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Ich bin absolut überfordert mit meinem Partner - Hilfe bitte

E

Enimsaxx

Gast
Hallo liebes Forum,

das ist das erste Mal, dass ich etwas dergleichen mache, da ich sonst eigentlich alle Probleme selbst lösen konnte, allerdings habe ich nun das Bedürfnis von nicht involvierten Personen einen Ratschlag zu benötigen.

Es geht um meinen Freund (22 Jahre dieses Jahr noch 23 Jahre) und mich (19 Jahre dieses Jahr noch 20 Jahre) und unsere immensen Beziehungsprobleme. Ich versuche mich kurz zu fassen.

Allgemeine Informationen: Wir sind ein Paar seit Silvester 2018. Durch Probleme mit meinem Familienhaus wohne ich seit September 2019 bei ihm in seinem Familienhaus. Dort teilen wir uns ein schon recht großes Zimmer. Ich habe dort mein Abitur beenden können im Juni 2020 und wollte dann ein FSJ im Krankenhaus machen, das ich abbrach, da mir meine psychischen Probleme zu sehr zu gesetzt haben, weswegen ich nun allerdings schon in Behandlung bin.

Nun ergeben sich folgende Probleme.

1. Beruf: Mein Freund ist seit er seinen nicht wirklich guten Hauptschulabschluss gemacht hat (im Alter von 18 Jahren) nicht wirklich aktiv im Berufsleben gewesen. Er hatte mehrere Kochausbildungen, die er mit der Begründung, die Arbeitsplätze seien schlecht gewesen, alle abgebrochen hat. Danach hat er ein Jahr lang nichts gemacht und auf die Kosten seiner Mutter gelebt. In etwa der Zeit haben wir uns kennen gelernt. Natürlich unterstützte ich ihn die vollen zwei Jahre! und dennoch hat er keine Ausbildung geschweige denn einen Nebenjob. Er hatte innerhalb dieser zwei Jahre einen Aushilfsjob für ich glaube 3-4 Monate. Im Jahr 2019 habe ich nicht wirklich mit bekommen, dass er es nicht alleine schafft und dementsprechend hat er keine Ausbildung gefunden. Danach hat er durch Praktika versucht eine Ausbildung im Handwerksbereich zu bekommen im Jahr 2020 mit sehr viel Hilfe seitens seiner Mutter und mir und dennoch wurde er nach den Praktika nicht angenommen. (Es waren 4-5 Praktika mit meist 1-2 Wochen) Also auch 2020 keine Ausbildung.

Es zerrt wirklich an meinen Nerven, ich denke ständig an ihn und seine Zukunft, dass aus meinem Abitur ein wirklich nicht guter Schnitt im Abschluss geworden ist. Normalerweise hatte ich Zeugnisse mit einem Schnitt von 1,6-1,9 und mein Abschlusszeugnis ist nun 2,9. Leider denke ich in diesem Punkt nur noch an ihn, natürlich auch weil ich ihn liebe und unterstützen möchte!

2. Sozialer Kontakt, Eifersucht etc.: Wir zocken beide total gerne am Computer und haben uns auch durch Online-Freunde kennen gelernt. Ich bin in einer kleineren Stadt aufgewachsen, hatte immer meine beste Freundin und viele andere Freunde, die kamen und gingen. Am Ende meiner Schulzeit hatte ich wie so üblich bei mir einen festen Freundeskreis. Für mich war es normal raus zu gehen, Dinge zu unternehmen, feiern zu gehen, ins Kino, halt einfach raus aus dem Haus! Er hatte in seiner Kindheit nur zwei Freunde, die leider echt nicht so der gute Umgang sind. (Möchte niemanden kategorisieren, aber man würde sie als ''asozial'' bezeichnen). Die hat er dann mit unserer Partnerschaft (zum Glück UND leider) komplett fallen lassen. Er hatte also nur noch mich, hat alles mit mir gemacht. Thema Job, er war ja nur zu Hause und wir hatten nur diesen einen Raum in dem wir so wirklich gelebt haben, sind uns also mehr als ein Jahr wirklich auf engsten Raum auf die Pelle gerückt. Ich hatte leider keine großen finanziellen Mittel um meine Freunde in meiner Geburtsstadt zu besuchen, da sie schon weit weg war von ihm. Also habe ich versucht mir neue Freunde vor Ort zu suchen via Internet oder einfach nur neue Online-Freunde zum gemeinsamen zocken! Allerdings ist er dort absolut eifersüchtig geworden! Es ging so weit, dass wir dauernd Streit hatten wegen belanglosen Themen. Ich habe mich nicht mal mehr getraut etwas ohne ich am Computer zu spielen, etwas mit Freunden zu spielen oder mit irgendwelchen Freunden zu schreiben, weil es sonst wieder total Stress gegeben hätte.

