Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Ich bin am Rand

G

Gast

Gast
Also ich hab es die ganze Zeit verschoben hier zu schreiben (Einmal geschrieben, um meinen echten Probleme auszuweichen), entweder war ich zu faul oder hatte keine Lust. Ich bin 16-19 Jahre alt. (Für Anonymität)
Warum ich schreibe ist hier sowas von klar. Ich hab in letzter Zeit starke Depressionen und bin der "Lustige" (Aufmerksamkeits Sucher) in meiner Schule, aber allein zerreißt es mich durch und durch. Manchmal will ich einfach nur den Tod um endlich keine Sorgen zu haben. Mein Selbstvertrauen, mein Selbstbewusstsein, eigentlich viele positive Eigenschaften sind von mir am "A****", obwohl ich zu der Außenwelt nicht so aussehe. Damit ihr einen besseren Einblick habt, beginne ich von anfang an.

Ich wurde in einem deutschsprachigen Land geboren, aber meine Eltern sind immigriert. Sie waren nie für mich da in meiner Kindheit, weil sie dauernd arbeiten waren, was ich auch an ihnen schätze, aber in mir hat es ein großes Loch hinterlassen. Was auch noch zu erwähnen ist, dass ich bis heute meine Muttersprache nicht gelernt habe, wobei ich mich meistens alleine fühle, wenn Verwandte komme oder wenn meine Familie einfach in der Muttersprache redet. Ich suchte öfters im Kindergarten nach einer Mutterfigur und mein ganz großer Bruder war mein einziges Vorbild. In meiner Familie redet man meistens nicht über Gefühle und das hat sich auch bis heute gehalten. Meine Geschwister sind mir so fremd, wie als ob sie Mitbewohner wären. Was ich bis heute bereue und niemals irgendwie preisgeben möchte, ist, dass ich inzestiöse Sachen mit zwei von drei gemacht habe. Das hat sich auch wieder gelegt. (Zum Glück)Da war ich zirka 10. Die Ursache ist unklar, doch ich glaube es war weil ich einmal einen Porno in meiner Volksschulzeit gesehen habe und nicht wusste was das war. Meine Eltern waren nie zu Hause und wenn ich mal schlimm war, haben sie mich mit Gewalt diszipliniert. Ich weiß nicht ob ich es gut finde oder schlecht, weil ich dadurch kein "A****" geworden bin. Wie siehts heute aus? Meine zwei Geschwister sind mir immer noch fremd, nicht wegen der einen Sache, sondern weil wir nie etwas zusammen machen oder so. Mein ältester Bruder ist schon verheiratet und lebt woanders, bleiben aber noch in Kontakt, obwohl ich eine Vaterfigur/Vorbild in meinem Leben verloren habe, als er ausgezogen ist. Meine Mutter ist in letzter Zeit sehr schwach, weil mein Vater vor kurzem verstorben ist.

Da kann ich gleich zum nächsten Punkt kommen. Mein Vater war alkoholiker und Glücksspielsüchtig, wobei ich auch Alkohol meide und hasse. Er hat meine Mutter nur zwei Mal in seinem Leben geschlagen (nach meines Wissen) und zwar nur wenn er betrunken war. Meine Mutter wollte sich schon wegen sein Alkoholproblem zwei Mal umbringen, hat es aber nie getan. Aber man soll nicht nur schlecht von ihm denken, er hat auch viel postives für die Familie gemacht, aber nie so richtig mit mir Zeit verbracht. Meistens wenn er zu Hause war, hat er geschlafen und außerdem gab es diese Kommunikationsblockade zwischen uns, weil ich ja meine Muttersprache nicht kann. Wie ihr vorhin gelesen habt, ist er vor zwei Monaten verstorben. Uns allen hat es richtig in Trauer getan, aber für mich und meine Geschwister nicht lange. Ich hatte nie eine Vater-Kind Beziehung mit ihm und deswegen habe ich nicht lange getrauert, doch meine Mutter schon. Das ist Mal der familäre Zustand.

