Hallo,
mein Sohn wird 16 im Februar und ist aktuell in der 9.Klasse der Realschule. Er ist sehr schüchtern und sehr sensibel. Sie haben in der Klasse eine supertolle Struktur und Gemeinschaft und eine supertolle Klassenlehrerin.
Er hat schon immer mehr oder weniger große Probleme in der Schule hinsichtlich Konzentration und Prüfungsangst.
In diesem Halbjahr ist es wieder wesentlich schlimmer geworden. Die Vermutung ist, dass es an der Pubertät liegt. Anders kann ich mir das nicht erklären. Jedenfalls steht er für das Halbjahreszeugnis nun in Deutsch auf einer 5 (eine zweite Klausur wird aber noch geschrieben). Deutsch ist aber auch schon immer sein Problemfach. Hier schwankt er immer zwischen 4 und 5.
In Reli und Physik steht er ebenfalls auf einer 5. In Reli hat er eine sehr problematische Lehrerin, so dass das ganz vom Lernstoff abhängt, wie das zweite Halbjahr läuft. Physik hat er nur im 1.Halbjahr so dass diese Note auch im Jahreszeugnis der 9.Klasse steht. Es ist also bei diesen Noten fraglich, ob er wirklich die Versetzung nächstes Jahr schafft.
Die Klassenlehrerin hatte im Sommer vorgeschlagen, dass er in der 9.Klasse schon mal den Hauptschulabschluss mitmacht. Den hätte er dann schon mal, falls mit der Versetzung etwas schief läuft und er bekommt schon mal ein Gefühl für die Prüfung. Dem hatten wir zugestimmt.
Daraufhin hat er im letzten Sommer auch schon mal Bewerbungen geschrieben. Wir haben seinerzeit gesagt, er kann sich ja einfach mal bewerben und dann schauen wir, was dabei herauskommt und entscheiden dann, wie es weitergeht.
Jetzt hat er in den letzten Monaten sehr viele Vorstellungsgespräch gehabt und hat auch im Okt./Nov. bei einer Firma zur Probe gearbeitet. Die Firma gefällt ihm gut und der Beruf auch. Und er hat die Zusage bekommen, dass er im August 2026 dort eine Ausbildung anfangen kann. Die Freude war erstmal sehr groß, aber ...... und jetzt kommt das große Problem.....
Er will gerne den Beruf und auch in der Firma, aber es gefällt ihm nicht, dass er einfach so aus seiner jetztigen Klasse nach der 9.Klasse abgeht, ohne Abschlussfeier, ohne Abschlussfahrt. Alle gehen einfach so in die Sommerferien und nur er kommt nach den Sommerferien nicht wieder. Das ist für ihn ein wichtiges Thema und ich kann das auch voll und ganz nachvollziehen.
Es ist ein Lebensabschnitt, der hier endet und ein neuer, der beginnt und ich kann es gut verstehen, dass er für den jetztigen Lebensabschnitt auch einen entsprechenden Abschluss haben möchte.
Wie würdet ihr hier jetzt entscheiden?
Vor allem, wie soll ich mich der Firma gegenüber verhalten? Er steht hier nicht in Konkurrenz mit anderen Bewerbern, aktuell ist er der einzige. Es ist eine kleine Firma mit sehr netten, jungen Chefs.
Kann ich der Firma sagen, dass wir abwarten, wie das Halbjahr wird und sie bitten, den Ausbildungsplatz für ihn zu "reservieren"?
Und die Firma bitten, wenn er die Versetzung schafft und noch ein Jahr auf der Schule bleibt, dass er sich dann durch Ferienjob, Praktikum, usw. den Ausbildungsplatz für 2027 sichert?
Zum Einen mache ich mir die Entscheidung bezüglich der Schule nicht leicht. Zum Anderen weiß ich nicht, wie ich mich der Firma gegenüber verhalten soll?
Ich hoffe sehr auf Ratschläge.
Liebe Grüße
Bekki