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Ich bin zu verkrampft im Umgang mit Menschen und vor allem Männern

G

Gast

Gast
Hallo!

Ich hatte eben ein Gespräch mit der Telefonseelsorge, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe vor lauter Frust über meine zwischenmenschlichen Beziehungen und am Ende des Gesprächs kam dann heraus, dass ich zu viel von Menschen erwarte und zu verkrampft mit ihnen umgehe und alles locker auf mich zukommen lassen soll, vor allem mit Männern. Ja, ich weiß nicht, ob ich das in der Zukunft richtig machen kann, denn ich bin ein Mensch, der an einem chronischen Defizit an Aufmerksamkeit, Liebe und Zuneigung leidet und sich mit aller Kraft über Wasser halten muss. Ich empfinde mein Leben als Herausforderung jeden Tag und ich möchte einfach nur geliebt werden und ich hab keine Liebe, weil ich keine Familie habe und mich immer wie eine vertrocknete Blume in der Wüste fühle, die ab und an mal nen Tropfen Wasser abkriegt und dann ist er aufgebraucht und ich hab Durst. Ja, ich kann auch mit mir allein klarkommen, aber ich mache das jetzt schon über Jahre und es ist so kräftezehrend. Wie kann ich da lockerer werden und alles so furchtbar leicht nehmen? Kann mir jemand helfen?
 

-sofia-

Sehr aktives Mitglied
Es muss einen Grund geben warum du so bist. Du kannst nicht verkrampft locker tun, wenn es nicht deinem Gefühl entspricht. Du solltest anfangen, mit dir ins Reine zu kommen und evtl. therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.

LG Punto
 
G

Gast

Gast
Hallo!

Also ich sehe den Grund für meine Verkrampftheit in meinen Kindheitserfahrungen, die häufig dadurch gekennzeichnet waren, dass ich versucht habe, mich vor meinen Verwandten zu schützen, vor ihrem Herumgekeife, das tagtäglich stattfand, vor all der mir unverständlichen Agression. Ich bin mit einer Furie von Mutter aufgewachsen, könnte man sagen. Unberechebar und höchst explosiv ohne Vorankündigung. Daher habe ich eigentlich in meiner gesamten Kindheit nur Zuneigung von meinem Vater bekommen. Der hat sich praktisch fast im Alleingang um mich gekümmert. Mein Vater ist dann gestorben und meine Mutter war bereits in der Ehe mit meinem Vater eigentlich nur so ein undefinierbares Häufchen Elend. Sie hat den Haushalt geführt, sich aber für nichts interessiert, keine Freunde gehabt, sich nur auf mich und meinen Vater fixiert. Ihre Aufmerksamkeitsspanne war bei allem, was nicht den Hauhalt betraf, doch eher begrenzt. Irgendwann hab ich einfach nicht mehr zu ihr druchdringen können und aufgegeben. Nach der Schule ging es dann eigentlich nur in mein Zimmer und ich hab meine gesamte Wut mit Musik betäubt. Gespräche waren wegen ihrer Interessenlosigkeit immer sehr kurz. Sie kam noch ab und an in mein Zimmer und hat geklopft und ihre Sorgen bei mir abgeladen. Ich hätte ihre Sorgen gerne ernst genommen, aber es waren eher so Dinge, wo ich sie dann klar in ihrer Position stärken sollte, so ganz einfache zwischenmenschliche Dinge, bei denen sie eine Rückversicherung brauchte, richtig gehandelt zu haben. Sie war dann auch nur teilweise beruhigt und ich hatte mich dafür ne Stunde abgestrampelt. Ich glaub, ich brauch einfach mal Freizeit, so doof das klingt. Aber die ist einfach wegen den ganzen Problemen mit meiner inzwischen verstorbenen Mutter (noch mehr Probleme!) nie drin gewesen. Ich hab über Jahre auf sie aufgepasst, dann hat man bei ihr ne ziemlich krasse psychische Erkrankung festgestellt und meine Tante kam ins Spiel. Das ist auch so eine ganz besondere Type, die alles glaubt besser zu wissen und niemandem zuhört, weshalb sie auch zwei Ehen durch hat und danach den Kontakt zu jedem Menschen rigoros eingeschränkt hat. Da ich auf ein Gymnasium ging, konnte ich irgendwann ihre Sprüche zum Thema Arbeit z.B. nicht mehr hören. Sie sprach darüber, wie gut Putzfrauen verdienen etc. Vielleicht ist das nicht ganz die Jobqualifikation, von der viele in Deutschland träumen, schon gar nicht, wenn man ein Gymnasium besucht. Ich hab gedacht, ich ersticke in dieser Familie und vor allem bei dieser Lieblosigkeit untereinander manchmal. Und das hat sich alles aufgestaut. Diese Wut, diese Angst vor schlechter Behandlung steckt in meinem ganzen Körper und ich brauche wie jeder Mensch einfach auch Zuneigung. Würde ich die bekommen, ginge es mir deutlich besser. Ich meine damit körperlich...ich hab mich schon von nem Kumpel einfach mal in den Arm nehmen lassen und alle Anspannung war weg, aber das geht eben auch nicht immer. Ich muss dann drum kämpfen, dass ich mir Erleichterung verschaffe, aber das ist hart, wenn der Stress nicht so einfach mal aufhört...Hab eigentlich keine Freizeit mehr gehabt so richtig, kein Leben seitdem das alles mit meiner Mutter war und auch das Studium das Seine gefordert hat..Irgendwann gab es nur den Stress und mich...
 
M

meeresbrandung

Gast
Hallo,
ich denke dein Hauptproblem liegt in deiner Kindheit.
Bei mir war das genauso, oder sehr ähnlich.
Mein Vater war Alkoholiker, und es hingen immer dunkele Wolken über mein Leben.
Du bekamst einfach keine Liebe und echte Zuwendung, in deiner Kindheit.
So etwas prägt.
Und obwohl du nicht gefördert wurdest, hast du mit Abi und Studium sehr viel erreicht.

Dein fehlendes Selbstwertgefühl macht sich aktuell besonders bemerkbar, da du unter Dauerstress stehst. Da dich der Gedanke nach Liebe und Zärtlichkeit zusätzlich aufwühlt, stehst du in Gegenwart bei einem interessanten Mann, natürlich besonders unter Strom.
Naja, du hast dir in Grunde genommen schon alles selbst beantwortet.
Du brauchst jemanden dem du Vertraust und der dich mal in den Arm nimmt.
Du suchst Geborgenheit und Liebe.
Wenn dir jemand gefällt, bist du noch nervöser und verspannter.
Könnte alles von selber verschwinden, wenn der Dauerstress verschwindet.
Aber einen Psychologen sowas erzählen, könnte auch nicht schaden.
Die Aufarbeitung der Kindheit, könnte schon ein wichtiger Schritt sein :)
Kannst mir auch gern eine mail schicken, wenn du mehr erzählen möchtest
ralfpb@gmx.de

Ansonsten, wünsch ich dir viel weniger Stress.

Lg
meeresbrandung
 

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