Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Große Probleme mit Hausarbeiten!

Hallo, danke für den Zuspruch.

es will einfach nicht laufen.
Ich setzt mich jeden Tag bestimmt so um die 11 Stunden mindestens dran.
Heute schon wieder bisher sechs Stunden, geschrieben hab ich noch kein einziges Wort. Ich will einfach nicht aufgeben, vielleicht weil ich mir nicht eingestehen will, dass ich mit meinem Geisteszustand/Intellekt nicht in der Lage bin, eine Hausarbeit, geschweige denn irgendetwas anderes, zu schreiben.

Du demotivierst dich! Es hat nichts mit deinen Fähigkeiten zu tun, sondern mit der Situation, dass du im 1. Semester bist und das noch nie geübt hast! Vielleicht hast du ja sogar Glück und triffst ein Thema, was dich so sehr packt, dass du darüber unbedingt auch deine Abschlussarbeit schreiben möchtest.

Elf Stunden ist sehr respektabel. Das heißt, dass du eine gute Konzentrationsfähigkeit und einen starken Willen hast. Wenn die Worte nicht fließen, helfen erstmal Stichpunkte oder Zitate.
 
Sag mal, kanns sein, dass du vielleicht sogar zuviel denkst dafür?

Wir mussten auch einige Hausarbeiten schreiben und ich konnte es jedes Mal nicht glauben, weil mir manche Themengebiete nahezu lächerlich vorkamen und als ich mir dann von anderen Hausarbeiten und sogenannte "wissenschaftliche Texte" durchgelesen hab, musst ich mir auch das Lachen verkneifen. Viel Blabla um nichts. Die Texte, die wir da z.B. über Psychologie hatten, haben mich von der Aufmachung und der Wortwahl ans Biobuch 5. Klasse erinnert. Ich hatte da mehr so verstaubte Folianten mit altdeutscher Zierschrift und Zeichnungen in schwarzer Tinte erwartet 😉 Hatte gedacht, ich müsste in einer Bibliothek hustend uralte Werke hochrangiger Wissenschaftlicher durchwühlen und dann so mit 50 endlich meine erste Hausarbeit abgeben und mich danach zur Ruhe setzen. Oder so.

Stattdessen hat man bunte PDFs und muss halt krampfhaft irgendwelche Zitierregeln einhalten und zu einem Thema rumschwafeln, von dem man eigentlich keine Ahnung hat, in dem man seine graue Theorie aus zig anderen "wissenschaftlichen Arbeiten" von anderen Leuten zusammenträgt, umschreibt und verwurstet. Und wozu das Ganze? Keiner weiß es. Damit die Professoren und Dozenten da einen Textwust vor sich liegen haben, auf dem sie ihren Kaffee abstellen können und auf den sie dann eine Note kritzeln können. Viele lesen das Geschreibsel dann nicht mal besonders aufmerksam. Ich hörte auch schon oft, dass man, wenn man da seine 20 Seiten abgibt (sei es nun eine Hausarbeit oder die Abschlussarbeit), sowieso nicht durchfällt (es sei denn, man hat z.B. statt selbst was zu verfassen die Bibel abgeschrieben oder so) und ich habe erlebt, dass es stimmt, oft hab ich das Gefühl, die Dozenten trauen sich gar nicht, jemandem, der sich offensichtlich Mühe gebeben hat, da eine schlechte Note zu geben bzw. sind es dann sehr seltene Ausnahmefälle.

Ich hab mir mittlerweile eine ganz andere Haltung angewöhnt. Am Anfang hab ich mir genauso nen Kopf gemacht wie du und krampfhaft nach interessanten Themen und Fragen gesucht, die mich persönlich interessieren, und dann total viel rumprokrastiniert und versucht, was total Gutes zu schreiben. Dann hab ich befunden, dass das Blödsinn ist, weil es total viel Energie verschwendet, die ins Leere läuft, denn solche Arbeiten werden, zumindest bei uns, ohnehin nicht groß gewürdigt. Dann habe ich mal probeweise einen mehrseitigen Text innerhalb einer Stunde (genau die Stunde vor Abgabe) geschrieben und abgegeben - ich selber schäme mich heute für dieses Pamphlet, aber ich habe mit 1,6 bestanden, haha.

Als ob sich irgendwer dafür großartig interessieren würde. Man schreibt das, was sich gut anhört und was die Profs wahrscheinlich gerne lesen würden, man schreibt das nicht, um später ein großer wissenschaftlicher Schriftsteller zu sein und den Nobelpreis zu erhalten, sondern um ein popeliges Fach in einem Studium zu bestehen, und ziemlich wahrscheinlich müsste man sich, wenn man schon mal für das Studium angenommen ist, sowieso die Hose mit der Beißzange anziehen, um nicht in der Lage zu sein, da was halbwegs Lesbares zusammenzustoppeln.

