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Hat jemand beruflichen Rat?

Puderzucker8

Neues Mitglied
Hallo,

ich bin 30 Jahre alt und ich möchte mich gerne beruflich weiterentwickeln, jedoch komme ich alleine nicht wirklich weiter und wollte einmal meine Situation schildern. Ich würde mich sehr freuen wenn du Zeit hast, dir meine Gedanken durchzulesen und vielleicht eine Anregung, eine eigene Erfahrung oder einen Tipp für mich hast.

Ich arbeite seit ca. 10 Jahren in einem Krankenhaus als Krankenschwester und stundenweise in der Administration. Auf meiner Station bin ich einem sehr tollen, jungen Team wo man gemeinsam, und nicht gegeneinander, arbeitet und im Büro habe ich unterschiedliche Aufgaben, die jedoch nicht meine volle Aufmerksamkeit wecken (zb Statistiken erstellen/auswerten, Kontrollen durchführen) Vieles ist so weit weg vom Patienten,sehr theoretisch und „müssen halt gemacht werden“.

Ich habe die 3 jährige Ausbildung zur Krankenschwester und anschließend einen Bachelorstudiengang in Pflege belegt. Nach 2 Jahren im Beruf war mir klar, dass ich unbedingt weiter lernen will und habe parallel zu meiner Tätigkeit im Krankenhaus ein Masterstudium (Diversity - Education – Management, Schwerpunkt Gesundheits- und Sozialmanagement) abgeschlossen. Dieser Abschluss würde mich zu vielen Leitungsaufgaben in diversen Bereichen befähigen – primär möchte ich jedoch eine Tätigkeit finden, die mir inhaltlich Spaß macht und ich strebe nun nicht ausschließlich nach Leitungstätigkeiten. Wenn es sich ergeben sollte - okay.

Die Arbeit auf meiner konkreten Station macht mir viel Spaß. Mein großer Wunsch ist es aber, momentan auch neben der stationären Tätigkeit oder zukünftig auch ganz etwas zu finden, wo ich mich noch mehr weiterentwickeln kann/ vlt etwas mehr Selbstverwirklichen/Menschen auch weiterhin helfen kann. Genauer kann ich es im Moment nicht beschreiben.

Nun frage ich mich was man außerhalb der Pflege (mit meinen Abschlüssen oder noch zu belegendem Studium/Weiterbildung) machen kann? Ich finde bisher leider keine Position/Einrichtung und auch aus den klassischen Weiterbildungen/Spezialisierungen keine Richtung, die mich interessiert.

Ich weiß einfach nicht was mich so richtig glücklich macht. Ich würde so gerne vor dem Wecker aufwachen, mich für die Arbeit begeistern, wo man sich weiterentwickelt, wo es abwechslungsreich ist, mehr Einsatz zeigen kann...

Leider kann ich nicht klarer beschreiben, wohin es konkret gehen soll. Mir fiel diese Zusammenfassung schon schwer :)

Vielen Dank fürs Durchlesen! Jede noch so kleine Anregung ist Herzlich Willkommen!

Liebe Grüße Lena
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Grüß Dich, Lena!

Dein Anliegen hat mich verblüfft, als ich begonnen habe darüber nachzudenken!

Lass mich Deine Ausbildung als Krankenschwester einfach mal als Handwerk mit Grundkenntnissen beschreiben.
Du hast sie absolviert aber festgestellt, dass Du „mehr“ können möchtest.
Deswegen hast Du das Studium begonnen und abgeschlossen.
Mit dem akademischen Wissen könntest Du also im Krankenhausmanagement eine Leitungsposition bekleiden.
Das ist aber nicht das, was Du möchtest, da es Dir darum geht, Menschen zu helfen.
Die Hilfe an Menschen definierst Du vermutlich für Dich so, dass es die Tätigkeiten sind, die Du zu Beginn Deines Berufslebens geschätzt hast, nämlich der handwerkliche Anteil, der direkte körperliche Nähe und aktives Handeln erfordert.
Hättest Du dagegen eine Leitungsposition inne, so würde das, was Dich berührt, einen Namen/eine Diagnose bekommen und Du würdest im weitesten Sinne organisieren, wie welche Hilfe einzuleiten ist. Dies wäre – übertreiben dargestellt – eine Tätigkeit, die man im home office erledigen kann.


Die Lösung kann dann eigentlich nur sein, dass Du Dich für das eine oder andere entscheidest.
Das möchtest Du aber nicht; Du möchtest Dich sogar noch weiter bilden aber gleichzeitig den Wurzeln verbunden bleiben.

Dass ich dafür keine Lösung finde, verblüfft mich.

Idealerweise wärst Du quasi der mitarbeitende Meister in einem Betrieb oder sogar der Inhaber.
Wie sich so etwas gerade in der Gesundheitsbranche mit all den Dokumentationspflichten und der Bürokratie vereinbaren lassen soll, kann ich nicht abschätzen.

Ich könnte mir – und das sieh bitte nicht als Kritik – vorstellen, dass Dein Beruf Dich auf Dauer nicht glücklich macht. Das bedeutet nicht, dass Du darin unglücklich bist; ich meine eher, dass Dir die Erfüllung fehlt, wie Du es erwähntest.


Hierzu müsstest Du in Dich gehen und die Ursache finden.


Die Ursache könnte darin begründet sein, dass Du Dir die Schicksale, die Du antriffst, zu Herzen nimmst und deswegen das Bedürfnis hast, einzugreifen.
Realistisch betrachtet gäbe es für Dich qualifikationsbedingt aber die Alternativen, einem Menschen selbst zu helfen, oder: die Hilfe durch einen Dritten zu organisieren, also durchführen zu lassen.


Um Hilfe zu perfektionieren, müsstest Du - zeitweilig – versuchen, das Mitgefühl für Leute einschränken.
Der Sinn dahinter wäre, dass Du dies zugunsten eines höheren beruflichen Ziel tust, mit dem Du momentan zwar emotional unzufrieden bist, jedoch könntest Du dann eine der Personen werden, die im Krankenhaus nicht „mit der Gießkanne in der Hand Dienst tun sondern wissen, wie man Regen erzeugt“.
Hierdurch würdest Du Großartiges bewirken können. Nicht sofort, aber danach, und dafür danach mit mehrfacher Macht.
 

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