An meine Kindergartenzeit und davor kann ich mich nicht mehr erinnern, aber an meine Volksschule. Ich hatte diese eine Lehrerin. Sie war abnormal fies zu mir und hat mich andauernd angeschrieen. Wenn ich eine neu gelernten Stoff nicht sofort konnte, hat sie mich aufstehen lassen, währrend ich geweint hab und das des Öfteren. Ich hab ihr sogar ins Gesicht gesagt, dass Sie mir Angst macht, als ich klein war, aber sie hat es am nächsten Tag ignoriert. Wann ich ihr das gesagt hab, kann ich mich nicht mehr erinnern, deswegen weiß ich auch nicht, wie Ihre langfristige Reaktion drauf war. Wegen Ihr hatte ich total viel Angst vor Lehrern oder LehrerInnnen. Früher als ich ins Gymnasium zu spät kam, brauchte ich immer mehrere Minuten, bevor ich die Tür zu meiner Klasse öffnete, weil ich so Angst hatte, wie der Lehrer reagieren würden. Einmal kann ich mich noch erinnern, dass ich zu spät kam und ich total geheult habe. Der Lehrer hatte sich so gewundert und meinte, das ist kein Grund gleich einen Herzinfakt zu bekommen.

Wo ich das gerade geschrieben habe: Gymnasium. Ich wurde in von der 5ten bis zur 10ten meistens gemobbt. Meine Erinnerungen sind vielleicht verfälscht, da ich mir immer einrede, dass ich selber Schuld dran habe, dass sie mich schlecht behandelt haben. Natürlich war ich nicht der "Ich hab nie etwas getan" Typ, das gebe ich offen und ehrlich zu, aber diese Zeit hat mein jetztiges Ich geprägt. Natürlich war ein Hauptgrund meine Statur. Ich war fett (Ich sag das Wort eigentlich voll ungern) und bin es noch. Immer wenn irgendwas mit der Körperstatur aufkommt, werde ich meistens depressiv und fühl mich ist die ganze Zeit unwohl/unangenehm. Die Kinder haben mich dauernd mit einem anderen dicken Mädchen assoziiert, wobei ich nie welche Gefühle für sie hatte. Wir haben uns regelrecht gehasst in der Klasse. Fett gegen Fett, obwohl die einzigen Feinde in der Klasse waren. Wurde immer wieder ausgelacht. Ich hab nie einen Lehrer drauf angesprochen oder einen anderen Schüler. Weil ich zu dieser Zeit gar keine Freunde hatte.
In der 6ten hatte ich die Lust ans Tanzen verloren, weil ein Mädchen mir gesagt habe, als ich getanzt habe und alle gelacht haben, dass sie mich ausgelacht haben und nicht normal gelacht haben.
In der 7ten habe ich die Lust ans Zeichnen verloren, weil ein Mädchen und ein Junge mir dauernd sagten, dass es abgepostet war. Obwohl ich auch viele Positive Komplimente bekommen habe, achtete ich nur auf die Aussagen derer zwei. Denn in mein Gehirn hat sich das durch die zwei Jahre des Mobbings durchgebohrt. Jetzt noch, schaue ich meistens immer auf die Negativen Sachen, auch wie minimal sie zum Verhältnis zu den Positiven sind. Folgen waren immer Depressionen.
In der 6ten ging es dennoch einen Schwung hinauf. Hab meinen ersten besten Freund im Gymnasium gefunden in der Parallelklasse, der hat mit mir das gleiche Spiel gespielt. Wegen Ihn habe ich auch gemerkt, dass ich BI bin (Hab meine Kindheit eigentlich mit Internet und Gaming verbracht) Mit ihn hatte ich eine gute Beziehung, doch die anderen aus seiner Klasse mobbten mich meist auch, wenn ich in seine Klasse ging. Die Freundschaft zerbrach in der 7ten Klasse, weil wir uns oft gestritten haben, über Kleinigkeiten. In der 7ten dennoch, habe ich wieder neue Freunde in wieder einer neuen Parallelklasse gefunden und wieder hatten sie die gleichen Spiele gespielt wie ich. Sie sind es bis heute immer noch. In dieser Zeit ging es eher Berg auf, nur nicht in meiner Klasse. In der 8ten haben wir dann einen Youtube Kanal erstellt, welcher im Reallife Teil recht positive Bewertungen hatte, aber bei Let's Plays net. Ich kann es aber verstehen. Aber womit will ich mit dem hinaus. Durch einen Hater unter den Reallife Videos, hatte ich wieder all neu aufgebautes Selbstvertrauen, Willenskraft etc. verloren. Er hat natürlich wieder auf mein Fett gehatet. Obwohl 90% Daumen hoch waren, zog ich mich dennoch zurück vom Video machen wegen ihm.
Ich schreib grad wieder zu viel um den heißen Brei.
In der 10ten habe ich meinen Arzt aufgesucht und Ihm von meinen Depressionen berichtet und er hat mich in eine Klinik geschickt, wo ich einmal psychisch betreut wurde. Dadurch haben meine Eltern es auch zum ersten Mal erfahren durch einen Dolmetscher. Anti Depressiva habe ich nicht genommen, weil mein großer Bruder meinte ich soll es nicht, da es Nebenwirkungen gibt. Nach dieser Sache war ich bei einem Psychotherapeut, zu dem ich ca. 8x hingegangen bin, bis ich es abgebrochen habe, weil ich fand, es brachte sich nichts. Es gab dann keinen weiteren Kontakt mit Psychologen.
Durch diese Zeit habe ich richtige Depressionen gehabt und ein weiterer Punkt ist, dass ich seit der 8ten ein Mädchen in meiner Klasse liebe. (Was ich zumindestens jetzt als Sehnsucht nach Erlösung meiner Depressionen bezeichne)
Die weitere Zeit verlief OK. Ich war äußerlich der lustige, sympatische Typ. Was mir noch aufgefallen ist, dass in mir ein richtiges blödes Ego (auch noch Eingebildet) sich entwickelte hat, welches ich zu tiefst hasse. Natürlich ist es nur in mir geblieben und hat zum Glück nicht das äußere betreten. Zum Mädchen nochmal, sie hat mir eigentlich bis jetzt nur Kummer bereitet, nicht weil sie fies ist, sondern weil ich mir dauernd pessimistisches einrede und dadurch noch stärkere Depressionen hervorgerufen wurden. Vor kurzem wurde ich auch noch zum Schulsprecher gewählt (Äußerlich Happy und Fröhlich, im Inneren bin ich zerstört). Meine Noten sind durchschnittlich. Ich nehm mir meisten viel Stress zu mir.