Wahrscheinlich geht es nicht überall so lasch zu wie bei uns, wahrscheinlich gibt es irgendwo diese Profs und Dozenten, die mit der Lupe durch solche Texte gehen, aber nach dem, was ich von Freunden so mitbekommen habe (wir sind ja nicht alle an der gleichen Schule), ist das doch eher die Ausnahme. Und mal im Ernst - ich kenne jemanden, der ist 21 und hat seine Diplomarbeit geschrieben: Was will man von so einem Wisch von einem so jungen Menschen denn erwarten? Nach drei Jahren Studium? Keiner erwartet viel von sowas. Keiner erwartet da Geniestreiche. Und wenn man Hausarbeiten schreibt, ist man oft ja noch jünger, 18 oder 19... ich bin deutlich älter und relativ anspruchsvoll, was Texte angeht, und mir haben sich da teilweise die Zehennägel gekräuselt bei dem, was ich gelesen habe, aber man legt sich mit zu hohen Ansprüchen zumindest in diesem Bereich echt nur selber Steine in den Weg.

Ich sag nicht, dass du schludern sollst oder dass du dein Studium nicht wichtig nehmen sollst, aber nimm es doch nicht SO wichtig, dass es dich komplett lähmt. Du willst deine Fächer bestehen, mehr nicht. Ich schreib wissenschaftliche Arbeiten mit copy/paste und umschreiben. So habe ich auch immer Referate verfasst - einfach alle Quellen zusammenkopieren, da kommt dann ein riesiges Dokument heraus. Dann alles lesen. Dann hat man schon mal eine erste Idee von der Geschichte. Natürlich sollte man auch wissen, worum es einem überhaupt geht, aber ohne dieses Wissen kann man ja eh keine Quellen auswählen. Dann lösch ich alles, was doppelt ist, und markiere alles, was ich zitieren will. Dann gliedere ich das Ganze und baue eine Reihenfolge nach Inhaltsabschnitten auf. Danach dreh ich das Ganze noch mal durch den Fleischwolf, heißt, ich gehe es Stück für Stück durch und schreibe es mit meinen Worten. Dabei schlag ich auch komplizierte Wörter nach, denn es darf nichts drinstehen, was ich selber nicht raffe. Wenn die Quellen sich widersprechen, muss das recherchiert werden.

Es ist im Großen und Ganzen ein ziemliches Stück Arbeit, vor allem die Recherchiererei, aber es ist hauptsächlich Fleißarbeit. Wenn man das vernünftig macht, sollte man am Schluss einen ziemlichen Batzen Text zusammenhaben. Es reduziert auch die Angst vor dem leeren Blatt, wenn man sein ganzes Material beisammen hat und darin rumpfuschen kann. Zum Schluss weißt du, was in deinem Text vorkommt, du kennst dich halbwegs mit den Quellen aus und hast das komplette Thema verstanden - ist auch ne gute Prüfungsvorbereitung. Ich bin damit immer gut gefahren. Kann übrigens auch schweinehässlich sein, mit verschiedenen Farben und verschieden großen Schriften, wozu hat man die Funktionen denn schon? Zum Schluss kann mans immer noch optisch anpassen.

Kann auch helfen, Themen mit Kommilitonen durchzukauen, um einen Eindruck vom Thema zu kriegen. Bei der Auswahl von Fragen, die man mit seinem Text behandelt - nun, das ist doch eigentlich ziemlich beliebig, oder? Jeder Text ist ein A* voll Arbeit an Recherche und Zusammenfasserei, und worauf sich das Ganze dann bezieht, ist für den Arbeitsaufwand doch wurscht. Spaß macht es auch meistens eher nicht, von daher halte ich mich nicht mehr lange damit auf, nun DIE perfekte Frage, die mich wahnsinnig interessiert, zu finden. Spaß macht Zombies abballern und dabei Schokolade essen, keine wissenschaftlichen Texte schreiben, die schreibt man, um zu bestehen. Fertig.

Wir hatten übrigens im ersten Semester eine Sammlung von Texten in den Vorlesungen erhalten, aus denen wir viel Auswahl hatten, und der Dozent sagte auch, dass wir uns bei unseren Fragen auf diese Texte beziehen sollten. Es war also immer ein Zusammenhang zum bereits erhaltenen und durchgekauten Stoff gegeben, wir mussten nicht das Rad neu erfinden. Es wird also wohl keine Schande sein, wenn man sich an bereits angeschnittene Themen hält.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wollte mich noch mal zurückmelden. Die Abgabefrist ist zwar längst vorbei, ich denke das Ergebnis dürfte für niemanden von großem Interesse sein, aber weil hier in der Zwischenzeit auch noch geschrieben worden ist und ich natürlich rund um die Uhr mit der Hausarbeit beschäftigt gewesen bin, deshalb nicht antworten/hier reinschauen konnte, mach ich es jetzt - also, danke für die Beiträge.

Ich hab tatsächlich geschafft den Termin noch wenigstens irgendwie einzuhalten! Praktisch in letzter Minute, am selben Morgen der Abgabe die Arbeiten beendet. Habe mit allergrößter Mühe noch etwas halbwegs Zusammenhängendes zusammenkratzen und mit Formatierungen auf Hausarbeitslänge strecken können. Ob das zum Bestehen reicht, ist eine andere Sache, aber zumindest habe ich etwas abgegeben 🙂

Was habe ich aus der ganzen Sache lernen können? Im Grunde leider sehr wenig.
Sollte ich durchkommen und in die Situation geraten, in einem halben Jahr wieder Hausarbeiten zu schreiben, dann geht es vermutlich wieder von neuem los. Mal schauen, ob ich diesen Stress noch ein mal packen kann. Mich schauderts jetzt schon. Ich hab einige Tage gebraucht um mich zu erholen, so doof wie es auch klingt.
Ich hab von euch zwar ein paar gute Tipps bekommen, aber wie man eine richtige Hausarbeit schreibt, weiß ich aus eigener Erfahrung immer noch nicht. Und dann kommen noch andere Faktoren dazu, die aber nicht hier Thema sind.

@SchlafesBruder: Hab deinen ausführlichen Text gebannt verfolgt.
Es ist vielleicht nicht rübergekommen, aber es war eigentlich schon so, dass ich in erster Linie ergebnisorrientiert arbeiten wollte und gar nicht so von vorne hinein die großen Ambitionen hatte. Es hatte trotzdem nicht geklappt. Warscheinlich kommt dann dazu, dass ich mir immer so den Kopf zerbreche.
Aber was du geschrieben hast, hat mir jetzt aber noch zusätzlich die Augen geöffnet, wie man so eine Hausarbeit angehen kann 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
Was habe ich aus der ganzen Sache lernen können? Im Grunde leider sehr wenig.
Sollte ich durchkommen und in die Situation geraten, in einem halben Jahr wieder Hausarbeiten zu schreiben, dann geht es vermutlich wieder von neuem los. Mal schauen, ob ich diesen Stress noch ein mal packen kann. Mich schauderts jetzt schon. Ich hab einige Tage gebraucht um mich zu erholen, so doof wie es auch klingt.
Ich hab von euch zwar ein paar gute Tipps bekommen, aber wie man eine richtige Hausarbeit schreibt, weiß ich aus eigener Erfahrung immer noch nicht. Und dann kommen noch andere Faktoren dazu, die aber nicht hier Thema sind.

...Es ist vielleicht nicht rübergekommen, aber es war eigentlich schon so, dass ich in erster Linie ergebnisorrientiert arbeiten wollte und gar nicht so von vorne hinein die großen Ambitionen hatte. Es hatte trotzdem nicht geklappt. Warscheinlich kommt dann dazu, dass ich mir immer so den Kopf zerbreche.

Ich weiß irgendwie gar nicht, was ich bei dir sagen soll. Es ist nicht doof, wenn man sich nach einer stressigen Studienphase erholen muss!!! Es wäre für dich auch hilfreicher, finde ich, wenn du deinem Nickname nicht so viel Vertrauen schenkst. Denn du hast es ja geschafft und bist mit vollem Eifer dabei gewesen, auch wenn es nicht so geklappt hatte. Also, erstmal: Glückwunsch zur Abgabe! 🙂

Ich glaube, du hast schon so einiges gelernt. Jetzt ist nur die Frage, ob du dir wirklich solche Sorgen machen musst oder ob es für dich nicht mal langsam an der Zeit wäre, Hilfe zu suchen..? 😉 An den Hochschulen werden neuerdings Kurse zum wissenschaftlichen Arbeiten angeboten. Entweder gehört das zum Fach oder ist allgemein (z.B. Studium Generale / Studium Fundamntale).
Such dir jetzt in den Semesterferien oder was auch immer das für eine Phase ist, einen Kurskatalog heraus, der solche Infos anbietet. Mit Glück, findest du das Vorlesungsverzeichnis für das nächste Semester bereits jetzt und kannst schon mal abschätzen, wie dein Stundenplan aussehen wird. Sollte es nicht mit dem festen Kurs klappen, gibt es dennoch Alternativen:

1. Studentenwerke bieten solche Kurse und auch Sachen zur Psyche (z.B. Stressverarbeitung, Ängste) an. Das Studentenwerk ist auch Beratungszentrum, also schau, ob die dir jetzt helfen können, bevor es zu spät ist.
2. Dozenten und Tutoren ansprechen! Fünf Minuten sollten drin sein, lass dich am besten nicht mit Emails abspeisen, denn die Aufgabe, sich per Email zu melden, kann manchmal vergessen werden. Ich erlebe das gerade mal wieder... 🙁
3. Such dir Kommilitonen, die dazu Stellung nehmen können! Man kann auch ruhig, wildfremde Leute ansprechen. Jetzt gerade sitzen die meisten in der Bibliothek am Laptop, das sind potentielle Experten. Damals hat man mir gute Tipps zum Zitieren gegeben, weil ich keinen Plan hatte. Das war auch im 1. Semester. ^^'' Da solltest du dich überwinden, mehr mit anderen zu reden und euch auszutauschen. Auch in anderen Dingen, das ist während eines Studiums extrem hilfreich und kann die eine oder andere Depression verhindern. Alles klar?
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 2) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben