelten. Das kam aber nicht allzu oft vor, und mir tat es gut. Ich spielte ja eh zu viel, aber wenigstens mit anderen.
Ich spielte alleine meistens "Battlefield: Bad Company 2" und "Team Fortress 2", zu ersterem habe ich mir online ein Forum gesucht mit einer netten Community und später auch einen Clan, mit dem ich zusammen zocken konnte. Das tat ich, um auch mal andere Leute kennenzulernen und ich glaube, auch das hat mir geholfen.
Ich schaffte meinen Abschluss mit 1,5 als Klassenzweitbester und schrieb mich an der gleichen Schule für die Höhere Handelsschule ein, wo ich jetzt das erste Jahr angefangen habe. Wie ich anfangs geschrieben, fehle ich viel, viel zu oft. In der Schule denken alle, ich hätte "chronische Kopfschmerzen", meine Fehlstunden sind alle entschuldigt aber meine Eltern wissen nichts. Ich weiß auch nicht genau warum ich das mache. Ein Großteil ist sicherlich der PC, aber wie gesagt, ich zähle mich nicht zu den süchtigen, auch wenn ich es vll. bin. Eben weil ich trotz all meiner Probleme insgesamt noch besser dastehe als manch anderer und mich auch für andere Dinge interessiere, Politik und die USA sind meine großen Hobbys. Und so richtig aufgeben möchte ich das spielen auch nicht, auch wenn ich sehe dass ich mich radikalst ändern muss. Nur wie?
Das Schwierige ist, dass meine Eltern dieses Problem nicht verstehen würden. Sie haben die ganze Problematik der vergangenen drei Jahre nicht verstanden. Wie soll ich es ihnen also erklären? Ich kann einfach nicht zu ihnen hingehen und ihnen das hier geschriebene weißmachen. Trotz der Probleme und der Gefahr, ganz abzurutschen krieg ich das nicht hin.
Zusammengefasst:
- ich spiele zu viel am PC
- schwänze die Schule
- habe zu wenig soziale Kontakte bzw. Hobbys
- ich lerne nicht, sodass ich schulisch momentan schlechter bin als eigentlich möglich
- und ich habe absolut keine Ahnung was ich tun soll.