Selbstbefriedigung - nein sowas mache ich gar nicht. ich verstehe nicht, was daran schön sein soll. Es ist kein Sex.
Hallo Gatinha,
würdest Du Deine Haltung dazu ernsthaft überdenken und ändern, dann wäre nicht so heftig abgelehnte "
Selbstbefriedigung" durchaus eine gute und schöne Möglichkeit, die emotionale Durststrecke zu überbrücken, bis Du irgendwann wieder eine neue Beziehung und Liebe gefunden hast, nach der Du Dich so sehr sehnst. Man muß darüber als unfreiwilliger Single nicht abwertend denken, daß dies minderwertig und beschämend sei, wenn es einem doch hilft, nicht ganz zu verkümmern. Selbst zahlreiche glücklich verheiratete Frauen und Männer tun es immer wieder mal, um sich zu vergnügen. Was ist schon dabei?
Ich brauche zum Sex einen Mann, und denk schon, draussen einen der mir gefällt, anzusprechen und ihn zu fragen, ob er mit mir schlafen will.
Ich glaube, daß Du in Deiner offen gezeigten "
Bedürftigkeit" geradezu automatisch fast nur solche Männer anziehst, die bloß schnellen Sex konsumieren wollen, die an Dir als Mensch und Frau aber sonst kein Interesse haben. Von solchen, m.E. charakterlosen schwachen unreifen Männern, gibt es leider sehr viele und mit denen wirst Du niemals glücklich werden können! Ich schäme mich manchmal für meine Geschlechtsgenossen, wenn ich mitbekomme, wie verantwortungslos schäbig und roh sie mit den Gefühlen von Frauen umgehen und das Schönste mit Füßen treten, das zwei Menschen in Liebe und Zärtlichkeit verbunden, miteinander teilen und erleben können. Wie abfällig von denen hinterher darüber geredet und geprahlt wird, das ist einfach nur widerlich.
Solche "
Kurzschluß-Gedanken", wie oben von Dir geäußert, hat nach gewisser Zeit wohl jeder mal in seiner Not, egal ob Frau oder Mann, wenn man seinen Liebsten / seine Liebste durch Tod verloren hat und jahrelang alleine lebt. Diese Zeit der Trauer, Verzweiflung und Leere ohne jede menschliche Berührung, Nähe und Wärme auszuhalten, ist ja wirklich nicht einfach und man kommt in einsamen Nächten manchmal auf verrückte Gedanken.
Lang andauernde, extrem eingeschränkte finanzielle Möglichkeiten und Mittellosigkeit, und damit ausgeschlossen sein von jeder Teilhabe am normalen gesellschaftlichen Leben, verschärft für Alleinlebende die Not und das Gefühl des Verlassenseins noch weiter ins Unerträgliche, wenn man nicht einmal mehr ausgehen kann, sich kein Getränk leisten darf, das Geld für Vereine oder ... nicht mehr hat, zum Beispiel einen Tanzkurs als gute Möglichkeit jemanden kennenzulernen, nicht bezahlen kann. Wie soll man unter solch prekären Bedingungen noch gelassen bleiben und unbeschwert neue Beziehungen anknüpfen können?
Dennoch glaube ich, daß Frauen in solchen Lagen erheblich besser dran sind als Männer, die sich die Schande des Versagens noch mehr zu Herzen nehmen und daher niedergeschlagener, gedemütigter und gekränkter reagieren, die sich noch mehr zurück ziehen und sozial stärker isolieren als Frauen in vergleichbarer Situation.
Gatinha, ich danke Dir für Deine Ehrlichkeit und offenen Worte, die mir als Mann gut tun, der früher in jungen Jahren fast nur mit Frauen in Kontakt kam, die wenig bis gar kein Interesse an Sexualität hatten und meinten, dies sei ganz normal, die nicht einmal darüber sprechen konnten oder wollten. Dabei wären klare Einsichten in das, was Mannsein und Frausein bedeutet, doch für beide Geschlechter so wichtig, um viele unnötige Mißverständnisse gar nicht erst entstehen zu lassen, an denen alle nur leiden, wenn sie zu wenig voneinander wissen über Unterschiede und Gemeinsamkeiten.
Versuche doch mal, zu Orten und Veranstaltungen zu gehen, die Dich wirklich interessieren und die kein Geld kosten, um Menschen aller Art (und damit auch Männer) zwanglos kennenlernen zu können, die ähnliche Interessen haben wie Du. Wenn Du nicht gerade in einem kleinen abgelegenen Dorf wohnst, gibt es sicher einige Angebote, unter anderem bei sozialen Einrichtungen, ehrenamtlichen Tätigkeiten, ... .
Das Haupthindernis, neue Beziehungen zu knüpfen, jedenfalls bei mir als Mann in ähnlicher Situation ohne Geld, ist das kaum noch vorhandene Selbstwertgefühl und die auf dem Nullpunkt angekommene Selbstsicherheit, verbunden mit großer Scham wegen ärmlicher abgetragener Kleidung und Schuhe, keine schöne große Wohnung und kein Auto mehr, ... , unter permanenter Anspannung unglücklich dahinvegetierend. Wo und wie soll man unter solch mißlichen Umständen fröhlich lächelnd eine Frau ansprechen, die einem gefällt, und wohin um eine Verabredung bitten? Zu was einladen, wenn man nicht einmal sich selbst einen Kaffee irgendwo leisten kann? Welche Frau würde sich überhaupt darüber freuen, wenn sie früher oder später sowieso erfährt, daß man ein im Leben gescheiterter Habenichts ist? So etwas macht doch keinen Mann für eine Frau begehrenswert, oder hat jemand andere Erfahrungen gemacht?
Auch wenn es schwer ist, Gatinha: Halte durch und vermeide bitte Panikhandlungen, die Dich bloß noch weiter runterziehen, enttäuschen und verbittern. Sage Dir immer wieder, daß Du etwas Besseres verdienst und solche erbärmlichen Typen von Männern wirklich nicht nötig hast. Es gibt auch Andere und nur nach denen solltest Du Dich auf die Suche machen, für die es sich lohnt zu warten. Als attraktive Frau hast Du wesentlich bessere Chancen, weil Männer nicht so auf gesellschaftlichen beruflichen Status und Einkommen / Vermögen von Frauen fixiert sind wie umgekehrt. Denn für Männer zählen bei Frauen eher die äußere Erscheinung und die inneren Werte. So einfach sind wir gestrickt, um bei euch "anzubeißen" ;-)
Von Herzen alles Liebe und Gute!
S.