Wir sind jetzt bei der Gegenwart angelangt. Warum ich das hier jetzt schreibe ist, weil ich gerade vor ca.40 Minuten extrem starke Suizid Gedanken hatte und nur geheult habe. Man kann sich vorstellen, dass ich es langsam nicht mehr alles schaffe. Ich hab grundsätzlich kein Selbstvertrauen, Disziplin, etc. Manchmal denke ich, dass ich zwei Persöhnlichkeiten habe. In meiner Klasse würde mich niemand mehr für Still abstempeln, aber wenn ich neue Leute kennenlerne, bin ich so still wie eine Maus. Also noch einmal: Durch den Tod meines Vaters mache ich nun alle Rechnungen, Verträge und co, da meine Mutter nicht so gut die deutsche Sprache beherrscht. (Ich war in meinen Leben immer sehr selbstständig und bin dadurch auch starker Einzelgänger, sowie vertraue ich vielen, wenn es um Arbeit geht, nicht) Ich bin im Schulball Komitee, wo wenige mir helfen und ich keine Anzeichen von Dankbarkeit bekomme. Schulstress kommt noch auch dazu, Hausaufgaben, Tests etc. (Die vernachlässige ich meistens) Dann kommt noch der starke "Liebeskummer". Ich habe mir eh schon gedacht, dass bald das Fass überlaufen wird und ich all diesen Druck nicht mehr aushalten werde. Mir hat das Schreiben von dem hier recht gut geholfen, wo ich wieder in einem nomalen Zustand bin. (Bei mir geht es in letzter Zeit viel öfters auf und ab mit der Stimmung) Ich mastubiere täglich und aß auch viel um meinen Dopamin und Seratonin Spiegel zu erhöhern, deswegen denke ich, das ich es bis jetzt noch geschafft habe. Versuche mein 1000x Diät und keine Ahnung.

Ich wollte das mal loswerden. Am Anfang hatte ich recht Angst, wie ihr darauf reagieren würdet, aber mir ist recht im Kopf gekommen, dass alles anonym ist. Kann mir vielleicht irgendwer Tipps geben, zu meiner derzeitigen Situation? Kommentare, Kritik etc?

Hinzufügung:

Ich habe schon öfters versucht von diesem Mädchen hinwegzukommen und das raten mir auch meine Freunde, die nichts von all dem hier wissen. Es geht einfach nicht. Wenn ich in die Klasse komme und sie lachen oder irgendwas sehe, verliebe ich mich wieder, obwohl sie mich in letzter Zeit wie scheiße behandelt.
Einer meiner größten Träume ist es wieder mit Youtube anzufangen. (Ich fange vieles an, aber vollende es nie) Doch immer wenn ich an Videos denke, bekomme ich fast schon eine Panische Angst. Ich hab wirklich durch meine Vergangenheit so viel Angst, was andere sagen, dass es mich überall blockiert.

