Grundsätzlich würde ich beide Bereiche, also "Heirat" und "Kinder kriegen", getrennt betrachten.
Geheiratet wird doch heutzutage weniger aus religiösen, als vielmehr aus romantischen oder fiskalischen Gründen. Man möchte nach außen demonstrieren, dass man sich für ein dauerhaftes Miteinander entschieden hat und nebenbei Steuern sparen. Die juristischen Unterschiede zwischen Lebenspartnerschaften und Verheirateten sind ja nur noch minimal und insofern vermute ich, dass die tendenzielle "Heiratsverweigerung" eher aus einem flächendeckenden Unwissen heraus an den Tag gelegt wird.
Beim Thema "Kinder" hingegen spielen ganz andere Gründe eine Rolle. Die Finanzen zum Beispiel.
In kaum mehr einem Paarhaushalt reicht das Gehalt einer Person noch aus. Mieten, Nebenkosten, Fahrkosten, Energiekosten etc. beanspruchen das Budget über alle Maßen, sodaß der längerfristige Ausfall eines kompletten Gehaltes nicht über längere Zeit finanziert werden kann (da ändert auch das Erziehungsgeld nicht wirklich viel dran) Wenn jemand nicht gerade im öffentlichen Dienst arbeitet, muß er nach einer relativ kurzen Zeit dem Arbeitgeber bereits wieder zur Verfügung stehen, sonst droht die Kündigung. Darüberhinaus sind viele Anstellungen, gerade bei den Besserverdienenden, ja mittlerweile befristet, sodaß man spätestens nach vier Jahren schauen muß ob und aufgrund der vielgelobten Flexibilität auch noch wo es überhaupt wieder ein neues Anstellungsverhältnis gibt. Sollte man also zu den wenigen Glücklichen gehören, die nicht alle paar Jahre in eine andere Stadt ziehen müssen und die einen unbefristeten Arbeitsplatz ihr Eigen nennen können, kommt das nächste Problem: Die Unterbringung des Nachwuchses.
Die Anzahl der Krippenplätze, gerade für die Kleinsten, ist nach wie vor viel zu gering. Familie oder Verwandtschaft müssen dann zur Stelle sein um die Brutpflege zu übernehmen, da, wie oben ausgeführt, ansonsten der Lebenstandard drastisch abrutscht. Nur "Familie" ist oft nicht mehr oder nur noch rudimentär vorhanden oder aber die Erziehungsvorstellungen driften soweit auseinander, dass man zu keiner Übereinkunft kommt. Sollte das also nicht zufriedenstellend geregelt werden können, zeigen sich bereits zu diesem Zeitpunkt bei vielen Partnerschaften die ersten Auflösungserscheinungen.
Sollte man also zu den noch weniger zahlreich vorhandenen noch Glücklicheren zählen, deren Nachwuchs gut und dauerhaft untergebracht werden konnte, und deren Job nach wie vor am selben Ort unter den gleichen Bedingungen wie vor der Elternschaft vor sich hin gedeiht, kommt dann das Problem Filius oder Filia höchstselbst.
40% bis 60% aller Kleinkinder in Deutschland haben in irgendeiner Form Entwicklungsstörungen welche mehr oder minder therapierbar sind. Das fängt an bei ADS und ADHS, wandert entlang diverser Sprach- und Verhaltensentwicklungsmacken und endet bei der vollkommenen Schulunfähigkeit. Auch hier eröffnet sich ein riesiges Feld zur Entwicklung von Beziehungsstörungen, welche nicht selten vorm Scheidungsanwalt enden, besonders wenn die bisher so wunderbar engagiert helfenden Familienmitglieder mangelndes Verständniss (warum nur?) für den therapeutischen Zeit-und Geldaufwand zeigen oder aber der Nachwuchs für die Minimalbedürfnisse ihrer Erzeuger.
Sollte man selbst diese Klippe umschifft haben, was ja schon fast an ein Wunder grenzt, ist es an der Zeit, dass selbiger Nachwuchs, mittlerweile mit 12 schon so gut wie volljährig (seiner/ihrer Meinung nach) und heutzutage dank Internet fast allwissend, sich gebährdet wie ein Elefant im Porzellanladen, und sich dank heute favorisierter aber nicht brauchbarer Erziehungsmethoden auch nicht wieder unter Kontrolle bringen läßt, meint, die Familie tyrannisieren zu müssen, was ja nicht mehr gerade selten der Fall ist. Wenn sich also Mitarbeiter diverser Jugendbetreuungseinrichtungen, Psychiater, Psychologen, Vertrauenslehrer und die Polizei höchstselbst die Klinke in die Hand geben, spätestens dann ist es um die meisten Beziehungen geschehen.
Und wer zahlt die Zeche?
Ja, so leid es mir tut das sagen zu müssen, es ist nach wie vor der Mann, denn er war dann oft so blöd, derjenige mit dem guten Gehalt zu sein, der den größten Teil finanzierte, aber leider leider dann weniger Zeit für den Nachwuchs hatte und was ihm dann vor Gericht so ausgelegt wird, dass er dann auch weniger geeignet ist, die weitere Betreuung zu übernehmen und schön weiter bezahlen darf, und diesmal ohne überhaupt irgendetwas davon zu haben, außer einem Leben auf Sozialhilfeniveau und oftmals die Schuld an allem was schiefgegangen ist.
Sollte diese Frau zufällig "gutverdienend" sein, am besten im öffentlichen Dienst oder als Politikerin, welche nach 4 Jahren sowieso schon eine Leibrente von schlappen 4300 oder mehr Euronen bekommt, und sollte diese Frau auch damit klarkommen, dass der Mann die Mühen der Erziehung übernimmt und sich somit in der Gesellschaft als immernoch winzige Minderheit outet, die im allgemeinen desaströsen karrieremässigen Nachteile mal ganz beiseite lassend, wäre sie im Falle einer Trennung dann auch bereit, sich vor Gericht anhören zu müssen, dass sie ja zu wenig Zeit mit den Kindern verbracht hat ..... dann würde sie mit Sicherheit eine ganze Menge Männer finden, die "Heirat und Kinderkriegen" für eine klasse Idee halten.
Ich kenne aber bisher keine, aber jede Menge Männer, die die oben beschrieben Erfahrungen machen durften und insofern kann ich ganz gut nachvollziehen, dass Mann sich heutzutage ein wenig schwer mit Frauen tut, die mit dem primären Gedanken: "Heiraten, Kinder" in eine Beziehung einfallen und paradoxerweise bei Nichterfüllung dieses Wunsches sich aber auch mit genau jener Kaltschnäuzigkeit trennen, die man gerade als Mann befürchtet. Ich sage "paradoxerweise", weil Frau in diesem Falle ja letztendlich gar nichts anderes übrig bleibt, sie aber damit genau jene Ängste des Mannes zu 100% bestätigt, nämlich jene bei Nichtgefallen wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen zu werden und mit den Kosten und Folgen alleine dazustehen ungeachtet der vorherigen emotionalen Verbundenheit.
Fazit: Gegen Heirat ist absolut nichts einzuwenden. Wie schon gesagt, die meisten Heiratsmuffel sind einfach nur schlecht informiert. Thema Kinder, frei nach Rainer JGS: Such dir jemanden aus einem anderen Kulturkreis oder aber jemanden, der genau diesen, deinen Wunsch ebenfalls äußert. Ansonsten hilft nur "A******* sein" (keine Verhütungsmittel und Klappe halten:mad🙂 oder auf's Glück vertrauen.