3. Gesundheit und Hygiene: Jetzt kommt das übliche Klischee. Ein Zocker ohne Job hat natürlich auch kein Interesse seinen Körper fit oder hygienisch zu halten. Wir sind beide übergewichtig. In meiner Vergangenheit habe ich viel Sport gemacht, darunter leidenschaftlich Handball und Street Dance/Zumba. Er hat wohl damals Fußball gespielt und war auch Trainer und Jugendleiter von einer Kindergruppe. Ich war super am abnehmen bevor wir uns kannten, habe wöchentlich meine 1-2 gesunden KG verloren. Hygiene war damals in einer Zeit, wo ich leider zu viel vor dem Computer hing und zu wenig raus ging (Etwa ein Jahr würde ich sagen) auch ein Problem, allerdings mit Hilfe meiner Freunde konnte ich das auch sehr schnell wieder überwinden. Nun lebe ich so lange bei ihm und muss ihn anmeckern! und Streit beginnen!, weil er seine Zähne vor dem Schlafen gehen nicht putzen will. Klar, manchmal hat man einfach keine Lust und das ist auch in Ordnung, aber würde ich nichts sagen, würde er seine Zähne NIE PUTZEN? Ich bin total überfordert, er verhält sich einfach wie ein kleines Kind, was nicht belehrt werden will. Nicht in fast zwei Jahren! Sport macht er auch keinen mehr und unsere Ernährung ist auch nicht der Hit, da ich eine Essstörung habe und er mich da nicht wirklich unterstützt. (Gehe bald in Therapie deswegen endlich!) Fast Food, Süßigkeiten, Süßgetränke etc.

4. Alltag: Er räumt nicht auf, er putzt nicht - gar nichts. Ich muss erst wieder sauer sein, wir müssen streiten oder ich muss ihn ignorieren, bevor er etwas weg räumt, die Wäsche zumindest zur Waschmaschine bringt oder die Küche aufräumt. Seltene Tage hat er, wo er mich bei meinen morgendlichen Aufräumritualen unterstützt (Vielleicht einmal alle zwei Monate?). Wir stehen ''morgens'' (Wir schlafen meistens von 7/8 Uhr bis 16/17 Uhr) auf und zocken die ganze Nacht, dann Essen wir was, zocken, essen, zocken essen - mehr gibt's da eigentlich wirklich nicht bis auf den Streit. Ich räume halt noch viel auf, helfe der Mutter im Haushalt, Hygiene etc, aber das ist bei ihm ja leider nicht wirklich der Fall.

5. Sexualleben: Wir haben total andere Interessen im sexuellen Bereich. Er steht halt eher so auf ''normale'' Dinge und ich habe schon in der Vergangenheit für mich heraus gefunden, dass ich eher auf Geschlechtsverkehr mit diversen Fetischen stehe und diese Dinge eben auch möchte und brauche, gerne auch außerhalb des Schlafzimmers, da ich das mit meinem letzten Exfreund so hatte und unsere Art von Beziehung so absolut angenehm fand. Jetzt sagt mein Freund zwar ständig, dass er das auch alles mag und machen möchte, aber sucht ständig neue ausreden, warum er nie etwas macht. Unser Geschlechtsverkehr ist leider wirklich schlecht und er scheint es auch nicht ändern zu wollen, so lange er kommt. Mittlerweile hatten wir seit einigen Wochen nicht einmal mehr diese kurze Art von Kontakt, da er laut eigenen Aussagen lieber zocken wollte. Das macht mich wirklich fertig, da dieser Teil einer Beziehung für mich eigentlich sehr sehr wichtig ist.

Wir hätten also keine berufliche Perspektive, keine Bewegung, kein gesundes Essverhalten, keine Hygiene, kein soziales Umfeld außer die Familie, bei der er lebt und starke, unnötige Eifersucht auf normale, auch weibliche, Freunde meinerseits. Dazu ständig am Computer hocken und immer mit mir streiten. Keine Hilfe im Haushalt für mich oder seine Mutter und dazu ist unser sexuelles Leben auch sehr schlecht bis kaum vorhanden mittlerweile.

Nun frage ich mich, was ich machen soll. Ich kann meine Gedanken nicht so richtig sortieren. Ich liebe ihn von ganzen Herzen und er war für mich da (ebenfalls seine Familie), als es kein anderer in dem Moment war und das werde ich ihm natürlich immer danken. Außerdem haben wir seit einiger Zeit eine gemeinsame Katze, da die zweite Katze der Mutter verstorben ist, aber die andere nicht alleine bleiben sollte.

Was soll ich nach der Pause machen? Ich möchte gerne mit ihm zusammen sein, auch sehr gerne dort wohnen, aber ich habe das Gefühl gegen eine Wand zu sprechen und es macht mich fertig! Leider habe ich schon eine Menge eigener Probleme (Finanzen, Berufswunsch, psychische Probleme mit Essstörung und Suizidgedanken, Übergewicht) und fühle mich eher wie seine Mutter als wie seine Partnerin.

Leider habe ich nicht das Gefühl die Beziehung beenden zu können, da ich sofort ein schlechtes Gewissen bekomme, weil er und seine Familie mir damals so sehr beistanden und ich ihn nicht fallen lassen möchte, so dass er in seiner Zukunft gar nichts mehr beruflich etc. hin bekommt und total menschlich verrottet.

- Sollte ich einfach erstmal ausziehen und schauen wie er es alleine schafft, aber zusammen bleiben?
- Sollte ich nach den zwei Wochen Beziehungspause dort wieder einziehen und erst mal schauen, wie es sich wieder beim - zusammen wohnen ergibt?
- Sollte ich die Beziehung erst mal beenden, sagen, dass ich gerne mit ihm befreundet sein möchte(er ist nicht nur mein Partner sondern auch mein bester Freund) und ihn natürlich bei allem weiterhin unterstütze, nur eben nicht als feste Partnerin? Vielleicht kann man ja noch wieder zusammen kommen, wenn er und ich alles geregelt haben.
- Oder sollte ich eventuell direkt die Beziehung und den Kontakt abbrechen?

Ich entschuldige mich für die vielen langen Worte und bin dankbar, falls sich irgendwer meines Problems neben seinen eigenen annimmt und mir einen Ratschlag geben könnte.
 

Uri

Aktives Mitglied
Hallo,
Du steckt selber in denselben bzw. ähnlichen Problem wie er. Darin birgt sich Potential für Verzerrung der eigenen Wahrheit.

Zuerst mal solltest Du folgendes machen:
- baue eine gewisse Eigenständigkeit auf
- entwickle/plane eine vernünftige Tagesstruktur und übe sie dann so auch aus
- beginne schlechte Angewohnheiten Stück für Stück durch Gute zu ersetzen (Zocken wird durch Sport ersetzt, Schokolade wird durch einen Apfel ersetzt)
- Lade Deinen Freund dazu ein, aber setze dich nicht zuviel mit ihm darüber auseinander. Du kannst mehr für Dich und Deinen Freund durch richtiges vorleben erreichen, als durch Motivations-Diskussionen.

Der Weg ist das Ziel - mach Dein Ding, was Dir gut tut.
 

Uri

Aktives Mitglied
Was mir noch einfällt... Fetisch-Sex mit dem Ex-Freund... da warst Du jünger als 17.... echt jetzt?

Soll um Himmels Willen keine Kritik sein. Aber "Variationen" entwickeln sich meistens eher in den 20zigern.
Es liegt nahe, dass Dein Freund einfach noch nicht so weit ist.
 
E

Enimsaxx

Gast
Vielen lieben Dank für eure Antworten,

genau deswegen wollte ich einen Ratschlag von unbeteiligten Personen @Lisfara und ich danke dir dennoch sehr!

@Uri Deine Vorschläge kann ich nur dankend annehmen, allerdings habe ich Stichpunkt zwei und drei schon so oft gemacht, allerdings zieht mein Freund mich dann erneut in seine schlechten Gewohnheiten, statt sich von meinen guten anstecken zu lassen :(
Und ja, ich bin wirklich früh in solchen Geschlechtsverkehr gerutscht, aber er hält mich dauernd nur mit schlechten Ausreden hin, statt einfach zu sagen, lass mir Zeit oder ich möchte das nicht. Das wäre dann auch okay :I

Vielen Dank
 

momo28

Moderator
Teammitglied
Dem Vorschlag von Lisfara solltest du mal nachgehen.
Stell dir vor, das hat deine Freundin oder jemand anders geschrieben, die du gut kennst.

Was würdest du einer Freundin denn dazu sagen?
 

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