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Hilfe - Totalversagen

Erix

Neues Mitglied
Ich brauche ganz dringend irgend einen Rat. Ich weiß einfach absolut nicht mehr weiter.

Meine Situation:
Sommer 2010 habe ich mein Abitur gemacht. Mein Schnitt war grandiose 3.6 ... Das lag weniger an meinem Intellekt, sondern vor allem an meiner Faulheit und Demotivation, aber auch an depressiven Phasen und meiner Unbelastbarkeit.

In den darauf folgenden Monaten, natürlich viel zu spät, habe ich mir auch erst Gedanken um meine Zukunft gemacht. Weil ich ausgemustert wurde und keinen FSJ Platz bekommen habe, habe ich mich einfach in das, für mich interessanteste und zugleich zukunftsorientierteste zulassungsfreie Fach an der Uni eingeschrieben: Informatik. Dazu muss ich sagen, dass mir Mathematik eigentlich sehr viel Spaß macht, aber ich in der Schule dennoch sehr schlecht war, weil ich nie gelernt und viel geschwänzt habe.
Ich dachte mir dennoch, dass ich meine Defizite irgendwie ausgleichen könnte.

Dämlicherweise verfolgten mich meine Angewohnheiten aus der Schulzeit in die Uni und ich fing an immer öfter die Vorlesungen zu schwänzen (Skript ist ja im Internet etc. ...).
Dazu kam noch, dass ich keine Freunde an der Uni gefunden hatte und alle 3 Übungspartner (in meinen Übungen zu den Modulen) das Studium abbrachen und ich da auch alleine saß. Schon Ende November ging ich also gar nicht mehr hin und ließ auch meinen Bafög Antrag sein (mir fehlten noch einige Sachen, die ich einfach nicht nachreichte).

In der Folgezeit bekam ich wieder absolut nichts auf die Reihe. Um keine Lücke im Lebenslauf zu haben schrieb ich mich sogar noch für das SoSe in Informatik ein und gammelte meine Zeit bis zum Sommer 2011 ab.

Dann kam wieder der Herbst und ich war wieder viel zu spät dran mir zu überlegen, was ich nun machen soll. Ich dachte daran einfach irgendwas zu studieren, was mir schon immer Spaß machte und dann stieß ich auf Philosophie. Das Fach kann man an meiner Uni aber nur mit einem zweiten Fach (jeweils hälfte /hälfte) studieren. Nach einiger Suche stieß ich dann auf ein Fach, was ich eigentlich schon abgeschrieben hatte: Informatik. Im 2-Fach-Bachelor fällt ein erheblicher Teil Mathe weg und eigentlich hatte ich das Fach ja auch nur abgebrochen, weil ich zu faul war und sozial isoliert.

Gesagt getan: Ich schrieb mich wieder ein. Und diesmal funktionierte alles. Ich lernte Leute kennen, ich ging zu den Vorlesungen. Ich beantragte Bafög und bekam es auch. Etc. Doch dann passierte es. Wieder brachen neu gefundene Freunde ab (die ich in den Übungen auch als Partner hatte:rolleyes:). Ich wollte es trotzdem durchziehen. Doch, wer sieht es kommen?, ich ließ das Studium wieder schleifen. Besonders Informatik... Dann kam die Prüfungszeit. Natürlich, wie sollte es anders sein, kamen große familiäre Probleme. Meine Eltern trennten sich nach 25 Jahren und meine Freundin verlies mich nach 3 Jahren.

Was passierte: Ich ging zu keiner Prüfung und auch die Take-Home-Klausuren gab ich nicht ab. Außerdem bekam ich ein Schreiben vom Bafög Amt, dass ich in Informatik ja nach dem SoSe 2012 fiktiv ja schon im 4 Semester sei und einen Leistungsnachweis erbringen müsse. Ich gehe deswegen mal davon aus, dass auch das Prüfungsamt einen Blick auf meine Leistungen werfen wird. Und siehe: 0 ETCS in 3 Semestern gesammelt (Was im SoSe passieren mag weiß ich noch nicht...)

