Haustier: Katze

Hallo,

seit dem Tod meiner Großmutter fühle ich mich recht einsam. Beziehungen zu Menschen habe ich und hatte ich in meinem Leben kaum. Ich würde mir gerne eine Katze holen, aber habe schlicht Angst, ob ich mich um das Tier kümmern kann.

Meine Probleme:
- Ich arbeite Vollzeit und habe entsprechend wenig Zeit bzw nur morgens kurz und Nachmittags/Wochenende
- Ich habe eine leichte Katzenhaarallergie. Ich kann mit Katzen zusammen sein aber ich weiß nicht wie ich reagiere wenn ich dauerhaft mit Katzen Zeit verbringe. Im schlimmsten Fall habe ich leichten Ausschlag an einer Hand nach dem Streicheln bekommen
- Da ich kaum Freunde habe, hätte ich keine Gelegenheit die Katze zur Not irgendwo vorübergehend abzugeben

Ich beschäftige mich seit ca einem halben Jahr mit dem Thema, insgeheim habe ich auch psychologisches Problem mit mir selber, da ich ein unsicherer Mensch bin. Ich bin eigentlich ganz froh mein Leben überhaupt auf die Reihe bekommen zu haben. Sobald etwas passiert und sei es nur eine kaputte Glühbirne, setzt mir das sehr zu. Ich hab das Gefühl vom Leben überfordert zu sein und frage mich ob ein Mensch wie ich eine Katze haben sollte. Zumal ich mich fragen, was die Katze von mir hat. Wenn ich zuhause bin, sitze ich fast nur vor dem PC.

Ich habe mich auch mit anderen Haustieren auseinander gesetzt, aber die meisten Kleintiere geben mir nichts und andere Tiere wie Hunde sind zu pflegeaufwendig. Ich mag Katzen sehr gerne, ich glaube aber dass ich mich einfach nicht trauen werde, es zu versuchen. ich habe Angst, dass die Katze etwas kaputt macht, dass ich allergisch reagiere, dass die Katze krank wird, dass alles mögliche passieren könnte.

Inzwischen war ich mehrmals in Tierheimen um mich erstmal an den Gedanken zu gewöhnen und meinen Umgang und Allergie mit Katzen zu testen. Aber je länger ich mich mit dem Thema beschäftige umso unsicherer werde ich.

Vielleicht möchtet Ihr mir Eure Meinung sagen?

Meine Meinung: Ein Tier ersetzt keine menschliche Wärme, Zuwendung, soziale Kontakte. Als Ergänzung ja, aber um ein einsames Leben komplett zu kompensieren wohl eher nicht. Zudem sollte man bei Tierhaltung schon wissen, was man tut. Zum Beispiel hält man eine Katze, die kein Freigänger ist, nicht alleine. Denn sonst fühlt sich die Katze genauso einsam wie du gerade.

Also wenn du eine Katzenhaarallergie hast, dann ist das sehr problematisch. Wobei ich irgendwo mal gelesen oder gehört habe, dass es Katzen geben soll, die die Allergie schneller auslösen sollen als andere Katzen. Womit das zusammenhängt, ist mir leider entfallen. Aber du kannst ja mal googlen oder einen Arzt dazu befragen.

Solltest du die Katze ausschließlich in der Wohnung halten, dann geht es nicht, dass du dir nur eine Katze holst. Das wird dem Tier nicht gerecht. Bei einer Freigängerkatze wäre das wieder anders.

Bevor du dich für eine oder zwei Katzen entscheidest kläre unbedingt das mit deiner Allergie ab, denn sie könnte durch ständigen Kontakt mit dem Allergieauslöser auch schlimmer werden. Weder dir noch einer Katze ist damit geholfen, wenn du sie wieder ins Tierheim bringen musst.

Hallo Andreas,

ich finde die Idee nicht schlecht.

Langhaarkatzen --> Perser , Persermischlinge oder Britisch Langhaar BLH lösen oft keine Allergiesymtome aus
Dafür müssen diese aber auch etwas mehr geplegt werden. Also mal kämmen /bürsten oder auch mal nen Haarknuddel rausschneiden.

Hast du denn Erfahrung mit Katzen ?

Die Idee in einem Tierheim vorzusprechen und sich dort auch beraten zu lassen... ist doch gut.

Ich würde dir zu einer älteren Katze raten, die keine anderen Katzen duldet und auch nicht mehr so viel Bewegung , sondern lieber ihre Ruhe mag.
Langhaarkatzen haben übrigens auch ein etwas gedämpfteres Temperament.

Tierheim hat den Vorteil... sollte es wirklich nicht gehen, weil du es nicht geregelt bekommst... kannst du das Tier zurück geben. Für eine Katze von 12 Jahren die sonst vielleicht in einem Tierheimkäfig ihr Dasein fristen muß, weil sie niemand mehr will und sie keine anderen Katzen mag... bist du vielleicht eine echte Change. ;-)

Grundsätzlich bauen Tiere auf oft eine Brücke zwischen Menschen.
Man hat ein Thema mit anderen und findet vielleicht eher raus... aus der Isolation.

