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Gast
Hinterher, da weiß man immer alles besser.
Schöner Satz. Vor einem Jahr habe ich mich entschieden, mein
ewiges Hausfrauendasein zu verlassen und eine späte Ausbildung zu machen. Mein Ex würde nie wirklich seinen Part erfüllen und Vater mit allem drum und dran sein, ich hatte es satt, auf staatliche Hilfe angewiesen zu sein, wollte den Kindern endlich was bieten.....
Also bin ich los und habe ein Studium begonnen. Soweit so gut.
Ich sitze mit Leuten zusammen, mit denen ich nicht wirklich was anfangen kann.Kein Wunder. Sie sind so jung wie mein ältestes Kind oder jünger. Sie wollen mir erzählen, wer wann wo an ihnen rumbaggert oder mit mir üben, soziale Kontakte zu schließen....
Mit meinen eigenen Freunden kann ich immer weniger anfangen. Wir haben nicht mehr diesselben Themen. Kein Wunder. Manche versuchten mir zu erzählen, das das, was ich da mühsam lerne, das sie das längst gemacht haben, aber wenn ich nachfragte, tja, dann.....
Andere haben schon die Tröste-Sprüche für meinen erwarteten Studienabbruch parat. Unsere Gemeinsamkeit ist weg.
Ich habe oft Heimweh nach meinem Leben. Das war zwar nicht gut, aber irgendwie hatte ich meinen Platz, wenn auch nicht irgendwo vorne, aber unter ferner liefen.
Meine Familie ist auseinander gebrochen.
Rückwärts gibt es nicht. Geht nicht, weil ich meine Interessen durchgesetzt habe, weil ich diese Ausbildung als Chance sehe. Als Chance für eine Familie, die als solche gar nicht mehr existiert.
So blöd, wie es klingt. Es war Zuhause. Und nun frage ich mich, wozu ich das alles mache. Das, was wichtig ist, ist einfach nicht mehr da.
Die Erwachsenen sind ihrer Wege gegangen.
Nach einer langen Beziehung ist nicht mal mehr Freundschaft übrig geblieben, sondern nur noch Schweigen, auch wenn wir gemeinsame Kinder haben. Nichts. Es ist nichts geblieben. Gut, klassisch kümmere ich mich nun um die Kinder ganz allein, aber das geht vielen so. Er ist weggezogen, ich weiß nicht mal, wohin. Wie blöd ist das denn?
Vorher hat er noch ordentlich meinen Ruf ruiniert, ich hätte ihn betrogen und eine Liebschaft. Völliger Blödsinn, aber was soll´s. Ich würde nur gern irgendwann mal verstehen, warum Männer das immer meinen, das frau ein Verhältnis hat, wenn sie arbeiten gehen will oder eine Ausbildung macht, weil sie sieht, das es so nicht weiter gehen kann und sie ihren Teil neben Haushalt und Kindererziehung beitragen will, wenn es einfach nicht mehr reicht, damit alle rumkommen. Ich versteh das nun wirklich nicht.
Langer Text. Es tut mir leid, aber ich würde einfach gern wissen, ob das normal ist, das alles so kaputt geht, wenn man doch einfach nur loszieht und die Möglichkeiten nutzen will, die man hat, um allen aus der Familie endlich eine Perspektive zu bieten.
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Schöner Satz. Vor einem Jahr habe ich mich entschieden, mein
ewiges Hausfrauendasein zu verlassen und eine späte Ausbildung zu machen. Mein Ex würde nie wirklich seinen Part erfüllen und Vater mit allem drum und dran sein, ich hatte es satt, auf staatliche Hilfe angewiesen zu sein, wollte den Kindern endlich was bieten.....
Also bin ich los und habe ein Studium begonnen. Soweit so gut.
Ich sitze mit Leuten zusammen, mit denen ich nicht wirklich was anfangen kann.Kein Wunder. Sie sind so jung wie mein ältestes Kind oder jünger. Sie wollen mir erzählen, wer wann wo an ihnen rumbaggert oder mit mir üben, soziale Kontakte zu schließen....
Mit meinen eigenen Freunden kann ich immer weniger anfangen. Wir haben nicht mehr diesselben Themen. Kein Wunder. Manche versuchten mir zu erzählen, das das, was ich da mühsam lerne, das sie das längst gemacht haben, aber wenn ich nachfragte, tja, dann.....
Andere haben schon die Tröste-Sprüche für meinen erwarteten Studienabbruch parat. Unsere Gemeinsamkeit ist weg.
Ich habe oft Heimweh nach meinem Leben. Das war zwar nicht gut, aber irgendwie hatte ich meinen Platz, wenn auch nicht irgendwo vorne, aber unter ferner liefen.
Meine Familie ist auseinander gebrochen.
Rückwärts gibt es nicht. Geht nicht, weil ich meine Interessen durchgesetzt habe, weil ich diese Ausbildung als Chance sehe. Als Chance für eine Familie, die als solche gar nicht mehr existiert.
So blöd, wie es klingt. Es war Zuhause. Und nun frage ich mich, wozu ich das alles mache. Das, was wichtig ist, ist einfach nicht mehr da.
Die Erwachsenen sind ihrer Wege gegangen.
Nach einer langen Beziehung ist nicht mal mehr Freundschaft übrig geblieben, sondern nur noch Schweigen, auch wenn wir gemeinsame Kinder haben. Nichts. Es ist nichts geblieben. Gut, klassisch kümmere ich mich nun um die Kinder ganz allein, aber das geht vielen so. Er ist weggezogen, ich weiß nicht mal, wohin. Wie blöd ist das denn?
Vorher hat er noch ordentlich meinen Ruf ruiniert, ich hätte ihn betrogen und eine Liebschaft. Völliger Blödsinn, aber was soll´s. Ich würde nur gern irgendwann mal verstehen, warum Männer das immer meinen, das frau ein Verhältnis hat, wenn sie arbeiten gehen will oder eine Ausbildung macht, weil sie sieht, das es so nicht weiter gehen kann und sie ihren Teil neben Haushalt und Kindererziehung beitragen will, wenn es einfach nicht mehr reicht, damit alle rumkommen. Ich versteh das nun wirklich nicht.
Langer Text. Es tut mir leid, aber ich würde einfach gern wissen, ob das normal ist, das alles so kaputt geht, wenn man doch einfach nur loszieht und die Möglichkeiten nutzen will, die man hat, um allen aus der Familie endlich eine Perspektive zu bieten.
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