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Ich bin wohl (ein kleines bisschen) verliebt

  • Starter*in Starter*in Dr. House
  • Datum Start Datum Start
Ich glaub, ich bin ein bisschen verliebt......

Jedoch weiß ich nicht, ob ich dem wirklich nachgehen sollte.
Sie sieht gut aus, ich verstehe mich auch blendend mit ihr und wenn ich die Zeichen nicht komplett missverstehe, hat sie auch was für mich übrig.

Sie kommt gerade aus einer relativ kurzen Beziehung und obwohl die Beziehung nur relativ kurz war, wurde sie doch heftig verarscht. Das allein spricht schon dagegen. Will nicht in frische Wunden hineingeraten.

Der andere, gravierendere Punkt der dagegen spricht, jedenfalls aus meiner Sicht, ist der Kontrollverlust. Hab oben geschrieben, ich bin wohl "ein bisschen verliebt". Dieses "bisschen" ist auch das höchste der Gefühle, was ich bisher erlebt habe.

Ich war noch nie "so" verliebt, dass ich die Fehler des Anderen nicht gesehen habe. So eine rosa Brille hatte ich noch nie auf, konnte also immer noch sehr gut die Realität weitestgehend unverzerrt wahrnehmen.

Deshalb weitestgehend, weil es ein paar Idealisierungen immer gab und in diesem Fall natürlich auch gibt. Aber sie halten sich wie gesagt in Grenzen.

Der Punkt aber ist, ich merke das und es stört mich ungemein.

Es ist also nicht so, dass ich diese kleinen Idealisierungen nicht bemerke bzw. mein verändertes Verhalten. Nein, ich merke das und das kotzt mich an. Mich kotzen diese Idealisierungen an, weil ich auf einer objektiven Ebene weiß, dass das falsch ist.

Wenn ich mich z.B. dafür interessiere, was sie gerade macht, nein, am liebsten, was sie in jeder Sekunde macht. Oder so ein komisch angepisstes Gefühl, wenn sie mit anderen Männern lacht.

Es ist dann quasi so, als seien zwei Menschen in mir, als würde der eine handeln und der andere beobachten und kommentieren. Während der eine also richtig angepisst reagiert, wenn sie mit anderen Männern spricht bzw. mit ihnen lacht, schaut der andere zu und schimpft auf ihn ein.

So nach dem Motto: Willst du mich verarschen?! Sie ist nicht deine Freundin, du kennst sie erst seit einem halben Jahr und sie kann mit allen Männern der Welt reden, lachen, ja sogar vor deinen Augen mit ihnen Sex haben - es ist nicht dein Bier!!!!! Jetzt dreh dich um und sei kein pubertierender Teenager!!!!

Im Grunde geht es also darum, dass ich die Befürchtung habe, eine Marionette meiner Gefühle zu werden.

Hallo House,

das was du da schreibst, ist so genial, dass ich es einfach zitieren musste, damit es noch einmal erscheint 🙂

Wenn mich etwas besonders anspricht, dann ja nur, wenn ich etwas ähnliches schon erlebt habe. Und mir scheint - vielleicht irre ich mich auch und ich interpretiere zu viel Eigenes da hinein - dass dem so ist. Deshalb ist es mir auf jeden Fall ein Bedürfnis, dir zu sagen, was ich für "Erkenntnisse" über mich in dieser Hinsicht gewonnen habe.

Diese Idealisierung die du ansprichst ist so etwas von nachvollziehbar. Ich für mich habe diese Idealisierung solange betrieben, solange im Prinzip mein Kopf das Herz zum Verlieben überzeugt hat. D.h. in Gesprächen diese Seelenverwandtschaft und diese Gedankenverwandschaft entdeckt und dann voll ran an die Sache - ja nicht die Gelegenheit verpassen, diesen Seelen- und Gedankenverwandten für mich zu bekommen 😀 Die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse. Ich glaube, das ist der Grund, weshalb wir gerne mal idealisieren - weil wir hoffen, all das durch diesen Menschen zu bekommen, was wir uns für uns so sehr wünschen.

