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Hilfe, ich hasse mich

anonymi777

Neues Mitglied
Hallo Leute,
ich bin neu hier und weil ich mit niemandem reden kann, weil ich keine Freunde habe, weder eine Familie die mich unterstützt, habe ich mich hier angemeldet.

Um mich kurz vorzustellen:
Ich bin 20 Jahre alt, weiblich und habe ein riesen Problem mit mir selbst. Ich hasse mich selbst und hasse mein Leben.

Ich bin eine totale Versagerin.
Daher ich mich selbst so sehr hasse und ich das Leben nicht als Geschenk sondern als Plage empfinde, habe ich im Dezember (zum 4. mal) versucht mir das Leben zu nehmen. Leider wieder ohne Erfolg. Selbstverletzungen stehen mittlerweile bei mir an der Tagesordnung.
Ich habe soziale Angststörungen. Neben anderen Menschen fühle ich mich so klein und wertlos. Sie machen mir Angst, alleine wenn sie mich ansehen. Ich vermeide jeglichen Blickkontakt zu fremden Personen. Wenn ich gezwungener Maßen in die Öffentlichkeit muss fühle ich eine tiefe Unruhe, die mich dazu bringt, so lange an meinen Fingern herumzuzwicken bis ich angfange zu bluten. Meine Atmung ist nicht zu überhören. Ich kann nicht mal den Müll runterbringen aus Angst gesehen zu werden. Meine Wohnung ist überfüllt mit Müllsacken, ich habe die halbe Zeit nichts zu essen zuhause, weil ich die Öffentlichkeit so gut ich kann vermeiden will. Wenn ich zb. weiß, dass ich am nächsten Tag raus muss, bekomme ich die ganze Nacht kein Auge zu. Ich bekomme Panik, manchmal sogar Panikattacken. Ich komme mir vollkommen gestört vor, das ist doch nicht normal. Wenn ich schon leben muss, dann wenigstens normal.. das verstärkt meinen Selbsthass extrem.
Die Angst vor fremden Menschen führt langsam dazu, dass ich totale Aggressionen bekomme, ich beginne langsam auch die Menschen zu hassen. Hass und Angst gemeinsam sind ein schreckliches Gefühl, es überwältigt mich.
Wenn ich meine Nachbaren höre im Treppenhaus, wie sie einfach normal ihre Wohnung verlassen, sprich, die Türen gehen auf und zu, ich höre ihre Schritte,.. dann werde ich total aggressiv und halte mir die Ohren zu, ich könnte vollkommen ausrasten.
In meiner Wohnung bin ich immer total leise, ich will nicht, dass nur eine Menschenseele mich hört. Das macht mich wütend. Es macht mich auch wahnsinnig sauer, wenn ich einen Nachbaren treffe und ihn begrüßen muss.. ich würde niemals irgendjemanden was antun! Also ich bin auf gar keinen Fall eine Gefahr für die Menschen. (nur für mich selbst)
Ich will mit nichts und niemandem etwas zu tun haben, ich mag auch niemanden.
Zu meinen „Freunden“ habe ich den Kontakt abgebrochen, ich mag sie einfach nicht mehr.
Ich liege den ganzen Tag nur im Bett herum und bin am verzweifeln und nachdenken. Meine Gedanken kreisen zu 90% um meinen eigenen Tod. Ich denke, dass das Leben einfach nichts für mich ist.
Mein Äußeres gefällt mir überhaupt nicht, ich hasse es. Ich habe oft gehört, dass ich gut aussehe, doch ich kann das absolut nicht nachempfinden. Ich könnte den Spiegel erschlagen, wenn ich reinschaue. Mittlerweile ist es schon so, dass ich alle Spiegel in meiner Wohnung abgenommen bzw. mit einem Bettlaken zugedeckt habe. Ich ertrage mich einfach nicht.
Erledigungen schiebe ich so lange es geht vor mich hin, ich liege wirklich den ganzen Tag nur kraftlos in meinem Bett.
Ich kann mich für nichts und niemanden begeistern.
Depressionen habe ich seit ich 14 bin. Die Diagnose wurde mir gestellt als ich nach meinem ersten Selbstmordversuch zwangseingewiesen wurde.
Ich habe schon öfters Anti Depressiva und auch Einschlafhilfen bekommen. Immer wieder abgesetzt, weil ich mir ständig selbst im Weg stehe und nichts für mein Wohlbefinden mache. Ich denke nämlich, dass ich es nicht anders verdient habe. Ich muss leiden.

Danke an alle, die sich Zeit genommen haben sich das durchzulesen.

Für Tips wäre ich dankbar.

Lg
 

Lilian101

Neues Mitglied
Hi du arme,

Zum Anfang muss ich sagen, dass während ich deinen Beitrag gelesen habe so ziemlich alles genau so empfinde. Habe das gleiche Problem mit der Sozialen Angst und das schon lange Jahre. Ich bin mittlerweile 32 und Schlepp das so mit mir rum, mal ist es etwas besser mal schlechter. Das mit den Nachbarn und wie du es beschreibst ist 1:1 das gleiche bei mir auch das mit rausgehen, einkaufen. Das einzige was ich schaff und dass auch mit viel Energieaufwand, ist es mich auf die Arbeit zu schleppen. Hast du schon mal eine psychosomatische Therapie gemacht? So komisch es klingt, grade bei sozialer Angst, war wirklich fast die beste Zeit (3monate) die ich je hatte. Vielleicht wäre das irgendwie hilfreich für dich? Das mit dem Aussehen kenne ich auch zu gut ich schau total ungern ein den Spiegel obwohl mir alle sagen ich sei hübsch. Verstehe genau wie du dich fühlst. Schreib doch gerne wenn du magst, vielleicht kann man sich ja austauschen. Viele liebe Grüße, LiL
 
S

saminabi

Gast
Hallo,

naja, ich sage mal, dass du in absoluter Not bist und dich schnell in eine Psychiatrie begeben solltest.

Was für ein Verhältnis hast du denn zu deinen Eltern? Kannst du die erstmal um Hilfe bitten?

Wahrscheinlich warst du schon in der Psychiatrie, wenn du mehrere Suizidversuche hinter dir hast. Wenn die Situation nicht mehr so akut sein sollte, bräuchtes du wahrscheinlich betreutes Wohnen in irgendeiner Form.

Fürs erste wäre vielleicht der Krisendienst oder die Telefonseelsorge ein erster Anlaufpunkt.

Du bist noch sehr jung, gib dich nicht auf.

Mit ein paar Tips ist es hier erstmal nicht getan.
 

KeineAhnung22

Aktives Mitglied
Hallo anonymi,

ich verstehe nicht, wieso du andere Menschen nicht magst. Wieso du dich nicht traust ihnen in die Augen zu schauen. Ich mag es sogar sehr gerne Menschen in die Augen zu gucken, manchmal ist da sofort eine Verbindung da, wieder andere gucken einfach weg, was ich manchmal als sehr schade empfinde. Ich bin weiß Gott nicht perfekt - und man sagt, die Augen seien der Spiegel der Seele, das heißt einerseits kann ich mit Blickkontakt in den anderen reingucken, aber es muss auch für mich ok sein, dass er in mich reinguckt, sonst geht es nicht.

Ich bin mir sicher es gibt einige Dinge für du dich schämst, wenn du den Blickkontakt meidest. Und dass du dich für deine momentane Situation schämst, dass du dich beispielsweise nicht auf die Straße traust, aber sicher auch dafür, dass du so bist wie du bist. Lerne dich zu akzeptieren, mit all deinen vermeintlichen Fehlern. Die haben die anderen auch. Aber wenn du jemanden angucken kannst, ohne ihn zu verurteilen, dann gibst du ihm die Sicherheit, dass er sich dir gegenüber öffnen kann. Es ist ein "ich sehe dich mein Bruder", ich bin nicht perfekt, du bist nicht perfekt, es ist ok.

Und die Wut ist etwas woran du forschen kannst, wo du dich besser verstehen lernen kannst, wieso du dich so verhälst, wie du dich verhälst, ich vermute, deine Wut ist berechtigt. Auch deine Ängste, lass deine Angst da sein, registriere sie, verstehe, dass du Angst hast, aber lass dich nicht von ihr beherrschen. Sei neugierig, weswegen du Angst hast. Du hast Angst verletzt zu werden. Verstehe das. Aber die meisten Menschen möchten dich gar nicht verletzen. Und wenn sie dich verletzen, das anzunehmen, damit du weiter reifen und stärker werden kannst.

Tatsächlich weißt du, was du tun musst oder was von dir verlangt wird. Dass du dich akzeptierst. Dass du dich im Spiegel anschauen kannst und sagen kannst "ich mag dich". So lange du das nicht tun kannst, so lange du das Leben nicht akzeptierst und respektierst, lebst du sprichwörtlich in der Hölle. Du hast ein Problem, das immer bei dir ist, egal wo du bist, weil du meinst du wärst das Problem. Du bist aber nicht das Problem, sondern die Lösung des Problems. Es gibt da (metaphorisch) einen lieben Gott, der sagt, ich will, dass du dich selbst/das Leben liebst, vorher lasse ich dich nicht gehen. Das ist deine Aufgabe. Du kannst dem nicht entkommen. Und manchmal frage ich mich, ist es wirklich so schwer? Warum sehen wir so viele Probleme in uns, dass es uns nicht ganz einfach gelingt? Wann fangen wir an uns selbst zu akzeptieren?

Ich würde dir möglicherweise auch empfehlen, einmal psychologische Unterstützung in Anspruch zu nehmen, damit du jemanden zum reden hast, jemandem, den du vertrauen kannst und der dir Mut zusprechen kann und dir auch wieder einen Lebenswillen geben kann. Der deine Aufmerksamkeit wieder dahin richten kann, was du willst und nicht dorthin, wo du eigentlich nicht sein möchtest.
 
D

Deliverance

Gast
Wo denkst Du, kommt deine Angst und deine Wut her? War das jemals anders?
Warst du schonmal in Therapie? Wenn ja, was hat es in dir ausgelöst? Wenn Nein, was hält dich ab?
Gehst du arbeiten? Womit verbringst du deine Zeit, außer mit Grübeln? Was macht dir Spaß, was bringt dir Freude?
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Selbsthass ist ein Geschenk (Auch wenn man gern den Kassenbon dazu hätte :D ).

Du erwartest vielleicht den typischen "Man soll sich ja selbst lieben" und "sich selbst annehmen" und blablabla... Vergiss den Bullshit! Die einzigen Menschen, die wirklich ohne Selbsthass sind, ohne aber zu lächerlichen Narzisten zu mutieren, sind indigene Völkchen abgeschottet auf Inseln.

Es gibt letztendlich nur zwei Optionen wie du mit Selbsthass umgehen kannst:

Die eine ist, darin unterzugehen. Sich in Selbstmitleid zu ergehen und alles zu verpassen, um seinen einstigen Feinden, die dich mit diesen Selbsthass infiziert haben, nur den Sieg zu bescheren, den sie garnicht verdient haben. Die andere Option ist es den Selbsthass als Antrieb zu nehmen, sich selbst immer wieder zu optimieren, andere ein Vorbild zu sein und seinen einstigen Feinden geistig (physisch ist leider illegal :D ) das Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen.

Jz liegt es nur noch an dir, ob du untergehst oder aufstehst und kämpfst.
 

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