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Hilfe Depressionen! Sinnloses Leben, fühl mich am Ende

Diamant

Mitglied
Hallo liebe Leute da draußen, hoffe, es geht euch nicht wie mir.
Leide mittlerweile seit mehreren Monaten unter Depressionen, die immer wiederkommen. Jedes Mal, wenn ich mich absolut zerstört und am absoluten Tiefpunkt angekommen fühle, versuche ich mich wieder selbst zu motivieren oder rede mit meiner Mutti, wenn es gar nicht mehr geht, die mich dann wieder aufbaut. Aber es kommt immer wieder und ich habe zunehmend das Gefühl, all die Hoffnung jedes Mal ist sowieso völlig vergebens und bringt in wahrheit nichts, führt nur zur nächsten enttäuschung. Eigentlich müsste ich es besser wissen, ich habe schon viel in büchern gelesen, bücher, die helfen, sein leben aus eigener Kraft zu verbessern. Aber trotz des Wissens pack ich es irgendwie einfach nicht. Stehe kurz vorm abschluss meines Abiturs, hatte immer sehr gute noten, hab sehr viel dafür gearbeitet, was mich körperlich sehr mitnahm. Glaube, die ganze arbeit war eine flucht vor meinen privaten Problemen. Meine eltern sin geschieden, meine Omi ist gestorben, meine Schwester beschäftigt sih fast immer nur mit sich. Ich fühle mich so einsam und verzweifelt. Ich hab null selbstvertrauen mehr, habe keine lust mehr auf nichts, alles scheint sinnlos und hoffnungslos. Zum überfluss habe ich mich vor wenigen Monaten entschieden (meine Mutter hat mir gut zugeredet), ins Ausland nach großbritannien nach dem abi zu gehen und 1 Jahr im Hotelbusiness zu arbeiten. Aber ich hab totale Angst vor ALLEM, ich hab angst dass ich im ausland nicht zurecht komme, mich die Depressionen übermannen oder ich wieder einsam bin. Ich habe keine Freund (oder nur ganz wenige) und frage mich, ob es die WAHRE freundschaft überhaupt gibt. War auch schon beim psyhlolgen und hab oft an selbstmord gedacht. Langsam bin ich echt ratlos. :(:wein:
 

Silent Heaven

Mitglied
Hallo, Diamant!

Das klingt wirklich nicht schön, was du da beschreibst. Ich kann da auch aus Erfahrung sprechen, denn ich leide auch unter zeitweiligen, immer wiederkehrenden Depressionen. Im Moment ist es schon seit vielen Monaten wirklich besser geworden und ich fühle mich zum ersten Mal seit langem wieder richtig wohl. Als Pessimist fragt man sich aber, wie lange das wohl noch so gehen wird.

Das mit deiner Oma tut mir sehr leid. So etwas ist immer schwer. Viele äußere Umstände, die du da beschreibst, scheinen dich zu belasten. Sicher fühlst du dich irgendwie vom Pech verfolgt? Ich frage das, weil ich das kenne.

Die innere Einstellung gestaltet das äußere (und innere) Erleben aber immens. Widrigkeiten wird es im Leben immer geben. Es kommt darauf an, wie man damit umgeht. Daher sollte das Ziel sein, dass du mehr Selbstvertrauen erhälst, mehr Gelassenheit im Leben erlangst und lernst, die guten Dinge, die es im Leben JEDES Menschen gibt, zu erkennen und wertzuschätzen. Bis dahin ist es allerdings ein weiter Weg.

Wenn dich diese Depressionen so stark belasten, solltest du vielleicht in Erwägung ziehen, dir professionelle Hilfe zu suchen. Das kann erst einmal beim Hausarzt sein. Du könntest diesem von deinen Gefühlen erzählen, beschreiben, was dich belastet. Womöglich kann er dir ein paar Ratschläge geben, und, wenn er meint, dass es notwendig ist, dir eine Überweisung zu einem Therapeuten geben und/oder vielleicht ein Rezept für ein unterstützendes Medikament. Aber wichtig ist, dass du etwas ändern WILLST.
Wenn du es nämlich willst, dann wirst du dein Ziel auch erreichen. Das wird nicht von Heute auf Morgen gehen. Aber wenn du dran bleibst, dann wirst du es schaffen. Sind es wirklich Depressionen, so kann ich dir sagen: Du kannst und solltest dir Hilfe von Außen holen, das ist sehr wichtig. Aber es ist noch wichtiger, selbst etwas zu tun.
Igel dich nicht ein. Geh raus in die Natur, schnapp dir den Hund vom Nachbarn und geh eine große Runde. Mach Sport. Wie sieht es mit den Leuten in der Schule aus, hast du da ein paar Menschen, mit denen du etwas unternehmen kannst? Sei mutig, schlag einfach mal einen Bowling- oder Kinoabend vor- oder was auch immer. Sprich mit den Leuten die du kennst, ohne Angst vor Zurückweisung zu haben. Die meisten Menschen reagieren positiv, wenn sie auf eine nette, unverbindliche Art angesprochen werden. So entstehen Gespräche, Bekanntschaften, vielleicht sogar Freundschaften. Du hast nicht viele Freunde? Aber halte die, die du hast. Unternimm mal wieder was mit denen! Hab Spaß!

Ja, es gibt gute und echte Freundschaften da draußen... Leider sind diese nicht sehr häufig und auch ich musste kürzlich erleben, wie Menschen, die ich überaus gern hatte, einfach den Kontakt abbrachen...

Gelassenheit ist das Schlüsselwort. Wenn du die richtigen Menschen findest, wird sich auch eine echte Freundschaft ergeben. Dass dies schwer ist, steht außer Frage. Aber auch lose Bekanntschaften sind ganz okay, ist der Mensch doch mehr oder weniger ein Rudeltier. Na gut, ich habe auch nicht sehr viele Freunde. Ich bin gern mal allein und mag auch nicht viele Menschen um mich herum haben. Aber - zweites Geheimnis- finde heraus, was du magst, was dir angenehm ist. Und dann akzeptiere dich. Du magst lange Parties? Super! Du bist lieber faul auf der Couch? Auch toll! Du bist gut, wie du bist. Und es ist wichtig, das zu erkennen. Denn das, was du magst, macht dich aus. Und du bist ein besonderer Mensch!

Ich kann mir vorstellen, dass die Aussicht auf diesen Auslandsaufenthalt dir im Moment Angst macht, zumal du sowieso mit vielem zu kämpfen hast. Du könntest das verschieben und erst einmal sehen, dass du wieder stabil wirst. Aber es kann auch sein, dass genau dieses Jahr, dieser Sprung ins kalte Wasser dich aus deinem tiefen Loch reißt. Du lernst neue Leute kennen, stellst dich neuen Herausforderungen - das puscht das Selbstvertrauen ungemein! Fakt ist, dieser Aufenthalt wird dich definitiv zum Positiven verändern. Wann du allerdings bereit bist, kann ich nicht sagen. Ich glaube, das wird alles gar nicht so schlimm, wie du glaubst. Und am Ende wirst du froh sein, es getan zu haben : ) .

Lass den Kopf nicht hängen. Es lohnt sich IMMER, aufzustehen und zu sagen: "Jetzt wird alles anders!"

Du wirst sehen, es wird besser. Gib nicht auf.
 
Hey Diamant :)

ich kenne das mit den Depressionen. Das Blöde daran ist wirklich, das sie immer wiederkehren. Und oftmals, wenn man sich grade erst wieder hochgekämpft hat, wird man wieder überrannt von ihnen. Und es ist wirklich schwer, sich immer wieder mit den negativen Gedanken auseinanderzusetzen. Vorallem weil ich sowieso ein absoluter Negativdenker bin. Bei dir kommt leider auch wirklich vieles zusammen. Der Tod deiner Oma, Probleme in der Familie bzw. mit Familienmitgliedern, wenige (echte) Freunde. Aber dennoch sehe ich bei dir auch einige Chancen. Dein Abitur wird sehr wahrscheinlich gut werden, weil du viel reininvestiert hast, das finde ich gut. Außerdem finde ich, dass das Jahr in Großbritannien eine gute Chance ist, dich weiterzuentwickeln. Natürlich kostet das Überwindung und es wird da auch nicht leicht werden. Und auch wenn du vielleicht manchmal in dem Jahr dort einfach nur den Kopf in den Sand stecken willst... es wird dich auf jeden Fall weiterbringen und dir helfen, vielleicht so einiges klarer zu sehen. Was du im Leben willst und vorallem was du nicht willst. Ich weiß es ist schwer und klingt bescheuert, aber versuch nicht aufzugeben. Oft genug will ich ja selbst alles hinschmeißen und mich einfach nur noch irgendwo runterstürzen in den Tod. Aber dann gibt es doch noch den kleinen Funken Hoffnung, auf ne bessere Zukunft, irgendwo sein Glück zu finden und seine Depressionen zumindest ein Stück weit zu bekämpfen :)

Lieben Gruß, JGW
 

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