Es verhällt sich aber ganz anders, wenn das Herz von selbst diesen anderen Menschen erwählt. Wenn nicht der Kopf dazwischenfunkt. Die Wahl des Herzens ist die richtige. Es gibt da etwas, das vollkommen real ist und nichts mit dem Verliebtsein der jungen Jahre zu tun hat. Warum ist es schwer, dem wirklich nachzugehen? Hab ich mich auch gefragt. Und wie es hier auch schon geschrieben wurde, es ist eindeutig die Kontrolle, die wir damit abgeben. Die Kontrolle nicht verletzt oder enttäuscht zu werden. Aber weißt du was: Wenn sich dir so eine tolle Gelegeneheit bietet, dann pack sie beim Schopf. Ich sage mir: Lieber eine Liebe gelebt zu haben ohne Kontrolle und vielleicht auch zu leiden - als diese Gelegenheit nicht zu nutzen 🙂

Manchmal klopft die Chance an unsere Tür, doch wir sind einfach nicht zu Hause....... 😀

Trau dich, dich einfach fallen zu lassen. Ist ein absolut geiles Gefühl 🙂

Grüße Truth
 
Hallo Dr. House

Ich finde Deine Kombination von Kopf und Gefühl ganz normal.

Wenn man sich verliebt, hat man sich bereits emotional auf eine Partnerschaft eingelassen. Wenn der andere Mensch nicht der Partner ist, entstehen natürlich Situationen, in denen man eifersüchtig ist, weil man ihn als Partner empfindet, ohne dass er es ist.

Insofern hat Dein Kopf Recht, Du kannst jetzt nicht hingehen, und ihr den Kontakt mit anderen Männern verbieten.

Vielleicht solltest Du Dir bewußt machen, dass Du noch einen dritten Teil in Dir hast. Der schaut sich das gerade alles an, weiß nicht so recht, was er mit dem Kopf und den Gefühlen anfangen soll, und wendet sich ans Forum.

Was Deine aktuelle Situation angeht, hat Nimm2 schon die möglichen Optionen genannt. Entweder Du schaust, ob Du sie für Dich gewinnen kannst, oder Du läßt die Finger von ihr und kommst emotional wieder auf die Freundschaftsebene. Wobei ich wie Truth finde, dass man schauen sollte, dass das Leben nicht aus verpassten Gelegenheiten besteht.

Vielleicht solltest Du weder Deinen Kopf noch Deine Gefühle verurteilen. Deine Gefühle wollen diese Frau bzw haben sie sich schon genommen. Dein Kopf sagt, was nicht geht, und was er problematisch findet. Und dieser ominöse dritte Teil (Dein Ich, Deine Vernunft, oder was auch immer) sagt, Jungs, wir haben ein Problem. Wir müssen eine Lösung finden.

Es ist doch alles in Ordnung.

Vielleicht ein Tipp: Warte nicht zu lange, die Situation mit der Frau für Dich zu klären. Für Deine Gefühle ist diese Frau Deine Partnerin. Wenn Du mit diesen Gefühlen eine Freundschaft pflegst, führst Du eine imaginäre Partnerschaft (und brichst Dir dabei, wie Du bereits bemerkt hast, auch einen ab). Je länger Du das machst, desto schwerer wird es, davon wieder herunterzukommen, falls sich herausstellen sollte, dass sie nur eine Freundschaft will.

Günter
 
Sicherlich spielt Selbstschutz eine Rolle, klar.

Ist immer schwierig, die Dinge auf sich zukommen zu lassen, Surrender.
Sowas hasse ich wie die Pest, keine Kontrolle zu haben. Ich kann mich nicht einfach "fallen" lassen,.

Das sind meines Erachtens klare Anzeichen für Angst. Kann ich gut nachvollziehen.
In solchen Situationen sag ich mir immer, dass ich es nie zulassen werde, dass Angst mein Leben bestimmt. Lieber lass ich mir einmal mehr weh tun, als später im Schaukelstuhl zu sitzen und mir einzugestehen, dass ich mein Leben nicht gelebt habe, weil ich Angst davor hatte.
Die Angst - egal wovor - darf NIE mein Leben bestimmen, das ist meine oberste Maxime.

Susi Sorglos
 
Ach, ich liebe die Vielfalt dieser Antworten. Von jedem etwas dabei, was für einen anderen Sinn macht. Vieles was hier geschrieben wurde, bringt mich selbst ein Stück weiter. Danke!
 
[...]
Im Grunde geht es also darum, dass ich die Befürchtung habe, eine Marionette meiner Gefühle zu werden.

Wenn du dich nun darauf auslegst, deine Gefühle zu ignorieren, bist du genauso marionette, als wenn du sie zulassen würdest.
Der einzige Unterschied dabei wäre, dass du nicht vor deinen Emotionen davonlaufen bräuchtest.

Lenrst du sie kennen, verschwinden die Idealisierungen allmählich, würde ich sagen.
 
Erstmal Danke an alle für die Antworten und besonders an Günter.
Deine Analyse war sehr treffend.

Du hast Recht, auf der Ebene meiner Gefühle gibt es diese "Partnerschaft" anscheinend schon. Das ist kein Dauerzustand.

Ich bin da selbst manchmal am "testen", aber es kommen unterschiedliche Signale. Wenn ich mich ihr gegenüber z.B. normal verhalte, eher neutral, also z.B. nicht besonders nett bin oder gesprächig oder nicht andauernd Scherze mache, kommt sie angedackelt.

Aber eben auch nicht immer. Meistens.
Oder wenn sie mir, ungefragt, sehr persönliche Dinge erzählt.

Die Frage, die ich mir dann stelle, was bin ich (für sie) ?
Guter Freund, seelischer Mülleimer oder eben doch potentieller Freund?
 
Nein, es ist halt immer nur der anfängliche Kontrollverlust, der mich abschreckt. Auch schon früher.
 
Stürz Dich doch einfach rein - selbst wenn es hinterher "böse" enden sollte. Es ist eine Erfahrung, die man - ob so oder so - gemacht haben sollte.
 
Hallo Dr. House.

Dein Verstand will Deinem Herzen vorschreiben, was richtig und was falsch ist und manchmal vergisst Du dabei, dass es keine Schande auch mal auf sein Herz zu hören.

Du bist ein Mensch aus Fleisch und Blut und somit kein Roboter; Du darfst Emotionen haben, welche Du auch zulassen darfst.

Du hast Angst vor dem Kontrollverlust; besser ausgedrückt wäre: "Du hast Angst davor verletzt zu werden, Du hast riesigen schiss davor, dass Dir weh getan werden könnte."

Liebe bedeutet immer ein Risiko Dr. House; ich kann nachvollziehen, dass Erfahrungen einem vorsichtig werden lassen.

Dein Verstand blockiert Dich; Angst haben bedeutet immer auch sich selbst im Weg zu stehen. Was kannst Du verlieren, wenn Duch es einfach wagst? Sag es mir...

...ich werde es Dir beantworten.

1. Du lässt die Liebe zu und wirst glücklich

2. Du lässt die Liebe zu und wirst verletzt

3. Du lässt die Liebe nicht zu, lässt Deinen Verstand siegen, wirst nicht verletzt und Du musst keine Gefühle investieren... Wirst innerlich todunglücklich sein und mit dem Herzen Sehnsüchten nachhängen, welche Dein Verstand niemals zulassen werden.

Wage es; sei bereit für ein Abenteuer, einem Risiko.

Dir wird das Herz vielleicht gebrochen; aber Du wirst geliebt haben und um eine wichtige Lebenserfahrung reicher.

Sehe den Weg der schlechten Beziehung als suche zu der richtigen... welche Du nur finden kannst, wenn Du auch Fehler machst MIT Deinem Herzen.

Alles Gute

Soul...
 

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