Ich bin einfach der größte Versager den es gibt. Ich habe echt alles in den Sand gesetzt. Ich weiß jetzt absolut nicht was ich tuen soll. Selbst wenn ich mich zusammen reisse und ab jetzt 30 ETCS pro Semester holen sollte, bekomme ich sicher nie wieder Befög. Was ich finanziell nicht schaffen kann. Außerdem bezweifle ich langsam, dass ich für die Uni geeignet bin. Es gibt zwar Gründe für mein Versagen, aber irgendwie spricht die Geschichte schon für sich. Nur was kann ich jetzt noch machen? Nochmal wechseln? Wenn, dann würde ich Philosophie gerne behalten wollen. Aber wie soll ich das Begründen (besonders beim Bafög Amt):
Informatik 1 Fach -> Informatik/Philosophie 2 Fach -> Irgendwas/Philosophie 2-Fach :confused:

Und wenn ich Uni tatsächlich aufgebe. Ausbildung? Mit 3.6 Abi und Totalversagen auf der Uni? Dazu kommt noch, dass viele meiner Freunde, die erst Realschulabschluss machten-> Ausbildung-> Fachhochschulreife-> jetzt ein Studium an der Fachhochschule machen. Neben denen komme ich mir noch mehr wie Versager vor, wenn ich jetzt mit meinem Abitur mein Studium abbreche und eine Ausbildung anfange (Das soll wirklich nicht überheblich klingen, aber so fühle ich mich eben)...

Ich würde so gerne die Zeit zurück drehen und alles anders machen.... Gibt es irgendeine Möglichkeit mein Leben wieder in den Griff zu kriegen? Ich weiß wirklich nicht mehr weiter.
 
G

Gast

Gast
Also dass Freunde wegbrechen, wegziehen.. wie auch immer, das ist einfach normal. Klar, man findet nicht soo schnell neue Leute, aber letztendlich wusstest du von Anfang an nicht, was du willst. Das ist total normal, ich weiß eig auch nicht, was ich weitermachen soll nach dem Abi: ob ich wegreisen, arbeiten, gleich studieren.. Ich lasse es auf mich zukommen :)
Naja, du hast es auch auf dich zukommen lassen. Dein Problem liegt auch darin, dass du dich die letzten Jahre im Abi nicht für etwas angestrengt hast und verstanden hast, was dir wirklich liegt - dafür ist ja die Schule da. Und es gibt bei allen Fächern Teile, die Spaß machen und wiederum andere die *Head shot*-mäßig sind.
Ich denke, es ist eig egal, welchen Weg man im Leben einschlägt - es ist nur wichtig sich dafür zu entscheiden und zu zeigen, dass man es will. Deine weggebrochenen Freunde sind nicht daran schuld, dass du es nicht geschafft hast, dich zu berappeln und dein Ding zu machen - aber das weißt du selbst.
Wie das jetzt wird mit dem Bafög wird, weiß ich nicht, aber melde dich bei denen und erkläre es ihnen. Vllt bist du ja auch gar kein Studiumstyp, wie du bereits sagst.
Vergleiche nicht - ein Mensch vergleicht sich nur anhand seiner Macken und Probleme mit anderen, weil es zu unnatürlich ist, sich anhand seiner Stärken mit anderen zu vergleichen. Du machst nur dein Selbstbewusstsein unnötig kaputt. Aber Trauer muss sein.
Wenn es einfach nicht mehr schlechter werden kann, hilft es nur noch zu lachen =)

Noch ein Tipp: Handle immer so, dass es dir besser geht.
Wenn du demnächst weißt, dass du bei einem weiteren Studium drohst zu schwänzen, dann handle nur so, dass es dir besser geht. Schwänzen bringt dir nur schlechte Laune, während durchzuhalten dich glücklicher machen würde.. oder?

Ein Versager bist du nicht - nur dir sind gerade ein paar wichtige Standbeine im Leben weggebrochen.
Lerne auf deinen eigenen Beinen zu stehen, das ist das positive was du daraus herauslesen kannst.

Ich kann jetzt noch so viel schreiben, aber letztendlich gilt nicht dein Leid, deine Unmotiviertheit, deine finanzielle Situation, sondern dass du dein Leben durch dein Denken nach außen hin durch Handeln veränderst - HANDELN ist jetzt angesagt. Im Meer von Selbstmitleid kann jeder schwimmen.

Vllt würde dir auch ein Psychologe helfen, aber eig zeigst du nur deine Schwächen einem anderen Menschen, damit ihr beide es emotional durchlebt, du dich verstanden fühlst und mit weniger Kummer durch die Weltgeschichte reist.

Hier noch ein Link :)
http://images.elephantjournal.com/wp-content/uploads/2011/04/Holstee-Manifesto-Poster-1.jpg
 

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