Wer sich das alles durchgelesen hat: Vielen Dank.
 

E-Type

Mitglied
Ein langer und gut strukturierter Text! Man merkt, dass du dir schon viele Gedanken über dich und deine Situation gemacht hast, so dass ich glaube, dass es gar nicht so einfach werden dürfte, dir Möglichkeiten aufzuzeigen, auf die du nicht auch selber schon längst gekommen bist.

Ich würde sagen, das wichtigste, was du bräuchtest, wäre erstmal ein vertrauter Mensch, mit dem du über alles reden kannst, was dich belastet.
In der Familie gibt es ja da wohl zu viele Kommunikationsprobleme, die sicher nicht nur allein der sprachlichen Barriere geschuldet sind. Und was deine Schulfreunde angeht, naja, ich weiß ja nicht, wie die so drauf sind, aber ich weiß wie das zu meiner Zeit in der Schule war. Da hat man über alles mögliche miteinander geredet, aber halt nicht unbedingt über die intimsten Sorgen und privaten Probleme, die man hatte. Und ganz sicher auch nicht über Selbstmordgedanken oder Depressionen.
Ist vermutlich auch nicht so eine clevere Idee, es sei denn, da ist jemand der ähnliche Gedanken hat wie du.

Dass du dich im Forum hier geöffnet hast, ist ja immerhin schonmal ein Anfang. Aber ich meine eben, du bräuchtest jemanden, der dir nicht nur mal kurz seine Meinung schreibt, sondern ein regelmäßiger Ansprechpartner, der immer da ist. Vielleicht ein guter Brieffreund oder sowas...
Natürlich kannst du auch zu einem professionellen Therapeuten gehen, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass dies nicht für jeden Menschen der richtige Weg ist. Gerade wenn man eh schon Schwierigkeiten hat, sich anderen Menschen gegenüber zu öffnen, ist es oft einfacher, sich jemanden zu suchen, der ähnlich tickt wie man selbst und dem man sich irgendwie verbunden fühlt, als eine komplett fremde Person, die dich nur als Teil ihres Jobs betrachtet.

Ein weiteres Problem scheint ja deine mollige Statur zu sein.
Ich glaube schon, dass das sehr belastend ist. Aber so lange du jetzt nicht extrem fett bist, dass du 150 Kilo wiegst oder dein Übergewicht krankheitsbedingt ist (dann wird es sehr schwierig, das wieder zu reduzieren), ist das alles noch in den Griff zu bekommen, wenn du es wirklich willst.
Täglich joggen gehen, Radfahren, und ganz wichtig, die Ernährungsgewohnheiten umstellen. Einfach etwas weniger essen und Verzicht auf Süßigkeiten, das ist schon die halbe Miete. Wenn du wenig Bewegung hast, lieber nur zweimal am Tag essen und abends gar nichts mehr. Auf die Weise hab ich auch schon etliche Kilos verloren, ohne dass ich mich deshalb wie ein Verhungernder gefühlt hätte.
Wichtig ist nur, dass du es wirklich aus voller Überzeugung heraus tust, weil du weißt, dass dieser Weg für dich der Richtige ist, und dass du es nicht als schlimmen Verzicht oder Verlust von Lebensqualität betrachtest - denn wenn du so an die Sache rangehst wird es natürlich nix.

Was Youtube angeht:
Youtube ist ein Sammelbecken von asozialen Trollen und Dummschwätzern. Hab ich schon am eigenen Leib erfahren. Wenn du da nicht emotional total stabil bist, schalte besser die Kommentare ganz ab und die Bewertungsfunktion, dann kannst du dein Ding durchziehen und keiner kann dir blöd kommen. ;)

Wie sieht's denn mit sonstigen Zukunftsplänen aus bei dir?
Hast du irgendwas, wovon du träumst? Irgendeinen tollen Job, den du später mal machen möchtest?
Oder ist es eher etwas, was dir Angst macht, dass du irgendwann aus der Schule draußen bist und danach nicht weißt wie es mit dir weitergehen soll?
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
K Ich bin zuviel am Handy Ich 65
M Bin ich deswegen unbeliebt? Ich 240
L Bin einsam, habe keine Freunde Ich 31

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 1) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben