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Habe ich eine Depression?

P

Putzi

Gast
Seit längerer Zeit, eigentlich schon seit Jahren merke ich, das was mit mir nicht stimmt. Ich bin so motivations,- und lustlos wie nie zuvor. Kann mich zu nichts so richtig aufraffen. Da ich arbeitslos bin lebe ich in den Tag hinein. Ich komme nicht so wirklich aus dem Bett und würde am liebsten nur noch rumgammeln. Zu allem muß ich mich zwingen. Selbst Haare waschen ist für mich ein Akt. Sport mache ich regelmäßig, weil ich mich dazu zwinge, sonst würde ich mich wahrscheinlich garnicht mehr bewegen. Auch so ist in meinem Leben nichts los. Mein Bruder und seine Frau haben sich wegen Kleinigkeiten von mir distanziert bzw. den Kontakt abgebrochen. Das macht mich auch so fertig und zieht mich noch mehr runter. Bewerbungen, die ich schreiben sollte schiebe ich auf Seite. Habe Angst und mir fehlt der Mut dazu was zu ändern. Ich befinde mich in einem absoluten Tief und stehe mir selber im Weg. Mittlerweile denke ich, das ich eine Depression habe, die nicht aufhört. Erst dachte ich, das es nur eine Phase ist, aber es verändert sich nichts. Weiß nicht wie ich da rauskommen soll. Alles nervt mich, strengt mich an, bin gereizt, habe Wut in mir usw.
 
hallo Putzi,

meiner früheren Freundin ging es so. Es stellte sich heraus, dass ihr der Lebenssinn fehlte.
Wenn man keinen Sinn im Leben sieht, wird man depressiv. Eigentlich ganz logisch, denk ich.
 
[...] Es stellte sich heraus, dass ihr der Lebenssinn fehlte.
Wenn man keinen Sinn im Leben sieht, wird man depressiv. [...]

In diesem Zusammenhang stellt sich mir die Frage, ob man wirklich depressiv ist, weil der Lebenssinn fehlt, ODER ob der Lebenssinn fehlt, weil man depressiv ist.

Liebe Putzi,

in deinem Beitrag klingt es wirklich so, als hättest du eine Depression. Ich schreibe bewusst, dass es so klingt, da ich natürlich als Laie keine Diagnose stellen kann. Du schreibst, dass dieser Zustand schon seit Jahren anhält. Kannst du ein konkretes Ereignis festmachen, an dem es begann? Oder kam es eher schleichend?
Ich kann gut verstehen, dass der Kontaktabbruch von deinem Bruder und seiner Frau dich sehr runterzieht. Denkst du, dass das vielleicht auch mit der eventuellen Depression in Verbindung steht?
Ich weiß aus persönlicher Erfahrung, dass es sehr schwer bis kaum möglich ist, sich in so einer Situation Hilfe zu suchen. Dennoch finde ich es ganz wichtig, dass du das tust. Du könntest z.B. mal mit deinem Hausarzt oder einem Psychotherapeuten darüber sprechen. Dort sind die Wartezeiten unter Umständen jedoch sehr lange, daher könnte der Hausarzt eine erste Anlaufstelle sein.
Ich finde es übrigens sehr gut, dass du es noch schaffst Sport zu treiben. Auch wenn es sehr anstrengend sein mag, sich dazu aufzuraffen, kannst du wirklich stolz auf dich sein, dass du das schaffst. In diesem Zusammenhang noch ein kleiner Tipp von mir: Versuche freundlich zu dir selbst zu sein und konzentriere dich auf die positiven Dinge. Ein Punkt ist zum Beispiel, dass du noch regelmäßig Sport machst. Auch wenn du das im ersten Moment nicht so sehen kannst, ist es dennoch eine große Leistung. Mache dich nicht selbst fertig für die Dinge, die dir momentan nicht so gut von der Hand gehen. Das liegt nicht an dir als Mensch, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit an der Depression.

Ich wünsche dir alles Gute!
Liebe Grüße
 
Hallo,
gehe zu einem Arzt. Am besten zu einem Neurologen, Depressionen sind die Folgen körperlicher Ursachen in Form von Stoffwechsel, der nicht mehr stimmt. Eine Gesprächstherapie kann verordnet werden und es gibt bis diese anschlägt, sehr gute Medikamente, die nicht süchtig machen und den Stoffwechsel im Gehirn wieder normalisieren. Wichtig ist zudem, dass Du dich nicht deswegen ostracized/geächtet fühlst. Depressionen sind eine Volkskrankheit und die Ursache für die Stoffwechselursache kann psychologische und ausschließlich körperliche Ursachen haben. Wichtig ist, dass Du einen guten Mediziner findest, der/die mit dir die Sache angeht.
Alles Gute
 
In diesem Zusammenhang stellt sich mir die Frage, ob man wirklich depressiv ist, weil der Lebenssinn fehlt, ODER ob der Lebenssinn fehlt, weil man depressiv ist.

Liebe Putzi,

in deinem Beitrag klingt es wirklich so, als hättest du eine Depression. Ich schreibe bewusst, dass es so klingt, da ich natürlich als Laie keine Diagnose stellen kann. Du schreibst, dass dieser Zustand schon seit Jahren anhält. Kannst du ein konkretes Ereignis festmachen, an dem es begann? Oder kam es eher schleichend?
Ich kann gut verstehen, dass der Kontaktabbruch von deinem Bruder und seiner Frau dich sehr runterzieht. Denkst du, dass das vielleicht auch mit der eventuellen Depression in Verbindung steht?
Ich weiß aus persönlicher Erfahrung, dass es sehr schwer bis kaum möglich ist, sich in so einer Situation Hilfe zu suchen. Dennoch finde ich es ganz wichtig, dass du das tust. Du könntest z.B. mal mit deinem Hausarzt oder einem Psychotherapeuten darüber sprechen. Dort sind die Wartezeiten unter Umständen jedoch sehr lange, daher könnte der Hausarzt eine erste Anlaufstelle sein.
Ich finde es übrigens sehr gut, dass du es noch schaffst Sport zu treiben. Auch wenn es sehr anstrengend sein mag, sich dazu aufzuraffen, kannst du wirklich stolz auf dich sein, dass du das schaffst. In diesem Zusammenhang noch ein kleiner Tipp von mir: Versuche freundlich zu dir selbst zu sein und konzentriere dich auf die positiven Dinge. Ein Punkt ist zum Beispiel, dass du noch regelmäßig Sport machst. Auch wenn du das im ersten Moment nicht so sehen kannst, ist es dennoch eine große Leistung. Mache dich nicht selbst fertig für die Dinge, die dir momentan nicht so gut von der Hand gehen. Das liegt nicht an dir als Mensch, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit an der Depression.

Ich wünsche dir alles Gute!
Liebe Grüße

Natürlich kann man keine Ferndiagnose stellen und man sagt ja vielleicht leicht mal ganz schnell, das man eine Depression hat, aber in letzter Zeit beschäftige ich mich sehr damit, belese mich, schaue mir Videos dazu an und ich finde mich in vielen Punkten wieder, das was ich höre. Anfangs dachte ich es ist eine Phase, eine Verstimmung, aber ich komme aus dem Tief nicht raus. Von aussen wirke ich garnicht so, bin nur sehr ruhig und mag es nicht im Mittelpunkt zu stehen. Wann alles genau anfing kann ich garnicht sagen. Ich wurde vor einigen Jahren arbeitslos, hatte aber während meiner Beschäftigung immer damit zu kämpfen, das ich von der Arbeit nicht abschalten konnte. Die vielen Überstunden haben mich so fertig gemacht, das ich am Wochenende keine Lust mehr hatte auf irgendwas. Dann wurde ich von heute auf morgen arbeitslos was für mich eine Befreiung war, aber es machte mich auf Dauer auch nicht glücklich. Das Geld fehlte und nach einem neuen Job zu suchen kam mir garnicht in den Sinn, weil ich viel zu ausgelaugt war und auch Angst vor dem Neuen hatte, was leider bis heute so geblieben ist. Bis vor kurzem habe ich vom Jobcenter ein Jahr ein 1,50 € Job gemacht, den ich hätte noch um ein weiteres halbes Jahr verlängern können, aber ich habe abgelehnt, weil ich unzufrieden war und das immer stärker wurde, das ich da weg wollte. Hing damit zusammen, das sich eine Kollegin wie eine Vorarbeiterin benommen hat. Sie hat nur Anweisungen gegeben und damit kam ich nur sehr schwer zurecht zumal sie nichts zu sagen hatte. Das mit meinem Bruder hat für mich nul Logik. Er sagt zu mir, das er für mich jeden Morgen aufstehen müsse und das die Arbeitslosigkeit doch schon sehr lange anhält bei mir. Habe ja meine Gründe dafür, aber erzählt habe ich ihm das nicht, weil man mir das eh nicht glauben würde. Es ist ja auch nicht vom Arzt bestätigt, das ich eine Depression habe, aber ich für mich denke, das es eine ist. Mit der Arbeitslosigkeit haben sich natürlich viele Dinge geändert. Man kann nicht mehr in Urlaub fahren wie früher und Freizeitaktivitäten sind auch rar. Dadurch zieht man sich zurück, hat keine Lust und wenn dann noch die eigene Familie bzw. mein Bruder und dessen Frau sich von mir und meinem Lebenspartner distanzieren, weil wir angeblich in einer anderen Welt leben dann ist das echt hart. Für mich unverständlich. Sie würden mir auch eine Depression nicht glauben und es nicht für ernst nehmen. Habe nur gesagt, das es seine Gründe hat warum die Situation so ist wie sie ist. Wenn jemand körperlich eingeschränkt ist würden sie das verstehen, aber so wie ich so lange arbeitslos nicht. Das sagt schon alles.
 
In diesem Zusammenhang stellt sich mir die Frage, ob man wirklich depressiv ist, weil der Lebenssinn fehlt, ODER ob der Lebenssinn fehlt, weil man depressiv ist.

Das ist ja ein nettes Wortspiel. Aber wenn man darüber nachdenkt, dann müsste klar sein, dass der Sinn des Lebens nicht deswegen fehlen kann, weil man depressiv ist.

Und ja. Nach meiner Kenntnis hat das Fehlen des Lebenssinns je nach Situation gravierende Auswirkungen.

Ich denke dabei an eine Frau, die einen schweren Lebensweg hat mit lauter Hindersnissen. Aber sie hält durch, weil sie das große schöne Ziel vor Augen hat. Eine andere Frau hat einen gleichschweren Weg vor sich. Aber den bricht sie ab. Sie schmeisst alles hin, denn sie sieht zum Weiterkämpfen keinen Grund.

Arbeit oder eine Beziehung ist für viele Menschen so eine Art Ersatz-Lebenssinn, ein Platzhalter sozusagen.
Und geht die Arbeit verloren, läuft der Partner weg, dann ist auch kein Lebenssinn mehr vorhanden. Besser ausgedrückt: Dann erst merken viele Menschen, dass sie noch nie einen Lebenssinn hatten. Und klar führt das zur Depression.
 
Das ist ja ein nettes Wortspiel. Aber wenn man darüber nachdenkt, dann müsste klar sein, dass der Sinn des Lebens nicht deswegen fehlen kann, weil man depressiv ist.

Und ja. Nach meiner Kenntnis hat das Fehlen des Lebenssinns je nach Situation gravierende Auswirkungen.

Ich denke dabei an eine Frau, die einen schweren Lebensweg hat mit lauter Hindersnissen. Aber sie hält durch, weil sie das große schöne Ziel vor Augen hat. Eine andere Frau hat einen gleichschweren Weg vor sich. Aber den bricht sie ab. Sie schmeisst alles hin, denn sie sieht zum Weiterkämpfen keinen Grund.

Arbeit oder eine Beziehung ist für viele Menschen so eine Art Ersatz-Lebenssinn, ein Platzhalter sozusagen.
Und geht die Arbeit verloren, läuft der Partner weg, dann ist auch kein Lebenssinn mehr vorhanden. Besser ausgedrückt: Dann erst merken viele Menschen, dass sie noch nie einen Lebenssinn hatten. Und klar führt das zur Depression.



Muß ich eigentlich eine psychologische Behandlung/Therapie bezahlen?
 

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