Hallo Denny,
ich kann Deinen Schmerz gut nachfühlen.
Dass sich auch noch Deine Frau von Dir getrennt hat ist wirklich besonders schlimm.
Ich mußte meine geliebte Hündin letzten Sommer mit 9 einhalb Jahren ganz plötzlich auch wegen Epilepsie einschläfern lassen und hadere heute noch mit mir ob es die richtige Entscheidung war und ob ich nicht im Vorfeld noch mehr hätte für sie tun können.
Ich war über ein halbes Jahr nach ihrem Versterben depressiv und habe mir reglemässig die nächte um die Ohren gehauen und mir die Augen ausgeweint.
Langsam heilte die Zeit die Wunden aber jetzt habe ich nochmal einen Fall mitbekommen von einer 15 jährigen Schäferhündin die auch wirklich viele Anfälle hatte die nächsten Tage aber (bislang) erfolgreich mit Epilepsiemitteln behandelt wurde, obwohl ihr Zustand der Beschreibung nach zwischendurch ähnlich kritisch oder sogar noch schlimmer war als der Zustand meiner Hündin.
Jetzt kommt wieder alles in mir hoch, ob die Entscheidung richtig war, ob ich nicht auch noch anders hätte helfen können und und und.
Es waren bei meiner Hündin 8 Anfälle innerhalb von 2 Tagen, also in der ersten Nacht begonnen bis zur zweiten Nacht in der wir sie einschläfern ließen.
Die Anfälle wurden immer heftiger und die Abstände dazwischen immer kürzer.
Meine Hündin war schon tagsüber nicht wieder normal geworden dazwischen, konnte sich immer schlechter orientieren, machte beim Nachbarn in die Wohnung, blieb mitten auf der Strasse stehen, guckte durch mich hindurch, starrte einmal lange völlig desorientiert in ein parkendes Auto rein.
Am Schluss konnte sie auch ihre Bewegungen nicht mehr koordinieren und war total schwach.
Ich war superhysterisch und panisch, versuchte die Fassung zu waren um für meinen Hund noch die Stärke aufbringen zu können um ihn (auf Anraten des Tierarztes) zu erlösen-ohne es mit Valium, Diaezepam oder Luminal versucht zu haben!
Er hatte im Vorjahr schon alles ausser Hirntumor als Ursache ausschließen können.
Ich weiß nicht ob es richtig oder falsch war, es zu beenden.
Es kam alles so unerwartet. Und tagsüber dachte ich noch "ich gehe morgen zum Tierarzt, die Anfälle hören sicher auf" und mein Mann ist noch einkaufen gegangen und ich war mit meiner kranken Tochter und meiner Hündin zu Hause und sie hatte wieder einen Anfall.
Er meinte als er wiederkam: Ich dachte mir schon, dass sie wieder einen kriegt.
Warum sind wir nicht mit ihr zum Tierarzt, statt einkaufen zu gehen?
Wir dachten zu dem Zeitpunkt (entsprechend der Diagnose des TA) , dass die Anfälle durch das schwache Herz ausgelöst wurden und erhöhte die Dosis der Herztabletten.... was natürlich nicht half.
Es war alles so furchtbar.
Aber irgendwie muß man versuchen damit abzuschließen, auch mit den eigenen Schuldgefühlen, die mich besonders gequält haben und immer noch quälen.
Ein Trost für Dich müßte doch immerhin darin bestehen, dass Dein Hund dass in meinen Augen biblische Alter von 15 erreicht hat.
Ich hatte ja auch geglaubt, dass meine Hündin noch eine normale Lebensspanne erreichen würde und noch einige Jahre mit uns verbringen würde und wurde ganz plötzlich diesbezüglich desillusioniert.
Viele Grüße
Anke