Gruss
Mia

Hallo Andreas,

zunächst mal löst nicht jede Katze, wie schon geschrieben, die gleichen allergischen Reaktionen aus. Wenn du dich für eine Katze entschieden hast, kannst du dich schnell und einfach auf deren Haare bei jedem Dermatologen testen lassen. Einfach mit einem Büschel Haare hingehen. (Es sind übrigens nicht die Haare, die die Allergie auslösen, sondern ein Stoff im Speichel.)

Bei Katzenhaarallergie kann man sich auch desensibilisieren lassen. Vielleicht wäre das ein erster Schritt?

Es gibt gerade im Tierschutz jede Menge Katzen, die so verkorkst sind, dass sie keine weiteren Katzen neben sich dulden. Die haben oft eine geringere Vermittlungschancen. Die Leute, die beim Katzenschutz nach einem neuen Begleiter suchen, sind meist die Fans und die wollen unbedingt zwei oder mehr Tiere.

Außerdem gibt es Katzen, die müssen aufgrund einer Krankheit allein bleiben. Da geht es aber nicht darum, dass das Tier viel Pflege braucht, sondern allein darum, dass es keine anderen Katzen ansteckt.

Was aber hältst du von der Idee, eine Pflegestelle einzurichten. Dann wäre der Katzenschutz für das Tier verantwortlich. Die würden Futter und Tierarztkosten bezahlen, dich in allem beraten und falls es Probleme gibt, suchen die unkompliziert schnell eine neue Stelle. Es ist dann immer ein bisschen hart, wenn man sich von einem Tier wieder trennen muss, aber es tröstet zu wissen, dass man ein weiteres Leben rettet und wenn man sich wirklich mal verliebt, spricht nichts dagegen, dass man das Tier behält.

Für dich hätte es den Vorteil, dass du ein wenig Anschluss findest. Das ist kein enger Kontakt, der da stattfindet, aber es ist ein erster Kontakt und wenn man sich an die Leute gewöhnt hat, meint, die sind nett, freuen die sich immer, wenn man sich intensiver engagiert. Da geht es dann ja nicht um Vereinsarbeit. Die brauchen immer jemanden, der mal eine Fuhre Futter irgendwo abholt oder am Wochenende hilft, die Streuner zu füttern. Das ist ein lockerer Kontakt, aber man gehört eben irgendwo dazu und man tut etwas, was der Seele gut tut.


Tuesday

eine katze hab ich auch, sie kann keinen menschen ersetzen, aber sie bringt ruhe in mich. ich habe eine ältere katze vom tierheim geholt, wir passen prima zusammen und kennen uns ganz genau!
nichts ist schöner, wärmer, heimeliger und gemütlicher, als wenn meine katze auf meinem bauch liegt, zugedeckt natürlich, sich an mich schmiegt und wir irgendwann zusammen schnurrend einschlafen.
sie ist sehr ge-
schwätzig, muss sich immer mitteilen, grunzt, maunzt, macht mir meine sinne leicht und erfreut mein herz!
ich habe damals eine woche katzenurlaub genommen, so dass wir genug zeit für einander hatten.

soll dein kätzchen denn eine freigängerin werden?
ich hab hier einen balkon, dritte etage, und als sie einzog, zeigte ich ihr, "wo der tod lauert".

Zunächst einmal Danke für die ganzen Antworten.

Ich hatte an zwei jüngere Katzen (Geschwisterpärchen) gedacht, weil ich den ganzen Tag arbeite und die beiden dann nicht einsam wären. Die Katzen hätten ein ganzes Haus für sich und Freigang wäre nicht ausgeschlossen, wobei die Straße vor dem Haus gut befahren ist und ich zunächst eine reine Wohnungshaltung versuchen würde. Eine einzelne (auch ältere) Katze ohne Freigang zu halten und den ganzen Tag allein zu lassen wäre nicht artgerecht.

Da ich mich seit über einem halben Jahr damit beschäftige, weiß ich schon ne Menge über Katzenhaltung, meine Allergie und co. Ich kann es nur einfach nicht abschätzen. Ja ich bin allergisch, aber so wenig, dass ich nach ner Stunde streicheln an der Hand leichten Ausschlag bekomme. Bei Freunden kann ich in Katzenhaushalten Nachmittage/Abende verbringen ohne jegliche Reaktion. Ich habe aber einfach Angst, dass bei dauerhaftem Kontakt dies schlimmer wird oder sich gar ein Asthma entwickeln könnte.

Die Katze soll keinen Menschen ersetzen, aber ob ich alleine bin oder alleine mit Katze👎....
Ich kämpfe sehr mit mir selbst, habe ständig Angst falsche Entscheidungen zu treffen, etwas kaputt zu machen, Fehler zu machen und ziehe mich total zurück. Bei einem Lebewesen habe ich total Angst vor der Verantwortung...