Ich fühle mich wie ein Nichtsnutz

Hallo liebe Leute,

Ich bin 20 Jahre alt und ich mach zurzeit eine Ausbildung in einem sehr bekannten Hotel in Deutschland mit ziemlich gutem Ruf.
Für die Ausbildung bin ich auch extra über 500 KM von meinen Freunden und der Familie weggezogen, das das eigentlich meint Traum ist/war.
Alles war eigentlich auch wirklich schön, ich habe mein Abitur mit 1.3 und das erste Jahr im Betrieb mit 1.0 abgeschlossen und alle meine Bewertungen der Abteilungsleiter sind ausgezeichnet.
ABER jetzt kommt mein wirkliches Probelm und ich weiß, dass viele jetzt den Kopf schütteln werden aber mir ist es wirklich ernst und ich weiß nichtmehr weiter.
Seit ein paar Wochen bin ich in einer neuen Abteilung und ich musste nun alleine Zimmer putzen und ich habe einfach jämmerlich versagt. Die Zimmer werden bei mir nicht 100% ordentlich und ich bin unsagbar langsam. Zwar hab ich keinen Ärger bekommen aber ich weiß, dass ich momentan zu nichts zu gebrauchen bin, wenn es um sowas praktisches geht.
Ich würde am liebsten den ganzen Tag weinen und wenn ich abends von der Arbeit nachhause komme bin ich körperlich und emotional ein Wrack.
Seit ich mich so nutzlos fühle, habe ich auch wieder begonnen mich (wenn auch nur oberflächlich) zu Ritzen und ohne meine antidepressiva komme ich auch nichtmehr aus.
Ich hatte eigentlich meine ganze Zukunft schon geplant und eine super internationale Uni im Ausland mit anschließendem Managementtrainee waren/sind zwar in Aussicht aber da ich beim Putzen so versage zweifle ich gerade daran ob ich das überhaupt noch möchte. Am liebsten würde ich einfach abbrechen, zurück nachhause und gar nichts mehr tun.
Ich weiß selber, dass das alles sehr übertrieben klingt aber diese praktische Unfähigkeit, die ich beim Putzen an den Tag lege, macht mich so fertig - und ich kann mich in Zukunft auch nichtmehr als eventueller „Chef“ sehen, wenn ich nichtmal solche Kleinigkeiten beherrsche!
Kurz und knapp verliere ich immer mehr den Lebensmut und sehe wenig Sinn in meiner Zukunft.

Hierbei handelt es sich wirklich nicht um einen Fake-Post und ich würde mich über eure Meinung oder über Ratschläge freuen

Schöne Weihnachten und liebe Grüße.

Guten Abend Sonnenbrille,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Grundsätzlich habe ich nichts gegen körperliche Arbeit. Ich habe ja schon 3 Monate Spülküche und 4 Monate Restaurant hinter mir und ich kann nicht sagen, dass das körperlich nicht anstrengend gewesen wäre. Aber das hat mir zu 100% Spaß gemacht.

Ich muss ja nicht weiterputzen aber die Tatsache, dass ich in etwas so versage macht mir sehr zu schaffen.

Studieren will ich nach der Ausbildung ebenfalls und wie es aussieht habe ich gute Chancen an eine renommierte Universität zu kommen.

Die Hotellerie hat mir schon immer sehr zugesagt und in diesem Berufszweig kann ich meine Interesse für Wirtschaft/Businessmanagement mit meiner Freude am Gästekontakt verbinden.

Du setzt dich viel zu sehr unter Druck.

Als Auszubildender kannst du nicht in allen Bereichen perfekt sein.

Wenn du bereits den Gastroniemiebereich hinter dir hast, scheinst du doch belastbar zu sein.

Du bist ja auch kein Zimmermädchen, deshalb ist es zu entschuldigen, wenn du die ungewohnte Arbeit langsamer erledigst.

Lass dich dadurch nicht entmutigen.

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Du hast dir einen schönen Beruf ausgesucht. Durch ein anschließendes Studium im Hotel- oder Businessmanagement, hast du die besten Chancen.

Chef sein, wirst du noch lernen. Du bist erst 20.

Wirf wegen so einer Kleinigkeit, nicht gleich die Flinte ins Korn.