M
Misanthropolis
Gast
Guten Abend zusammen!
Gleich vorweg: Ich bin relativ schlecht darin, meine Gedanken und Gefühle geordnet aufzuschreiben, verzeiht mir daher bitte, falls es etwas verwirrend sein sollte. Aber ich fange einfach mal an:
Ich kann nicht schlafen, Gedanken durchströmen mich wie Elektroschocks. Ich bin männlich, 22 Jahre alt und habe in meinem Leben bisher nichts erreicht. Zumindest im Vergleich mit Gleichältrigen.
Ich bin mit 16 von zu Hause ausgezogen, Platzmangel, und fing mit 15 an zu arbeiten. Eine 4 jährige Lehre zum Koch/Kellner. Danach Bundesheer und ein halbes Jahr normal arbeiten. Darauf war ich nach einem Unfall ein Jahr zu Hause, mit fürchterlichen Schmerzen, ich konnte das eine Jahr kaum gehen, kaum schlafen, gar nichts, es war schlichtweg die Hölle. Jetzt mache ich erneut eine Ausbildung, erneut eine Ausbildung, die mir keinen Spaß macht, aber diese kann ich zumindest ausüben.
Mein Problem ist, dass ich mich mit anderen vergleiche. Und ich hasse es. Ich hasse alle anderen. Mein Leben ist getrieben von Hass und Abscheue und ich hasse es. Es ist nicht wie im Film, im Fernsehen, in der man den Misanthropen doch irgendwie symphatisch findet, in der es "witzig" wirkt, es ist nicht wie in Dr. House. Man findet auch keine Frau, mit der man gemeinsam hassen kann, wie in Scrubs, nein, man ist einsam, wird abgelehnt und erntet ebenfalls nur Abscheu.
Alle, ja wirklich alle meine Freunde studieren im Moment in einer größeren Stadt. Ich hasse es. Ich bin der einzige von ihnen, der noch am Land wohnt, keinen richtigen Abschluss hat, keine Freunde um sich hat, nichts. Nie war ich auf Reisen, nie hatte ich eine Freundin, nie habe ich richtig gelebt. Ich hatte schlichtweg keine Zeit und kein Geld dazu, mein Leben war geprägt von Existenzängsten, Sorgen und Problemen. Von der Familie fange ich erst gar nicht an.
Ich hasse, wenn ein Freund mir schreibt, dass er eine neue Freundin hat.
Ich hasse, wenn ich auf Facebook neue Urlaubsbilder sehe.
Ich hasse, wenn man mir versucht zu sagen, wie schön das Leben doch sei.
Ich hasse, wie sie alle Glück im Leben haben, auch wenn jeder seine Scherben zu tragen hat.
Ich hasse, dass es ihnen um einiges besser geht als mir.
Ich hasse, dass sie nicht verstehen, wie es mir geht.
Ich hasse, dass sie ihr Leben genießen können und ich nicht.
Ich hasse, wie all die Schwachk***e meinen, sich ständig neu finden zu müssen, aber dabei ständig der Mode nachlaufen.
Ich hasse, wie "beliebt" manche auf Facebook sind.
Ich hasse, wie sich die "Schönen" über die "Nicht-so-schönen" stellen.
Ich hasse, wie hochnäsig manche Studenten sind und meinen, andere als dumm darstellen zu können.
Ich hasse, wie manche alles von ihren Eltern in den Allerwertesten geschoben bekommen.
Ich hasse...
Natürlich, es spricht auch der Neid aus mir, warum auch nicht? Aber ich hasse es. Mein Leben ist so dermaßen traurig, ich muss weinen, hier und jetzt, ich liege hier und weine, während die anderen lachen und das Leben genießen. Warum kann ich es nicht? Wann kann ich es endlich?
Die einzige Sache, die mich weitermachen lässt, ist mein Traum. Selbst mal studieren, im sozialen Bereich, und Streetworker werden. Jugendlich helfen, denen es dreckig im Leben geht. Ich möchte helfen, es brennt in mir. Und gleichzeitig hasse ich. Ein Widerspruch? Nein..
Ich kann nicht von hier wegziehen, geht sich finanziell nicht aus. Ich kann keine Sprachkurse besuchen, da ich zu weit am Land wohne und sich die Hin- und Rückfahrt nicht ausgeht. Ich suche nach keinen Ausreden, ich suche keine Probleme, aber es gibt auch keine Lösungen, nicht für den Moment.
Irgendwann, in 2-3 Jahren, geht es sich aus, dass ich in die Stadt ziehe. Doch selbst da erwartet mich Arbeit und Abendschule. Mit 24/25 beginne ich. Doch nicht mal dann kann man richtig leben. Mit 28-30 werde ich fertig sein. Doch ist es dann nicht schon zu spät um zu leben? Während andere zwischen 20 und 30 alles erleben, vegetiere ich vor mich hin und hasse, verabscheue und trauere. Und ich hasse es.
Es treibt mich schlichtweg in den Wahnsinn, wenn ich sehe, wie gut es meinen Freunden geht, wie weit sie schon sind, wohingegen ich jetzt wieder von Vorne beginne. Es ist, als würde ich stillstehen, während andere an mir vorbeiziehen. Und niemand versteht mich. Niemand hat je eine ähnliche Situation erlebt von meinen Freunden. Das macht mich rasend.
Vor allem habe ich Angst, dass es sich nie ändern wird. Was, wenn ich nie eine Freundin bekomme? Was, wenn ich nie meine Traumreise machen kann? Was, wenn ich nie richtig lebe? Ich habe so Angst davor, weil es real ist und auch in Zukunft sein kann. Die Realität dieser Gedanken ist so nahe..
So, ich hoffe, für den Moment ist alles raus. Ich musste es schreiben, ich konnte nicht schlafen, es lässt mir sonst keine Ruhe. Nebenbei hoffe ich, dass mir eventuell der Ein oder Andere einen nützlichen Tipp geben kann, wie ich aufhören kann, zu hassen, verabscheuen oder mich zu vergleichen. Es wäre wirklich wahnsinnig nett und ich bedanke mich schon im Voraus recht herzlich.
Gute Nacht.
Gleich vorweg: Ich bin relativ schlecht darin, meine Gedanken und Gefühle geordnet aufzuschreiben, verzeiht mir daher bitte, falls es etwas verwirrend sein sollte. Aber ich fange einfach mal an:
Ich kann nicht schlafen, Gedanken durchströmen mich wie Elektroschocks. Ich bin männlich, 22 Jahre alt und habe in meinem Leben bisher nichts erreicht. Zumindest im Vergleich mit Gleichältrigen.
Ich bin mit 16 von zu Hause ausgezogen, Platzmangel, und fing mit 15 an zu arbeiten. Eine 4 jährige Lehre zum Koch/Kellner. Danach Bundesheer und ein halbes Jahr normal arbeiten. Darauf war ich nach einem Unfall ein Jahr zu Hause, mit fürchterlichen Schmerzen, ich konnte das eine Jahr kaum gehen, kaum schlafen, gar nichts, es war schlichtweg die Hölle. Jetzt mache ich erneut eine Ausbildung, erneut eine Ausbildung, die mir keinen Spaß macht, aber diese kann ich zumindest ausüben.
Mein Problem ist, dass ich mich mit anderen vergleiche. Und ich hasse es. Ich hasse alle anderen. Mein Leben ist getrieben von Hass und Abscheue und ich hasse es. Es ist nicht wie im Film, im Fernsehen, in der man den Misanthropen doch irgendwie symphatisch findet, in der es "witzig" wirkt, es ist nicht wie in Dr. House. Man findet auch keine Frau, mit der man gemeinsam hassen kann, wie in Scrubs, nein, man ist einsam, wird abgelehnt und erntet ebenfalls nur Abscheu.
Alle, ja wirklich alle meine Freunde studieren im Moment in einer größeren Stadt. Ich hasse es. Ich bin der einzige von ihnen, der noch am Land wohnt, keinen richtigen Abschluss hat, keine Freunde um sich hat, nichts. Nie war ich auf Reisen, nie hatte ich eine Freundin, nie habe ich richtig gelebt. Ich hatte schlichtweg keine Zeit und kein Geld dazu, mein Leben war geprägt von Existenzängsten, Sorgen und Problemen. Von der Familie fange ich erst gar nicht an.
Ich hasse, wenn ein Freund mir schreibt, dass er eine neue Freundin hat.
Ich hasse, wenn ich auf Facebook neue Urlaubsbilder sehe.
Ich hasse, wenn man mir versucht zu sagen, wie schön das Leben doch sei.
Ich hasse, wie sie alle Glück im Leben haben, auch wenn jeder seine Scherben zu tragen hat.
Ich hasse, dass es ihnen um einiges besser geht als mir.
Ich hasse, dass sie nicht verstehen, wie es mir geht.
Ich hasse, dass sie ihr Leben genießen können und ich nicht.
Ich hasse, wie all die Schwachk***e meinen, sich ständig neu finden zu müssen, aber dabei ständig der Mode nachlaufen.
Ich hasse, wie "beliebt" manche auf Facebook sind.
Ich hasse, wie sich die "Schönen" über die "Nicht-so-schönen" stellen.
Ich hasse, wie hochnäsig manche Studenten sind und meinen, andere als dumm darstellen zu können.
Ich hasse, wie manche alles von ihren Eltern in den Allerwertesten geschoben bekommen.
Ich hasse...
Natürlich, es spricht auch der Neid aus mir, warum auch nicht? Aber ich hasse es. Mein Leben ist so dermaßen traurig, ich muss weinen, hier und jetzt, ich liege hier und weine, während die anderen lachen und das Leben genießen. Warum kann ich es nicht? Wann kann ich es endlich?
Die einzige Sache, die mich weitermachen lässt, ist mein Traum. Selbst mal studieren, im sozialen Bereich, und Streetworker werden. Jugendlich helfen, denen es dreckig im Leben geht. Ich möchte helfen, es brennt in mir. Und gleichzeitig hasse ich. Ein Widerspruch? Nein..
Ich kann nicht von hier wegziehen, geht sich finanziell nicht aus. Ich kann keine Sprachkurse besuchen, da ich zu weit am Land wohne und sich die Hin- und Rückfahrt nicht ausgeht. Ich suche nach keinen Ausreden, ich suche keine Probleme, aber es gibt auch keine Lösungen, nicht für den Moment.
Irgendwann, in 2-3 Jahren, geht es sich aus, dass ich in die Stadt ziehe. Doch selbst da erwartet mich Arbeit und Abendschule. Mit 24/25 beginne ich. Doch nicht mal dann kann man richtig leben. Mit 28-30 werde ich fertig sein. Doch ist es dann nicht schon zu spät um zu leben? Während andere zwischen 20 und 30 alles erleben, vegetiere ich vor mich hin und hasse, verabscheue und trauere. Und ich hasse es.
Es treibt mich schlichtweg in den Wahnsinn, wenn ich sehe, wie gut es meinen Freunden geht, wie weit sie schon sind, wohingegen ich jetzt wieder von Vorne beginne. Es ist, als würde ich stillstehen, während andere an mir vorbeiziehen. Und niemand versteht mich. Niemand hat je eine ähnliche Situation erlebt von meinen Freunden. Das macht mich rasend.
Vor allem habe ich Angst, dass es sich nie ändern wird. Was, wenn ich nie eine Freundin bekomme? Was, wenn ich nie meine Traumreise machen kann? Was, wenn ich nie richtig lebe? Ich habe so Angst davor, weil es real ist und auch in Zukunft sein kann. Die Realität dieser Gedanken ist so nahe..
So, ich hoffe, für den Moment ist alles raus. Ich musste es schreiben, ich konnte nicht schlafen, es lässt mir sonst keine Ruhe. Nebenbei hoffe ich, dass mir eventuell der Ein oder Andere einen nützlichen Tipp geben kann, wie ich aufhören kann, zu hassen, verabscheuen oder mich zu vergleichen. Es wäre wirklich wahnsinnig nett und ich bedanke mich schon im Voraus recht herzlich.
Gute Nacht.